Antisemitismus

Beiträge zum Thema Antisemitismus

Feuilleton

L U D W I G L E O P O L D
Kein Weimarer Pfarrer hat dagegen protestiert!

Ich habe etwas auf der Post zu erledigen und laufe von der Kaufstraße über den Herder-Platz zur Rittergasse. Einige Häuser weiter, auf der linken Straßenseite, noch vor dem Schirm-Geschäft Pennewitz, liegt ein kleiner Blumenstrauß auf dem Gehweg: weiße Astern, dazu ein Foto, daneben eine brennende Kerze, wie sie auf unseren Friedhöfen stehen. Ich halte an und betrachte das Foto: es zeigt einen Mann mit Hut in den 50-gern, wohl genährt, mit einem kleinen Oberlippenbart wie ihn einst "der Führer"...

Service + Familie

Lutherhaus Eisenach
Sonderausstellung: Freier Eintritt zur Landtagswahl

Das Lutherhaus Eisenach lädt anlässlich der Landtagswahl in Thüringen zur kostenlosen Besichtigung seiner Sonderausstellung „Erforschung und Beseitigung. Das kirchliche ‚Entjudungsinstitut‘ 1939–1945“ ein. Am Wahlwochenende (Samstag, 31. August und Sonntag, 1. September 2024) kann die Ausstellung jeweils zwischen 10 und 17 Uhr gratis besucht werden. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Mahnung zur Thüringer Landtagswahl Das Museum möchte mit dieser Aktion anlässlich der Thüringer Landtagswahl...

Glaube und Alltag

Holocaust-Überlebender
Gedenken an Ivan Ivanji

Dachau (red) - Am Freitag, 30. August, 12.30 Uhr, erinnert Kirchenrat Dr. Björn Mensing, Pfarrer und Historiker an der Evangelischen Versöhnungskirche auf dem Gelände der KZ-Gedenkstätte Dachau, in einer ökumenischen Andacht an Ivan Ivanji, der am 9. Mai 2024 bei einem Besuch in Weimar im Alter von 95 Jahren verstorben ist. Ivan Ivanji wurde 1929 im Königreich Jugoslawien, im heutigen Zrenjanin (Serbien), geboren. Seine Eltern, säkulare Juden, hatten in Deutschland Medizin studiert. Seine...

  • 30.08.24
Aktuelles

Stadtkirche Wittenberg
Klage gegen antisemitische Schmähplastik erfolglos

Karlsruhe/Wittenberg (epd). Das Bundesverfassungsgericht hat eine Verfassungsbeschwerde gegen die mittelalterliche antisemitische Schmähplastik an der Wittenberger Stadtkirche nicht zur Entscheidung angenommen. Der Beschluss sei ohne Begründung erfolgt, sagte ein Sprecher des Bundesverfassungsgerichts am Samstag in Karlsruhe dem Evangelischen Pressedienst (epd) auf Anfrage. Kläger gibt nicht auf Mit der Verfassungsbeschwerde wollte der Kläger die Entfernung des Sandsteinreliefs erreichen. Zuvor...

Aktuelles

Freitag vor 1
Unsere Seite 1 - Gedanken zum Israelsonntag

Wissen Sie, welchen Sonntag die EKD-Gliedkirchen übermorgen begehen? Der 10. Sonntag nach Trinitatis ist traditionell der „Israelsonntag“. Vielen wird er kein Begriff mehr sein. Hatte er in früheren Jahrhunderten eine antijüdische Schlagseite, erinnert er inzwischen an die Verbundenheit zwischen Christen und Juden. Das scheint in diesen Monaten umso mehr geboten zu sein. Denn während sich unsere Gesellschaft sonst permanent für ihre vermeintlich große Toleranz und Offenheit feiert, ist der...

  • 02.08.24
  • 3
Aktuelles

Wittenberg
Stadtkirche will "Judensau" erhalten

Die "Judensau" an der Wittenberger Stadtkirche gilt als eine der bekanntesten antisemitischen Darstellungen aus dem Mittelalter. Die Gemeinde will sie erhalten, aber die kritische Auseinandersetzung fördern, unter anderem mit einer Ausstellung. Wittenberg (epd). Die Wittenberger Stadtkirchengemeinde will mit einer Ausstellung über christliche Judenfeindschaft die Auseinandersetzung damit fördern. Die Wanderausstellung der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische-Oberlausitz (EKBO)...

  • 02.08.24
Eine Welt
Mitarbeiterinnen des Prager Nationalmuseums beim Auspacken eines Trikots des ehemaligen tschechischen Fußballstars Pavel Mahrer, getragen bei den Olympischen Spiele 1924 in Prag | Foto: epd-bild/Kilian Kirchgessner
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Tschechoslowakei
Der Fußballer, der das Ghetto überlebte

Pavel Mahrer war vor rund 100 Jahren eine Fußball-Legende in der Tschechoslowakei. Die Nazis deportierten ihn nach Theresienstadt - und er überlebte. Jetzt sind seine Nachfahren aus den USA nach Prag gereist und haben sich auf seine Spuren begeben. Von Kilian Kirchgeßner (epd) Das Trikot hat die Familie vorsichtshalber in Packpapier eingewickelt, daheim in New York. In Prag ziehen jetzt zwei Museums-Mitarbeiterinnen weiße Handschuhe an, bevor sie das Päckchen öffnen. Rot-weiß gestreift ist das...

  • 14.07.24
Aktuelles
2 Bilder

Kommentiert
Sag mir, wo du stehst

Wo stehen wir als Gesellschaft gegenüber unseren jüdischen Mitbürgern? Ich wurde an das Agitationslied der DDR-Singebewegung "Sag mir, wo du stehst" erinnert, als die Recherche- und Informationsstelle Antisemitismus (rias) in Sachsen-Anhalt ihren ersten Jahresbericht vorgelegt hat. Von Willi Wild Seit dem Terrorangriff der Hamas auf Israel am 7. Oktober hat der Antisemitismus deutlich zugenommen. Als hätte der Judenhass nur geschlummert, kommt er aus dem rechten, linken und zunehmend aus dem...

  • 27.06.24
Aktuelles

Antisemitismus
Juden zunehmend bedroht

Magdeburg (epd) – Seit dem Terrorangriff der Hamas auf Israel hat der Antisemitismus in Sachsen-Anhalt deutlich zugenommen. Wie Michael Schüßler von der Meldestelle Rias Sachsen-Anhalt erklärte, wurden im vergangenen Jahr 178 Vorfälle registriert. Er sprach von einem drastischen Anstieg. Demnach wurden allein im letzten Quartal vergangenen Jahres 95 Vorfälle gezählt. Seitdem habe sich im Schnitt täglich ein antisemitischer Vorfall in Sachsen-Anhalt ereignet. Für das Vorjahr 2022 hatte die...

  • 27.06.24
Aktuelles

Johannisempfang der EKD
Fehrs verteidigt Kirchenasyl

Berlin (epd). Völkische Ideologie und christlicher Glaube schließen sich laut der amtierenden Ratsvorsitzenden der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Kirsten Fehrs, aus. «Eine Ideologie der völkischen Überlegenheit ist mit christlicher Haltung nicht vereinbar. Das ist so und das bleibt so», sagte Fehrs beim Sommerempfang der EKD in Berlin, der traditionell in der Woche des Johannistages (24. Juni) auf dem Gendarmenmarkt stattfindet. Darum hätten die Kirchen in den vergangenen Monaten...

  • 26.06.24
Service + Familie

«Meet a Jew»
Schulen interessiert an Dialogprojekt

Frankfurt a.M. (epd). Nach dem Massaker der Hamas an Israelis am 7. Oktober 2023 hat das Interesse von Schulen an einer persönlichen Begegnung mit Jüdinnen und Juden stark zugenommen. Die Anfrage an das Dialogprojekt «Meet a Jew» des Zentralrats der Juden in Deutschland sei seither um die Hälfte gestiegen, sagte die Koordinatorin Mascha Schmerling am Rand einer Fachtagung über die Vorbeugung vor Antisemitismus in Frankfurt am Main. Seit 2020 habe es 2.600 Begegnungen mit jüdischen Freiwilligen...

  • 11.06.24
Aktuelles

Online-Antisemitismus
"Wir kennen nur die Spitze des Eisbergs"

Ein Forscherteam hat über Jahre den Antisemitismus in den Kommentarspalten und Social-Media-Accounts deutscher, britischer und französischer Medien ausgewertet. Das Fazit: Vieles läuft codiert über Wortspiele, Anspielungen, rhetorische Fragen. Berlin (epd) - Latenter Antisemitismus in den sozialen Medien ist einer Studie der Technischen Universität Berlin (TU) zufolge nach dem Terrorangriff der Hamas auf Israel vom 7. Oktober in puren Hass und Gewaltverherrlichung umgeschlagen. In dem...

  • 21.04.24
Aktuelles

Nach dem Brandanschlag in Oldenburg
Solidarität mit jüdischer Gemeinde

Nach dem Brandanschlag auf das jüdische Gebetshaus in Oldenburg solidarisiert sich die Stadtgesellschaft. Oberbürgermeister Krogmann spricht es klar aus: «Das war versuchter Mord, Terror und nichts anderes.» Oldenburg (epd) - Nach dem Brandanschlag auf die Synagoge in Oldenburg haben am Sonntagmittag nach Polizeiangaben mehr als 500 Menschen, nach Schätzungen der Organisatoren sogar 700 Menschen in der Innenstadt ihre Solidarität mit der jüdischen Gemeinde demonstriert. Die Vorsitzende der...

  • 08.04.24
Blickpunkt

NS-Zeit
"Dokumente der Entrechtung"

Vom Kunstwerk bis zur letzten Waschschüssel: Vor der Deportation und Ermordung haben die Nazis auch Besitz und Vermögen Verfolgter eingezogen. Umfangreiche Akten dazu sind jetzt online zugänglich. Potsdam (epd) - Das Brandenburgische Landeshauptarchiv hat mehr als 40.000 Akten der NS-Vermögensverwertungsstelle für Berlin und Brandenburg online veröffentlicht. Damit werde der weltweiten Forschung ein bedeutender Aktenbestand über die Verfolgung vor allem von Jüdinnen und Juden im...

  • 27.02.24
Blickpunkt

Weltgebetstag
Landesfrauenpastorin: Mit Spannungen leben

Hannover (epd) - Die hannoversche Landesfrauenpastorin Susanne Paul hat den diesjährigen Palästina-Schwerpunkt des Weltgebetstages am 1. März verteidigt. Das Deutsche Weltgebetstagskomitee habe die von palästinensischen Christinnen erarbeiteten Gebetstexte derart überarbeitet, dass sie nicht mehr ohne Weiteres antisemitisch oder antiisraelisch interpretierbar seien, sagte Paul im Gespräch mit dem Evangelischen Pressedienst (epd). In seiner jetzigen Fassung schließe das Material zudem alle...

  • 21.02.24
BlickpunktPremium
Blinder Fleck: Der christliche Judenhass ist lange ausgeblendet worden. Dem berühmten Luther-Denkmal auf dem Wittenberger Markplatz verpasste der damalige Akademiedirektor und heutige Landesbischof Friedrich Kramer am 9. November 2015 eine gelbe Augenbinde.  | Foto: epd-bild/Alexander Baumbach
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Interview
Der Antisemitismus der Anderen

Antisemitische Straftaten und Ressentiments haben seit dem Überfall der Hamas auf Israel auch in Deutschland zugenommen. Über die Ursachen und die Verantwortung der christlichen Theologie und der Kirchen sprach Katja Schmidtke mit dem Antisemitismusforscher Klaus Holz. Das Thema ist komplex, die Debatte aufgeheizt. Um einen gemeinsamen Ausgangspunkt zu finden, helfen Definitionen. – Wie definiert die Wissenschaft Antisemitismus? Klaus Holz: Wie bei jedem anderen Thema gibt es eine beträchtliche...

  • 21.02.24
Kirche vor Ort

Ausstellung zum kirchlichen ‚Entjudungsinstitut‘
Lutherhaus Eisenach verlängert erfolgreiche Sonderausstellung

Die Stiftung Lutherhaus Eisenach verlängert ihre aktuelle Sonderausstellung „Erforschung und Beseitigung. Das kirchliche ‚Entjudungsinstitut‘ 1939–1945“ bis Ende 2024. Die kritische Schau über ein dunkles Kapitel der Kirchengeschichte wurde seit ihrer Eröffnung – trotz aller Einschränkungen durch die Corona-Pandemie – inzwischen von über 24.000 Gästen besucht. Die gleichnamige Begleitpublikation zur Ausstellung erlebte zugleich eine so hohe Nachfrage, dass sie inzwischen in dritter Auflage...

Aktuelles

Ratsbericht zur EKD-Synode
Halt und Hoffnung

In ihrem Ratsbericht vor den 128 Synodalen in Ulm hatte die EKD-Ratsvorsitzende Annette Kurschus betont, dass die Kirche sich verändern, reformieren und konzentrieren müsse. Ulm (epd) - Die EKD-Ratsvorsitzende Annette Kurschus rief die demokratischen Parteien zu einem gemäßigteren Ton in der Debatte über die Flüchtlingspolitik auf. Es werde von «Zahlen» gesprochen, die «runter müssen», als ginge es «um eine mittelschwere Matheaufgabe». «Wer von Migration redet, redet von Menschen», sagte sie in...

  • 12.11.23
Aktuelles
Foto: epd-bild/Heike Lyding
3 Bilder

Kirchenparlament in Ulm
Synode startet mit Eröffnungsgottesdienst

Heute beginnt die Herbsttagung der 13. EKD-Synode in Ulm. Offiziell eröffnet wurde die Kirchentagung mit einem Gottesdienst zum Schwerpunktthema "Sprach- und Handlungsfähigkeit im Glauben". Ulm (epd) - Mit einem ZDF-Fernsehgottesdienst in der Martin-Luther-Kirche in Ulm hat heute die 4. Tagung der 13. Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD). Den Auftakt zur Synodentagung bildete ein Aufruf zu mutigem Eintreten gegen Antisemitismus: «Nein zu Antisemitismus. Da sind wir uns als...

  • 12.11.23
Aktuelles

VELKD
Auszeichnung für Gemeinden gegen Antisemitismus

Der Konflikt in Nahost ist Thema auf der Generalsynode der Lutheraner in Ulm. Der Leitende Bischof Meister ruft zur tätigen Solidarität auf und schlägt eine Auszeichnung für evangelische Gemeinden gegen Antisemitismus vor. Ulm (epd) - Der Leitende Bischof der Lutheraner, Ralf Meister, hat eine Auszeichnung für evangelische Kirchengemeinden vorgeschlagen, die sich gegen Antisemitismus engagieren. Die Auszeichnung solle an Gemeinden verliehen werden, die nachweislich gegen Judenhass und...

  • 12.11.23
Aktuelles

NS-Zeit
Zentralratspräsident Schuster warnt vor einem «Schon wieder»

Würzburg (epd) - Der Präsident des Zentralrates der Juden in Deutschland, Josef Schuster, hat seine Wut über antiisraelische und Pro-Hamas-Demos auf deutschen Straßen zum Ausdruck gebracht. «Wer Terror bejubelt, hat aus der Geschichte nichts gelernt und hat in unserer Gesellschaft nichts verloren», sagte Schuster am Mittwochabend bei der Gedenkfeier in Würzburg zur Reichspogromnacht vor 85 Jahren laut Redetext. Es erfülle ihn «mit großer Wut», dass es in Deutschland Menschen gebe, «die die...

  • 09.11.23
Aktuelles
2 Bilder

Kommentiert
Hass quillt aus allen Ecken

Er war nie weg. Aber nun ist der Judenhass so virulent, so offenkundig, so gewalttätig, dass wir die Augen nicht länger verschließen können. Allein in Berlin bearbeitete die Polizei im Oktober rund 1000 Straftaten im Kontext des Nahost-Konflikts. Im Land der einstigen Täter müssen Jüdinnen und Juden heute wieder in Angst leben. Von Katja Schmidtke Der Antisemitismus quillt aus der islamistischen Szene wie aus dem Kulturmilieu und der bürgerlichen Mitte, aus der rechten Ecke wie dem linken Lager...

  • 09.11.23
Kirche vor OrtPremium

Antisemitismus
Zerreißprobe

Nicht erst seit dem Überfall der Terrororganisation Hamas auf Israel beklagen Thüringens Juden eine Zunahme der Anfeindungen – auch von muslimischer Seite. Wo dies öffentlich werde, müsse härter durchgegriffen werden, fordert der Vorsitzende der Jüdischen Landesgemeinde, Reinhard Schramm, im Gespräch mit Matthias Thüsing. Der aktuelle Terror gegen ihre jüdischen Glaubensbrüder in Israel wird verübt im Namen Allahs. Wie ist ihr Verhältnis zum Islam? Reinhard Schramm: Die Hamas steht nicht für...

  • 08.11.23
Aktuelles

Antisemitismus
«Die Aktualität des Gedenktags macht mir Angst»

Landesbischof Ralf Meister aus Hannover macht sich große Sorgen über die zunehmende Bedrohung und Einschüchterung von Jüdinnen und Juden in Deutschland. Mit Blick auf den 85. Jahrestag der Reichspogromnacht am 9. November sagte der Leitende Bischof der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands (VELKD) Michael Grau vom Evangelischen Pressedienst. epd: Herr Meister, vor 85 Jahren brannten in ganz Deutschland die Synagogen. Heute werden auf den Straßen wieder judenfeindliche Parolen...

  • 08.11.23

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