Feuilleton

Beiträge zur Rubrik Feuilleton

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Schulterschluss: Jutta Dick vor der Büste des Namenspatrons der Akademie, Moses Mendelssohn. Die Nachfahren des Philosophen gründeten 1995 die Stiftung, zu der auch das Museum gehört, um den christlich-jüdischen Dialog in der Region zu fördern. | Foto:  (2): Uwe Kraus
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Halberstadt
Koscher, Klaus und Kupfer

Vom "Notbüro" in die Synagoge: Unter der Leitung von Jutta Dick hat das Berend Lehmann Museum in Halberstadt eine einmalige Sammlung aufgebaut. Um deren Einzelstücke wird es inzwischen sogar von israelischen Ausstellungsmachern beneidet. Ein Besuch. Von Uwe Kraus Die ersten Halberstädter Bischöfe kamen aus dem Benediktiner-Kloster Essen-Werden nach Halberstadt, später die jüdischen Unternehmer Hirsch und Lehmann, dann auch Jutta Dick. Sie besuchte 1994 erstmals die Domstadt. Im November 1998...

  • 23.01.21
Weltstar Billy Joel | Foto: Wikimedia Commons/David Shankbone
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Nürnberg: Auf den Spuren des "Piano Man"
Eine fränkisch-jüdische Tragödie

Der «Piano Man», der mit Hits wie «Just the way you are» oder «Uptown Girl» zum Star wurde, ist in der New Yorker Bronx geboren – doch seine Wurzeln liegen in Mittelfranken. Sein Vater Helmut Joel, ein begeisterter Klavierspieler, kam 1923 in Nürnberg zur Welt. Am Schicksal der Familie Joel spiegeln sich die Unterdrückung, Verfolgung und Ermordung der Juden in Nazi-Deutschland. Der Nürnberger Journalist und Buchautor Steffen Radl-maier hat die Geschichte der Familie Mitte der 1990er-Jahre...

  • 21.01.21
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Menschen der Woche
Malu Dreyer: „Ich bin ein gläubiger Mensch

Die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer hat mit ihrer Krankheit ihren Frieden gemacht. „Ich bin ein gläubiger Mensch. Dankbarkeit ist mir wichtig“, erklärte die 59-Jährige, die an Multipler Sklerose leidet. Neben ihrem Mann, dem früheren Oberbürgermeister von Trier Klaus Jensen, gibt ihr der Glaube Kraft und Zuversicht. Zur Landtagswahl in Rheinland-Pfalz am 14. März 2021 wird Malu Dreyer wieder antreten. Gesundheitlich gehe es ihr gut, sagt sie. Dass sie heute weniger im...

  • 18.01.21

Neuer Stadtführer erschienen
Religion und Urbanität

Erfurt (red) - Ein neuer Stadtführer zeigt die Historie Erfurts als Geschichte wechselseitiger religiöser und urbanistischer Veränderungen. Das Buch "Erfurt. Die blaue Stadt" sei kein klassischer Stadtführer, sondern lade zu Spaziergängen ein, auf denen man entdecken könne, wie im Mittelalter Religion eine Stadt veränderte und umgekehrt, erläuterte der Mitautor und Religionswissenschaftler Jörg Rüpke. Leitmotiv sei die Farbe Blau, mit der sich drei Erfurt prägende Elemente verbinden: die...

Menschen der Woche
Elon Musk: "An einem Tag singe ich Hava Nagila, am nächsten Jesus."

Tesla-Gründer Elon Musk hat als Kind an Gott geglaubt. "Mein Vater war Anglikaner – in der Church of England. Das hatte zur Folge, dass ich in die anglikanische Sonntagsschule geschickt wurde", sagt der aus Südafrika stammende kanadisch-US-amerikanische Unternehmer. Allerdings sei er in eine jüdische Vorschule gegangen. "An einem Tag singe ich also Hava Nagila, am nächsten Tag Jesus. Als Kind singt man, glaube ich, einfach mit", so Musk, der von sich sagt, die meisten religiösen Texte gelesen...

  • 11.01.21

Samuel Koch
Tipps für den Umgang mit Ausnahmesituationen

Zehn Jahre nach seinem Unfall bei «Wetten, dass …» sieht der 33-jährige Samuel Koch nach eigenen Worten trotz allem viele Gründe, zuversichtlich zu sein. Im Gespräch mit Judith Kubitscheck fordert der Buchautor und Schauspieler mehr Unterstützung für pflegende Angehörige und gibt Tipps für den Umgang mit Krisen. Herr Koch, vor Kurzem haben Sie in den sozialen Netzwerken eine Liste veröffentlicht, auf der Sie Gründe gesammelt haben, wofür Sie dankbar sind. Was hat es damit auf sich? Samuel Koch:...

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Rezension
Sprachlose Freidenker

Die wichtigste Botschaft wird in dem Buch "Freidenkertum" von Siegfried R. Krebs gar nicht ausgesprochen: Trotz aller Kirchenferne und Gottvergessenheit, die wir in Mitteldeutschland erleben, sind engagierte Kirchenkritik und Freidenkertum bei uns nahezu bedeutungslos. Man hätte anderes erwarten können: dass nämlich die vielen Menschen, die sich in Thüringen von den Kirchen abgewandt haben, in kirchenfernen oder humanistischen Zirkeln eine neue Heimat suchen. Aber dem ist nicht so. Von Andreas...

  • 05.01.21
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Instrument des Jahres
Die Königin im Mittelpunkt

 Die Oskar-Walcker-Schule im württembergischen Ludwigsburg bietet weltweit die einzige Möglichkeit, einen Meister im Orgelbau zu machen. In der zweiwöchigen Prüfung muss das Herzstück der Ausbildung entstehen. Von Judith Kubitscheck  Benjamin Herrmann nimmt eine seiner selbst gebauten metallenen Orgelpfeifen in die Hand, bläst hindurch. Ein hauchiger Ton ist zu hören. Sorgfältig überprüft er den Klang, denn alle Pfeifen müssen fein aufeinander abgestimmt sein. Herrmann ist einer von vier...

  • 05.01.21

Silvestertraditionen
Ein knuspriges Stück vom Glück

Mit passendem Spruch ins neue Jahr: Die kleinen Glückskekse mit der versteckten Botschaft sind auch zu Silvester beliebt. Auch wenn viele sie aus Chinarestaurants kennen - eine chinesische Tradition sind sie nicht. Von Christine Süß-Demuth «Dieser Keks kann Spuren von Glück enthalten» steht auf dem kleinen Zettelchen, oder: «Sie können alle Hürden nehmen». Ein Glückskeks ist eine Art Überraschungsei für Erwachsene: Bricht man das süße halbmondförmig gefaltete Gebäck auf, findet man einen Spruch...

  • 31.12.20
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Etta Cameron begeisterte Tausende
Impulse des gewaltfreien Widerstands

Wenn ich auf meine langjährige journalistische Arbeit zurückblicke, erinnere ich mich an ein Ereignis, dass fast 50 Jahre zurückliegt. Wie ein Lauffeuer hatte sich damals die Nachricht verbreitet, dass in der Eisenacher Georgenkirche die farbige Sängerin Etta Cameron aus den USA auftritt. Auf dem Programm, das sie mit dem Hannes-Zerbe-Quintett (Berlin) gestaltete, standen Gospels und Spirituals sowie ein Song aus der gerade uraufgeführten Rock-oper "Jesus Christ Superstar". Die Kirche war auf...

Wechsel in der Redaktion
Schnittstelle von Kirche und Kultur

Es ist schon ein eigentümliches Gefühl, nach über vier Jahrzehnten aus der redaktionellen Arbeit auszuscheiden. Schaue ich zurück, empfinde ich große Dankbarkeit, dass ich in einem wunderbaren Team ein spannendes Stück Zeitgeschichte miterleben und publizistisch begleiten durfte. Besonders freut es mich, dass ich den Staffelstab an eine seit Jahren vertraute und geschätzte Kollegin weiterreichen kann: Claudia Crodel aus Halle. Die promovierte Literaturwissenschaftlerin schrieb bereits während...

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Der Musikpädagoge Philipp Schäffler vom Christlichen Gymnasium Jena begeisterte Scharen junger Leute für das handliche Instrument. | Foto: Foto: Tina Peißker
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Kulturangebote trotz Corona
Die Welt lernt Ukulele

Auszeichnung: Für ihr kulturelles Engagement in der Pandemie erhalten Ralf Kleist und Philipp Schäffler das Walter-Dexel-Stipendium der Stadt Jena. In normalen Zeiten werden regional ansässige Künstler für überregional wirksames Schaffen mit dem Dexel-Stipendium ausgezeichnet. Doch die Zeiten sind nicht normal. Durch die Schließung von Museen, Konzertsälen und Clubs gab es nur sehr eingeschränkte Möglichkeiten für Auftritte und Kunstausstellungen jeglicher Art. Mut und Ideen waren gefragt, nach...

Geburtsstunde des Rundfunks
Am Anfang war die Nacht noch still

Es war die Geburtsstunde völlig neuer Klangwelten. Das Radio trat Anfang der 1920er Jahre seinen weltweiten Siegeszug an. Erstmals entstand eine massenmediale Öffentlichkeit. 1921 wurde in Pittsburgh der erste öffentliche Rundfunksender weltweit in Betrieb genommen. In Deutschland begann das Radio mit regelmäßigen Übertragungen am 29. Oktober 1923 in Berlin. Doch die Geburtsstunde hatte schon früher geschlagen: am 22. Dezember 1920 vom Funkerberg im brandenburgischen Königs Wusterhausen nahe...

  • 25.12.20

«Louis van Beethoven»
Fernsehfilm  feiert Künstler und Freigeist

Der Film «Louis von Beethoven» von Niki Stein ist in diesem Jahr der Höhepunkt im Weihnachtsprogramm des Ersten. Der Film zum 250. Geburtstag des Komponisten erzählt vom Recht auf Selbstbestimmung und von der revolutionären Kraft der Musik. Von Heike Hupertz Im Herbst 1826 sitzt ein höchst bemerkenswerter Passagier in einer rumpelnden Mietkutsche. Der Komponist Ludwig van Beethoven ist eine europäische Berühmtheit. Die triumphale Uraufführung seiner 9. Sinfonie liegt erst zwei Jahre zurück, das...

  • 25.12.20

Vorgestellt
Das Christfest für alle

Den großen, festlichen Weihnachtsgottesdienst mit der bis auf den letzten Platz besetzten Kirche wird es in diesem Jahr nicht geben. Das große Festessen mit Familie und Freunden auch nicht. Je nach Bundesland dürfen sich maximal zehn Erwachsene, mancherorts auch nur fünf unter dem Tannenbaum versammeln. Wie also sollen die Menschen in diesem Jahr das Weihnachtsfest begehen? "Eine Zoom-Konferenz mit 48 Kellys wäre schon eher schwierig" Zwei prominente Katholiken, der Benediktinerpater Anselm...

  • 21.12.20

Jubiläum: Ausstellungen In Worms und Eisenach
Vor 500 Jahren wurde es für Luther eng

Nachdem Martin Luther im Dezember 1520 den ihm zugestellten Druck der päpstlichen Bann-androhungsbulle vor den Toren Wittenbergs den Flammen übergeben hatte, verbannte ihn Papst Leo X. mit der auf den 3. Januar 1521 datierten Bulle "Decet Romanum Pontificem" aus der Gemeinschaft der Gläubigen. In Rom nahm man an, der Fall Luther sei damit für die Kirche erledigt. Denn bisher folgte auf den Kirchenbann zwangsläufig die Reichsacht. War die verkündet, konnte jeder den für fried- und rechtlos...

  • 17.12.20
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MvH geht in den Ruhestand
"Vom Praktikanten zum Uraltguthaben"

Eins kann man mit Fug und Recht sagen: Keiner in der fast hundertjährigen Geschichte der Thüringer Kirchenzeitung »Glaube + Heimat« hat so lange in der Redaktion gearbeitet wie Michael von Hintzenstern. 42 Jahre lang war er mit im Team und hat sechs Chefredakteure erlebt: seinen Vater Herbert von Hintzenstern, Gottfried Müller, Christine Lässig, Martin Hanusch, Dietlind Steinhöfel und Willi Wild. Als er 1978 als Praktikant anfing, hatte die im Wartburg Verlag erscheinende Zeitung nur vier...

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Alte Lieder neu entdecken
Alternative zum Weihnachtsgedudel

Gotteslob am Computer:  Auf "xangbuch.de" bietet ein Theologe alte Weihnachtslieder in einer musikalischen Form an, die zu unmittelbarem Mitsingen anregt – alles andere als ein "Ruhestandsprojekt". Es ist eine Unsitte der heutigen Zeit, dass wir uns die alten Weihnachtslieder immer nur von den verschiedenen Speichermedien vordudeln lassen. Da hören wir oft nur eine oder zwei Strophen, mit kitschigen Sounds und Schlagzeug unterlegt. Das Beste an Corona 2020 ist, dass auf den nicht stattfindenden...

Klaus-Peter Hertzsch
Neues Hörbuch mit Aufnahmen aus drei Jahrzehnten

Der Saal ist gefüllt. Ein Mann steigt aufs Podium: eine schmale, zerbrechliche Gestalt. Er legt seine Papiere zurecht, auf die er später beim Vortrag nur gelegentlich einen Blick werfen wird; sie bieten ohnehin nur einige Stichworte. Er setzt die extrastarke Lesebrille auf, schaltet, etwas mühsam wegen seiner deformierten Hände, ein Diktiergerät ein. Unterdessen ist es aufmerksam still geworden im Saal, und nach einem Räuspern beginnt er: „Meine Damen und Herren, liebe Schwestern und Brüder,...

alles ist Engel
Altes und neues von Leberecht Gottlieb (11)

Wir wenden uns nun kurz von Leberecht ab und richten unser Augenmerk auf die beiden Wächter des Grabes - oder die Hüter der Gruft, wie sie im Matthäusevangelium genannt werden. Wer waren diese beiden illustren Männer und wie lauten ihre Namen. Jenen Dialog, mit dem sie in unserer Geschichte Eingang fanden, haben wir mit Hilfe des brutalen Dialekts brandenburgischer Unterschichtler wiederzugeben versucht. Denn so haben sie auch gesprochen - freilich im Gassenidiom ihrer eigenen Zeit, also des...

Foto: Evangelische Akademie Thüringen
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100 Jahre Thüringer ev. Kirche
Moritz Mitzenheim - Raum für die Kirche

Wer sich mit Moritz Mitzenheim befasst, gerät in ein emotionales bergauf und bergab. Das schickte Dr. Ehrhart Neubert seinem Vortrag über diesen Landesbischof auf der Akademie-Tagung „100 Jahre evangelische Landeskirche in Thüringen“ im November in Neudietendorf voraus. Tatsächlich wird Mitzenheim als lutherisch-treuer Kämpfer für seine Kirche ebenso erinnert wie als „roter Moritz“, der sich mit Walter Ulbricht traf. Wie also würde Neubert über ihn sprechen? Diese Frage stand nicht erst von da...

ist es der HERR?
Altes und neues von Leberecht Gottlieb (10)

Leberecht war aus dem Raumzeitgleiter gestiegen, hatte sich an den Strand gesetzt und versuchte, seine Gedanken zu ordnen. Vor ihm lag ein kleiner Papyrusfetzen, auf dem ein paar Worte geschrieben standen. Diese Worte lauteten: „Nicht nur Tod und Auferstehung. Kümmere dich um die Geburt.” Der alte Pfarrer hatte nie aufgehört, seinen Homer zu lesen und das Neue Testament, jenes kleine spätantike Literaturheftchen, welches von allen Kirchen seit zwei Jahrtausenden bewirtschaftet wird, kannte er...

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Namen

Entertainer Frank Zander will nach der coronabedingten Absage seiner jährlichen Weihnachtsfeier für Obdachlose jetzt durch Sozialeinrichtungen touren. In der Woche vor Heiligabend werde er mit seinem Team den Caritas-Foodtruck begleiten, Einrichtungen besuchen und Geschenktaschen an Bedürftige austeilen, erklärte Zander. Die mobile Suppenküche, die vor dem Aus stand, verteilt den Angaben zufolge täglich bis zu 200 warme Mahlzeiten "an die Ärmsten der Armen". Pop-Sängerin Carla Bruni glaubt an...

  • 14.12.20

Grabwächter
Altes und neues von Leberecht Gottlieb (9)

… es waren die zwei Wächter des Grabes, die da in die Gruft herein spaziert gekommen waren. Sie ruckten an der Platte auf Leberechts Sargtrog ein wenig hin und her, so dass Licht eindrang und Leberecht deshalb auch ihr Gespräch belauschen konnte. Leberecht war froh, dass die Gruft sich ein wneig geöffnet hatte, zugleich aber auch befürchtete er allerlei. Deshalb zog er sich die Bastmatten wieder auf den Leib, um nicht entdeckt zu werden. Die beiden Grabeshüter unterhielten sich vermittels eines...

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