Glaube und Alltag

Beiträge zur Rubrik Glaube und Alltag

der Sperling
Geburtstagsgabe (27)

„Kaufet man nicht zween Sperlinge um einen Pfennig? Dennoch fällt deren keiner auf die Erde ohne euren Vater.“ Der solches sagte war Meister Jesus. Und wer es uns in das liebe Deutsch übersetzte, war Vater Luther. Luther, Luther, Luther, Luther … Über alles. Denn Luther lässt uns auf sich sitzen und wirft niemanden von uns ab. Wir Spatzen sind fröhliche Vögel. Wir treiben uns auf Straßen und Plätzen herum, hüpfen eifrig umher, dabei bereden wir alle wichtigen und unwichtigen Sachen. Aber noch...

der Vorfahr über Luther
Geburtstagsgabe (3)

Als Euern angeblichen Urururgroßvater hört mich an. Schreiben kann ich selber zwar nur schlecht, deshalb wählte ich mir den Kranich als Sekretär. Mag nämlich sein, dass Ihr Euch sonst schämt, wenn Ihr meine mangelhafte Orthographie seht und Euch zugleich dabei einfällt, dass Ihr von mir abstammen wollt, worauf Ihr ja seit Darwin so stolz seid. Was hat der Affe Euch heute noch zu sagen? Erst einmal nichts. Dann aber doch! Und - keine Angst - es ist was Gutes: Diese Filme, Planet der Affen, King...

eigentlich ... war es nämlich so
Geburtstagsgabe (9)

Auch der Papagei schrieb Luthern einen Brief. Anlässlich des vergessenen Geburtstags. Wir lesen darin viel Erstaunliches: Liebe Leute, jeder hat heute ein Haustier. Tiere sind die besseren Menschen, wie man so schön sagt. Wer kein Tier hat, mit dem stimmt was nicht. Ich war Luthers Papagei. Er liebte mich so sehr … Ich brachte ihm nämlich Theologie bei. Wir waren Unzertrennliche. Ich wurde 70 Jahre alt. Ihr wisst aus dem Internet, dass wir Papageienvögel sehr alt werden können. Wenn Ihr das...

de amore
ECCLESIAE

Wer will, dass der Teufel ihm hilft, muss als Gegenleistung seine Seele drangeben. Das Einverständnis zur Darbringung dieses Preises drückt sich darin aus, dass der Vertrag erstens mit dem eigenen Blut unterschrieben werden muss. Und zweitens dadurch, dass man für die Zeit des Hilfspakets sowohl der Musik als auch der Liebe zu entsagen hat. So oder so ähnlich berichten es einige Märchen und Thomas Mann im Dr. Faustus-Roman. Wobei das mit der Musik hier nicht so ganz so einfach ist, denn der...

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Predigttext
Stufen der Liebe

Denn die Liebe ist langmütig und freundlich Sie glaubt alles, sie hofft alles, sie duldet alles. Die Liebe hört niemals auf. 1. Korinther 13, Verse 5, 7 und 8 Die Liebe ist am größten“, ein Satz, oft gelesen vor dem Traualtar, wo zwei Menschen sich mit ihren Träumen und Wünschen auf einen gemeinsamen Weg begeben. Von Ulrich Seidel Liebe wird beschrieben, was sie nicht ist und dann auch, was sie ist: Sie sucht nicht das Ihre, lässt sich nicht verbittern, hofft und glaubt aber alles....

  • 18.02.23

Fastenaktion "7 Wochen ohne …"
Nur nicht den Mut verlieren

 Es gibt Worte, die anscheinend aus dem alltäglichen Sprachgebrauch nahezu verschwunden sind. Verzagen, verzagt oder Verzagtheit gehören zu diesen Worten. Von André Poppowitsch Laut der Online-Ausgabe des Dudens sind die Worte seltener als einmal in einer Million Wortformen des Dudenkorpus belegt. Das Wort "leuchten" kommt hingegen mehr als zehn Mal in einer Million Wortformen vor. Beim Dudenkorpus handelt es sich um eine Zusammenstellung elektronischer Texte, wie Zeitungs- und...

  • 18.02.23
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Wort zur Woche
Berg- und Talfahrt der Gefühle

Seht, wir gehen hinauf nach Jerusalem, und es wird alles vollendet werden,was geschrieben ist durch die Propheten von dem Menschensohn. Lukas 18, Vers 31 Es geht wieder bergauf. Dieser in unserem Sprachgebrauch eher positiv besetzte Ausspruch, er bekommt vor dem Hintergrund dessen, was Jesus da in Jerusalem droht, einen bitteren Beigeschmack. Von Martin Olejnicki Und mit ähnlich gemischten Gefühlen gehe ich auch in diese Woche. Sie bringt den Rosenmontag und den Aschermittwoch. Eine Berg- und...

  • 18.02.23

viererlei Acker
die Gleichnisse Jesu

Zum Fest am Feiertag zog miteinander
 das Volk der Stadt hinauf ins offne Land.
 Sie schauten Jesus bittend an, da wandt’ er sich ihnen zu. Und segnet mit der Hand
 die Vielen, welche kamen zu vernehmen,
 wie Gott im Wort sein Bildnis gibt bekannt.  „Ein Sämann wollte neulich sich bequemen,
 zu streuen edle Körner auf das Feld.
 Indem er säte, kam es zu Problemen, wie überall in unsrer weiten Welt.
 Manch Korn fiel auf den Weg und ward zertreten 
als Fraß den Vögeln unterm Himmelszelt. Auf...

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Wort zur Woche
Die Hand auf seinem Rücken – und plötzlich war alles anders

Heute, wenn ihr seine Stimme hört, so verstockt eure Herzen nicht. Hebräer 3, Vers 15 Er fühlte sich wie im Nebel. Nichts drang mehr zu ihm durch. Eingehüllt wie in dicke schwere Wolken saß er da und sagte nichts. Eine leise Stimme zu seiner rechten, eine sehr aufgebrachte Stimme auf seiner linken Seite. Von Magdalene Franz-Fastner Er hörte es einfach nicht mehr. Er schaltete ab. Er sah alles um sich herum, aber es gab keine Verbindung mehr. Zu oft schon hatte er in solch einer Klemme gesteckt....

  • 11.02.23

Andacht Liebe Valentinstag
Die Liebe hat einen langen Atem

Liebe Leser*innen! Die Liebe ist gütig, so sagt es Paulus in seinem berühmten 1. Korintherbrief. Die Liebe eifert nicht, prahlt nicht, sie bläht sich nicht auf, sie ist nicht taktlos, sie sucht nicht das Ihre, sie lässt sich nicht zum Zorn reizen, sie rechnet das Böse nicht an, sie freut sich nicht über das Unrecht, sie freut sich mit an der Wahrheit. Was wäre die Welt ohne Liebe? Ohne Zärtlichkeiten, ohne Schmetterlinge im Bauch, ohne Schmusen und Händchenhalten, ohne die aufmunternde Hand,...

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Predigttext
Suche nach Gott

„Suchet den Herrn, solange er zu finden ist; ruft ihn an, solange er nahe ist.“ Jesaja 55, Vers 6 Auf einem kurzen Spazierweg durch den Park passiere ich eine niedrige Steinmauer. Dahinter kauert ein Mädchen: bunte Jacke, verschwörerischer Blick, sie legt sich den Zeigefinger auf den Mund. Ich höre ein anderes Kind rufen: „Eckstein, Eckstein, alles muss versteckt sein!“ Es steht mit dem Gesicht zu einem Baum und hat die Hände über die Augen gelegt. Von Henrike Kant Ehe es sich umdreht, fügt es...

  • 10.02.23
Premium

Pflugscharen zu Schwertern
Frieden schaffen mit Waffen?

Ob Waffenlieferungen an die Ukraine gerechtfertigt sind oder nicht, wird in der EKD und ihren Gliedkirchen vor dem Hintergrund christlicher Friedensethik diskutiert. Eine biblische Einordnung. Von Manuel Vogel Die Parole „Frieden schaffen mit Waffen“ ist so schrecklich und himmelschreiend abwegig, dass die Wahrheit ihres Gegenteils – „Frieden schaffen ohne Waffen“ – in der Bibel nirgends bewiesen oder auch nur diskutiert werden müsste. Wenn das alte Israel Krieg geführt hat, hat es diese Kriege...

  • 08.02.23

Der Montag ist für viele Pfarrer der Ersatzsonntag
KRANKENBESUCHE

Der Montag ist für viele Pfarrer der Ersatzsonntag. So haben es auch meine Eltern gehalten. Sie fuhren mit ihrem kleinen Trabant von Gebesee nach Erfurt. Vater ging in die Sauna. Mutter ging einkaufen. Sie trafen sich dann in der Mittagszeit zu einem kleinen Essen wieder, bevor sie die Heimreise antraten. An jenem Tag hatte mein Vater noch einen Besuch im Krankenhaus absolviert, wo ein Gemeindeglied aus Gebesee lag. Er hatte mit ihm dies und das beredet, ihm Mut zugesprochen und ihm zum...

Sonntagsevangelium (Mt 20,1-16)
von der Arbeit im Weinberg

Weil Christus seine Jünger wollte lehren, rief er: „Herbei, versammelt euch um mich!“ Sie mochten ihm das Lehren nicht verwehren - zwölf Schüler scharen um den Meister sich. Da hob er an: „Heut lasst mich was erzählen, von eines Mannes Weinberg wunderlich: Zur Zeit der Lese sollte keiner fehlen, drum schickt er zu den Trauben alle hin, für einen Silbergroschen sich zu quälen, wenn ging der Sinn nach Arbeit und Gewinn. Wer früh am Marktplatz stand, war bald zu sehen im Weinberg dann als...

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Wort zur Woche
Kleines Wort, große Geste

Wir liegen vor dir mit unserm Gebet und vertrauen nicht auf unsre Gerechtigkeit, sondern auf deine große Barmherzigkeit. Daniel 9, Vers 18b Es tut mir leid! Wirklich!“, sagte er. „Das glaube ich dir nicht! Wieso passiert es trotzdem immer wieder?“ Sie tobte. Von Magdalene Franz-Fastner Unzählige Male hatten sie schon miteinander gestritten. Es war zum Verzweifeln. Sollte sie ihm wirklich vertrauen? So oder so ähnlich – wir kennen sicherlich alle solche Situationen, wo Verletzungen geschehen und...

  • 04.02.23
Premium

Zeit zur Umkehr

Zum Kirchentagssonntag am 5. Februar sind Gemeinden eingeladen, sich in ihren Gottesdiensten auf die Großveranstaltung einzustimmen. Aus dem Materialheft zum Kirchentagssonntag stammt dieser Predigtimpuls. Von Aylin Sayin Da will man doch nur den wunderschönen Sonnenuntergang/die schöne Kirche fotografieren, doch das blöde Handy schaltet die Innenkamera ein und man sieht sich selbst – natürlich von der besten Seite … im besten Licht, im schönsten Winkel und denkt sich vielleicht: Wer bitte ist...

  • 03.02.23

Predigttext
Vertrauen schenken

Und als Jesus von dort wegging, sah er einen Menschen am Zoll sitzen, der hieß Matthäus; und er sprach zu ihm: Folge mir! Und er stand auf und folgte ihm.Matthäus 9, Vers 9 Probier doch mal die Route hier, die könntest du schaffen!“, sagt mein Bekannter, und wir schauen beide die Wand hinauf. Von Henrike Kant Ich war jahrelang nicht mehr in der Boulderhalle und bin etwas eingeschüchtert von den Griffen und Tritten und der Höhe. Bouldern ist Klettern ohne Sicherung bis zur Absprunghöhe. Ich muss...

  • 03.02.23

Nachgefragt
Nur kein Mittelmaß

Der angehende Pfarrer Alex Brandl soll beim Deutschen Evangelischen Kirchentag im Juni in Nürnberg bei einem der Haupt-Abschlussgottesdienste unter freiem Himmel auf dem Kornmarkt predigen. Bammel vor dem großen Auftritt hat der 36-Jährige nicht. Der Münchner Vikar steht hin und wieder auf einer Bühne und spricht auch mit seinen Pod-casts und per Instagram ein größeres Publikum an. Jutta Olschewski sprach mit ihm über seine Vorbereitungen. Sie haben sich wirklich nicht beworben, um beim...

  • 02.02.23

Sühnekreuze erinnern an Menschen, die...
Gott lässt sich nicht spotten

Sühnekreuze erinnern an Menschen, die unter bestimmten Umständen ums Leben gekommen sind. Sei es, dass jemand zur Sühne für eine Gewalttat ein steinernes Kreuz errichten musste oder sei es, dass ein be-stimmter Tod nicht in Vergessenheit geraten sollte. Wer mit wachen Augen durchs Leben geht, wird manches dieser Kreuze finden. In der Nähe von Neckeroda bei Blankenhain z.B., an der Hohen Straße, stehen gleich drei davon. Wenn man von Oldisleben nach Bad Frankenhausen fährt, ist eines in...

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Wort zur Woche
Da geht mir ein Licht auf

Über dir geht auf der Herr, und seine Herrlichkeit erscheint über dir. Jesaja 60, Vers 2b Wie eine Sonne geht Gottes Herrlichkeit über uns Menschen auf, und die Finsternis, die die Völker bedeckt, wird hell überstrahlt, wenn wir uns aufmachen und selbst zum Licht werden. Von Friedhelm Kasparick "Mache dich auf und werde licht, denn dein Licht kommt!" So verkündet es Jesaja in seinem Prophetenspruch (Jesaja 60,1.2). Diese Weissagung ist gefüllt mit der Erfahrung, dass Gottes Volk immer wieder...

  • 28.01.23

Sternstunden eines Pfarrerlebens
Alles fließt

Alles fließt. Sie wird 90 in diesem Jahr. Ihre Tochter hat das Abendmahl bestellt, und wir feiern es miteinander.  Was sie kann, spricht sie mit, und sie kann viel. Schön ist das so. Die Jubilarin freut sich über den Besuch des Pfarrers. Sie redet und redet. Erzählt von früheren Jahren. Ein schönes Altengesicht. Die Prothese sitzt. Aus Lemberg stammt sie, früher Landeshauptstadt der Donaumonarchie. Vordem Mittelpunkt des ukrainischen Galizien, südöstlich von Breslau, fast auf gleicher Höhe mit...

Vorgestellt
70 Tage Bibel, Beten, Bruderschaft

Exhortatio" – der Begriff klingt fremd in unseren Ohren. Er steht für die Ermunterung und Ermahnung zur Buße. Im Sinne des Glaubenslebens geht es um die grundlegende Einstellung zur inneren Umkehr und zur Ausrichtung auf Jesus Christus. Von André Poppowitsch In diesem Sinne steht "Exhortatio" für 70-tägige Exerzitien für Männer, die vom 29. Januar bis zum Ostersonntag dauern. Diese Zeit dreht sich um das tägliche Lesen in der Bibel und Gebet sowie das Erleben von Gemeinschaft in Bruderschaften....

  • 26.01.23

25. Januar - das Leben des Apostels Paulus
Einblicke in eine große Biographie

1. Gesang - Vom Saulus zum Paulus Wie schnaubte Saulus noch mit Mord und Drohen uns, die wir folgten Christus als dem HERRN. Schlich heimlich zu den Priestern sich, den hohen, auf deren Stirnen sechsfach zackt der Stern. Die gaben Vollmacht ihm für alle Synagogen, dass Saulus dort die Christenleut entfern, und führe sie - gefänglich eingezogen - zur Stadt Jerusalem - Mann, Frau und Kind. Weil sie die Schriften hätten umgelogen und nicht mehr auf dem Pfad der Wahrheit sind. Doch nahe bei...

"Verklärung" - Nicola Sarić 
(c) Bild von der Homepage des Künstlers mit dessen freundlicher Genehmigung
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Metamorphosen
Verwandlung durch hörendes Sehen

Drei Jünger rief der HERR mit ihm zu kommen bis an des höchsten Gipfels scharfen Grat: Sankt Jakob, Petrus, Johann als den Frommen der Zwölferschar. Obwohl der Rest ihn bat, sie alle mitzunehmen auf die Reise, sagt er den Neunen „Nein! Wacht in der Stadt!“ Sie ziehen los. Man wandert enge Gleise und nähert sich dem Gipfel langsam an. Dort oben ist noch etwas von dem Eise der Welt, die nur der Fromme spüren kann. Der Berg heißt Tabor. Hier wird Ferne Nähe - besondre Art berührt den Pilgersmann....

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