Friedenspreis
Integration mittels Kultur

Foto: Thomas Nawrath
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Die „Bürger:innen-Bühne“ des Theaters Magdeburg und der ukrainische Frauenchor „My s Ukrainy“ (Wir sind aus der Ukraine) wurden am 8. November in Magdeburg mit dem Lothar-Kreyssig-Friedenspreis 2025 ausgezeichnet.

Von Thomas Nawrath

Sie hätten sich auf vorbildliche Weise für Verstehen und Versöhnung starkgemacht und „damit ein deutliches Zeichen für Solidarität“ in unserer Gesellschaft gesetzt, teilte der Evangelische Kirchenkreis Magdeburg als Mitveranstalter mit.

Seit dem Angriff Russlands auf die Ukraine im Februar 2022 bietet das Theater Magdeburg ukrainischen Kunstschaffenden und ihren Unterstützern eine Bühne. „Über die gemeinsame Arbeit bauen das Team des Theaters und die Frauen des Chores eine aktive und viel beachtete Brücke sowohl untereinander als auch in die Stadtgesellschaft hinein“, sagte Stephan Hoenen, Superintendent des Kirchenkreises Magdeburg und Vorsitzender des Kuratoriums Lothar-Kreyssig-Friedenspreis. So inszenierte Dorothea Lübbe in der Theaterspielzeit 2022/23 das gemeinsame Projekt „Sehnsucht – Сила Жінки“ der „Bürger:innen-Bühne“ und des Frauenchores. Mittlerweile gab es eine Fortsetzung, die es ebenfalls ins Theaterprogramm geschafft hat.
In seiner Laudatio würdigte Sachsen-Anhalts Kulturminister Rainer Robra die Integrationswirkung der Chormusik und der Theaterkunst. Davon würden auch die mittlerweile mehr als 200 Auftritte des Chores und das bewegende Theaterprojekt zeugen. Unter dem Applaus des Publikums schloss der Minister seine bewegende Rede mit den Worten „Slawa Ukraini!“

Der Friedenspreis

Der Lothar-Kreyssig-Friedenspreis wird seit 1999 alle zwei Jahre vergeben und ist mit 3000 Euro dotiert. Die gleichnamige Stiftung würdigt damit gelungene Friedens- und Versöhnungsarbeit. Frühere Preisträger waren beispielsweise Polens ehemaliger Ministerpräsident Tadeusz Mazowiecki, der Schöpfer der Stolpersteine Gunter Demnig, die Amadeu Antonio Stiftung oder die belarussische Oppositionspolitikerin Swetlana Tichanowskaja.

Ort der Preisverleihung ist die 1999 wieder errichtete Johanniskirche – Festhalle der Stadt und einst älteste Pfarrkirche Magdeburgs.

Wer war Kreyssig?

Lothar Kreyssig wurde 1898 im sächsischen Flöha geboren. Seit 1928 war er Richter. Als Präses der Synode der Bekennenden Kirche in Sachsen und Teilnehmer der Barmer Bekenntnissynode von 1935 stand er in schweren Zeiten für seine Überzeugungen ein. So prangerte er 1940 als einer der ersten die Tötungsaktionen der Nationalsozialisten gegen sogenanntes "lebensunwertes Leben" an.

Nach dem zweiten Weltkrieg leitete Lothar Kreyssig das Konsistorium in Magdeburg und war langjähriger Präses der Synode der Evangelischen Kirche der Kirchenprovinz Sachsen (KPS). Er gehört zu den Wegbereitern und Mitinitiatoren von "Brot für die Welt" und 1958 Mitbegründer der Aktion Sühnezeichen/Friedensdienste. Als Mitglied des Präsidiums des Deutschen Kirchentages und des Rates der EKD war Lothar Kreyssig ein Mittler zwischen Ost und West und bestrebt, dass die Kirchen unter dem Wort und in der Welt bleiben. Kreyssig verstarb 1986.

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Thomas Nawrath

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