Jüdisch

Beiträge zum Thema Jüdisch

Feuilleton

Entdeckung: "Hellers Musik hat eine starke Handschrift"

Musik besitzt besondere Fähigkeiten", sagt Jascha Nemtsov. Der Pianist und Musikwissenschaftler ist Professor für Geschichte der jüdischen Musik an der Hochschule für Musik Franz Liszt in Weimar und so etwas wie ein Schatzgräber. Von Beatrix Heinrichs Oder besser: Schatzheber. 2015 hatte der 57-Jährige gemeinsam mit Martin Kranz die Achava Festspiele Thüringen ins Leben gerufen, deren wissenschaftlicher Leiter er ist. Sein Spezialgebiet: Die Werke verfolgter und vergessener jüdischer...

  • 10.09.21
Kirche vor OrtPremium
Damals und heute: Nach 1990 begann Lutz Balzer sein Bildarchiv zu öffnen, um erste Ausstellungen mit seinen Synagogen-Fotos zu gestalten. Seine Reisen haben ihn während der vergangenen 40 Jahre nicht nur nach Osteuropa, sondern auch zu seinen eigenen jüdischen Wurzeln geführt.  | Foto: Angelika Reiser-Fischer
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„Wie schön sind deine Wohnungen“

Perspektivwechsel: Manche Menschen fotografieren mit Leidenschaft Blumen. Oder Sonnenuntergänge. Der Erfurter Hobbyfotograf Lutz Balzer lichtet seit etwa 40 Jahren Synagogen in den osteuropäischen Ländern ab. Seine Bilder sind derzeit in einer Ausstellung zu sehen. Von Angelika Reiser-Fischer Es war wohl gleich nach seiner Schulzeit. Damals in den 1970er-Jahren trampte Lutz Balzer in den Ferien durch die CSSR. In Prag staunte er über die prächtigen großen Synagogen. In anderen, kleineren Orten...

  • 10.09.21
Glaube und AlltagPremium
Passgenau: Der Toraschrein der Synagoge hat seinen Platz in einem gemauerten Rundbogen direkt unterhalb der Gleisanlage gefunden. Der 24-jährige Levi Gottlib ist Rabbiner im jüdischen Gemeinde- und Begegnungszentrum; Shterna Wolff die Vorsitzende von Chabad in Niedersachsen. | Foto: epd-bild/Jens Schulze
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Gebete am Gleis

Einzigartig: Die jüdische Chabad-Bewegung nutzt in Hannover einen früheren Bahnhof als Synagoge und Bildungszentrum. Levi Gottlib hat hier gerade als Rabbiner angefangen. Von Michael Grau Ein früherer Bahnhof ist sein Arbeitsplatz. Damit hätte Levi Gottlib (24) aus Hannover vor einem Jahr noch nicht gerechnet, als er in Israel ausgebildet wurde. Doch der neue Rabbiner der jüdischen Chabad-Bewegung in Niedersachsen nimmt es mit Humor. «Aus der Zugstation ist eine Gottesstation geworden»,...

  • 09.09.21
Glaube und AlltagPremium
An einem Ort: Im Schlosspark von Sanssouci sind die Synagoge, die Rabbinerausbildung und die Jüdische Theologie untergebracht. Hier im Foto die umgebaute Orangerie (l.) und das Hofgärtnerhaus (r.) | Foto: Foto: epd-bild/Rolf Zöllner
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Wunsch nach mehr Beachtung

Judentum: In Potsdam ist vergangene Woche das "Europäische Zentrum für Jüdische Gelehrsamkeit" eröffnet worden. Der Rektor des Abraham-Geiger-Kollegs, Rabbiner Walter Homolka, sprach mit Benjamin Lassiwe über jüdische Stimmen in gesellschaftlichen Debatten. Rabbiner Homolka, wie groß ist heute der Bedarf an Religiosität und Spiritualität im Judentum? Walter Homolka: Das jüdische Leben spielt sich einerseits in den Gemeinden ab. Wir haben 120 davon allein in Deutschland. Für sie brauchen wir...

  • 28.08.21
Glaube und AlltagPremium

Im Namen Gottes

Vier Konsonanten: "J-H-W-H". Für das Gegenüber braucht es eine Anrede. Die Herkunft des jüdischen Gottesnamens aber ist schwer zu bestimmen. Eine Annäherung. Von Helmut Ruppel und Lorenz Wilkens Im Alten Testament (2. Mose 20, Vers 24) lässt Gott ­seinen Namen an und in einem Ort gegenwärtig werden, so ist das „im Namen“ räumlich gemeint. Der Name Gottes wird zum „Erinnerungs-, Schutz- und Hoffnungsraum, in dem die Gemeinde Gottes gedenkt, in Gott Schutz sucht und auf Gott hofft. Wer am...

  • 15.07.21
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Feuilleton

Bob Dylan
Der spirituelle Wanderer ist 80

Normalerweise würde er wohl seinen Geburtstag auf irgendeiner Konzertbühne verbringen. Er habe mehr als genug Songs geschrieben, «um bis in alle Ewigkeit spielen zu können», ließ Bob Dylan bereits vor einigen Jahren wissen. In dieser Woche, am 24. Mai, hat der Musikergigant seinen 80. Geburtstag gefeiert. Von Holger Spierig Für seine «poetischen Neuschöpfungen in der großen amerikanischen Songtradition» erhielt Bob Dylan im Jahr 2016 als erster Musiker den Nobelpreis für Literatur. Dylan selbst...

  • 27.05.21
Blickpunkt

Der Missbrauch Jesu Leiden für antijüdische Ressentiments
Vom Glück der zweiten Wahl

In diesem Jahr gibt es eine Kampagne: „#beziehungsweise: jüdisch und christlich – näher als du denkst“. Dort werden die Gemeinsamkeiten jüdischer und christlicher Feste aufgezeigt. So auch die von Pessach und Ostern. Dass die Osterzeit einmal eine Zeit sein wird, die im friedlichen Sinne auf die besondere Verbindung von Christen und Juden hinweist, hätte sich die Judenheit der letzten Jahrtausende nie träumen lassen. Von Teja Begrich Schließlich war die Passionszeit, mit Karfreitag als ihrem...

  • 29.03.21
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Kirche vor OrtPremium

Gotha
Geschichtsunterricht auf dem Friedhof

Mit dem Projekt „Denkmal aktiv – Kulturerbe macht Schule“ wollten Schüler und Kollegium der Evangelischen Regelschule Gotha beweisen, dass sie nicht nur in Berufsvorbereitung und Integration Herausragendes leisten, sondern ebenso erfolgreich auf kulturellem Gebiet unterwegs sind. Der Rückgriff auf „Denkmal aktiv“ ist der Partnerschule in Lemgo geschuldet. „Dort bot man uns dieses Projekt für die Klasse sieben an“, sagt Schulleiterin Sandra Diersch. Und weil sie in Christiane Weinmann, die...

  • 22.01.21
Feuilleton
Weltstar Billy Joel | Foto: Wikimedia Commons/David Shankbone
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Nürnberg: Auf den Spuren des "Piano Man"
Eine fränkisch-jüdische Tragödie

Der «Piano Man», der mit Hits wie «Just the way you are» oder «Uptown Girl» zum Star wurde, ist in der New Yorker Bronx geboren – doch seine Wurzeln liegen in Mittelfranken. Sein Vater Helmut Joel, ein begeisterter Klavierspieler, kam 1923 in Nürnberg zur Welt. Am Schicksal der Familie Joel spiegeln sich die Unterdrückung, Verfolgung und Ermordung der Juden in Nazi-Deutschland. Der Nürnberger Journalist und Buchautor Steffen Radl-maier hat die Geschichte der Familie Mitte der 1990er-Jahre...

  • 21.01.21
Feuilleton

Erfolgreiche Tage der jüdisch-israelischen Kultur
"Wir wollen uns nicht entmutigen lassen"

Erfurt (epd) - Mit 12.500 Besuchern haben die Thüringer Tage der jüdisch-israelischen Kultur bei ihrer 27. Auflage einen neuen Rekordwert erreicht. Zum Abschluss habe man sich bei der "Langen Nacht des Klezmers" über eine ausverkaufte Erfurter Thomaskirche freuen können, sagte der Vorsitzende des Fördervereins für jüdisch-israelische Kultur in Thüringen, Ricklef Münnich. Insgesamt konnte er auf über 100 Veranstaltungen im ganzen Freistaat zurückblicken. Man werde sich lange an das...

  • 18.11.19
Blickpunkt

Oft vergessen: Vor 80 Jahren setzte sich Paul Schneider für jüdische Mitgefangene ein
Die Bergpredigt im Konzentrationslager

Im November wurde vielerorts an die schrecklichen Pogrom-Ereignisse vor 80 Jahren gedacht. Bei all dem berechtigten Erinnern wird der Einsatz des Buchenwald-Häftlings Paul Schneider für Juden leicht vergessen. Nach vier Gestapo-Haftzeiten zwischen 1934 und 1937 wird der rheinische Pfarrer als politischer Häftling Ende November 1937 in das KZ Buchenwald überführt, weil er sich nicht der Nazi-Ideologie beugte. Fünf Monate später verweigert er am 20. April 1938 das Grüßen der Hakenkreuzfahne. Als...

  • 28.11.18
Aktuelles

Jüdisches Leben

In Magdeburg soll wieder eine Synagoge entstehen. Ein Förderverein engagiert sich für den Neubau. Das Banner steht am zukünftigen Bauplatz. Es wurde mehrfach mutwillig beschädigt. Sie möchten mehr erfahren? Den kompletten Artikel finden Sie im E-Paper und in der gedruckten Ausgabe der Mitteldeutschen Kirchenzeitung „Glaube + Heimat“ (Nr. 37), erhältlich im Abonnement, in ausgewählten Buchhandlungen und Kirchen.

Aktuelles

Neuer jüdischer  Bildungscampus

Berlin (epd) – Für rund 18 Millionen Euro soll bis Ende 2020 in Berlin-Wilmersdorf ein neuer jüdischer Bildungscampus für 500 Kinder entstehen. Träger des Projekts ist die streng-orthodoxe Gemeinschaft Chabad Lubawitsch, die in einem ehemaligen Umspannwerk in der Münsterschen Straße bereits ein Bildungszentrum betreibt. Für den neuen 7.000 Quadratmeter großen Campus mit Kita, Grundschule, Gymnasium, Sporthalle, Bibliothek, Jugendclub und Festsaal soll am 10. Juni der Grundstein gelegt werden,...

  • 19.06.18
Aktuelles

Zentralrat rät von Kippa-Tragen ab

Berlin (epd) – Der Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, Josef Schuster, warnt grundsätzlich vor einem offenen Tragen der jüdischen Kopfbedeckung. Trotzig sich dazu zu bekennen wäre im Prinzip der richtige Weg, sagte Schuster am Dienstag dem RBB-Sender »radioeins«. »Trotzdem würde ich Einzelpersonen tatsächlich davon abraten müssen, sich offen mit einer Kippa im großstädtischen Milieu in Deutschland zu zeigen.« Zu den Solidaritätsaktionen mit jüdischer Kopfbedeckung in Berlin,...

  • 03.05.18
Kirche vor Ort

Synagogenkolleg  startet im Februar 

Erfurt (epd) – Das Netzwerk »Jüdisches Leben Erfurt« bietet in Kooperation mit der Volkshochschule ab Februar 2018 wieder ein zehnwöchiges Synagogenkolleg an. Es richte sich an alle, die sich für jüdische Kultur, Geschichte und Sprache sowie für das jüdische Leben in Erfurt in der Geschichte und Gegenwart interessierten. Die geplanten Vorträge widmen sich unter anderem der zweiten jüdischen Gemeinde in Erfurt von 1354 bis 1454 sowie dem Hochzeitsring aus dem Erfurter Goldschatz und der...

Kirche vor Ort

Christlich-jüdischer Dialog: EKM vergibt erstmals Werner-Sylten-Preis

Der Werner-Sylten-Preis für besondere Anstrengungen im christlich-jüdischen Dialog ist zum ersten Mal verliehen worden. Preisträger der mit je 750 Euro dotieren Auszeichnung sind die Evangelische Schulstiftung in Mitteldeutschland und der »Arbeitskreis gegen das Ver- gessen« aus Bibra (Kirchenkreis Meiningen). Das ausgezeichnete Programm der Schulstiftung widmet sich der Frage, wie christlich-jüdischer Dialog auf Schulebene aussehen kann. Der Arbeitskreis in Bibra hat es sich zur Aufgabe...

Kirche vor Ort

Erstmals Preis für christlich-jüdischen Dialog

Ausgezeichnet: Evangelische Schulstiftung und Arbeitskreis in Südthüringen Die Evangelische Kirche in Mitteldeutschland (EKM) verleiht erstmals den Werner-Sylten-Preis für christlich-jüdischen Dialog. Die Preisträger im Jahr 2018 sind die Evangelische Schulstiftung in Mitteldeutschland für die »Projekttage Judentum« und der »Arbeitskreis gegen das Vergessen« aus Bibra (Kirchenkreis Meiningen). Der Arbeitskreis im südthüringischen Bibra hat es sich seit den 1990er- Jahren zur Aufgabe gemacht,...

Kirche vor Ort

Erstmals öffentlicher Chanukka-Leuchter

Magdeburg (G+H) – In diesem Jahr war in Magdeburg erstmals ein öffentlicher Chanukka-Leuchter zu sehen. Das erste Licht an dem acht- bzw. neunarmigen Leuchter wurde in der vergangenen Woche im kleinen Hof der »Grünen Zitadelle« von einem Rabbiner entzündet, teilte Waltraut Zachhuber vom Verein für eine neue Synogagoge in Magdeburg mit. Die Synagogengemeinde hatte den Leuchter zur Verfügung gestellt. »Die Synagogengemeinde – wie natürlich auch unser Verein – ist froh, einen Akzent zu setzen,...

Feuilleton

Angebot zur Aufklärung

Jüdisch-israelische Kulturtage: An der 25. Auflage beteiligen sich mehr als 100 Veranstalter Vor dem Hintergrund antisemitischer Vorfälle in Gotha und Jena hat die Jüdische Landesgemeinde die 25. Thüringer Tage der jüdisch-israelischen Kultur als wichtiges Angebot zur Aufklärung und Erinnerungskultur gewürdigt. Das Festival widerspiegele, »was es einst gegeben hat« und helfe, »die Lücke zu schließen«, die die nationalsozialistische Diktatur »so brutal gerissen hat«, sagte ihr Vorsitzender...

Kirche vor Ort

Trauer um Avital Ben-Chorin

Eisenach/Jerusalem (epd) – Die aus Eisenach stammende jüdische NS-Zeitzeugin Avital Ben-Chorin ist im Alter von 94 Jahren verstorben. Sie war die Witwe des deutschsprachigen jüdischen Schriftstellers Schalom Ben-Chorin, der 1999 in Jerusalem gestorben war. Dort soll auch Avital Ben-Chorin beigesetzt werden. Beide standen beispielgebend für den jüdisch-christlichen sowie deutsch-israelischen Dialog. Die 1923 in Eisenach als Erika Fackenheim geborene Tochter jüdischer Eltern floh als 13-jähriges...

Kirche vor Ort

Spuren jüdischer Familien

Koproduktion des Theaters Gera-Altenburg mit Partnern aus Tel Aviv Von Wolfgang Hesse Im Hinterhaus wird 1914 Hochzeit gefeiert. Franziska Bucky und Albert Levy haben sich das »Jawort« gegeben. Kurz danach meldet sich Albert freiwillig an die Front. Fünf Jahre haben die Levys hier gelebt. Das Paul-Gustavus-Haus in der Wallstraße 29 ist eine von zwei Spielstätten auf den Spuren jüdischen Lebens in Altenburg. Schauspieldirektor und Regisseur Bernhard Stengele von Theater & Philharmonie Thüringen...

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