Blickpunkt

Beiträge zur Rubrik Blickpunkt

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Vor 30 Jahren
Die Kraft der Zivilgesellschaft

Die Zwei-plus-vier-Gespräche legen die Bedingungen für die deutsche Einheit fest und stellen Weichen für die Politik bis zur Gegenwart. Von Bettina Röder Wir haben damals nicht geträumt“, sagt Hans Misselwitz, „wir hatten reale Vorstellungen.“ Doch es sollte anders kommen. Denn andere, betont der Biologe und Theologe heute, hatten „andere reale Interessen“. Misselwitz war damals Staatssekretär im DDR-Außenministerium. Sein Minister hieß Markus Meckel, der ebenfalls Theologe war und aus der...

  • 27.03.20

Warum die Krise die Gemeinschaft stärkt
Beglückt statt enttäuscht

Wie feiert man eine Diamantene Hochzeit mitten in der Corona-Krise, wenn die Anweisung lautet: „50 Personen, maximal. Sonst lösen wir die Versammlung auf.“ Wir haben es erlebt, in der vorletzten Woche. Von Hendrik Mattenklodt Und es stellten sich ganz andere Fragen als sonst. Zum Beispiel: Wer besorgt Desinfektionsmittel? Wer bereitet Listen vor? Dann ist es soweit: Die Glocken läuten. Der Letzte trägt sich ein. Wir staunen: Es passt genau, wie abgezählt. Erleichterung in der Kirche. „Seid...

  • 25.03.20
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Corona-Krise
Gottesdienst per Telefon

Auf dem Schreibtisch stand die brennende Kerze, auf dem Laptop war der Liederzettel angezeigt. Und das Telefon war auf Lauthören und Freisprechen geschaltet. Am vergangenen Sonntag lud der evangelische Kirchenkreis Nordfriesland zum ersten Mal und wohl auch als erster Kirchenkreis der Nordkirche zu einem Gottesdienst per Telefonkonferenz ein. Über die sozialen Medien wurde dazu aufgerufen, wer den Hinweis sah, konnte sich bei der für Öffentlichkeitsarbeit zuständigen Pastorin Inke Raabe...

  • 22.03.20
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Die Hygienevorschriften in Gera sind hoch. Dabei geht es den Veranstaltern weniger darum, dass die Teilnehmenden sich selbst vor Infektionen schützen. Vielmehr sollen sie die eigenen Tröpfchen nicht auf die anderen Vortragsgäste übertragen. | Foto: Foto: Paul-Philipp Braun
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Ökumenische Akademie Gera
Aufklärung als Seuchenbekämpfung

In Zeiten der Corona-Krise geht die Ökumenische Akademie Gera ungewöhnliche Wege. Der Vortrag eines Virologen fand unter besonderen Hygienevorkehrungen statt.  Von Paul-Philipp Braun Die Ausreden, die sich Pfarrer Frank Hiddemann und sein Team an diesem Abend anhören müssen, sind vielfältig und selten kurios. Sie reichen von "Ich bin doch gesund" bis zu "Dieses Stück Stoff schützt eh nicht richtig". Und doch ist klar: Wer am Vortrag des Virologen Friedrich-Wilhelm Tiller im Geraer Lutherhaus...

  • 21.03.20
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Porträt
Mit der Posaune gegen Parolen

Gerhard Paulus ist Professor für Experimentalphysik an der Universität in Jena und engagiert sich gegen Rechtsextremismus. Ob in Themar oder in der Saalestadt – seine Posaune hat er immer dabei. Von Doris Weilandt  Sommer 2015. Der Inhaber des Lehrstuhls für Experimentalphysik und Nichtlineare Optik an der Friedrich-Schiller-Universität in Jena, Professor Gerhard Paulus, ist Dekan seiner Fakultät, als die rechtsextremistische Partei „Der dritte Weg“ mit Gleichgesinnten zu einer Demonstration in...

  • 15.03.20
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18. März 1990
Waggons ohne Lok

Zum ersten Mal können die Menschen in der DDR ihre Volkskammer-Abgeordneten frei wählen. Das Lutherhaus in Jena war zu dieser Zeit längst zu einer Zentrale für die Aktivitäten des Demokratischen Aufbruchs geworden. Ein Gemeindemitglied erinnert sich.  Von Doris Weilandt  Es verging kein Tag im Herbst und Winter 1989, an dem sich auf dem Gebiet der DDR nicht Grundlegendes veränderte. Doch für eine entscheidende Kurskorrektur bedurfte es eines Wechsels an der Spitze des Staates. Die Regierung war...

Yadegar Asisi vor seinem Riesenrundbild. In der Lutherstadt Wittenberg wurde am 21. 10. 16 das Asisi-Panorama "Luther 1517" eröffnet.  Es thematisiert die Epoche der Reformation und stellt Menschen wie Martin Luther mit ihrem Tun und Handeln vor 500 Jahren in den Mittelpunkt. | Foto: epd-bild/Steffen Schellhorn
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Luther-Panorama
Was wird aus dem Rundling?

Wittenberg/Weimar (G+H) – Das Wittenberger Panorama von Yadegar Asisi wird drei Jahre länger zu sehen sein als ursprünglich geplant. Wie die Wittenberger Wohnungsbaugesellschaft (Wiwog) als Bauherr und Vermieter des Gebäudes auf Nachfrage der in Weimar erscheinenden Mitteldeutschen Kirchenzeitung "Glaube+Heimat" (Ausgabe zum 15. März) mitteilte, liegen die notwendigen bauordnungs- und sanierungsrechtlichen Genehmigungen vor. Damit kann der Mietvertrag mit der Betreibergesellschaft "Luther 1517"...

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Erfolgsgeschichte: Vor drei Jahrzehnten startete in Thüringen und Sachsen-Anhalt der Religionsunterricht. Seit über zehn Jahren gibt es die Johannes-Schulstiftung und die Evangelische Schulstiftung in Mitteldeutschland. Die Ein-richtungen haben großen Zulauf.  | Foto: Foto: kna-bild/Harald Oppitz
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Evangelische Schulen
Lernen unter kirchlichen Vorzeichen

Eine Vorreiterrolle im Hinblick auf die wissenschaftliche Begleitung der evangelischen Schulen in Mitteldeutschland nimmt derzeit die Universität Erfurt ein. Von Mirjam Petermann Evangelische Schulen sind aus der Bildungslandschaft nicht mehr wegzudenken, und trotzdem gibt es über sie viel zu wenig wissenschaftlich fundierte Informationen und Kenntnisse. Geforscht wird auf diesem Feld wenig, die Literatur zum Thema ist eher dürftig. In diesem Wintersemester gab es deshalb an der Universität...

Verantwortung
Die Generationenfrage

Klaus Töpfer ist die grüne Stimme unserer Zeit. Im In- und Ausland war und ist der Expertenrat des 81-Jährigen unverzichtbar. Mit Beatrix Heinrichs sprach der Bundesumweltminister a. D. über das Gärtnern, die Ohnmacht im Amt und den Grund, warum er freitags noch nie zu einer Klima-Demo war. Herr Töpfer, die Vortragsreihe im Deutschen Nationaltheater, bei der Sie am Wochenende sprechen werden, steht unter der Überschrift „Blühende Landschaften“. Die hatten wir erstaunlicherweise in diesem Jahr...

  • 09.03.20
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Der Kölner Dom hatte es Martina Hefter angetan. Nach intensiven Gesprä-chen mit einem guten Freund ist sie konvertiert.  | Foto: kna-bild/Adelaide Di Nunzio
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Dichterin Martina Hefter
»Als Kind hat mich das fasziniert«

Die Dichterin Martina Hefter spricht über ihr Verhältnis zur Religion, ihre Erfahrungen in evangelischen und katholischen Gemeinden und warum sich die Kirche der Gegenwartskunst öffnen sollte. Frau Hefter, wie wird man eigentlich Dichterin? Martina Hefter: Ich weiß, dass ich als Kind schon gerne gereimt habe. Mit Sprache zu spielen, das habe ich schon von Kindesbeinen an gerne gemacht. Das ist aber etwas, das alle Kinder gerne machen, so wie man gerne singt oder tanzt. Aber ich habe nie...

  • 08.03.20

Kirchen mit Hinweisen, Ansteckung zu vermeiden
Corona und Abendmahl

Die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) sieht angesichts der derzeit bekannten Coronavirus-Fälle in Deutschland keinen Grund zu übertriebener Sorge oder gar zur Panik. «Trotzdem wird es viele Menschen geben, die sich Sorgen machen, wenn sie am Abendmahl teilnehmen», sagte ein EKD-Sprecher in Hannover. Die EKD gibt mehrere Ratschläge für Menschen, die sich wegen einer Ansteckungsgefahr sorgen. So gebe es grundsätzlich verschiedene Möglichkeiten, das Abendmahl zu feiern: «Es ist möglich, bei...

  • 07.03.20
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Blickpunkt Kirchenwald
Umständen nicht gewachsen

Kirchenwald: Die Zukunft im Kirchengemeindewald Großfurra im Kirchenkreis Bad Frankenhausen-Sondershausen beginnt in der Gegenwart. Eine Zustandsbeschreibung. Von Susann Biehl Die Kirchengemeinde Großfurra ist Eigentümerin von cirka 22 Hektar Laubwald, dem „Heiligenberg“. Das ist von der Fläche her für eine Thüringer Kirchengemeinde recht ansehnlich. Es handelt sich über-wiegend um einen 140-jährigen Buchenbestand mit einzelnen 180-jährigen Eichen sowie eingemischtem Edellaubholz (Linde, Ulme,...

  • 05.03.20

Erfahrung
Wenn die Vorbereitung fehlt: Aufbruch verschoben

 Von Eberhard Grüneberg Mein persönlich letzter Aufbruch war eine Pilgerreise auf der Via Romea. Der Wunsch nach einer solchen Auszeit kam nicht von ungefähr. Oft hörte ich das von Leuten in Sprech-Berufen: Wer von Berufs wegen viele Tage im Jahr intensiv kommuniziert oder täglich Kontakt mit vielen Menschen hat, wird nicht nur gelegentlich im Privaten etwas maulfaul, sondern mit den Jahren keimt die Sehnsucht auf, einmal eine gewisse Zeit nur ganz für sich allein zu sein. Je größer das...

  • 01.03.20
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Aufbrüche
Aufstehen und gehen

Mit Aufbrüchen kennt sich unser Autor aus. Vor allem mit solchen, die nicht gerade die einfachsten sind. Doch es lohnt sich, sie anzugehen. Von Eberhard Grüneberg Dass afrikanische Frauen für ihren Weltgebetstag das Thema "Steh auf und geh!" wählen, überrascht mich nicht. Als ich vor Jahren in Kenia und Uganda Entwicklungsprojekte besuchte, wurde mir klar: In der afrikanischen Gesellschaft, und vor allem in den ländlichen Gebieten, sind es vor allem starke Frauen, die Wege in eine...

  • 01.03.20
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Übersichtlich: Zum Schlussgottesdienst des Kirchentags im Reformationsjahr 2017 auf die Elbwiesen von Wittenberg kamen weit weniger Besucher als erwartet. | Foto: Carsten Stolze, r2017
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Vorgestellt
Der konkurrenzlose Markenkern

Am Wochenende erscheint das neue Buch des Bestsellerautors und früheren EKD-Ratsmitglieds Peter Hahne "Seid ihr noch ganz bei Trost!". Am Freitagabend spricht er darüber in der MDR-Talkshow "Riverboat". Lesen Sie bei uns exklusiv das Kapitel "Der Herz-infarkt einer blutleeren Kirche". Wofür ist eigentlich die kirchliche Kanzel da? Nicht nur der Sozialdemokrat Helmut Schmidt bemängelte einst als Kanzler, »eine Predigt ist etwas anderes als die Tagesschau«. Ihm seien die Gottesdienste viel zu...

  • 27.02.20
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Kommentiert
Schwere Zuversicht

Von Ralf-Peter Fuchs Ich will nicht leichtfüßig über Zuversicht reden. Ich will mich nicht schubsen lassen von einer vermeintlichen Notwendigkeit, als Pfarrer immer und überall etwas Tröstliches zu sagen. Es gibt Augenblicke im Leben, die sind trostlos. Die sind zum Verzweifeln. Es gibt Augenblicke, die sind nur zum Heulen, aber deswegen ist man noch lange kein Pessimist. Ich misstraue Worten, die Zuversicht durch Aktionismus ersetzen wollen. Es heißt dann: „Wir werden alles tun, damit dieses...

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Fastenzeit
Das Leben bejahen

Am Mittwoch beginnt die Fastenzeit. Fasten bedeutet zu verzichten. Die Aktion der Evangelischen Kirche plädiert deshalb in diesem Jahr für 7 Wochen ohne Pessimismus. Und setzt die Zuversicht als positives Element gegenüber. Von Mirjam Petermann Doch das ist ein schwieriges Unterfangen, wie sich herausstellte. Wir planten Ende Januar gerade auf der gemeinsamen Klausur der mitteldeutschen Kirchenzeitungen die Serie zur Fastenzeit, die auf der Seite »Glaube und Alltag« in den kommenden sieben...

Porträt
Mit Gott gehadert – vom Glauben getragen

Nach außen ist es eine glänzende Karriere: Theologiestudium, Pfarrer, Bischof und schließlich Hochschullehrer. Doch zu den siebzig Lebensjahren von Axel Noack gehören nicht nur Höhen, sondern etliche Tiefen. Seine Lebensgeschichte ist seit einigen Monaten in einem Buch nachzulesen, das die Berliner Journalistin Bettina Röder geschrieben hat. Sie ist mit ihm an sieben Orte seines Lebens gereist. Anfang Februar in Magdeburg nutzten zahlreiche Zuhörer die Chance, bei einer Lesung im Domremter den...

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Scheitern
Wie ein vorgezogener Tod

Jeder erlebt es das ein oder andere Mal im Leben, aber kaum jemand spricht gerne über sein Scheitern. Warum das so ist, und wie Pleiten "salonfähiger" werden können, erläutert die Psychotherapeutin Irmtraud Tarr im Interview mit Angelika Prauß. Das Zerplatzen von Lebensträumen, eine Kündigung oder schwere Krankheit – eigentlich gehört Scheitern doch zu jedem Leben dazu. Dennoch tun sich Menschen schwer, dazu zu stehen. Warum? Irmtraud Tarr: In unserer Gesellschaft ist das ein Tabu. Durch die...

  • 20.02.20
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Brauchen wir das Alleinsein?
Zwei Seiten der Einsamkeit

Der schmerzlich erlebte Mangel an Zugehörigkeit ist ein Massenphänomen und kann körperlich wie seelisch krank machen. Gleichzeitig brauchen wir das Alleinsein. Von Sebastian Kranich Einsamkeit ist ein Mega-Thema. Kein Tag vergeht, an dem nicht berichtet wird: Über die soziale Isolation hochbetagter Menschen. Über junge Leute, die vielleicht 1 000 Facebook-Freundinnen und -Freunde haben, aber kaum eine richtige Freundin, einen richtigen Freund. Oder darüber, wie Politik das Thema angehen will...

  • 15.02.20
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Einsamkeit
Wenn das Gegenüber fehlt

Fast zehn Millionen ältere, aber auch jüngere Menschen kennen das Gefühl. Wie sehr man sich von der Einsamkeit beeinträchtigt fühlt, wird unterschiedlich bewertet. Von Julia Bernhard und Dorothee Schöpfer Einsamkeit ist ein individuelles Gefühl. Ein Single kann seinen Zustand als erfüllend wahrnehmen. Er zelebriert das abendliche Alleinsein mit der Lieblingsserie und freut sich über jede Stunde, in der er im Jogginganzug tun und lassen kann, was er will. Gleichzeitig kann sich eine Mutter...

  • 14.02.20
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Kleine Anzeige, große Wirkung: Im Dezember 1989 gab Hans-Joachim Generlich in »Glaube + Heimat« diesen Text auf. Christine Bloßfeld hat darauf reagiert.  | Foto: Montage: G+H/Steffen Wolf
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Er sucht Sie
Anzeige zum Glück

Vor 30 Jahren gingen viele Briefe hin und her. Manche Woche waren es bis zu drei. Ein Vierteljahr lang schrieben sich Christine Bloßfeld aus Zella-Mehlis und Hans-Joachim Generlich aus Lichstedt bei Rudolstadt, bevor sie sich zum ersten Mal sahen. Von Dietlind Steinhöfel Es hatte mit einer kleinen Anzeige im Dezember 1989 in »Glaube + Heimat« begonnen. Hans-Joachim war 26 Jahre alt. Durch einen tragischen Unfall wurde er Witwer. Das war 1987 und das Paar gerade ein Dreivierteljahr verheiratet....

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Gesundheit im Pfarrberuf
Stadt, Land, Frust

Eine repräsentative Studie zeigt, wie es Pfarrerinnen und Pfarrern mit den Heraus-forderungen ihres Amtes geht. Von Katharina Freudenberg Pfarrer auf dem Land sind mit ihren vielen Gemeinden, den zum Teil baufälligen Kirchengebäuden und der ganzen Verwaltung viel mehr unter Stress als ihre Kollegen in der Stadt, lautet eine weitverbreitete Annahme. Aber ist dem wirklich so? Dieser Frage ging eine Studie nach, die im Sommer 2016 von der Theologischen Fakultät in Greifswald in enger...

  • 08.02.20

Interview zu Gesundheit im Pfarrberuf
„Es bleibt ein Kampf, das eigene Leben im Beruf nicht zu verlieren.“

Der Konsultationstag zur Gesundheit im Pfarrberuf bot Gelegenheit, um sich über die eigene Erfahrung mit beruflichen Belastungen auszutauschen. Die Pfarrerinnen Schurig und Theilemann reflektierten über ihr Erleben im Landpfarramt im Gespräch mit Katharina Freudenberg. Können Sie den Beruf der Pfarrerin so ausüben, dass Sie dabei gesund bleiben? Schurig: Momentan fühle ich mich gesund. Es gibt ja ganz natürliche Schwankungen, wo ich mehr Kraft habe und mal weniger, wo mehr Anforderungen sind...

  • 07.02.20
  • 1

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