Jüdisches Leben

Beiträge zum Thema Jüdisches Leben

Kirche vor Ort

Podiumsdiskussion
Als Jude in Deutschland leben

In Themar existierte eine blühende jüdische Gemeinde, sie entstand im 19. Jahrhundert. Bei einer Volkszählung 1871 werden 93 Juden aufgeführt, das entsprach 6% der Gesamtbevölkerung.  Ab 1877 gab es eine Synagoge. Beim Novemberpogrom wurden 18 jüdischen Männer verhaftet und in das KZ Buchenwald gebracht. 1939 lebten noch 33 jüdische Personen in Themar. Der letzte in Themar lebende Jude wurde 1943 verhaftet. Ein Denkmal bei der Kirche Themars erinnert mit der Inschrift: "Wir gedenken der...

  • 28.10.25
Glaube und Alltag

Antisemitismus
Petition gegen Judenhass

Eine Initiative aus Wissenschaft, Politik und Kultur fordert, konsequenter gegen Antisemitismus vorzugehen. Dazu hat sie einen Fünf-Punkte-Plan vorgestellt und eine Petition gestartet. Berlin (epd). Mit einem Fünf-Punkte-Plan und einer Petition will die „WerteInitiative e.V. jüdisch-deutsche Positionen“ den Kampf gegen Antisemitismus vorantreiben. Trotz anderslautender Bekenntnisse bleibe die Politik in diesem Feld weitgehend untätig, kritisierte der Münchner Wirtschaftswissenschaftler und...

  • 25.09.25
  • 1
BlickpunktPremium
Foto: Willi Wild
2 Bilder

Mit Friedländer Preis ausgezeichnet
Aufklärung und Demokratievermittlung

Der Initiator und Erfinder des Festivals, Martin Kranz, konnte nicht dabei sein: Die Achava Festspiele Thüringen waren in vollem Gange. Und so nahm seine Frau Angelika stellvertretend die Ehrung für den Festival-Intendanten im Berliner Allianz Forum entgegen. Joe Chiallo, ehemaliger Berliner Kultursenator, würdigte in seiner Laudatio die Breite der Veranstaltungsangebote. "Die Arbeit mit Jugendlichen zur Vermittlung von Menschlichkeit, Respekt und Demokratie sowie die Aufklärung über den...

  • 23.09.25
Blickpunkt

Bundesweit einmaliger Studiengang
Sozialarbeit mit jüdischem Fokus

Es hat fast 20 Jahre gedauert, bis aus der Idee – entstanden nach einem Symposium – der Studiengang Jüdische Soziale Arbeit wurde. Von Willi Wild Christine Lieberknecht (CDU) und Bodo Ramelow (Linke) waren in ihrer Zeit als Ministerpräsidenten die politischen Wegbereiter dieses nun bundesweit einmaligen berufsbegleitenden Studiengangs. In sieben Semestern werden grundlegende Kompetenzen im Bereich der Sozialen Arbeit und der jüdischen Religion und Kultur an den Standorten Erfurt und Heidelberg...

  • 12.09.25
Aktuelles
2 Bilder

Kommentiert
Mehr als ein Zeichen

Die Zahl antisemitischer Vorfälle in Deutschland ist stark angestiegen. Das trifft vor allem auf Hochschulen zu, wo sich die Fallzahl beinahe verdreifachte. Die Recherche- und Informationsstelle Antisemitismus (Rias) trug bundesweit im Jahr 2024 gut 8600 Fälle zusammen, 77 Prozent mehr als 2023. Von Willi Wild Rias hat in Thüringen 392 antisemitische Vorfälle erfasst. Das ist ein Anstieg um rund ein Drittel im Vergleich zum Vorjahr. Im bundesweiten Vergleich liegt Thüringen im Mittelfeld. Unter...

  • 09.09.25
Blickpunkt

Neuer Studiengang gestartet
"Jüdische Soziale Arbeit"

Erfurt. Ein neuer Kooperationsstudiengang „Jüdische Soziale Arbeit“ in Erfurt vermittelt Studierenden grundlegende Kompetenzen im Bereich der Sozialen Arbeit und der jüdischen Religion. Aktuell nutzten 29 Studierende das bereits seit Januar bestehende gemeinsame Angebot der Fachhochschule Erfurt und der Hochschule für Jüdische Studien in Heidelberg, hieß es Anfang September anlässlich des offiziellen Starts des Studiengangs im Thüringer Landtag. Der berufsbegleitende Studiengang sei bundesweit...

  • 09.09.25
Aktuelles
Foto: Paul-Philipp Braun
9 Bilder

Würdigung im Landtag
Neuer Studiengang "Jüdische Soziale Arbeit" startet

Ein bundesweit einmaliger Studiengang vermittelt in Erfurt Kenntnisse in "Jüdischer Sozialen Arbeit". Die jüdischen Gemeinden erhoffen sich davon Impulse für das Leben in Deutschland. Die Studierenden loben die Expertise für ihre besondere Arbeit. Ein neuer Kooperationsstudiengang Jüdische Soziale Arbeit in Erfurt vermittelt Studierenden grundlegende Kompetenzen im Bereich der Sozialen Arbeit und der jüdischen Religion. Aktuell nutzten 29 Studierende das bereits seit Januar bestehende...

Eine Welt

Tschechien
Das Wunder von Brünn

Das Stetl-Festival in der tschechischen Stadt Brünn ist in kurzer Zeit zu einem der größten jüdischen Kulturfestivals in Mitteleuropa geworden. Dieses Jahr steht die lange vergessene Villa des ermordeten jüdischen Ehepaars Wittal im Mittelpunkt. Von Kilian Kirchgeßner Der Drahtzaun war rostig, und einen Moment lang überlegte Michal Dolezel, ob er sich von dem Warnschild abhalten lassen sollte. «Vorsicht Hund» stand auf Tschechisch darauf. Dolezel schaute über den Zaun auf die alte Villa, so...

  • 22.08.25
Feuilleton

Jüdisches Leben in Deutschland
Das große Schweigen

Als Rabbinerin Jasmin Andriani neulich mit einer Gruppe das Synagogen-Mahnmal in Göttingen besuchte, das an deren Zerstörung 1938 erinnert, riefen Passanten ihnen im Vorbeigehen zu: "Und was ist mit den Kindern in Gaza?" Sie sei während der ganzen Veranstaltung unruhig gewesen und habe die Umgebung beobachtet. "Man muss leider zur Zeit immer mit etwas rechnen." Von Nina Schmedding  Andriani ist in Israel geboren, kam als Zweijährige nach Berlin und ist hier aufgewachsen. "Es war nie ganz...

  • 20.08.25
Aktuelles
Foto: epd-bild/ Jens-Ulrich Koch
2 Bilder

Kommentiert
Wir brauchen Brücken

Das hebräische Achava für Brüderlichkeit verweist auf die jüdische Inspiration des interkulturellen "Brückenfestivals" in Weimar und weiteren Spielorten. Von Reinhard Schramm Die inhaltlichen Schwerpunkte werden sich diesmal durch die sogenannte Sendehalle Weimar mit ihrer abenteuerlichen Geschichte verändern. Dieses Bauwerk erzwingt förmlich Bildungsaktivitäten mit Blick auf das letzte Jahrhundert deutscher Geschichte. Achava-Intendant Martin Kranz sprach bei der Programmvorstellung (Seite 9)...

  • 20.08.25
Kirche vor Ort

Achava Festspiele ab 6. September
Wenn 100 Mal ins Widderhorn geblasen wird

Das Schofar ist ein Widderhorn, das im Alten Testament eine wichtige Rolle spielt und bis heute im jüdischen Gottesdienst verwendet wird. Es wird erstmals in 2. Mose 19 erwähnt, als Gott sich auf dem Berg Sinai dem Volk Israel offenbarte. Von Willi Wild Der laute Schofarruf kündigte seine Ankunft an und ließ das Volk vor Ehrfurcht erbeben. Es ist das einzige antike Musikinstrument, das bis heute in Synagogen verwendet wird. An Rosch Ha-Schana, dem jüdischen Neujahrsfest, wird das Schofar 100...

  • 20.08.25
AktuellesPremium

Jüdisches Leben
"Ein fester Teil der Gesellschaft"

Gleich zwei neue Synagogen konnten im Jahr 2023 eröffnet werden. Das zeigt: Jüdisches Leben in Sachsen-Anhalt entwickelt sich weiter. Doch das zarte Pflänzchen ist gefährdet. Von Oliver Gierens Der damalige Bundeskanzler Olaf Scholz kam persönlich nach Dessau, als im Oktober 2023 die neue Sy-nagoge anstelle des von den Nazis zerstörten Vorgängerbaus eröffnet wurde. Doch der hohe Besuch hatte einen tragischen Hintergrund: Kurz zuvor, am 7. Oktober 2023, hatte die Hamas in einem beispiellosen...

  • 19.08.25
Aktuelles

Besuch der Jüdischen Gemeinde Halle
Dobrindt kritisiert "importierten Judenhass"

Halle (kna) Bundesinnenminister Alexander Dobrindt (CSU) hat bei einem Besuch der Jüdischen Gemeinde in Halle Antisemitismus scharf verurteilt. Weiter betonte er am Donnerstag, dass neben dem Antisemitismus, der von Rechtsextremisten ausgehe, der "importierte Judenhass eine bedeutende Rolle" einnimmt. Menschen, die diese Ansicht verträten, seien in Deutschland nicht willkommen. Dobrindt erinnerte auch an den versuchten Anschlag auf die Synagoge vor knapp sechs Jahren. Am 9. Oktober 2019 hatte...

  • 15.08.25
Blickpunkt

Jubiläum
Kultusgemeinde feiert Wiedergründung vor 80 Jahren

In der Münchner Hauptsynagoge «Ohel Jakob» wurden am Dienstag gleich zwei Jahrestage gefeiert: die Wiedergründung der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern vor 80 Jahren und der Beginn der Präsidentschaft von Charlotte Knobloch vor 40 Jahren. Knobloch hat eine Ära geprägt und das Judentum wieder in die Mitte der Gesellschaft gerückt. Ihr Herzensprojekt: der Bau des Jüdischen Zentrums in München. Von Christiane Ried Mit Blick auf offenen Antisemitismus in Deutschland hat...

  • 16.07.25
Feuilleton

Michel Friedman
Publizist kritisiert «Nie Wieder!» als Plattitüde

München (epd). Der Publizist Michel Friedman warnt Politik und Gesellschaft vor Plattitüden im Kampf gegen Judenhass. «Ich kann es nicht mehr hören: 'Wir stehen an der Seite der jüdischen Menschen', 'Nie wieder!', 'Wehret den Anfängen'», sagte der frühere stellvertretende Vorsitzende des Zentralrats der Juden in Deutschland am Dienstagabend bei einem Festakt in der Münchner Ohel-Jakob-Synagoge. Seit der Gründung der Bundesrepublik Deutschland 1949 fingen die Reden von Politikern «wirklich immer...

  • 16.07.25
Aktuelles

Sicherheit jüdischer Gemeinden
Staatsvertrag geändert

Magdeburg (epd). Sachsen-Anhalts Landesregierung will weiterhin für den Schutz der Synagogen und der jüdischen Gemeinden im Land einstehen. Am Dienstag hat Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) gemeinsam mit den Vorstehern der jüdischen Gemeinden im Land einen Änderungsstaatsvertrag zu baulich-technischen Maßnahmen sowie zu Wartung und Wachpersonal unterzeichnet, teilte die Staatskanzlei in Magdeburg mit. Auch der Landesverband Jüdischer Gemeinden Sachsen-Anhalt ist demnach Vertragspartner....

  • 09.07.25
Blickpunkt

Jüdisches Leben in Deutschland
Das große Schweigen

Als Rabbinerin Jasmin Andriani neulich mit einer Gruppe das Synagogen-Mahnmal in Göttingen besuchte, das an deren Zerstörung 1938 erinnert, riefen Passanten ihnen im Vorbeigehen zu: "Und was ist mit den Kindern in Gaza?" Sie sei während der ganzen Veranstaltung unruhig gewesen und habe die Umgebung beobachtet. "Man muss leider zur Zeit immer mit etwas rechnen." Von Nina Schmedding Andriani ist in Israel geboren, kam als Zweijährige nach Berlin und ist hier aufgewachsen. "Es war nie ganz...

  • 03.07.25
  • 3
Aktuelles

Freitag vor 1
Unsere Seite 1 - Scheibe mit Wurst und Brötchen

Kürzlich machte die Himmelsscheibe von Nebra wieder von sich reden: Forscher der Magdeburger Otto-von-Guericke-Universität konnten die Herstellung der Himmelsscheibe rekonstruieren. Dazu hatten sie das Metall mit modernster Elektronenrückstreu- und Rasterelektronenmikroskopie untersucht. Und auch ein Kupferschmied war involviert, der Kopien der Bronzescheibe anfertigte, um den Herstellungsprozess der vor über 3600 Jahren gefertigten Scheibe nachvollziehen zu können. Die Himmelsscheibe gilt als...

  • 27.06.25
Service + Familie
Video 4 Bilder

Begegnung Kloster Donndorf
Tora-Lerntage mit Rabbiner Walter Rothschild

Jenseits von Tora und Propheten: Das Buch JosuaÜber dem landschaftlich reizvollen Tal der Unstrut liegt das ehemalige Zisterzienserinnenkloster Donndorf. Heute beherbergt es eine Bildungs- und Begegnungsstätte. Ein idealer Ort, zur Ruhe zu kommen, sich der Tora und dem Austausch über sie zuzuwenden. Dort gehen wir vom 28. bis 31. Juli 2025 ins dritte Jahr der Begegnung mit Rabbinern. Hier können Sie sich für diese Tora-Lerntage direkt anmelden und erhalten sofort ihr Teilnehmerticket....

FeuilletonPremium

Erinnerung an die Jüdische Gemeinde in Wörlitz
Toleranz mit Franz

Zeugen aus Stein sind eine Art der Überlieferung. Wichtig sind auch Menschen, die von dem erzählen, wovon die Steine schweigen. Von Angela Stoye Wozu Beate Schröter den dicken Ordner unter ihrem Arm benötigt, wird erst nach und nach klar. Denn die ehrenamtliche Führerin auf dem Toleranzweg durch Wörlitz hat zum jüdischen Leben in ihrer Stadt alles im Kopf: den Anfang nach dem 30-jährigen Krieg, das Ende der Gemeinde um 1900, die Art des Zusammenlebens, Namen und Zahlen. Den Ordner braucht die...

  • 06.06.25
Blickpunkt

Magdeburg
Antijüdischer Hass bereitet Sorgen

Inessa Myslitska ist seit Dezember neue Vorsitzende des Landesverbandes Jüdischer Gemeinden in Sachsen-Anhalt und ist Vorstandsvorsitzende der Synagogen-Gemeinde Magdeburg. Oliver Gierens sprach mit ihr. 2023 konnte Ihre Gemeinde in Magdeburg die neue Synagoge eröffnen. Wie lebendig ist das Gemeindeleben? Inessa Myslitska: Wir sind sehr glücklich, dass wir das neue Gotteshaus von unserer Landesregierung mit sehr großer Unterstützung unseres Fördervereins erhalten haben und für unsere religiösen...

  • 27.05.25
Kirche vor OrtPremium

Werner-Sylten-Preis
Bewahrerin des jüdischen Erbes

Jutta Dick hat seit den 1990er-Jahren unermüdlich daran gearbeitet, das jüdische Leben in Halberstadt zu erforschen, sichtbar zu machen und darzustellen, welchen Beitrag das Judentum zur kulturellen und gesellschaftlichen Entwicklung geleistet hat. Von Uwe Kraus Jutta Dick, langjährige Direktorin der Moses Mendelssohn Akademie und des Berend Lehmann Museums für jüdische Geschichte und Kultur in Halberstadt, sagt heute über ihren Wechsel in die geschichtsträchtige Stadt: „Wenn ich damals gewusst...

  • 21.02.25
Blickpunkt

Rezension
Jüdisches Leben: Dem Schrecken mit "Tikkun Olam" begegnen

Dieses Buch zum Massaker der Hamas am 7. Oktober 2023 konnte so nur Marko Martin schreiben. Verbringt er doch seit über 30 Jahren die Sommer in Tel Aviv und in den Clubs der Stadt. Von Sebastian Kranich Auch den im Jahr 2024, in dem er überall Aufkleber mit „We will dance again“ (Wir werden wieder tanzen) sah. Denn allein beim Angriff auf die Feiernden beim „Super-Nova-Festival“ wurden 364 Menschen ermordet: „Du gehst tanzen und endest als verbranntes Etwas“, so sein Freund Yoni. Zunächst...

  • 30.01.25
  • 1
Aktuelles

Freitag vor 1
Abschied mit Perspektiven

Steht er noch oder ist er schon entsorgt, der Weihnachtsbaum, der nicht nur am Heiligen Abend unsere Herzen erfreute? In etlichen Häusern sieht man noch die Lichter funkeln. Von Claudia Crodel Wie lange der Baum stehen bleiben sollte, daran scheiden sich bekanntlich die Geister. Manche sind da ganz pragmatisch, trennen sich vom Lichterglanz, wenn die ersten Nadeln auf den Boden fallen. Andere zögern es hinaus, solange es geht. Aber schließlich gibt es auch unterschiedliche Auffassungen darüber,...

  • 24.01.25

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