Weimar - Glaube und Alltag

Beiträge zur Rubrik Glaube und Alltag

Fundstück aus dem Jahr 2010:  Margot Käßmann (M.), seinerzeit EKD-Ratsvorsitzende, richtet dem schaumburg-lippischen Landesbischof Karl-Hinrich Manzke (l.) im Anschluss an dessen Einführungsgottesdienst das Beffchen.  | Foto: epd-bild/Jens Schulze

Solche braven Pfarrersleut gibt's nicht mehr
DIE ALTEN PFARRERSLEUT

Refrain: Ja so warn's, ja so warn's, ja so warn's die alten Pfarrersleut.                    Ja so warn's, ja so warn's die alten Pfarrersleut.                                                           Melodie: Ja so warn's, die alten Rittersleut 1. In der guten, alten Zeit, gab es brave Pfarrersleut.      Ganz von altem Korn und Schrot. Leider sind die meisten tot. 2. Und das Kleid des Pfarrers war schwarzer Rock nur immerdar.      Trug ihn draußen und zu haus, zog ihn nur zum schlafen aus. 3....

  • Weimar
  • 19.02.24
  • 99× gelesen
  • 1
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Wort zur Woche
Gott ist auch im Schlimmsten da

Dazu ist erschienen der Sohn Gottes, dass er die Werke des Teufels zerstöre. 1. Johannes 3, Vers 8b Welch ein kraftvolles Wort! Allein, es fällt schwer zu glauben angesichts der teuflischen Mächte und Gewalten, die wir rundum erleben. Wenn im Heiligen Land gefoltert und gemordet wird, sitzt da nicht der Teufel auf der Zinne? Von Ingrid Sobottka-Wermke Wenn in der Mitte unserer Gesellschaft über Deportationen von migrantischen Menschen schwadroniert wird, versprüht sich nicht das teuflische Gift...

  • Weimar
  • 17.02.24
  • 46× gelesen
  • 1

Andere zieren sich noch. Ich ziere mich auch.
NÄHER DER TOD

Der Tod kommt näher.  Die Einschläge rücken auf. Einer nach dem Anderen geht, macht sich davon, folgt dem Mann mit der Sense: Rainer und Hans-Jörg, Jochen, Detlef und wie sie alle hießen. Eine nach der Anderen ebenso. Auch Evelyn und Käthe, Hannelore und Sigrid. Kein Halten mehr, wenn der Sensenmann winkt. Andere zieren sich noch. Ich ziere mich auch. Immer noch einmal eine Frist: vor Jahren die Mandeln, dann das rechte Knie, dann die Prostata, dann die linke Schulter, dann Darmverlegung, dann...

  • Weimar
  • 17.01.24
  • 47× gelesen
Foto: commons.wikimedia.org/Jochen Teufel

JOCHEN KLEPPER
So konnten (wollten) sie nicht mehr leben

"Die Nacht ist vorgedrungen" ist eines der beliebtesten Adventslieder des Evangelischen Gesangbuches. Der Text ist vom Jochen Klepper. Die Melodie von Johannes Petzold, dem späteren Dozenten an der Kirchenmusik-schule Eisenach, der zuvor Kantor in Bad Berka war. Jochen Klepper war Pfarrerssohn, hat einige Jahre Theologie studiert, sich dann aber dem Journalismus und der Schriftstellerei zugewandt und sich da einen Namen gemacht. "Der Kahn der fröhlichen Leute" war sein erster Roman, der auch...

  • Weimar
  • 22.11.23
  • 167× gelesen
  • 1

Manche haben keinen blassen Schimmer
KEINE HERAUSGEHOBENE OPFERGRUPPE

Eine deutsche Politikerin, ihr Name sei einmal dahin gestellt, erklärt, dass Christen in der DDR "keine heraus- gehobene Opfergruppe" gewesen seien. Wenn das so ist, dann hat sie die 40 Jahre DDR-Diktatur geschlossen verpennt, oder sie ist zu jung, um dazu etwas sagen zu können! Ich zähle einmal auf, was da allein in meiner Familie alles zusammen kommt. -Bruder Friedemann, EOS Heinrich-Mann in Erfurt, wurde 1953 relegiert, weil er sich nicht von der Jungen Gemeinde distanzieren wollte, die seit...

  • Weimar
  • 10.11.23
  • 94× gelesen
  • 1

Eine Oster-Predigt (1 Kor 15,15-20)
ÜBER OSTERN LIEGT GOTTES GEHEIMNIS

Ihr Lieben! Der HERR ist auferstanden. Er ist wahrhaftig auferstanden. Halleluja! Anfang 2015 musste sich ein beliebter, dänischer Pfarrer aus Kopenhagen in den Medien dafür verantworten,  dass er eingeräumt hatte, Auferstehung nicht "leiblich" zu denken, also auf der Basis einer stofflichen Kontinui-tät. Der Streit spitzte sich derart zu, dass er "widerrufen" musste, um nicht sein Amt und seine Pensions-Ansprüche zu verlieren. Auf der anderen Seite hat im selben Jahr ein katholischer Kollege...

  • Weimar
  • 20.10.23
  • 48× gelesen
  • 1

Ja, Gottes Wesen ist Barmherzigkeit
ELISABETH UND MARIA

Elisabeth soll zuerst genannt sein, obwohl Maria die deutlich bedeutendere der beiden Frauen ist. Aber die Elisabeth hat ihren Sohn zuerst geboren, und das war ein Wunder besonderer Art, weil Elisabeth als unfrucht-bar galt; und das war in der Zeit des Alten Testaments ein schwerer Makel. "Übers Gebirg Maria geht zu ihrer Bas Elisabeth" ist ein gern gesungener Chorsatz der Adventszeit. Der Text stammt von Ludwig Helmbold; die Vertonung von Johann Eccard (1553-1611), beide Thüringer, da aus...

  • Weimar
  • 17.10.23
  • 48× gelesen

Da waren wir sehr erleichtert
ER LEBT NOCH!

Das Ereignis ist lange verjährt. Wir waren im Weinberg von Gorsleben gewesen, hatten mit Freunden gefeiert und nicht nur Wasser getrunken. Dann waren wir im Halbdunkel durch Gestrüpp und unwegsames Gelände den Hang hinab gestolpert und hatten tatsächlich unseren PKW wieder gefunden, den wir unterhalb des Hanges abgestellt hatten. Auf eine öffentliche Straße konnten wir in dem Zustand nicht, und so fuhren  wir den alten LPG-Weg Richtung Autobahn und Hemleben, was auch problemlos gelang. Ich...

  • Weimar
  • 01.10.23
  • 69× gelesen

Was ist los mit uns Alten?
ZIEMLICH ZUCHTLOS

Wir spielen seit Jahren Doppelkopf miteinander. Das hat sich seit Jahren durchgehalten über die Zeit unseres Dienstes und wechselnder Orte hinweg. Und nun, da wir alle Rentner bzw. Pensionäre sind. Spielen wir natürlich weiter. Wir, das sind fünf Pfarrerehepaare aus Thüringen, wobei eine der Pfarrfrauen nicht spielt, und es auch nicht lernen will, und einer der Pfarrer aus der Runde nicht mehr dabei ist, weil er uns auf dem Weg in die Ewigkeit vorausgegangen ist.  Wir spielen nicht nur unser...

  • Weimar
  • 06.09.23
  • 52× gelesen
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Predigttext
Die Bibel tratscht nicht

Dir sind deine Sünden vergeben. Lukas 7, Vers 48 Wie? Hier geht’s doch nicht etwa um deine und meine Sünden? Eigentlich reden wir über Sünden ja ganz gern, am liebsten jedoch über die Sünden anderer. Wir tun das im Privaten, in der politischen Debatte, auch in unserer Kirche. Denk dir mal: Eine Frau salbt Jesus die Füße; dabei ist sie eine Sünderin. Welcher Art ihre Sünde wohl sein mag? Liebe Freunde des Herrenwitzes, in dieser Szene kommt ihr nicht auf eure Kosten, obschon sich die Exegeten...

  • Weimar
  • 20.08.23
  • 56× gelesen
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Wort zur Woche
Wenn sich Gott verliebt

Wohl dem Volk, dessen Gott der Herr ist, dem Volk, das er zum Erbe erwählt hat! Psalm 33, Vers 12Dazugehören – wer will das nicht? Ausgewählt oder erwählt sein, wie es im Wochenspruch heißt. Das fängt schon in der Schule an: Werde ich in die starke Fußballmannschaft gewählt? Werde ich überhaupt gewählt oder bleibe ich am Ende übrig und lande gerade mal auf der Ersatzbank? Ich kann es mir nicht aussuchen. Im Psalm 33 geht es um das Volk Israel, das Gottesvolk. Dieser Titel lässt sich nicht...

  • Weimar
  • 11.08.23
  • 64× gelesen

Gott erfüllt alle seine Verheißungen
ES MUSS ERBETEN SEIN

Ein kleines Rätsel könnte so lauten: "Was ist das? Es kostet nichts. Es bewirkt viel. Und jeder kann es lernen." Die Lösung lautet: das Gebet. Zu einer christlichen Existenz gehört es unbedingt dazu. Auf den Punkt gebracht könnte man sagen: "Wer nicht betet, ist kein Christ!" Da hat jeder seine Erfahrungen; seine Erfolge und seine Einbrüche. Mir fällt da folgende Episode ein: Im Halbdunkel eines Internatszimmers mit sechs Betten hat Horst, ein Mitschüler aus dem Eichsfeld, seine Hände gefaltet,...

  • Weimar
  • 08.08.23
  • 60× gelesen
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Wort zur Woche
Jetzt ist die Zeit – für Korrekturen

Wem viel gegeben ist, bei dem wird man viel suchen; und wem viel anvertraut ist, von dem wird man umso mehr fordern. Lukas 12, Vers 48bOb sehr vermögende Menschen in Deutschland stärker besteuert werden sollten, ist umstritten. Laut einer Umfrage des Münchner ifo-Instituts befürworten Ökonomen mehrheitlich eine Steuererhöhung für Spitzenverdiener. Rund 56 Prozent begrüßen eine Anhebung der Reichensteuer auf Jahreseinkommen ab 278 000 Euro. Das betrifft etwa 0,5 Prozent der arbeitenden...

  • Weimar
  • 04.08.23
  • 109× gelesen
  • 1

Was geht mich mein Bruder an?
BLEIBT ALLES OHNE FOLGEN?

Es kann vorkommen, dass am 13. Sonntag nach Trinitatis auf tausenden von Kanzeln in Europa über die Geschichte vom Mord des Kain an seinem Bruder Abel gepredigt wird. Wobei es, denke ich, tatsächlich um ein geplantes Geschehen gegangen ist, also um Mord.  Eine alte Geschichte. Gleich am Anfang der Bibel, nach Schöpfung und Sündenfall, wird sie berichtet, damit sich keiner Illusionen macht über die Gattung Mensch. Nicht aktuell? Nun, wenn man mit aktuell das Tagesgeschehen meint, auf welches...

  • Weimar
  • 15.07.23
  • 76× gelesen
  • 1
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Mein ganzes Leben zurechtgerückt
WAS WIRKLICH WICHTIG IST

Wir sind ein geladen, meine Frau und ich, zur einer Matinee nach Weimar ins Museum für Ur- und Frühgeschichte Thüringens aus Anlass der Buch- präsentation: "100 Jahre Die vor und frühgeschichtlichen Altertümer Thü- ringens", weil wir einen der Autoren kennen. Die Veranstaltung ist gut besucht. Nach einer Begrüßung moderiert der Leiter der Einrichtung, Dr. Grasselt, drei der Autoren referieren über ihre Themen, Musik ist auch dabei, und danach ist ein kleiner Buffet vorbereitet. Und schon erhebt...

  • Weimar
  • 12.07.23
  • 38× gelesen

So gehe nun hin... Ich will mit dir sein.
DIE ZUSAGE BLEIBT. GOTT GEHT MIT

Die Gestalt des Mose ist unter den Männern und Frauen des Alten Testaments zweifellos herausragend. Da kann ihm keiner das Wasser reichen. Und die Geschichte seiner Berufung geht durch meine Kindheit: der Busch, der brennt und doch nicht verbrennt, -der Ort, an dem man die Schuhe auszieht, weil er heilig ist, - der Gott, der sich mitteilt und seinen Namen nennt (Jahwe = Ich bin, der ich bin), -der Gott, der in eine Heilsgeschichte stellt, seinen Willen aufdeckt und sein Mitgehen zusagt. Mose...

  • Weimar
  • 29.06.23
  • 26× gelesen
  • 1

Mit dem Ostermorgen hat sich alles verändert
ALLES NEU MACHT DER MAI

Ist jemand in Christus, so ist er eine neue Kreatur; das Alte ist vergangen, siehe, es ist alles neu geworden (2 Kor 5,17). Das Sprichwort sagt: "Alles neu macht der Mai!" Und es hat recht, das Sprichwort.  Es ist schon jedes Jahr neu verblüffend, wie die Natur im Frühjahr loslegt, - was da alles in einem Garten passiert, - wie das wächst, treibt und zu Blüte und Frucht kommt. Was für eine Kraft, und was für eine Verlässlichkeit. Zuvor lag alles da wie tot. Aber dann...! Unser Bibelwort...

  • Weimar
  • 08.06.23
  • 57× gelesen

Ich gebe ihnen das ewige Leben
DER GUTE HIRTE

Jesus Christus spricht: Ich bin der gute Hirte. Meine Schafe hören meine Stimme, und ich kenne sie, und sie folgen mir, und ich gebe ihnen das ewige Leben (Joh 10). Es gab eine Zeit, da hatten wir Schafe. Ich höre noch das leise Meckern unserer  ersten beiden, Peter und Paul, die wir von Freunden aus Kranichfeld geholt hatten. Die Leute aus dem Dorf mögen es, wenn Pfarrers Schafe halten. Das ist so ein Stück heile Welt, nach der wir uns alle sehnen, Und Pastor heißt schließlich Hirte. Das passt...

  • Weimar
  • 01.06.23
  • 47× gelesen

Wir sind alle tief bewegt (Meißen, d. 22.11.2003)
FÜR FULBERT STEFFENSKI

Tagung in Meißen, St. Afra, auch über Trauer und Trauerriten. Er spricht von seiner Heimat und den Gräbern der Eltern. Er will in einem Nebensatz auf den noch frischen Tod seiner Frau eingehen, weil er weiß, dass wir wissen. Er sagt: "Da ist noch ein anderes Grab, von dem kann ich noch nicht sprechen... Da bricht es aus ihm hervor, schwemmt ihn hinweg. Auch ein zweiter Versuch misslingt nach einer Pause, so dass er abbrechen muss.  Wir sind alle tief bewegt. Auf dem Meer seiner Tränen schwimmen...

  • Weimar
  • 16.05.23
  • 42× gelesen
  • 1

Da, mit der aufbrechenden Sonne
OSTERN

Dabei war weder Mensch noch Tier, und wenn doch, dann schlafend. Hörte einer das Schnarchen der Soldaten oder den Schrei der Nachteule in der Ferne? War da ein halb-dunkler Schatten, der Klang der Posaune oder nur ein leises Klingen? Die Jünger waren abgetaucht. Judas hing an seinem Strick. Der Stein noch nicht abgerollt, die Engel noch nicht auf Position, die Frauen noch nicht auf dem Weg. Bis in die Nacht hinein hatten sie Tränen und Kummer vor Gott gebracht. Da, mit der aufbrechenden Sonne,...

  • Weimar
  • 29.03.23
  • 24× gelesen
  • 1

Haben wir Anspruch auf Bewahrung?
HIOB 2012

Hans, langjähriger Sänger im Kirchenchor, Ältester, treuer Gottesdienstbesucher mit Frau und Tochter, kluger Debattierer, immer bereit, sich in der Gemeinde  einzubringen, verliert eines Tages seine Frau an akuter Herzschwäche. Innerhalb weniger Stunden ist sie verstorben. Das ging damals wie ein Lauffeuer durch den Flecken. Große Anteilnahme der gesamten Gemeinde, große Trauerfeier in der Kirche, viele Kondolenz-Schreiben und Blumen. "Wir beugen uns unter die allmächtige Hand Gottes!" Das war...

  • Weimar
  • 21.03.23
  • 34× gelesen
  • 1

Keiner, auf den man stolz sein könnte
E L I A

Ein Prophet des Alten Testaments. Keiner, auf den man stolz sein könnte, auch wenn er aus der Menge der Propheten hervorgehoben wird durch eine besondere Gottesbegegnung, wie sie sonst nur dem Mose zuteil wurde. Selbst eine Himmelfahrt "im feurigen Wagen", gezogen von "feurigen Rossen"  wird von ihm erzählt. Elia heißt: "mein Gott ist Jahwe". Aber er war ein Massenmörder! Nicht so schlimm wie Hitler und Stalin, Mao Tse Tung und Polpot. Jedoch schlimm genug! Der Schlächter vom Bach Kison. Ich...

  • Weimar
  • 20.03.23
  • 47× gelesen
  • 1

Irgendwann einmal werden wir
ZUKUNFTSMUSIK

Irgendwann einmal      werden wir frühmorgens ausschlafen,      der Wecker kann uns mal, und wenn      die Vögel krakeelen, dann werden wir uns      auf die Seite drehen. Irgendwann einmal      wird die Woche vor uns liegen,      und sie wird kaum einen Termin haben,      nackt wird sie sein und faltenlos      wie ein Baby-Hintern. Irgendwann einmal      wirst du mit deiner Freundin Dorle      die lang geplante Tour zu den      Thüringer Dorfkirchen machen, und ihr      werdet nicht auf den Tag...

  • Weimar
  • 17.03.23
  • 25× gelesen
  • 2

Ein bisschen schäme ich mich noch heute
Argumente

Ich hatte eine Vakanz, das Dorf E. Eine "Vakanz" ist eine Pfarrstelle, die gerade nicht besetzt ist. Es kann auch ein Teil davon sein. Aber einer muss immer verantwortlich sein, der sogenannte "Vakanz-Vertreter", der eine Art Notdienst aufrechterhält. Er ist also für Gottesdienste, Unterricht, Verwaltung, Bausachen und Kasualien zuständig, als hätte er keine eigene Pfarrstelle. Kasualien sind Taufen, Konfirmationen, Trauungen und Todes-fälle. Soviel zum besseren Verständnis. Da die Pfarrstelle...

  • Weimar
  • 12.03.23
  • 31× gelesen
  • 1

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