Antisemitismus

Beiträge zum Thema Antisemitismus

Aktuelles
2 Bilder

Kommentiert
Mehr als ein Zeichen

Die Zahl antisemitischer Vorfälle in Deutschland ist stark angestiegen. Das trifft vor allem auf Hochschulen zu, wo sich die Fallzahl beinahe verdreifachte. Die Recherche- und Informationsstelle Antisemitismus (Rias) trug bundesweit im Jahr 2024 gut 8600 Fälle zusammen, 77 Prozent mehr als 2023. Von Willi Wild Rias hat in Thüringen 392 antisemitische Vorfälle erfasst. Das ist ein Anstieg um rund ein Drittel im Vergleich zum Vorjahr. Im bundesweiten Vergleich liegt Thüringen im Mittelfeld. Unter...

  • 09.09.25
Aktuelles
Foto: Achava
2 Bilder

Wiederholter Vandalismus
Achava-Plakate zerstört

Weimar (red). Unbekannte haben in Weimar erneut Plakate des jüdischen Kulturfestivals Achava zerstört. Die Taten seien durch den Leiter der Festspielreihe, Martin Kranz, zur Anzeige gebracht worden, teilte der Vorsitzende der Jüdischen Landesgemeinde, Reinhard Schramm, mit. Die frisch geklebten Plakate sollten zu den Festspielen einladen, die dieses Wochenende in Weimar beginnen. Schramm zeigte sich bestürzt: "Ich wende mich heute an die Weimarer Bürger, sich zunehmendem politischen Extremismus...

  • 03.09.25
Blickpunkt

Antisemitische Vorfälle in Thüringen
Verunstaltete Stolpersteine und judenfeindliche Sprüche

Verunstaltete Stolpersteine, judenfeindliche Sprüche an Wänden, Bedrohungen: Antisemitismus hat in Thüringen einen neuen Höchststand erreicht. Besonders beunruhigend seien laut des Jahresberichts der Meldestelle RIAS neue Entwicklungen. Erfurt (epd/kna). Antisemitische Vorfälle in Thüringen haben mit 392 Vorfällen im Jahr 2024 einen neuen Höchststand erreicht. Im Vergleich zum Vorjahr (297 Meldungen) stelle dies einen Anstieg um rund ein Drittel dar, wie aus dem in Erfurt vorgestellten...

  • 20.08.25
Feuilleton

Jüdisches Leben in Deutschland
Das große Schweigen

Als Rabbinerin Jasmin Andriani neulich mit einer Gruppe das Synagogen-Mahnmal in Göttingen besuchte, das an deren Zerstörung 1938 erinnert, riefen Passanten ihnen im Vorbeigehen zu: "Und was ist mit den Kindern in Gaza?" Sie sei während der ganzen Veranstaltung unruhig gewesen und habe die Umgebung beobachtet. "Man muss leider zur Zeit immer mit etwas rechnen." Von Nina Schmedding  Andriani ist in Israel geboren, kam als Zweijährige nach Berlin und ist hier aufgewachsen. "Es war nie ganz...

  • 20.08.25
Kirche vor OrtPremium
Den Davidstern in Deutschland-Farben hat Dorothea Leischnig nach dem Angriff auf die Synagoge in Halle an ihre Haustür geklebt. Er symbolisiert, wofür sie eintritt: gegen Antisemitismus und für ein sicheres Leben für Juden in Deutschland.  | Foto: Beatrix Heinrichs
4 Bilder

Porträt
"Uns verbindet so viel"

Solidarität mit Israel ist für sie nicht nur ein Lippenbekenntnis. Die Jenaerin Dorothea Leischnig versteht sich als ein "Teil des Immunsystems gegen Antisemitismus in Deutschland". Von Beatrix Heinrichs Das kleine Tütchen, das Dorothea Leischnig auf den Tisch legt, ist gefüllt mit rot-grünen Samen. Auf dem Zettelchen, das dabei liegt, steht: "Mögen sie in Ihrem Zuhause keimen und gedeihen und uns immer an die Stärke des jüdischen Volkes und die besondere Bindung zwischen uns erinnern." Die...

  • 19.08.25
  • 1
Aktuelles

Besuch der Jüdischen Gemeinde Halle
Dobrindt kritisiert "importierten Judenhass"

Halle (kna) Bundesinnenminister Alexander Dobrindt (CSU) hat bei einem Besuch der Jüdischen Gemeinde in Halle Antisemitismus scharf verurteilt. Weiter betonte er am Donnerstag, dass neben dem Antisemitismus, der von Rechtsextremisten ausgehe, der "importierte Judenhass eine bedeutende Rolle" einnimmt. Menschen, die diese Ansicht verträten, seien in Deutschland nicht willkommen. Dobrindt erinnerte auch an den versuchten Anschlag auf die Synagoge vor knapp sechs Jahren. Am 9. Oktober 2019 hatte...

  • 15.08.25
Feuilleton

Bach-Passionen
Evangelium trifft Aktionismus

Immer wieder wird Bach Antisemitismus vorgeworfen – insbesondere im Zusammenhang mit seinen Passionsvertonungen nach Matthäus und Johannes. Der Vorwurf begründet sich daraus, Bach hätte die von Martin Luther herrührende Judenfeindlichkeit aufgegriffen und beispielsweise die „Juden-Chöre“ besonders aggressiv vertont. Von Peter Kopp Es ist richtig, auch herausragende Kunstwerke wie die Passionen von Bach kritisch zu betrachten, denn dies ist ein Ausdruck der Wertschätzung. In diesem Fall halte...

  • 24.07.25
Aktuelles

Antisemitismus-Vorwurf
Jüdische Gemeinden kritisieren Kunsthochschule

Die Kunsthochschule Burg Giebichenstein in Halle steht seit Tagen wegen Antisemitismus-Vorwürfen in der Kritik. Grund ist ein Kunstwerk, das an antijüdische Schmähplastiken erinnern soll. Jetzt hat die Hochschulleitung auf die Vorwürfe reagiert. Magdeburg, Halle (epd). Die Plastik eines Studenten der Kunsthochschule Burg Giebichenstein in Halle ist vom Landesverband Jüdischer Gemeinden Sachsen-Anhalt scharf kritisiert worden. Das Relief eines Schweinekopfs neben einer Palästina-Flagge auf dem...

Feuilleton

Michel Friedman
Publizist kritisiert «Nie Wieder!» als Plattitüde

München (epd). Der Publizist Michel Friedman warnt Politik und Gesellschaft vor Plattitüden im Kampf gegen Judenhass. «Ich kann es nicht mehr hören: 'Wir stehen an der Seite der jüdischen Menschen', 'Nie wieder!', 'Wehret den Anfängen'», sagte der frühere stellvertretende Vorsitzende des Zentralrats der Juden in Deutschland am Dienstagabend bei einem Festakt in der Münchner Ohel-Jakob-Synagoge. Seit der Gründung der Bundesrepublik Deutschland 1949 fingen die Reden von Politikern «wirklich immer...

  • 16.07.25
Blickpunkt

Jüdisches Leben in Deutschland
Das große Schweigen

Als Rabbinerin Jasmin Andriani neulich mit einer Gruppe das Synagogen-Mahnmal in Göttingen besuchte, das an deren Zerstörung 1938 erinnert, riefen Passanten ihnen im Vorbeigehen zu: "Und was ist mit den Kindern in Gaza?" Sie sei während der ganzen Veranstaltung unruhig gewesen und habe die Umgebung beobachtet. "Man muss leider zur Zeit immer mit etwas rechnen." Von Nina Schmedding Andriani ist in Israel geboren, kam als Zweijährige nach Berlin und ist hier aufgewachsen. "Es war nie ganz...

  • 03.07.25
  • 3
Aktuelles

Kritik an der Radioandacht von Beck
Ralf-Uwe Beck übt fehlgeleitete Kritik an Israel

Die jüngsten Äußerungen von Beck zur israelischen Politik offenbaren eine problematische Haltung, die einer grundlegenden Korrektur bedarf. Seine Argumentation weist nicht nur logische Schwächen auf, sondern ignoriert zentrale Aspekte der komplexen Situation im Nahen Osten. Da nichts den Beitrag als eine Andacht ausweist, beschränke ich mich auf den Inhalt. Zur geistlichen Seite wäre freilich ebenfalls viel zu sagen… Die absurde Bibel-ArgumentationWenn Beck Völkermord in der Bibel finden will –...

AktuellesPremium

Nahost-Konflikt
Jüdische Landesgemeinde fühlt sich im Stich gelassen

Der Nahost-Konflikt belastet zunehmend das Verhältnis zwischen der Jüdischen Landesgemeinde und der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland. Die Debatte kreist um Schuldfragen, Völkermord - und Unverständnis auf beiden Seiten. Von Matthias Thüsing  Der Unmut bei Reinhard Schramm hat sich lange angestaut. Am Rande einer Pressekonferenz am Mittwoch brach es dann aus dem Vorsitzenden der Jüdischen Landesgemeinde Thüringen heraus. Das Leid der Bevölkerung in Israel, Gaza und Teheran in diesem...

  • 19.06.25
  • 1
Service + Familie

Judenfeindlichkeit
Einschreiten und Polizei rufen

Berlin (KNA) Jüdinnen und Juden brauchen nach Einschätzung des Antisemitismus-Beauftragten des Landes Berlin, Samuel Salzborn, im Alltag mehr Solidarität. Berlin stehe zum Glück immer wieder gegen Rechtsextremismus auf, sagte Salzborn dem Sender rbb24. "Aber wenn es um Antisemitismus geht, sind unsere Berlinerinnen und Berliner mir manchmal noch etwas zu leise." Salzborn äußerte sich vor dem Prozessauftakt um den Angriff auf den jüdischen Studenten Lahav Shapira. Dieser war im vergangenen Jahr...

  • 09.04.25
Feuilleton

Berlinale
Zentralrat reagiert «fassungslos»

Berlin (epd). Der Zentralrat der Juden in Deutschland hat mit scharfer Kritik auf Israel-feindliche Äußerungen auf der Berlinale reagiert. «Dass zu Hamas-Parolen Beifall aufbraust, macht fassungslos», schrieb der Zentralrat im Kurznachrichtendienst X. Nach Medienberichten ermittelt inzwischen der Staatsschutz nach einem Vortrag des Regisseurs Jun Li am Samstagabend in der Berliner Urania. In dem Redebeitrag hieß es demnach unter anderem, Millionen von Palästinensern erstickten unter Israels...

  • 18.02.25
Aktuelles
2 Bilder

Kommentiert
Erinnerung wachhalten

Der Allmächtige beugt das Recht nicht“, steht in Deutsch und Hebräisch auf dem Mahnzeichen am Hal-berstädter Dom, die Steine der Erinnerung und Mahnung verzeichnen alle Namen der ermordeten Halberstädter Juden. Von Uwe Kraus Auch jenen von der kleinen Miriam Lundner, die sich am Weißen Sonntag 1942 mit den letzten jüdischen Halberstädtern zur Deportation am Passamt auf dem Domplatz einfand. Eine Halberstädter Grundschule trägt ihren Namen. Dort weiß man: Schulbücher und Arbeitshefte...

  • 27.01.25
  • 1
Service + Familie

Kostenfreier Eintritt in die Ausstellung zum ‚Entjudungsinstitut‘

Zum Gedenken an die Pogromnacht des 9. November 1938 ist der Eintritt in die Ausstellung „Erforschung und Beseitigung. Das kirchliche ‚Entjudungsinstitut‘ 1939–1945“ im Lutherhaus Eisenach am Samstag, dem 09. November 2024, kostenfrei. Die Sonderausstellung kann von 10 bis 17 Uhr im Eisenacher Museum besucht werden. Zur Sonderausstellung: Im Mai 1939 gründeten elf evangelische Landeskirchen in Eisenach das berüchtigte „Institut zur Erforschung und Beseitigung des jüdischen Einflusses auf das...

Blickpunkt

Kritik an Entwurf für Bundestagsresolution
Gegen Antisemitismus - aber wie?

SPD, Union, Grüne und FDP im Bundestag haben sich auf eine Resolution gegen Antisemitismus geeinigt. Während Zentralratspräsident Schuster irritiert über die lange Beratungsdauer ist, kritisieren Prominente den Entwurf. Berlin (epd). SPD, Union, Grüne und FDP im Bundestag haben sich auf einen gemeinsamen Antrag gegen Antisemitismus verständigt. Der am Wochenende bekannt gewordene Entwurf hat den Titel «Nie wieder ist jetzt: Jüdisches Leben in Deutschland schützen, bewahren und stärken». Das...

  • 06.11.24
Aktuelles

Halle
Stolpersteine gestohlen

Halle (epd). Unbekannte haben in Halle Stolpersteine gestohlen, die an jüdische Opfer des Nationalsozialismus erinnern. Wie die Polizei in Halle dem Evangelischen Pressedienst (epd) am Dienstag bestätigte, handelt es sich um fünf Stolpersteine in der Landsberger Straße. Zuerst hatte der Mitteldeutsche Rundfunk (MDR) berichtet. Demnach hat sich die Tat bereits um den 8. oder 9. Oktober ereignet, also kurz nach dem ersten Jahrestag des Überfalls der terroristischen Hamas auf Israel am 7. Oktober...

BlickpunktPremium
Max Privorozki, Vorsitzender der Jüdischen Gemeinde, Halle | Foto: epd-bild/Jens Schulze
2 Bilder

Gedenken in Halle
Mehr Empathie erwartet

Der Anschlag auf die Synagoge in Halle jährte sich am 9. Oktober zum fünften Mal. Warum für den Vorsitzenden der Jüdischen Gemeinde Max Privorozki der Kampf gegen Antisemitismus zur Daueraufgabe wird, erklärte er im Vorfeld Oliver Gierens. Wie präsent ist der 9. Oktober 2019 für Sie und Ihre Gemeinde bis heute? Max Privorozki: Für diejenigen, die vor fünf Jahren am Jom-Kippur-Tag in der Synagoge gewesen sind, bleibt immer die Erinnerung an zwei Menschen, Jana und Kevin, die wir nicht gekannt...

  • 10.10.24
Aktuelles
2 Bilder

Kommentiert
Keine hohlen Worte mehr

Von Oliver Gierens Die Einschusslöcher sind noch in der Tür der Synagoge in Halle zu sehen. Sie sind eine bleibende Mahnung für das, was vor fünf Jahren, am 9. Oktober 2019, an diesem Ort passiert ist: Ein Rechtsextremist wollte in das jüdische Gotteshaus eindringen, dort wahllos Menschen töten – nur, weil sie Juden waren. Zum Jahrestag werden wir wieder in unzähligen Reden Solidaritätsbekundungen mit den Juden in Deutschland und mit Israel im Allgemeinen hören. Manch einer wird das auch...

Aktuelles

Präses Latzel
Antisemitismus trifft auch Christen

Düsseldorf/Koblenz (epd). Der rheinische Präses Thorsten Latzel hat dazu aufgefordert, jeder Form des Antisemitismus zu widersprechen, «weil er schlicht Sünde ist». Christen und Juden seien «Geschwister in der einen Familie Gottes», sagte der leitende Theologe der Evangelischen Kirche im Rheinland. «Jede Form von Antisemitismus ist immer auch gegen uns gerichtet.» Latzel sprach im Eröffnungsgottesdienst einer dreitägigen Studientagung des Evangelischen Bundes zum Thema «Wie hältst du's mit dem...

  • 05.10.24
Aktuelles

Jüdische Gemeinde Halle
Privorozki beklagt Antisemitismus

Halle (epd). Fünf Jahre nach dem Terroranschlag auf die Synagoge in Halle beklagt der Vorsitzende der Jüdischen Gemeinde Halle, Max Privorozki, einen anhaltenden Antisemitismus in Deutschland. Nach dem «Pogrom» der Hamas gegen Israel vor einem Jahr habe die jüdische Gemeinschaft eigentlich Empathie und Anteilnahme erwartet, sagte Privorozki. «Aber offenbar macht es einen Unterschied, ob ein Anschlag von einem Neonazi oder von der Hamas ausgeht», sagte der Vorsitzende des Landesverbandes...

  • 04.10.24
Eine Welt

Blickwechsel
Den Opfern ihre Stimme zurückgeben

Die israelische Völkerrechtlerin Cochav Elkayam-Levy hat Solidarität und Aufmerksamkeit für die Opfer des Hamas-Angriffs auf Israel am 7. Oktober gefordert. Von Franziska Hein Erfahrungen der Hamas-Opfer von sexueller Gewalt, Folter und Verbrechen gegen die Menschlichkeit würden vielfach nicht gehört oder sogar delegitimiert, sagte Elkayam-Levy am Freitag in Frankfurt am Main. Sie sprach auf dem «Jewish Women* Empowerment Summit», der vom Zentralrat der Juden in Deutschland organisiert wird....

  • 01.10.24
Aktuelles

Bischof Tilman Jeremias
"Judenfeindschaft kann auch enorm entlastend sein"

Schwerin (KNA) - Die grassierenden Verschwörungstheorien haben laut dem evangelischen Nordkirchen-Bischof Tilman Jeremias psychologisch eine Entlastungsfunktion. "Judenfeindschaft kann ja auch enorm entlastend sein. Wir erleben gerade viel Krise, vieles, mit dem wir nicht klar kommen. Dann identifiziere ich eine kleine Gruppe von Menschen, die angeblich schuld daran sind. Man darf das nicht unterschätzen, wie entlastend es sein kann für Menschen, die sich sehr überfordert fühlen", sagte er am...

  • 10.09.24

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.