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Beiträge zum Thema Fenster

Feuilleton

die Wachteln
Leberecht Gottlieb (80)

80. Kapitel, in welchem wir davon unterrichtet werden, wie der sonderbare Stab Leberecht Gottliebs die Bewohner der Wüste vor dem Hungertode errettet hätte ... In der endlosen Wüstenweite, wo die Sonne erbarmungslos vom Himmel brennt, wandern Amanar und Tafouk. Die Sonne im Rücken fallen ihre Schatten stets im Winkel von 60 Grad zur Linken in den Sand. Diese Schatten sind zugleich die Kompassnadeln, von denen die Abgesandten derer, welche den Gebieter der Sterne und Wesen verehren, geführt...

Feuilleton

AUF DER HÖHE
WO ES TIEF IST

Als sich die Menge nun um Jesus drängte, zu hören Gottes Wort - es war am See - sah Boote er am Ufer angehängte. Und Fischernetze längs der Dorfchaussee. Ein Kahn gehörte Simon und den bat er, „Fahr mich hinaus“, dass jeder mich versteh. Vom Schiff aus dann erhebt sich für den Vater des Weltalls Meister Jesus. Und sein Wort wird Predigt. Allem Erdkreis ein Berater wird er - am Ufer lauscht die Menge dort. Und niemand kam, zu stiften Zank noch Fehde - so ward das Meer zum Hörsaal ihrem Ort. Als...

Glaube und Alltag

am Tag Johannes des Täufers
24. Juni

Der Sommer hat begonnen - denn die Sonne verabschiedet sich. Das ist das astronomische Grundparadoxon ihrer jährlichen Scheinzeit und immer wieder naturphilosophisch gedeutet worden. Auch das Johannesevanglium wartet mit einer eigenen Variante in dieser Hinsicht auf: „Er muss wachsen - ich aber muss abnehmen!“ (Joh 3,30). Während sich die Dauer des tagtäglichen Erscheinens der Sonne ab heute kürzer ausnehmen wird und das Verweilen der Nacht dementsprechend länger, entfaltet unser...

Glaube und Alltag

der verlorene Sohn
Sonntagsevangelium 16.6.2024

Lebt noch im fernen Lande euer Vater - er, du und auch dein Bruder auf dem Hof? Erinnert Euch! Da gab es das Theater: der Jüngere fühlt sich als Philosoph und fordert, ihm das Erbteil auszuzahlen - man gab ihm nach. Und gleich ging´s ab zum Schwof. Er brachte alles durch im Maximalen - verprasst mit Huren seines Vaters Gut, dann kam die Pleite, Hunger, Not und Qualen, zum armen Knechte ward der Tunichtgut. Man schickt ihn auf die Felder Sauen hüten, das war der Lohn für Stolz und Übermut ... Um...

Service + Familie

die Jagd
Leberecht Gottlieb (79)

79. Kapitel, welches mit dem Thema des rechten Gottesdienstes beginnt, zur Mutter der Frage aller Fragen überleitet und schließlich mit dem Beginn einer Beizjagd abschließt … Wie wäre am besten fortzufahren mit der Geschichte des emeritierten Pfarrers Leberecht Gottlieb, der durch den sogenannten Zufall hinaus in die ägyptische Wüste verschlagen ward, dort bei der kleinen Christenschar derer, die den „Gebieter der Sterne und aller Wesen” verehren eines bösen Schlangenbisses wegen sich...

Feuilleton

Kalenderblatt
160 Jahre Richard Strauss

Mit der Oper „SALOMÉ” ist er berühmt geworden. Unvergessen auch sein musikalisches MegaMem "ALSO SPRACH ZARATUSTRA." Wer diese dreißig Minuten gehört hat, kauft sich auf jeden Fall das gleichnamige Nietzschebuch dazu. Überhaupt - in die Harmonik der Musik von Richard Strauss scheint viel vom Geist Nietzsches eingeflossen zu sein. Anlässlich seines heutigen 160. Geburtstags genehmigen wir uns einige kräftige Züge aus diesem Taumelbecher ... Ja - man sehe sich das einmal, zweimal, oder auch...

Service + Familie

der singende Knabe
Leberecht Gottlieb (78)

78. Kapitel, das uns erfahren lässt, wie sich Leberecht Gottlieb langsam aber sicher bei den "Kindern des Gebieters der Sterne und Wesen" einzuleben beginnt und wie er darüber erstaunt ist, dass Neues und Altes sich nur scheinbar nicht vertragen können ...   Auch in den nächsten Tagen wird der pensionierte Pfarrer Leberecht Gottlieb aus Sachsen nicht in die Heilige Stadt Jerusalem zu reisen vermögen, denn er muss weiterhin in der Obhut der kleinen Kirchensekte „Kinder des Gebieters über Sterne...

Feuilleton

der Biss und die Folgen
Leberecht Gottlieb (77)

77. Kapitel, in welchem alle Dinge  scheinbar eine Wendung nehmen, welche die Geschichte des Fortgangs derselben nachhaltig zu beeinflussen geeignet sind ... Leberecht Gottlieb befand sich nun in einer zwiespältigen Lage. Einerseits wollte er - nein, musste er unbedingt - nach Jerusalem, wo der Chinese Herr Luan Wang Li Zhang ungeduldig auf ihn wartete, wie anzunehmen war. Andererseits war es hier bei der kleinen Sektenkirche derer, die einen "Herrn der Sterne und Wesen" verehrten, interessant...

Feuilleton

unbekannte Kirchengeschichte
Leberecht Gottlieb (76)

76. Kapitel, in welchem wir einen Streifzug in die Gefilde bisher noch gänzlich unbekannter Kirchengeschichte unternehmen und  einige Dinge überJesus erfahren, die dem Vatikan  wahrscheinlich weiterhin unliebsam bleiben könnten ...   Während Leberecht Gottlieb als hoher Gast im Zelte des Beduinenclanchefs bewirtet wird und die beiden Schlangendamen sich von den Bissen ihrer Tiere erholen - man wird den beiden Frauen bald je einen halben Liter Blut abzapfen, um das lebensrettende Serum daraus...

Feuilleton
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das Ordal
Leberecht Gottlieb (75)

75. Kapitel, welches uns einem klassischen Gottesurteil beiwohnen lässt, dem sich Leberecht Gottlieb  unterziehen muss. Und wie unserem Helden der stille Vorwurf gemacht wird, der Heiligen Lanze nachzustellen, den Gral an sich bringen und die Bundeslade entweihen zu wollen  … Es sollte also das klassische iudicium dei oder iudicium divinum  stattfinden. Ein Ordal  würde es geben. Warum? Um die Wahrheit darüber herauszufinden, ob der alte weiße Mann im dunkelblauen Seidenanzug Recht oder Unrecht...

Feuilleton

Gefangen in der Wüste
Leberecht Gottlieb (74)

74. Kapitel, in welchem wir Kunde davon erlangen, wie Leberecht Gottlieb unter die Räuber fällt … Während die auf wertvollem Papyrus verzeichneten Überlegungen Kratochrists im Mondschein der Bibliothek  eines noch fernen Lesers harren und der Parkettboden der uralten Bücherkammer, in welcher sich das Warten der Schriftrollen vollzieht, von dem starken Sonnenlicht, das den gesamten Tag über auf die Fußbodenhölzer geschienen, erholt - sich entspannt und dabei knallt und knarrt, strebt Leberecht...

Glaube und Alltag

von der Sichtbarkeit
des Wortes Gottes

Die christliche Theologie nennt Jesus das lebendige Wort Gottes. Eine sehr schöne Theorie, die wir zur Praxis machen dürfen. Immer wieder und von Sonntag zu Sonntag mehr. Diese alte Theorie sagt, dass Jesus mehr ist als ein einzelner vergänglicher stummer Mensch. Zugleich bedeutet sie, dass Gott nicht als etwas vorgestellt werden müsste, das nicht wirklich erfahrbar und hörbar wäre. Gott hat für sich entschieden: Ich lasse mich erzählen. Er will wahrscheinlich nicht bewiesener, sondern...

Feuilleton

Zuspitzung der Ereignisse
Leberecht Gottlieb (73)

73. Kapitel, in welchem wir erfahren, wie schnell sich das Glück wenden kann. Und ebenfalls erzählt bekommen, dass hin und wieder Dinge geschehen, die uns die Rückkehr des Glücks vorbereiten - wenn wir es wollen ... Es war schlimm. Irgendein Wüstentier mag es wohl gewesen sein, das sich einen Bau samt unterirdischen Gängen in den Wüstensand gegraben und auf diese Weise dafür gesorgt hatte, dass der Jeep Wrangler Rubikon elend eingebrochen war. Auch der Gebrauch von Allrad- und...

Feuilleton

der Reisekamerad
Leberecht Gottlieb (72)

72. Kapitel, welches Leberecht Gottlieb die jungen Leute in Einzelheiten seines bisherigen Lebenslaufes einweihen lässt - deren ausführliche Details wir hier geflissentlich überspringen, weil der treue Leser im Blick auf das Ganze vom Allermeisten bereits unterrichtet worden ist ... Leberecht kam allmählich wieder zu Kräften. Ach ja - zuerst das lange Warten in der heißen Wüste und dann noch der Erfolg mit dem mantischen Stabe! Beides hatte dem Emeritus dann doch recht hart zugesetzt. Obwohl -...

Feuilleton
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de rebus politicis - von politischen Sachen
Leberecht Gottlieb (71)

71. Kapitel, in welchem uns berichtet wird, wie Leberecht Gottlieb zum ersten Mal den Heroldsstab benützt - und wie er das Gespräch deutscher Studierender belauschen muss, welche dem Heiligen Gral auf die Spur zu kommen versuchen. Auch geht es um die Kirche und darum, ob bzw. wie sie politisch sein könne, dürfe oder sogar sein müsse ... Leberecht Gottlieb nahm nun ganz behutsam den bunten Stab aus dem Seiden-Futteral, in welches das wertvolle Instrument am Beginn seiner Reise nach Jerusalem...

Feuilleton

der Zufall des Zufalls
Leberecht Gottlieb (70)

70. Kapitel, in welchem wir den 12. September des Jahres 2024 schreiben und den emeritierten Pfarrer Leberecht Gottlieb aus Dresden im sächsischen Lande sehen, wie derselbe bei einer Bushaltestelle in der Wüste fern der Stadt Kairo steht und plant, allein und nur gemeinsam mit seinem Köfferchen und dem bunten Heroldsstab nach Jerusalem zu reisen. Ein Kapitel, was vor den Schwierigkeiten warnt, die manchmal der sogenannte Zufall uns zumutet ... Was eigentlich alles war bisher passiert? Hier für...

Glaube und Alltag
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Die Dreins
Trinitatis 2024

Ich fragte meinen Engel, ob er hätte in allen tausend Jahren je erspäht, das Ziel des Seins nach endlos langer Kette - im Allerheiligsten der Trinität. Er wiegt das Haupt mit heiligem Bedenken vor Gottes unendlicher Majestät. Und riet mir ab, auf diesen Weg zu lenken den Schritt. Da drang ich ihn: „Zeig mir den Pfad, auf dem sich mir Erkenntnis könnte schenken - von Gott und seiner Wahrheit Wundertat!“ Er aber warnte mich mit einer Frage: „Willst werden du des Todes Kandidat? Wie kann ein...

Glaube und Alltag

Pfingstmontagstexte
vom Erwachen des Geistes in der Schrift

Zwei schöne Worte bekommen wir zum heutigen Pfingstmontag geschenkt. Im Johannesevangelium (20,19-23) erstens, dass wir Jesus erkennen können und es möglich ist, mit dieser Erkenntnis Verfehlungen zu vergeben. Zweitens, dass es erlaubt ist, dass wir uns nicht mehr als unmündige Kinder auffassen  und nie mehr als Spiel der Wellen verstehen müssen, geschaukelt und getrieben vom tagtäglichen Widerstreit der Lehrmeinungen. Nicht mehr als ohnmächtige Würfel der Mächtigen und herum gerollt von deren...

Feuilleton

Richard Wagner
2024 noch nicht verboten ...

Nach einer belastenden Auseinandersetzung mit seiner Frau Cosima wird er nie mehr in die Tasten hauen. Verweigert den anstehenden Valentinstag und lässt sich von den Walküren im 70. Lebensjahr via Herzinfarkt zu all den anderen auf Walhalla versammelten Kapellmeistern bugsieren. Gemeint ist kein anderer als Richard Wagner, dessen 211. Geburtstag man am 22. Mai gedenken kann - wenn man das will - genau einen Tag vor dem Geburtstag des bundesrepublikanischen Grundgesetzes. Er ist noch nicht...

Glaube und Alltag

Pfingsten 2024
Heiliger Geist

Das liebe Pfingstfest war herbei gekommen, die Jüngerschaft des HERRN vereint am Ort. Man fühlt sich, seit der Meister ging, beklommen - obwohl man weiß, er ist nicht wirklich fort ... Plötzlich erklangen Sang und holdes Brausen, wie Sturm in Harfensaiten als Akkord. Denn Gottes Geist mit Singen und mit Sausen erfüllt in froher Melodie ihr Haus. Gesessen grad noch in verschlossner Klausen, treibt jetzt der Geist zum Tore sie hinaus. Dort fallen Zungen - lodernd als von Feuer und glitzernd wie...

Service + Familie

in Richtung
Pfingsten und Trinitatis

Der Kirche wird dieser Tage zuweilen vorgeworfen, sie hätte ihren ureigentlichen Auftrag verlassen und wäre zur Hilfsorganisation für Genderfanantikerinnen und Klimaaktivisten herabgesunken. Wenn es so wäre, bedeutete das nicht das Ende der Kirche? An dieser Stelle soll solchen Vorwürfen nicht nachgegangen werden ... Wir wissen jedoch alle - manches, was anfänglich auf geistig hohem Niveaus angesiedelt war, vermochte sich auf Dauer dort nicht zu halten, sondern sank zu platter Diesseitigkeit...

Feuilleton

das Wiedersehen
Leberecht Gottlieb (69)

69. Kapitel, das uns fast schon erfahren lässt, wie Leberecht Gottlieb das Kloster der Rambertianer in Jerusalem findet - und wie man dort seit Jahrzehnten auf ihn bereits gewartet hat … Vorher aber gibt es noch eine Mischung aus Glück und Widerstand. Die Flughafenbehörde macht Leberecht zu schaffen. Leberecht Gottlieb hatte seine sieben Sachen zusammengepackt. Er umarmt zum Abschied noch einmal Andruschka Cohn, die eine späte Nachfahrin derer von Cohen ist - was sie auch weiß. Die Cohanim, das...

Glaube und Alltag
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in Erwartung des Geistes
Exaudi 2024

Nun, da der HERR von ihnen aufgefahren zum Himmel war in unsichtbarem Licht, verjüngte das die Jünger bei zehn Jahren - so meldet es des Bibelbuchs Bericht. Einmütig zogen täglich sie zum Tempel - aus reiner Freude - nie aus Zwang und Pflicht. So  geben sie bis heute ein Exempel von jener Hoffnung, die der Himmel webt und Trost bewirkt, gleich einem frommen Stempel, der amtlich uns bezeugt, dass Christus lebt. In baldiger Erwartung seines Geistes ein jeder Jünger froh den Becher hebt: „Der...

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