Panorama - Sonneberg

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Aktuelles

Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland
Synode berät über Haushalt und Zukunftsfragen

Die Herbstsynode der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland startet am Mittwoch in Erfurt. Beratungen über den Haushalt und neue Zugänge zum Verkündigungsdienst stehen im Fokus. Erfurt (epd). Die Landessynode der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland (EKM) tritt Mittwoch in Erfurt zu ihrer Herbsttagung zusammen. Die 84 Mitglieder beraten laut Tagesordnung voraussichtlich bis Freitag unter anderem den Doppelhaushalt für die kommenden zwei Jahre und diskutieren ausführlich neue Formen des...

AktuellesPremium

Ewigkeitssonntag
Was Erde und Himmel verbindet

«Der moderne Mensch fühlt sich vom Tod gedemütigt», konstatierte jüngst der Religionswissenschaftler Georg Schwikart. Der Tod "störe den Fluss des Lebens". Das bleibt nicht ohne Einfluss auf die Trauer- und Bestattungskultur. Von Johann Schneider In meinem Heimatdorf in Meschen in Siebenbürgen wussten alle Beteiligten, die Familie und die Nachbarn, was zu tun war, wenn ein Mensch starb. Der Verstorbene wurde nach dem Eintritt des Todes gewaschen, auf die Totenbare, eine Bank, gelegt, in die...

Aktuelles
EKD-Synodale Friederike Spengler hat die neue Friedensdenkschrift scharf kritisiert. Insbesondere zwei Punkte trieben sie besonders um, sagt die Regionalbischöfin der EKM: Die Fragen zum Thema der atomaren und nuklearen Bewaffnung sowie die Haltung der Denkschrift zum Pazifismus. | Foto: epd-bild/Paul-Philipp Braun
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Kritik an Friedensdenkschrift
Friedensethik am Kipppunkt

Die EKD-Synodale Friederike F. Spengler hat die neue Friedensdenkschrift scharf kritisiert. Bei der Synode in Dresden forderte die Regionalbischöfin der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland eine Fortentwicklung des Papiers. Warum die Haltung der Denkschrift zum Pazifismus der Kirche nicht gut zu Gesicht steht, erklärt sie im Gespräch mit Beatrix Heinrichs. Sie haben eine Überarbeitung der Friedensdenkschrift angeregt. Ihr Antrag aber blieb erfolglos. Wie gehen Sie damit um? Friederike F....

Aktuelles
Angekommen: Die Glocke aus Militärschrott ist bestimmt für die „Hand in Hand Schule“ in Jerusalem.  | Foto: Willi Wild
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Pferdetreck am Ziel
Friedensglocke erreicht Jerusalem

Jerusalem. Der Friedensglocken-Pferdetreck aus dem brandenburgischen Brück hat am Donnerstag, 13. November, nach sechs Monaten sein Ziel erreicht, die „Hand in Hand Schule“ in Jerusalem. Der Treck, der anfänglich aus sechs Planwagen, 30 Teilnehmern und 20 Pferden bestand, hatte am 8. Mai in Berlin eine Friedensglocke auf den Weg nach Jerusalem gebracht, die aus Militärschrott gegossen wurde. In der „Hand in Hand Schule“ werden jüdische, christliche und muslimische Kinder gemeinsam unterrichten....

Blickpunkt

Weihnachtsmarkt-Anschlag
Wie Zeugen im Prozess begleitet werden

Der Prozess um den Anschlag auf den Magdeburger Weihnachtsmarkt 2024 hat begonnen. In den ersten Verhandlungstagen am Landgericht zeigte der angeklagte Amokfahrer keinerlei Reue. "Für die Betroffenen war das schwer zu ertragen, viele fanden es erschreckend und schrecklich", berichtet Doreen Rosenbaum. Die Sozialpädagogin mit Zusatzausbildung in psychosozialer Prozessbegleitung koordiniert die Zeugenbetreuung in dem Mammutprozess mit bislang allein knapp 180 betroffenen Nebenklägern. Von Karin...

Glaube und AlltagPremium
Das Westportal der Kathedrale von Autun (Frankreich) zeigt eine der bedeutendsten Darstellungen des Jüngsten Gerichts. | Foto: Hervé Rouveure – stock.adobe.com
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Glaubensserie (31): Vom Weltgericht
Endlich ans Licht gekommen

Jesus lässt keinen Zweifel daran: Jeder Mensch wird danach gefragt werden, wie er gehandelt hat. Es gibt Texte in der Bibel, die in kräftigen Bildern beschreiben, dass es um alles geht. Dazu gehört Jesu Rede vom Weltgericht, nach der Menschen für ihr Handeln gerichtet werden. Warum dies noch immer aktuell ist. Von Christoph Herbst Vom Jüngsten Gericht zu sprechen, wirkt aus der Zeit gefallen. Manche möchten die biblischen Bilder von einem Gericht in letzter Instanz, in dem es um Sein oder...

Spezial
3:48
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Laden und Lesen
Die Kirchenzeitung als App

Die Inhalte von "Glaube + Heimat" stehen Ihnen ab sofort in einer App zur Verfügung. Denn die mobile Nutzung mit Smartphones hat längst PCs, Laptops und Tablets überholt. Die Zustellprobleme, die es in manchen Regionen mit der Printausgabe gibt, werden damit galant umschifft. Sie können sich die App gern herunterladen:

Spezial

Der Podcast zur Serie
Glaubensgeschichten aus Mitteldeutschland

Unter dem Titel "Und was glaubst du?" gibt es ergänzend zur Serie jetzt auch einen Podcast. Im Mittelpunkt stehen Menschen und ihre Glaubenserfahrungen in Alltag und Beruf. Persönlich, ehrlich und inspirierend erklären sie, welche Bedeutung die ausgewählten Bibeltexte für ihr Leben haben. "Zwischen Leben, Tod und Auferstehung" (Teil 1) An Ostern sind wir mit dem Tod konfrontiert, der vor der Auferstehung steht. Er gehört zum Kreislauf des Lebens. Wie wichtig es ist, sich damit...

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Jaques Derrida - 8. Oktober 2004
"JESUS LIEBT DICH"

Jacques Derrida – Analytiker der abwesenden Mitte Man kann sich Jacques Derrida als einen Denker vorstellen, der irgendwie stets im Schatten der Sprache gehen wollte. Geboren 1930 in El-Biar, einem algerischen Vorort von Algier, wuchs er auf zwischen Sonne, Schule und Zugehörigkeitsverweigerung – ein französischer Jude in der Kolonie, von allen Sprachen umstellt, von keiner ganz getragen. Vielleicht begann hier, unter dem Glitzern der mediterranen Hitze, jenes lebenslange Misstrauen gegen jede...

Einheit
EIN - HEIT

Gleichnisse zum Thema der Einheit Die unscheinbare Fotografie einer geöffneten Avocado kann, wenn man sich darauf einlässt, zu einem Gleichnis von erstaunlicher Tiefenschärfe werden. Wir sehen zwei Hälften derselben Frucht – doch sind sie nicht mehr gleich. Die eine Hälfte ist leer. Nur die Schale ist geblieben, doch in ihr ruht der Kern, schwer, fest, widerständig. Die andere Hälfte trägt das Fleisch, jenes köstliche, nährende Material, das der Mensch genießen kann. Aber dort, wo einst der...

CANCELLARIUM NON HABEMUS
HABEMUS CANCELLARIUM

Berlin, 6. Mai 2025. Die Stimmen sind gezählt. Und sie reichten im ersten Wahlgang nicht!!! Ein Mann, welcher Fels in der Brandung sein wollte, ist er gefallen? Der Kanzler in spe hat – nicht durch einen Skandal und nicht durch einen Putsch von außen, sondern durch subtile Sabotage aus eigenen Reihen - das Ziel nicht sofort erreicht. Von 328 möglichen Stimmen bekam er gerade einmal 310 – sechs zu wenig, um Kanzler zu werden. Die Koalition aus CDU/CSU und SPD: rechnerisch zwar stabil, aber...

Gründonnerstags
VON SECHS BIS SIEBEN

Wahrheit will nicht besitzen, sondern berühren. Und darum flieht sie oft ins Kleine – dorthin, wo das Große nichts Besonderes vermutet. Heute in ein paar Tropfen Wein und in ein rundes Stücklein Brot. Jesus sagt: „Das - mein Leib, das - mein Blut.” Kein Text, der viel erklären will. Ein Doppel-Wort, das in sich ruht. Das ist selten. Passt in jede herrliche Basilika und in jeden schäbigen Betsaal. Passt in die Nacht. Stimmt zu einer Kirche, die noch spürt, was Eucharistie ist, selbst wenn sie es...

Hans Christian Andersen
in memoriam

Die Kirche mit den Schwefelhölzchen (in memoriam Hans Christian Andersen) Es war einmal ein Wesen, das nannte sich selbst Kirche, aber es wusste gar nicht recht, was das eigentlich sein sollte. Ein Palast aus Liedern und Licht, ein Haus der Stille und der Stimmen? Ja, das wahr sie wohl einmal gewesen. Doch wenn die Menschen an ihr vorbeigingen, sagten sie: „Ach, sie ist doch nur noch ein Schatten von früher.“ Oder: „Sie will uns Vorschriften machen.“ Oder auch: „Sie hat uns enttäuscht.“ Die...

der Gott von Marko Petrovic
Hütchenspiel

Er hieß Marko Petrovic und saß jeden Tag auf dem staubigen Platz von Skopje im Schatten des bunten Wagens eines Eisverkäufers. Drei Becher vor sich, Eistüten. Er schob sie hin und her, schneller als man sehen konnte. Die Hände waren braun von der Sonne, sehnig wie alte Äste. Niemand wusste, wie alt er war. Manche sagten, er sei schon alt gewesen, als ihre Väter jung waren. Andere meinten, er habe sich niemals verändert, nur die Stadt um ihn herum sei moderner geworden. „Unter einem dieser...

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DE PROBATIONE MUNDI
Zwei neue Erprobungsräume

I. Die Welt als Bühne der Erprobung In den stillen Stunden der Dämmerung, wenn das Licht der untergehenden Sonne die Welt in  goldenes Glühen taucht, offenbart sich die Schöpfung in voller Pracht. Die Wälder flüstern alte Geschichten, die Meere singen ihre Lieder der Tiefe, und der Himmel spannt sich wie ein gewaltiges Zelt über das irdische Treiben. In diesem grandiosen Theater der Natur spielt sich das Drama des menschlichen Daseins ab – ein Schauspiel, das von Erprobung, Erkenntnis und...

Premium

1982 – 1984 – 1985 – 1989
Liebe kennt keine Mauern

Eine deutsch-deutsche Liebesgeschichte, die vor dem Mauerfall begann: Dagmar Jahn musste viele Schikanen durch die Stasi ertragen, bis sie aus der DDR ausreisen durfte, um in der Bundesrepublik zu heiraten. Von Judith Kubitscheck "Wenn der kommt, sind wir dich los“, sagte ihre Mutter damals beinahe prophetisch und zeigte auf einen jungen Mann, der auf einem Foto zu sehen war. Die Familie aus Bernhausen bei Stuttgart, die ihnen Pakete mit Nahrungsmitteln in die DDR schickte, hatte ihren Besuch...

der Zwölfjährige und
der Tempel

Wer am 2. Sonntag nach Weihnachten einen evangelischen Gottesdienst besuchen oder im Fernsehen verfolgen möchte, wird mit der Geschichte vom zwölfjährigen Jesus im Tempel beschert. Folgendes war passiert: Nach einer Pilgereise zum Jerusalemer Heiligtum kehrt der kleine Jesus mit seinen Eltern und dem Pilgertross nicht mehr nach Hause zurück, sondern verbleibt im Tempel. Dort finden ihn die Eltern nach lange ergebnislos verlaufener Suche und machen ihm Vorwürfe. „Was konntest du uns nur antun!...

zweiter Ostertag
nach Emmaus und zurück ...

Von Emmaus nach Jerusalem eilen zwei Jünger, heilig beschwingt und hellwach. Sie können zu Hause nicht länger verweilen - und treten hinaus unter's weite Gemach der Nacht, wo Sterne uns treulich geleiten hoch über an dunkelblau himmlischem Dach. Drei Tage zurück liegt Sterben und Leiden. Gekreuzigt ward Jesus, der göttliche Sohn. Der Freund. Der Heiler. Erlöser der Heiden, es hieß, er beende Kummer und Fron. Verzweifelt war man nach Hause gezogen, der Himmel verloren. Als Lohn blieb nur Hohn....

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der Missionar
Altes und Neues von Leberecht Gottlieb (18)

Im Zusammenhang mit der sogenannten Hölle, von der wir oben einiges zum Besten gegeben hatten, soll auch folgende Begebenheit nicht  verschwiegen werden. Da war also ein evangelikaler Missionar bei der Familie Leberecht Gottliebs zu Gast gewesen. Dieser Mann hatte draußen auf dem Kirchplatz sein großes Zelt aufgeschlagen und mit einem ratternden Projektionsapparat allerlei Filme gezeigt, die vom Inhalt her samt und sonders darauf hinauswollten, sich eine fromme Seele zu bewahren, so dass man zu...

gute Freunde, gute Freunde ...
Geburtstagsgabe (8)

Luthers Geburtstag wurde im Jahr2023 von Tieren honoriert. Sie schreiben - wir lesen. Heute vom Maulwurf: Maulwürfe entdeckt man selten. Wir sind sehr scheu. Aber unsere Hügel sieht man auf den Wiesen prangen. Und außerdem – wer kennt noch Martin Luther? Na also … Der verbirgt sich nämlich auch. Tief in der Weltgeschichte. Aber Ihr könnt sicher sein, überall sieht man die Berge, die er versetzt hat. Deshalb – ich bin Luther. Je sui Martin. Solche sichtbaren und noch mehr unsichtbaren, aber...

am Grabe
Novembergedanken

Die Zeit um Totensonntag ist geeignet, Gräber zu besuchen. Besuche also irgendwo ein Grab. Wie es das Leben bisher mit Dir gemeint hat, wird es das Grab Deiner Eltern oder Deiner Großeltern sein. Deiner Frau, Deines Mannes oder eines guten Freundes. Deiner Schwester oder Deines Bruders. Und wenn Gott es unbegreiflicherweise zugelassen hat, kann es auch das Grab Deines Kindes sein. Wenn Du einer von den Glücklichen bist, die kein eigenes Grab haben – dann gehe zum Grab eines alten Lehrers oder...

Sterbebegleitung
für Institutionen ...

I. Im Stil von Thomas Bernhard Die Sterbebegleiterin, diese Frau, diese außerordentliche Frau, von der man gar nicht sagen darf, dass sie eine Frau ist, weil sie ja eigentlich etwas ganz anderes ist, weil sie eigentlich schon gar nicht mehr zu dieser Welt gehört, mit ihrem Haar, diesem unverschämt schwarzen, diesem glänzenden, diesem langen, mit ihrem Gesicht, das asiatisch wirkt, immer asiatisch wirkt, als käme es von einer ganz anderen Seite der Welt, von einer Seite, die uns fremd und...

… raus aus dem Dauerstream
Nicht-Mehr-Präsent-Sein-Müssen

Die Lust am Nicht-Mehr-Präsent-Sein-Müssen – Ein Altersluxus Es gibt einen Gedanken, den man in den ersten fünfzig Lebensjahren gar nicht ernst nehmen kann, weil der Körper in dieser Zeit ein zu aufdringlicher Gesellschafter ist. Er will ständig etwas: Wärme, Kälte, Essen, Trinken, Beischlaf, Bewegung, Ruhe, Bewunderung – eine endlose Bedürfnis-Parade, die mit den Zumutungen der Arbeitswelt und der ständigen Selbstinszenierung um die knapper werdenden Ressourcen konkurriert. Solange der Leib...

Sakralzeichen oder Lifestylephänomen?
Das Tattoo

Tätowierungen – Hautschrift, Sakralzeichen und das Mysterium der Fünf Wunden Christi 1. Ursprünge der tätowierten Haut – Die Haut als erstes Textblatt der Kulturgeschichte.   Die Haut ist nicht nur das größte Organ des Menschen, sondern die ursprüngliche Bühne der Offenbarung. Sie ist der Ort, an dem das Ich und die Welt in Kontakt treten. Schon die ersten Tätowierungen der Frühzeit – Kohlespuren unter der Epidermis, eingerieben in kleine Schnitte – waren mehr als Körperkunst: Sie waren Opfer,...

Predigttext Joh 5,24ff
JETZT

Christus spricht: „Die mein Wort hören, haben das ewige Leben. Sie kommen nicht in das Gericht, sondern sind vom Tode zum Leben hindurchgedrungen. Die Stunde wird kommen - und ist  jetzt schon da - , dass die Toten hören die Stimme des Sohnes Gottes. Sie werden hören und leben. Alle, die in den Gräbern sind, werden diese Stimme vernehmen. Und hervorgehen, die Gutes getan haben, zur Auferstehung des Lebens, die aber Böses getan haben, zur Auferstehung des Gerichts.“ (Joh 5,24ff) Ja - es gibt...

Erfahrung
Volkstrauertag in dem Dorfe K.

Ich fahre am Volkstrauertag zu einem Gottesdienst hinaus auf´s Land. Die Kirche ist verschlossen. Ich habe seit einiger Zeit mir einen Schlüssel nachmachen lassen. Als ich die Tür geöffnet habe - begrüßen mich die Blumen von vor drei Monaten. Unsterblicher Lavendel. In K. ist nur noch selten Gottesdienst. Heute ist es kalt, -3 ° Celsius und früh um 08.30 Uhr. Das Dorf schläft, aber die Sonne ist wach. Es ist niemand gekommen. Ich gehe einen Feldweg in die Wiesen hinaus. Hier grasen braune...

Hiob
Aus dem Lande Uz

Einst wohnt’ im Lande Uz ein Mann, der einem wirklich leid tun kann. Uz wird als Ort nicht oft genannt, doch Hiob, der blieb uns bekannt. Zuerst - da war er ziemlich reich, doch folgt das Gegenteil sogleich. Im Himmel nämlich gab’s ne Wette, wer nämlich Recht von beiden hätte: Gott selber so mit Satan stritt, ob Hiob fromm blieb - oder nit. Der Satan sprach, er bleibt nur fromm, solang er was von Gott bekomm. Wenn aber Unbill ihn erreiche, folgt draus, dass er vom Weg abweiche. So zwang der...

der göttliche Stil
Lukas 6,27-38

Es gibt eine Schwelle, die den Menschen vom Tier trennt – keine biologische, sondern eine metaphysische. Sie liegt nicht im Gehirnvolumen, nicht in der Lautbildung, nicht in der Werkzeugkunst. Sie liegt in der Fähigkeit, sich selbst in die Schranken zu weisen. Das Tier folgt seinen Affekten, und in dieser Treue zur Instinktnatur ist es makellos. Der Mensch aber ist gar nicht makellos; er ist ein Riss im Gewebe der Schöpfung – weil er weiß, dass er handeln könnte, anders, als sein Trieb ihn...

24. Oktober
Isabell von Portugal

Es gibt Namen, die tragen Melodien in sich, klingende Erinnerungen an vergangene Jahrhunderte. „Isabella“ ist ein solcher Name. Er klingt nach goldenen Gewölben, nach dem Schimmer schwerer Brokatstoffe, nach dem Rascheln von Briefen, die mit Siegellack verschlossen worden sind. Man hört in diesem Namen das helle Lachen der schönen Königin und ihrer Gespielinnen in den Gärten nahe Lissabons – und zugleich das stille, unhörbare Flüstern der Geschichte, welche mit diesem Namen atmet. Die...

SIMCHAT TORAH
AM VORABEND DES FESTES

Simchat Torah und der Deal des Jahrhunderts Am Vorabend des jüdischen Festes Simchat Torah, dem Fest der Torafreude, leuchtet die Welt auf eigentümliche Weise: Man beendet die Lesung des Deuteronomiumbuches - und beginnt im selben Atemzug von vorn im Buche Genesis. Ende und Anfang fallen also ineinander. Der Zyklus der göttlichen Geschichte kennt keinen Stillstand, aber Verwandlung. In diesem Licht wirkt die Freilassung der noch lebenden Geiseln aus dem Gazastreifen wie eine weltliche Variante...

AM 12.Oktober: Josua 2,1-22
RAHAB

Wer wissen will, wie die Welt wirklich ist, der soll in die Bibel schauen, in dieses uralte, unverschämte Buch, in dieses Sammelsurium von missratenen Personen, von Gescheiterten, von Wahnsinnigen, von Heiligen, die alle am Irrsinn kranken, den sie dann Glauben oder Nichtglauben nennen, dahinein muss man schauen. Und lesen. Es geht ja schon los im Buch Genesis mit einem Weib, das sich nicht fügen will, das lieber mit den Tieren Umgang hat - als mit dem lieben Gott, und das, anstatt gehorsam zu...

Frida Kahlos Bilder
Malerei und Theologie

Die Frau sitzt im Morgenschatten der Agave. Oder ist es schon die Abenddämmerung? Ihre Hände halten das Huhn, als hielte sie zugleich das erste und das letzte Tier der Schöpfung. Hinter Frau und Huhn dehnt sich die mexikanische Landschaft wie ein brennendes Gleichnis aus. In der Ferne, dort wo die Sonne hinter dem Vulkan versunken ist oder gerade aufzugehen scheint, will das Gestein vom achten Schöpfungstag erzählen – von jenem Nichttag, der keinen Weg in die Schrift fand. Ein Ei, das im Stroh...

die Reue des Herrn
VON SINN UND UNSINN

Peter Sloterdijk zeichnete in seinem lesenswerten und hiermit ausdrücklich empfohlenen Essay DIE REUE DES PROMETHEUS die lange Geschichte der Feuerbeherrschung als Tragödie der Menschheit nach. Ausgehend vom Mythos des Prometheus zeigt er, wie die Gabe des Feuers – Sinnbild aller technischen Selbstermächtigung – sich im Verlauf der Moderne in eine unkontrollierbare Pyro-Technik verwandelt hat. Die Menschen, ursprünglich dankbar für das Licht, wurden zu Brandstiftern ihrer eigenen Welt:...

Volk und Kaiser
… es gibt Tage …

Auch das gehört zu den merkwürdigen Ironien der Geschichte, dass ausgerechnet jener Monarch, der sein Reich sechs Jahrzehnte lang wie ein schweigsamer Uhrmacher in Gang hielt, an einem einzigen unscheinbaren Tag still - verschwand. Franz Joseph Karl von Österreich, aus dem Haus Habsburg-Lothringen, war vom 2. Dezember 1848 bis zu seinem Tod Kaiser von Österreich, Apostolischer König von Ungarn und König von Böhmen. Mit einer Regierungszeit von nahezu 68 Jahren übertraf er jeden anderen...

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Prof. Dr. Norbert Müller
Im Gedächtnis geblieben

Ja - es gibt die großen Gestalten, die dem Gedächtnis nicht durch Lautstärke, sondern durch stille Gravität ihrer Existenz eingeschrieben bleiben. Professor Dr. theol. habil Norbert Müller war eine solche Erscheinung – einer jener Alten, deren Lebenszeit sich wie eine aus dem Dämmerlicht geborgene Handschrift lesen lässt. Behutsam, Seite für Seite, und stets begleitet vom Hauch jahrzehntealter Wissenschaft, die nicht vom Betrieb, sondern von der Berührung des wirklichen Geistes lebt. Wer je an...

Jesus, Nietzsche und Fichte
SPRING!

Im Matthäusevangelium findet sich eine Szene, die für das christliche Menschenbild zentral geworden ist. Jesus fragt seine Jünger, als was die Leute ihn sähen. Verschiedene Propheten werden  genannt ... Erst als Petrus sagt: „Du bist der Christus, der Sohn des lebendigen Gottes“, wird sichtbar, was geschehen kann. Ein Mensch findet seine Aufgabe, wenn er angesprochen wird. Petrus erkennt Jesus,  hält  den brennenden Reifen des Wagnisses hoch1) - und Jesus springt. Auf diese beherzte Weise gibt...

Erfahrung
Frühlingserwachen im Norden

Leserreise: Mit »Hurtigruten« Norwegen erleben Von Barbara Witting Sehr beeindruckt von der Reise in den hohen Norden mit der Schiffsgesellschaft »Hurtigruten« (was »schnelle Route« bedeutet) kehrte die Gruppe der Leserreise von »Glaube + Heimat« und dem Christlichen Freizeit- und Reisedienst des Landeskirchlichen Gemeinschaftsverbandes Bayern vor Kurzem wieder zurück. Eingeladen von der Pröpstin Elin Vangen in Bodø, feierten wir gemeinsam in der Domkirche zu Bodø Abendmahl und lernten die...

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