Andacht Liebe Valentinstag
Die Liebe hat einen langen Atem

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Liebe Leser*innen!

Die Liebe ist gütig, so sagt es Paulus in seinem berühmten 1. Korintherbrief. Die Liebe eifert nicht, prahlt nicht, sie bläht sich nicht auf, sie ist nicht taktlos, sie sucht nicht das Ihre, sie lässt sich nicht zum Zorn reizen, sie rechnet das Böse nicht an, sie freut sich nicht über das Unrecht, sie freut sich mit an der Wahrheit. Was wäre die Welt ohne Liebe? Ohne Zärtlichkeiten, ohne Schmetterlinge im Bauch, ohne Schmusen und Händchenhalten, ohne die aufmunternde Hand, ohne tröstende Worte, ohne ehrlichen Rat, ohne dass jahrzehntelang vertraute Beieinandersein, ohne die liebgewordene Stimme am Telefon, ohne das Lächeln, das einem den Atem verschlägt. Am Valentinstag steht die Liebe im Mittelpunkt. Manche Menschen verschenken Blumen, oder ein Essen bei Kerzenschein. Ein Liebesschwur, leise und unerfahren vielleicht noch am Anfang. Was für ein Gefühl! Was für eine Chance, zu lieben und geliebt zu werden. Zwei Menschen schauen sich in die Augen und versprechen einander und vor Gott? sich zu lieben, zu ehren und zu achten. Das hat für mich viel mit der Liebe zu tun, wie Paulus sie beschreibt. Eine Liebe, die von dem eigenen Ego zurücktreten kann und der anderen, dem anderen Raum gibt. Eine Liebe, die nichts Schwerwiegendes im Zorn tut oder entscheidet. Eine Liebe, die sich selbst genau prüft und prüfen lässt. Eine Liebe, die nicht nur seicht dahinplätschert. Hier fliegen die Funken hin und her!

Die Bibel erzählt von einer Begegnung zwischen Jesus und einer Frau, die „über sein Haupt“ wertvollstes Öl vergießt. Es ist so kostbar, dass man für ein Pfund davon 300 Denare bekommt, den Jahresverdienst eines Tagelöhners. Vor vielen Menschen zeigt diese Frau ihre Liebe. Für die Jünger ist diese „Salbung“ pure Verschwendung. „Hätte man das Öl nicht teuer verkaufen können und den Erlös den Armen geben?“ fragen sie. Jesus sieht die Liebe dieser Frau und stellt sich ganz klar hinter solch eine Liebestat: „Was bringt ihr die Frau in Verlegenheit? Sie hat eine schöne Tat an mir vollbracht.“ (Mt 26, 6-12) Wichtig ist ihm nicht der gute Wille, oder der leere Gedanke, sondern die konkrete leibliche Begegnung im Hier und Jetzt. Dort ereignet sich Liebe: Wo Menschen einander emotional und real berühren, sich berühren lassen und sich Gutes tun. Eros, die erotische Liebe ist in dieser Szene greifbar, aber auch die Agape, die Nächstenliebe, die voller Hingabe nur den anderen als ein wertvolles Gegenüber in den Blick nimmt. Einzigartig. Unwiederbringlich. Wertvoll.

Jesus zeigt gegenüber der Frau eine zugewandte warme Liebe. Er konfrontiert die Jünger, deckt Grenzen auf, gibt Raum zur Selbstkorrektur, er stellt sich der Angst entgegen, er widerlegt unsachliche Abwertungen. Jesus richtet auf und sucht bei den Menschen die reife Nächstenliebe. Die den anderen, die andere liebt „wie sich selbst“. Diese Liebe hat langen Atem, sie ist gütig und eifert nicht. Besonders wenn die Schmetterlinge im Bauch nicht mehr so aufgeregt flattern und man die Liebe nicht mehr so intensiv spüren kann. Am Valentinstag bietet sich eine gute Gelegenheit, sich bewusst zu machen, dass es in der Liebe auch eine Menge Alltag gibt. Dem Entfliehen wir und laden herzlich zum Segnungsgottesdienst am Dienstag, den 14.2.2023 um 17:30 in die Kirche St. Juliana in Sachsenburg ein. Es erwartet sie eine besonders romantische Kirche, eine Atmosphäre mit Livemusik, Sektempfang und persönlichem Zuspruch.

Es grüßt Sie herzlich das Vorbereitungsteam mit Pfarrerin Denise Scheel

Autor:

Denise Scheel

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