Blickpunkt

Beiträge zur Rubrik Blickpunkt

Blick nach vorn: "Ich darf weiterleben", freut sich Andreas Weigel. Er hofft, wenn er die Reha überstanden hat, wieder der Alte zu sein. Die Prognosen der Fachärzte bestärken ihn in seiner Hoffnung. Die Kommunikation über das Smartphone (r.) ist derzeit seine wichtigste Verbindung aus der Isolation zur Außenwelt.  | Foto: Willi Wild
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Ich wollte nicht mehr leben

Covid-19-Überlebender: Bei Andreas Weigel hat es harmlos mit einer Erkältung begonnen. Der 55-Jährige gehört nicht zur Risikogruppe. Er ist sportlich, hat keine Vorerkrankung und, dank 40 Jahren Posaunenchor, eine gute Lunge. Warum er Ostern zweiten Geburtstag feiert, erzählt er im Gespräch mit Willi Wild. Wie geht es Ihnen im Moment? Andreas Weigel: Was meinen Gesundheitszustand anbelangt, kann ich im Moment nur dankbar sein. Meine Lunge ist wieder voll funktionsfähig. Die intensiven...

  • 13.05.20
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Verzicht
Wir holen das nach

Wegen der Corona-Pandemie werden Treffen abgesagt, Pläne verschoben. Das Versprechen, etwas nachzuholen, folgt reflexhaft. Doch welchen Sinn haben diese Ansagen, wenn niemand weiß, wann die Krise endet? Von Franziska Hein  Familientreffen, Reisen, Hochzeiten – wegen der Corona-Pandemie müssen sie ausfallen. Viele Menschen scheinen sich mit den Kontaktbeschränkungen wegen der Corona-Krise arrangiert zu haben. Vielleicht auch, weil nach den ganzen Absagen gleich das Versprechen folgt, die Feier...

  • 13.05.20
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Ungewöhnliche Ideen
Abendmahl auch in Telefonkonferenz

Das Osterfest 2020 forderte uns heraus, für die ungewöhnliche Situation ungewöhnliche Ideen zu entwickeln oder wiederzuentdecken: Wenn keine öffentlichen Gottesdienste stattfinden dürfen, dann können sich doch die zum Abendmahl versammeln, die sich eben versammeln dürfen: die Wohn- und Hausgemeinschaften. Es besteht innerhalb der evangelischen Kirchen Einigkeit, dass jeder Getaufte das Evangelium verkündigen und die Sakramente spenden kann. Luther schreibt: „Was aus der Taufe gekrochen ist, ist...

Zugang zu Altenheimen erleichtern
Angehörige werden immer verzweifelter

Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Heinrich Bedford-Strohm, hat sich trotz der Corona-Gefahr für einen leichteren Zugang zu Menschen in Pflege- und Altenheimen ausgesprochen. Wo immer es möglich sei, müsse man den Angehörigen mit Schutzkleidung «Zugang zu ihren Lieben verschaffen», sagte der bayerische Landesbischof in einer auf Facebook veröffentlichten Videobotschaft. Zudem müsse, wo immer es möglich sei, den Bewohnerinnen und Bewohnern der Heime selbst die...

  • 09.05.20
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Engagiert für eine würdige Erinnerungskultur
Hartnäckiger Mahner

Alle Kirchenglocken Geras läuteten am 6. April 2020 in Gera, von 10.18 bis 10.32 Uhr. Das Gedenkläuten an den schwersten Bombenangriff, den Gera vor 75 Jahren erlitt, wurde auf Anregung des 87-jährigen Dieter Nendel gemeinsam mit Stefan Körner, dem geschäftsführenden Pfarrer der Stadtkirchgemeinde, sowie der Stadt Gera initiiert.  Von Elke Lier  14 Minuten lang hallt der Klang der Glocken von sechs evangelischen und zwei katholischen Kirchen über die Stadt an der Weißen Elster. Genau in dieser...

  • 08.05.20
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Leben und Sterben
Viel zu kurz und doch für immer

Samuel Neufeld kam mit Trisomie 18 auf die Welt und wurde nur 54 Tage alt. Seine Familie hat durch den frühen Tod viel über Gott und das Leben gelernt. "Es ist heilsam, die Zeit, die bleibt, bewusst wahrzunehmen" Von Katja Schmidtke Ein kleiner Vogel landet auf dem Gartenzaun: Schön sieht er aus, buntes Gefieder, wacher Blick, doch gleichzeitig wirkt er zerbrech-lich – und nach einem Augenblick erhebt er sich und fliegt davon. Einen kleiner perfekter Vogel, eine Menge kleiner perfekter...

  • 03.05.20

Mit Worten berühren
Besuche im Hospiz weiter möglich

Ambulante Hospizdienste und stationäre Einrichtungen begleiten Menschen auf dem letzten Abschnitt des Lebensweges. Da braucht es persönliche Nähe. Wie das in Zeiten von Corona im Hospiz in Jena gelingt, hat Beatrix Heinrichs den Facharzt für Palliativmedizin am Universitätsklinikum Jena, Ulrich Wedding, gefragt. Das Virus ist für viele Einrichtungen ein Stressfaktor. Wie gelingt es im Hospiz in Jena, Sicherheit und Ruhe zu vermitteln? Ulrich Wedding: Das gelingt durch die Einhaltung besonderer...

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Jena
Auch Oma und Opa schauen TV-Kindergottesdienst

"Die beiden sind schon ein kongeniales Team“, sagt Superintendent Sebastian Neuß von Nina Spehr und Lukas Gräfe. Die Pfarrerin und der Lehramtsstudent aus Jena gestalten in der Corona-Krise einen TV-Kindergottesdienst. Von Beatrix Heinrichs  „Ich würde es eher eine Kindersendung der Kirche nennen“, sagt Spehr, die nicht nur ihr schauspielerisches Talent, sondern auch die Freude am Drehbuchschreiben entdeckt zu haben scheint. Ideengeber, kreativer Kopf und Schreiber der „Sonntagsretter“, so der...

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Epidemien damals und heute
Luthers Empfehlungen in Pestzeiten

Verblüffende Parallelen: Martin Luthers Zeitgenossen beschäftigten die gleichen Fragen im Umgang mit einer Epidemie wie uns heute. Seine Antworten waren eindeutig.  Von Christopher Spehr Die Pest galt im Mittelalter und der Frühen Neuzeit als die Seuche schlechthin. Unvorbereitet und plötzlich konnte sie auftreten und ganze Städte befallen. Angst, Leid und Tod waren die Folge. Seit der großen Pestpandemie, dem „Schwarzen Tod“, dem zwischen 1346 und 1353 fast ein Drittel der Menschen Europas zum...

  • 23.04.20
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St. Jakobi Hettstedt
Diskurs zur Ethik eines Suizides auf Verlangen

Im Rückblick betrachtet kam die Diskussion, welche ein Urteil des Bundesverfassungsgerichtes zum Verbot der geschäftsmäßigen Förderung der Selbsttötung angestoßen hat nun zur Unzeit. Der BGH hat das Verbot für verfassungswidrig eingestuft. Dieser Beitrag kann keine juristische Aufarbeitung und keine standesethische Empfehlung der Ärzteschaft vorwegnehmen. Er ist gesprächsanregend aus einer christlichen Sicht. In der Corona- Pandemie standen plötzlich ethische Fragen zu jedweden Schutz des...

Wie Erwachsene sich auf die Taufe vorbereiten und sie feiern
Gottes bedingungslose Liebe

Wer in einer evangelischen Gemeinde getauft wird, trifft diese Entscheidung meist nicht selbst, sondern wird von Eltern und Paten zur Taufe gebracht. Die Säuglingstaufe ist weitverbreitet, aber immer wieder entscheiden sich auch Erwachsene, ihr Leben mit Gott zu teilen. Auch in den Gemeinden der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland werden regelmäßig Erwachsene getauft. Ihre Entscheidung ist sehr viel individueller und sehr viel ehrlicher, sagt Heide Liebold. Die Pfarrerin von Wernigerode...

  • 19.04.20
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Wasser
Wer sich auf Gott einlässt, wird nass

Wasser fließt in der Bibel reichlich: Es bedeutet als Quelle zu Beginn der Schöpfung das Leben, aber mit der Sintflut auch den Tod. Von Heiner Urmoneit Boah ey, ein Pool! Kann man da drin baden?“ Mit großen Augen kommen die Kinder in die Mitte der St.-Petri-Pauli-Kirche in Eisleben zum Taufbrunnen. „Würdet ihr da drin baden wollen?“ „Ist das Wasser kalt?“ „Fasst doch mal rein!“ Und schon sind wir mitten im Gespräch über Wasser, in dem man baden kann. Wasser, das erfrischt. Wasser, ohne das kein...

  • 18.04.20
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Taufe
»Wasser allein tut’s nicht«

Wenn ihn Glaubenszweifel packten, heißt es vom Reformator Martin Luther, habe er auf seinen Tisch geschrieben: »Ich bin getauft.« Im Getauftsein ist das vorbehaltlose und unveränderliche Ja Gottes in die Biografie eines Menschen eingeschrieben. Von Elisabeth Hann von Weyhern Die Taufe ist eines der ältesten Rituale der Christenheit und geht auf Jesus zurück. Jesus selbst hat sich am Jordan von Johannes dem Täufer taufen lassen. Seinerseits hat er wohl nicht getauft, aber seinen Jüngern den...

  • 18.04.20

Die Bedeutung von Ostern
Glaube wird sichtbar

Das Osterfest in diesem Jahr allein feiern zu müssen, fordert einmal mehr die Auseinandersetzung mit der Frage: Was gibt es eigentlich zu feiern?  Von Albrecht Lindemann Die Stadt Zerbst/Anhalt brachte im Jahr des Reformationsjubiläums eine Neuinszenierung ihres mittelalterlichen Prozessionsspieles zur Aufführung. Über 400 Mitwirkende brachten ihre Sicht auf die Themen der im Ursprung an Bibel und Heiligenlegenden entlang geschriebenen Geschichte des Menschen auf eine große Bühne in der...

  • 11.04.20

Gemeinsames Osterwort
„Die Osterbotschaft unterliegt keiner Kontaktsperre“

Aus aktuellem Anlass haben die Leitenden Geistlichen in Mitteldeutschland, Landesbischof Friedrich Kramer (Evangelische Kirche in Mitteldeutschland), Bischof Ulrich Neymeyer (Bistum Erfurt), Kirchenpräsident Joachim Liebig (Evangelische Landeskirche Anhalts) sowie Bischof Gerhard Feige (Bistum Magdeburg), ein gemeinsames Osterwort verfasst: Mit Christen in Bergamo und New York, in Wuhan und Heinsberg, mit unseren Geschwistern auf den griechischen Inseln und in Afrika, mit Jerusalem und dem...

Hallenserinnen starten Nähaktion
Mund-zu-Mund-Propaganda

Wie kann man in der Corona-Krise Gutes tun, ganz spontan? Das fragten sich Christina Barthels und Cornelia Muntschick, zwei engagierte Frauen aus Halle, und starteten über die sozialen Netzwerke und TV Halle einen Aufruf an die Bürger der Saalestadt. „Wir wollen Leute unterstützen, die in Sorge sind und einen Mundschutz brauchen. Denn als Privatperson einen Mundschutz zu bekommen, ist praktisch unmöglich geworden“, sagt Christina Barthels. Deshalb rufen sie zum gemeinschaftlichen...

  • 04.04.20
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Schule in der Corona-Krise
Pause als Lernfach

Corona stellt Eltern, Kinder und Pädagogen vor Herausforderungen. Vielleicht eine Chance für die Lehre? Ein Plädoyer.  Von Ferdinand Kiderlen Die letzten Wochen haben gezeigt, was wir Lehrer zu leisten vermögen. In kürzester Zeit haben Schulen Notbetreuungspläne organisiert, Aufgaben erstellt und auf den unterschiedlichsten Wegen zu den Schülern gesandt. Es hagelte gerade-zu auf die Elternhäuser ein: digitale Lernangebote, Dokumenten-Uploads, Selbststudium und die Aufforderung, neue Inhalte...

  • 04.04.20
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Foto: Jeannette Schurig
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Analog durch die Krise
"Was, wenn wir aber keinem fehlen?"

Ich habe mal den Spruch gehört: „Wie bringst du Gott zum Lachen? – Mach Pläne.“ Ich versuche trotz aller Sorge, den Humor nicht zu verlieren. Aber lustig ist das alles gewiss nicht. Kirche immer wieder neu zu denken und Formen zu finden, die andere erreichen, macht mir Spaß. Da bleibe ich ganz bei Luther, der von einer sich stets zu erneuenden Kirche sprach. Von Jeannette Schurig Doch dann kam Corona. Am 15. März hielt ich den vorerst letzten Gottesdienst und ich bekam Gänsehaut beim...

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Hinter der Schranke: Julia Braband hat sich freiwillig für den Pflegedienst auf einer Corona-Station gemeldet. Der Einsatz hat auch mit ihrem Glauben zu tun.   | Foto: Paul-Philipp Braun
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Tätige Nächstenliebe
"Wir haben bei Null angefangen"

Julia Braband studiert Theologie, engagiert sich in der EKM, im Lutherischen Weltbund und arbeitet nebenbei als Krankenschwester. Im Gespräch mit Paul-Philipp Braun berichtet sie von ihrer Arbeit auf einer Corona-Station. Frau Braband, lassen Sie uns doch erst einmal ganz kurz über Ihren persönlichen Werdegang sprechen … Sie haben eigentlich Krankenschwester gelernt, studieren jetzt aber Theologie. Wie kam es dazu? Julia Braband: Ich musste mich damals zwischen Medizin und Theologie...

  • 03.04.20
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Erfurt
"Die Kapazitäten sind nicht hoch"

Die Corona-Krise stellt gerade Pflegeeinrichtungen vor besondere Herausforderungen. Beatrix Heinrichs hat mit dem Vorstand des Augusta-Viktoria-Stifts, Thomas Dewor, gesprochen. Die Corona-Pandemie bringt zahlreiche Einschränkungen mit sich. Wie stellt sich die derzeitige Situation für die Bewohner im Stift dar? Thomas Dewor: Es ist ruhiger geworden. Alle Gruppenveranstaltungen wurden abgesagt, es findet ausschließlich Einzelbetreuung statt. Die Bewohner gehen mit viel Verständnis auf die...

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Gespräch
Keiner ahnte, dass es so schnell geht

Rückblick: Als DDR-Außenminister verhandelte Markus Meckel (SPD) die deutsche Einheit mit. Bettina Röder sprach mit ihm über das, was war und was von den Visionen geblieben ist. Herr Meckel, Sie haben im Zusammenhang mit den Zwei-plus-vier-Gesprächen im Mai 1990 im Europarat von der „Chance zum friedlichen Neubeginn in Europa“ gesprochen. Was waren Ihre Visionen? Markus Meckel: Ein gesamteuropäisches Sicherheitssystem, das war die Hoffnung. Ich bin bis heute ein deutlicher Gegner jeglicher...

  • 28.03.20
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Markus Meckel: Zu wandeln die Zeiten
Vom Pfarrer zum Politiker

Von Bettina Röder "Hermsdorf war ein Mythos in unserer Familie. Es war die erste Pfarrstelle meines Vaters nach seiner Rückkehr aus der sowjetischen Kriegsgefangenschaft“, erinnert sich Markus Meckel an sein Elternhaus in dem kleinen Dorf am Rande der Märkischen Schweiz. Sein Vater, ein deutscher Offizier, war als Pazifist zurückgekehrt. Und obwohl die Familie mit den kleinen Kindern bald von dort wegzog, sei dies ein Ort des gemeinsamen Anfangs geblieben. So beginnt der Theologe und Politiker...

  • 28.03.20
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Und Action: Kevin Stilzebachs Handy steht auf der Klappleiter. Täglich teilt der Nordhäuser Theologe Video-Andachten auf Facebook. | Foto: Foto: Beatrix Heinrichs
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Corona
Not lehrt podcasten

Radiogottesdienst, Gebetsbriefkästen, Youtube-Andachten. Um verbunden zu bleiben, werden die Kirchen-gemeinden erfinderisch. Ein Beispiel aus dem Kirchenkreis Südharz. Von Beatrix Heinrichs  "Ich habe heute noch nicht einmal gefrühstückt“, sagt Regina Englert. Es ist bereits später Nachmittag, als die Referentin für Öffentlichkeitsarbeit im Kirchenkreis Südharz aus einer Dienstbesprechung kommt. Die Corona-Krise stellt die Haupt- und Ehrenamtlichen in den Kirchengemeinden vor große...

  • 28.03.20
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Vor 30 Jahren
Die Kraft der Zivilgesellschaft

Die Zwei-plus-vier-Gespräche legen die Bedingungen für die deutsche Einheit fest und stellen Weichen für die Politik bis zur Gegenwart. Von Bettina Röder Wir haben damals nicht geträumt“, sagt Hans Misselwitz, „wir hatten reale Vorstellungen.“ Doch es sollte anders kommen. Denn andere, betont der Biologe und Theologe heute, hatten „andere reale Interessen“. Misselwitz war damals Staatssekretär im DDR-Außenministerium. Sein Minister hieß Markus Meckel, der ebenfalls Theologe war und aus der...

  • 27.03.20

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