Jüdisches Leben

Beiträge zum Thema Jüdisches Leben

Aktuelles

Religiöser Alltag
Uni-Prüfung an Schabbat oder Feiertag

Daniel Fabian ist seit Ende 2021 Landesrabbiner von Sachsen-Anhalt. Bevor er das Rabbinerseminar zu Berlin absolvierte und 2011 ordiniert wurde, hatte er Biologie studiert. Der Weg bis zu seinem Diplom in diesem Fach war steinig. Von Leticia Witte Denn weil er als religiöser Jude den Schabbat mit seiner Arbeitsruhe einhalten wollte, ergaben sich Verzögerungen in seinem Studium, wie Fabian sagt: "Ich weiß aus erster Hand, welche Herausforderungen sich aus Prüfungen oder Pflichtveranstaltungen am...

  • 24.11.22
Feuilleton

Schoah und Schule
»Ich bin gegen digitale Gespenster«

Der jüdische Erziehungswissenschaftler und Publizist Micha Brumlik wird am 4. November 75 Jahre alt. Im Gespräch mit Leticia Witte blickt er auf die schulische Vermittlung von Wissen über jüdisches Leben und die Diskussion über Pflichtbesuche in KZ-Gedenkstätten. Bildung gilt als gutes Mittel gegen Antisemitismus. Aber es gibt auch gut Gebildete, die etwas gegen Juden haben … Micha Brumlik: Die Frage ist, wie man den Begriff der Bildung fasst. Wenn es nur um Belesenheit geht, reicht das...

  • 05.11.22
Kirche vor Ort

Woche der Begegnung
Gemeinsam an das jüdische Eisleben erinnern

Gab es in der Lutherstadt mal ein jüdisches Leben? Und wann war das? Wer waren die jüdischen Menschen, die in Eisleben wohnten und mit ihren Familien seit dem 19. Jahrhundert zum Wohlstand der Stadt beigetragen haben, bis sie durch die Nationalsozialisten ausgegrenzt, vertrieben oder ermordet wurden? Gibt es heute noch Menschen, die sich an sie erinnern können? Von Claudia Crodel Darüber kann man in der Woche „Gemeinsam erinnern an das jüdische Eisleben“ viel erfahren, die der Förderverein...

  • 14.10.22
Kirche vor Ort

Neue Synagoge Magdeburg
Der Grundstein ist gelegt

Das Grundstück, auf dem die neue Synagoge in Magdeburg entsteht, ist auf dem Satellitenbild von Google-Maps noch eine Wiese; sogar das meterhohe Transparent mit dem Schriftzug „Otto baut eine Synagoge“ ist zu erkennen. Von Thorsten Keßler Seit dem ersten Spatenstich Anfang Mai ist auf dem inzwischen eingezäunten und gesicherten Gelände aber bereits die Bodenplatte gegossen worden, in der nun die Messingkapsel mit den Zeitdokumenten versenkt wurde. Zahlreiche Vertreter aus Politik, Gesellschaft...

  • 20.09.22
Feuilleton

Christen unterstützen ACHAVA-Festspiele
Jüdische Kultur und Spiritualität wird wieder belebt

s Programm zu den ACHAVA Festspielen Thüringen wird von Evangelischen Christen mitgestaltet. So organisiert die Kirchengemeinde in Gotha nach mehr als 80 Jahren wieder einen jüdischen G‘ttesdienst in der Stadt und lädt zu einem Konzert und einer Ausstellung. In Arnstadt erklingt Synagogalmusik. Die Festwoche „Kraft der Worte“ anlässlich des Luther-Jubiläums „500 Jahre Bibelübersetzung“ in Eisenach ist mit einem umfangreichen Programm für die ganze Familie in die Festspiele integriert. Insgesamt...

Kirche vor Ort
Schule mal anders: Schüler befragen Zeitzeugen. | Foto:  Achava/Martin Kaufmann
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Ausblick
Wer am Achava-Tisch Platz nimmt

Die Achava Festspiele Thüringen gehen mittlerweile in die neunte Saison. Das jüdisch-interkulturelle Festival hat sich zum größten seiner Art im Osten Deutschlands entwickelt, sagt Intendant Martin Kranz.  Von Willi Wild "Wir haben im Freistaat über 40 Partner und darüber hinaus in Berlin, Brüssel, in der Schweiz, in Österreich, Israel und in den USA Menschen, die mit dem Festival zusammenarbeiten". Neben Eigenproduktionen in der Musik und der darstellenden Kunst liegt dem Kulturmanager vor...

  • 21.07.22
Kirche vor OrtPremium

Seehausen
Spuren jüdischer Vergangenheit

Erinnerung: Auch in der Altmark waren einst viele Juden zu Hause. Ein Rundgang durch Seehausen macht auf eine lange Tradition aufmerksam, aber zugleich auch auf Pogrome und ein jähes Ende der Tradition in der NS-Zeit. Von Oliver Gierens Am Ortsrand von Seehausen im Kirchenkreis Stendal, wo sich zahlreiche Autos den Weg Richtung Bundesstraße bahnen, liegt direkt hinter dem Ortsschild ein verwildertes, eingezäuntes Waldstück. Nur eine kleine Gedenktafel erinnert daran, dass hier unter dem...

  • 08.07.22
Kirche vor OrtPremium
Im Schrein: Rabbiner Motti Weitzmann zeigt, wo sich die 80 Jahre alte Tora-Rolle in der Synagoge befindet. | Foto: epd-bild/Paul-Philipp Braun
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Neue Synagoge für Thüringen
Koscher in der Klinik

Die Waldkliniken Eisenberg bieten ab sofort jüdischen Patienten nicht nur die Krankenhausbehandlung, sondern auch eine Synagoge und die Einhaltung aller mehr als 600 jüdischen Glaubensregeln an. Von Doris Weilandt Am vergangenen Sonntag wurde an einem ungewöhnlichen Ort eine Synagoge eröffnet: in den Waldkliniken Eisenberg. Als Fachklinikum für Orthopädie versorgt das Haus Patienten aus dem In- und Ausland, darunter künftig auch Gäste jüdischen Glaubens. Eine hauseigene Synagoge – neben Erfurt,...

  • 24.05.22
Aktuelles
Viele Gäste, darunter viele Journalisten, waren zum  ersten Spatenstich für die neue Synagoge gekommen. | Foto: Peter Gercke
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Jüdisches Leben in Magdeburg
Erster Spatenstich für die neue Synagoge

Mit dem offiziellen ersten Spatenstich hat am 5. Mai in Magdeburg der Neubau einer Synagoge begonnen. Sie entsteht auf einem Grundstück in der Innenstadt und soll bis Ende 2023 fertiggestellt sein. Bauherr ist die Synagogengemeinde zu Magdeburg, für die dieser 5. Mai ein „großer, bewegender Tag“ und von besonderer Symbolkraft sei, so ihr Vorsitzender Wadim Laiter. „Denn am 5. Mai von 74 Jahren wurde der Staat Israel gegründet. Laiter verwies darauf, dass der Neubau nicht nur ein Projekt für...

Feuilleton

Neues Buch zu Pessach
"Füllhorn von Anstößen"

Es ist das Fest der Freiheit: An Pessach erinnern Juden an den Auszug des Volkes Israel aus Ägypten. In diesem Jahr beginnt das Fest am Abend des 15. April und dauert bis zum 23. April. Von Leticia Witte Pünktlich dazu gibt es jetzt eine neue Schrift aus dem Leipziger Verlag Hentrich & Hentrich: die erste "Egalitäre Pessach Haggada" im deutschsprachigen Raum, wie Rabbinerin Elisa Klapheck erläutert. Das Buch enthält beispielsweise sprachlich die Gleichberechtigung von Männern und Frauen, Noten...

  • 22.04.22
Kirche vor OrtPremium
Ausgezeichnet: Viele Details jüdischen Lebens in ihrer Heimatstadt konnten die Schüler und Lehrer des Ratsgymnasiums mithilfe des Fotoalbums recherchieren.  | Foto:  Matthias Frank Schmid
3 Bilder

Erfurt
Ein geheimnisvoller Fund

Geschichte zum Anfassen: Eine Schülerin des Evangelischen Ratsgymnasiums in Erfurt macht beim Aufräumen eine spannende Entdeckung. Wie aus einer privaten Erinnerung ein preisgekröntes Schulprojekt wurde. Von Von Angelika Reiser-Fischer Es war im November 2020. Nele Ellenberg – damals in der 11. Klasse des evangelischen Ratsgymnasiums in Erfurt – hatte mit ihrer Mutter im Keller der elterlichen Wohnung gekramt. Da stand auch noch eine Kiste mit dem Nachlass des Opas. Die beiden öffneten sie –...

  • 07.04.22
Feuilleton

Orthodoxe Juden
Über einen Neuanfang in Dresden

ZDF-Dokumentation porträtiert Rabbiner der Jüdischen Kultusgemeinde und junge Aussteiger aus der ultraorthodoxen Welt Von Leticia Witte Sein Weg aus einer ultraorthodoxen jüdischen Gemeinschaft stößt auf Interesse: Der Dresdner Rabbiner Akiva Weingarten legt in einem neuen Buch seinen Schritt auf 256 Seiten ausführlich dar – mit allen Zweifeln, Schmerzen, Neuanfängen und glücklichen Fügungen. Zudem gibt er tiefere Einblicke in die religiöse Welt, aus der er kommt. Auch in einer ZDF-Doku, die...

  • 02.04.22
Aktuelles

live aus Jerusalem
Gedenktag für die Opfer des Nationalsozialismus

Evangelische Christen aus Thüringen gehören zu den Organisatoren von Veranstaltungen zum Internationalen Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus (Holocaust-Gedenktag) am 27. Januar. Die Evangelischen Erwachsenenbildungen Thüringen und Sachsen-Anhalt veranstalten gemeinsam eine kostenfreie ZOOM-Veranstaltung zum Holocaust-Gedenken live aus Jerusalem. Beginn ist um 19.30 Uhr. Anmeldung über www.eebt.de, der Zugangslink wird zugeschickt. Uriel Kashi berichtet im Vortrag...

Glaube und AlltagPremium

Projekt "Meet a Jew"
Döner ohne Soße

Jüdischer Alltag: Viele Jugendliche in Deutschland sind noch nie in ihrem Leben Menschen jüdischen Glaubens begegnet. Das will das Projekt «Meet a Jew» ändern. Denn Begegnung ist das beste Mittel gegen Vorurteile. Von Judith Kubitscheck Hallo, ich bin Nastya, ich bin Jüdin und ihr dürft mich alles fragen», sagt die 21-jährige Studentin und blickt in den Stuhlkreis, in dem 19 Jugendliche und junge Erwachsene im Alter von 15 bis 23 Jahren sitzen. Die Schülerinnen und Schüler unterschiedlichster...

Kirche vor Ort

Kirchenkreis Meiningen
Ökumenische Kanzelreden starten

Am kommenden Montag (22. November, 19.30 Uhr) beginnen in der Synagoge in Berkach die „Ökumenischen Kanzelreden im Advent“ des Kirchenkreises Meiningen mit Alexander Nachama, Rabbiner der Jüdischen Landesgemeinde Thüringen. Im Dezember sind weitere prominente Redner und Rednerinnen im Rahmen einer Andacht in verschiedenen Kirchen zu Gast. Jeweils nach der Kanzelrede wird zum Gespräch und zur Diskussion eingeladen. Die Reihe ist Teil des Programms zum Festjahr „1700 Jahre jüdisches Leben in...

Kirche vor Ort

"Kicker, Kämpfer, Legenden" läuft noch bis 14. November in Gera
Ausstellung zu Juden im deutschen Fußball endet mit Gottesdienst

Mit einem thematischen Abendgottesdienst endet am 14. November in der St. Trinitatiskirche in Gera die Ausstellung "Kicker, Kämpfer, Legenden“ zur Bedeutung von Juden im deutschen Fußball. Beginn ist 17 Uhr. Klaus Schultz, ehemaliger Diakon der evangelischen Versöhnungskirche der KZ-Gedenkstätte Dachau, wird zu dem Thema sprechen. Die Ausstellung kann noch bis zum 14. November dienstags bis freitags von 15 bis 17 Uhr sowie auf Anfrage besichtigt werden. Sie ist ein Beitrag der Evangelischen...

Feuilleton
Foto: Stiftung Lutherhaus Eisenach
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Literarisch-musikalisches Zeitzeugenprogramm
Yoed Sorek singt „Simas jiddische Lieder“ in der Eisenacher Nikolaikirche

Stiftung Lutherhaus Eisenach präsentiert literarisch-musikalisches Zeitzeugen-Projekt gegen das Vergessen „Simas jiddische Lieder – vererbte Geschichte vom Enkel gesungen“ heißt das Programm aus Lesung und Konzert des jüdischen Kantors Yoed Sorek, zu dem die Stiftung Lutherhaus Eisenach am Mittwoch, 13.Oktober 2021, herzlich in die Eisenacher Nikolaikirche einlädt. Literarisch-musikalisches Zeitzeugen-Projekt „Simas Lieder“ Der Kantor und Sänger Yoed Sorek hat sein Projekt „Simas Lieder“ seiner...

Kirche vor OrtPremium

Erinnerung per Virtual -Reality-Brille
Unter der goldenen Kuppel

Nach 83 Jahren ist die Große Synagoge in Erfurt wieder begehbar – als aufwendig rekonstruiertes 3D-Modell. Mittels einer VR-Brille lässt sich Geschichte – im wahrsten Sinne des Wortes – begreifen. Von Doris Weilandt Sie ist das "Sesam-öffne-dich" des digitalen Zeitalters: die VR-Brille. Mit ihr ist nun auch die Große Synagoge in Erfurt wieder begehbar – virtuell versteht sich. In dieser anderen Realität kann man einiges entdecken: So lässt sich nicht nur der Raum der Synagoge selbst...

  • 08.10.21
Kirche vor OrtPremium
Heiliges Lehrbuch: Alexander Nachama (l.) freut sich über das Geschenk der beiden Kirchen. Der katholische Bischof Ulrich Neymeyr und Landesbischof Friedrich Kramer (r.) übergeben sie mit Sofer (Schreiber) Rabbiner Reuven Yaacoboc (Mitte) in Erfurt. Bildergalerie: www.meine-kirchenzeitung.de | Foto: Paul-Philipp Braun
3 Bilder

900 Jahre jüdisches Leben in Thüringen
Geschenk ist keine Entschädigung

Jüdisches Leben: Die beiden großen Kirchen in Thüringen haben der Jüdischen Landesgemeinde eine neue Tora geschenkt. Die Freude darüber sei "so groß, dass dafür alle positiven Worte einsetzbar sind, die es nur gibt", sagt Landesrabbiner Alexander Nachama im Gespräch mit Dirk Löhr. Thüringen gedenkt dieser Tage 900 Jahre jüdischen Lebens, bundesweit sogar 1700 Jahre. Wie erleben Sie die damit verbundene Aufmerksamkeit? Alexander Nachama: Mit der Aufmerksamkeit ist das so eine Sache. Nach dem...

  • 06.10.21
Aktuelles
Sofer Reuven Yaacobov (li) und Thüringens Landesrabbiner Alexander Nachama bringen die Tora in den Schrein ein. | Foto: Paul-Philipp Braun
24 Bilder

Galerie
Neue Tora-Rolle übergeben

Die Jüdisches Landesgemeinde Thüringen freut sich über eine neue Tora-Rolle. Gestiftet wurde sie vom Katholischen Bistum Erfurt und der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland (EKM). Anlass ist das Festjahr zu jüdischem Leben in Thüringen. Entstanden ist die Heilige Schrift im Rahmen des Projekts "Tora ist Leben". Geschrieben wurde sie durch Sofer Reuven Yaacobov aus Berlin. Wie die Erfurter Tora entstand

Aktuelles

Neue Tora-Rolle enthält 304.805 per Hand geschriebene Buchstaben
Projekt „Tora ist Leben“ endet mit Festprogramm

Mit einem Festprogramm endet am kommenden Donnerstag (30. September) das Projekt „Tora ist Leben“. In einer feierlichen Zeremonie wird die neue Tora-Rolle, ein Geschenk der beiden christlichen Kirchen an die Jüdische Landesgemeinde, in Erfurt vollendet. Damit soll ein starkes sichtbares Zeichen der Verbundenheit und der Solidarität von Juden und Christen in Thüringen gesetzt werden. Mitwirkende sind Alexander Nachama, Landesrabbiner der Jüdischen Landesgemeinde Thüringens, Dr. Ulrich Neymeyr,...

Feuilleton

Ausstellung im Landeskirchenamt
Emanzipierte jüdische Frauen

Zu einem Collegium-maius-Abend mit dem Motto „Ich habe zu Hause ein blaues Klavier“ wird am kommenden Donnerstag (23. September, 19.30 Uhr) in Erfurt im Landeskirchenamt der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland (EKM) eingeladen. Das Literarisch-musikalische Programm zu Stimmen jüdischer Frauen im Aufbruch zur Moderne gestalten Ulrike Müller aus Weimar mit Texten und Christian Rosenau aus Coburg mit Gitarrenmusik. Gleichzeitig wird die Ausstellung „Verfolgte-vertriebene-vergessene Frauen“...

Kirche vor Ort

Berichtet
Mehr als Fachwerkidylle

Nachdenklich weist Maria Hufenreuter auf die Namenstafeln an der Mauer des jüdischen Friedhofes in Quedlinburg. Die Gründerin der Initiative Jüdischer Friedhof Quedlinburg liest Namen von jüdischen Quedlinburgern vor, die hier wohl hätten begraben sein können, wenn sie nicht deportiert, geschunden und vergast worden wären oder selbst aus dem Leben schieden. Die Idee, den jüdischen Friedhof an der Zwergenkuhle der Welterbestadt zu einem Gedenkort zu wandeln, hatte die Kulturmanagerin, die heute...

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