Sühnekreuze erinnern an Menschen, die...
Gott lässt sich nicht spotten


Sühnekreuze erinnern an Menschen, die unter bestimmten Umständen ums Leben gekommen sind. Sei es,
dass jemand zur Sühne für eine Gewalttat ein steinernes Kreuz errichten musste oder sei es, dass ein be-stimmter Tod nicht in Vergessenheit geraten sollte. Wer mit wachen Augen durchs Leben geht, wird manches
dieser Kreuze finden. In der Nähe von Neckeroda bei Blankenhain z.B., an der Hohen Straße, stehen gleich drei davon. Wenn man von Oldisleben nach Bad Frankenhausen fährt, ist eines in Seehausen an der B 85 zu finden.
Und eben auch in Hemleben am Kriegerdenkmal des  Dorfes.

Die Ortschronik erzählt, dass im 30-jährigen Krieg , genau 1621, eine Abteilung Soldaten von Sömmerda nach
dem festen Schloss Heldrungen unterwegs war. In der Nähe von Hemleben, am Segelsberg oder auch Wotansberg, gerieten die Soldaten in ein starkes Gewitter, und die Soldaten begannen, sich über Donner und Blitze lustig zu machen. Der Tambour rief: "Kannst du da oben wummern, kann ich hier unten  trommeln!", und er beantwortete jeden Donnerschlag mit einem kräftigen Trommelwirbel zum Ergötzen seiner Kameraden.
Nachdem dieses eine Weile seinen Verlauf genommen hatte, traf plötzlich ein Blitz den Spötter neben seinen Kameraden. Die verstummten alsbald und marschierten weiter, ohne sich um den Gotteslästerer zu kümmern. 

Als dieser dann auf dem Friedhof von Hemleben beigesetzt wurde, sprach der damalige Pfarrer von Hemleben, Pfarrer Suchland, so eindringliche Worte, dass man beschloss, an der Stelle, wo der Blitz jenen Mann erschlagen hatte, ein Kreuz für die Nachwelt zu errichten. Das Wort der Bibel sollte nicht vergessen werden:
"Irret euch nicht. Gott lässt sich nicht spotten!"
Nach einer Flurbereinigung im 19. Jahrhundert kam der Stein an seine jetzige Stelle.

Autor:

Martin Steiger

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