Geschichte

Beiträge zum Thema Geschichte

FeuilletonPremium

Quedlinburg
Tausend plus einhundert

Äbtissinnen haben hier einst die Bürgerschaft dominiert und Neugeborene, noch in der Wiege liegend, eigenständig über ihren Werdegang entschieden. Die Welterbestadt hat eine spannende Geschichte. Zum 1100. Jubiläum sollen zwei Ereignisse aus dem 20. Jahrhundert in den Fokus gerückt werden. Von Alexander Brüggemann König Heinrich I. persönlich war es, der vor genau 1100 Jahren für den ersten schriftlichen Niederschlag sorgte. In einer Urkunde vom 22. April 922 wurde erstmals die "villa quae...

  • 28.04.22
AktuellesPremium

Zur Geschichte der Lutherbibel
Luther macht Druck

500 Jahre Bibelübersetzung: Mit einem Wettlauf gegen die Zeit begann die Geschichte der Lutherbibel. Von Jochen Birkenmeier Martin Luther konnte es kaum erwarten: „Beschaff mir ein Quartier, denn die Übersetzungsarbeit drängt mich, zu Euch zurückzukehren!“, schrieb er am 14. Januar 1522 von seinem Exil auf der Wartburg an Philipp Melanchthon in Wittenberg. Die Übertragung des Neuen Testaments war zu diesem Zeitpunkt schon weit vorangeschritten, aber es drängte ihn, die gesamte Bibel in Angriff...

  • 21.02.22
Kirche vor Ort

Aus dem Kirchenkreis Halberstadt
Gutes mit Spiritus und Stiftungsmitteln

Nicht alle Kirchengemeinden haben es so gut“, gesteht der Quedlinburger Pfarrer Christoph Carstens. In der Stadt gibt es bereits vier Stiftungen, die die kirchliche Arbeit unterstützen. „Dafür sollten wir aus tiefstem Herzen dankbar sein.“ Von Uwe Kraus Doch als Mitglied des Vorstandes der „Evangelischen Heilig Geist- und Johannis-Stiftung zu Quedlinburg“ warnt er vor falschen Vorstellungen, dass die Gemeinde nun mit unendlich viel Geld gesegnet sei. „Rund 15 Prozent der Bevölkerung gehören zu...

  • 10.02.22
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Service + Familie

Tipp für den Geschichtsunterricht
Thema verfehlt

Trotz anspruchsvoller Lehrpläne wissen Schülerinnen und Schüler nach Einschätzung von Meik Zülsdorf-Kersting meist deutlich weniger über die deutsche NS-Geschichte und den Holocaust, als Verantwortliche es sich wünschen. Von Karen Miether «An die historische Bildung werden hohe Ansprüche gestellt, die der Geschichtsunterricht nur selten einlösen kann», sagte der Professor für Didaktik der Geschichte an der Leibniz Universität Hannover. Sie solle aufklären und zugleich dazu befähigen, sich in...

  • 21.01.22
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Feuilleton

Oh Tannenbaum
Vier Schillinge zur Bewachung

Der geschmückte Tannenbaum ist heute das bekannteste Symbol des Weihnachtsfests. Ein Rechnungsbuch des französischen Orts Sélestat von 1521 gilt als das weltweit älteste Dokument, das den Festbaum beschreibt. Von Christine Süß-Demuth Tannenbäume schmücken bereits seit Jahrhunderten Kirchen und Wohnungen an Weihnachten. Das wird im Elsass in diesem Jahr ganz besonders gefeiert. Denn das kleine französische Örtchen Sélestat sieht sich als Wiege der Weihnachtsbaum-Tradition. Dort wurde er zwar...

  • 26.12.21
Aktuelles

Zahl der Woche
Die Top 5

Lieder für das neue evangelische Gesangbuch sind gewählt. Platz eins belegte "Von guten Mächten". Es folgten "Geh aus, mein Herz, und suche Freud", "Großer Gott, wir loben Dich", "Möge die Straße" und "Wer nur den lieben Gott lässt walten". Knapp 10 000 Menschen hatten sich seit Mai an der Aktion „Schick uns Dein Lied“ beteiligt.

  • 10.10.21
Aktuelles

„Der gefälschte Luther“
Täuschung im Buchhandel der Reformationszeit

Wittenberg (red) – Nicht nur ein Problem der Gegenwart: Die Reformationsgeschichtliche Forschungsbibliothek stellt Fake News, Raubkopien und Produktpiraterie im 16. Jahrhundert in den Mittelpunkt einer Kabinettausstellung. Sie wird am Abend des 17. September eröffnet. „Wo publizistischer Erfolg auch unternehmerischen Gewinn verspricht und politische Gegner diskreditiert werden sollen, sind auch Bücher nicht vor Imitatoren und Fälschern sicher“, heißt es. Bereits Martin Luther habe sich mit dem...

Service + Familie
Unkenntlich gemachtes Hakenkreuz an der Mauer der Lutherkirche Wellingsbüttel. | Foto: Foto: © Mechthild Wilhelmi
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Tagungsbeiträge online
Nazi-Glocken, NS-Kirchenbau, NS-Kirchenkunst

1945 war nicht alles vorbei. Zwar wurde nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs, den Nazi-Deutschland am 1. September 1939 mit dem Überfall auf Polen begonnen hatte, vielerorts zum Meißel, zum Schleifgerät, zur Rasierklinge oder zum Pinsel gegriffen, um NS-Symbole zu entfernen. Doch manches von damals hat bis heute überdauert. Denn etliches, was wir aus der Nazi-Zeit geerbt haben, wird bisweilen gar nicht als „Braunes Erbe“ wahrgenommen. NS-Architektur bleibt oft unerkannt stehen. NS-Kunst...

Aktuelles
Pastor Oliver Meißner in seiner Küche in Wienrode, Sachsen-Anhalt | Foto:  Lothar Veit
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Video
Die DDR in der Pfarrerwohnung

Vor 60 Jahren errichtete die DDR-Regierung die Berliner Mauer, Deutschland war endgültig geteilt. Pastor Oliver Meißner ist im Westen mit Blick auf die Grenze aufgewachsen und rechnete nicht damit, dass Deutschland je wieder vereint sein würde. Doch es kam anders. Vor 20 Jahren übernahm er seine erste Pfarrstelle bei Blankenburg und ist bis heute dort geblieben. Aufgewachsen als Wessi im Zonenrandgebiet, heute ein Liebhaber nostalgischer Ossi-Produkte. Meißners Wohnung sieht aus wie ein...

  • 05.08.21
FeuilletonPremium
Eine harte Nuss: Am 8. Juli 1871 löste Reichskanzler Otto von Bismarck (hier als Nussknacker aus dem 19. Jahrhundert, Weihnachtsmuseum Rothenburg o. d. T.) die Interessenvertretung der Katholiken im preußischen Kultusministerium auf, was einen erbitterten Streit auslöste. | Foto: kna-bild/Nina Schmedding
2 Bilder

Das Trauma von 1871

Kulturkampf: Der Mediziner und liberale Reichstagsabgeordnete Rudolf Virchow gab dem gesellschaftlichen Großkonflikt seinen Namen. Vor 150 Jahren eskalierte der Streit zwischen katholischer Kirche und Regierung in Preußen-Deutschland. Von Christoph Arens Es war kurz nach der Gründung des Deutschen Reiches. Und es gab Spannungen, von Anfang an. Die Katholiken in Deutschland verbinden mit 1871 Erinnerungen, die lange traumatisch nachwirkten. Am 8. Juli 1871 löste der preußische Ministerpräsident...

  • 23.07.21
Kirche vor OrtPremium

Anhaltgeschichte(n)
Aller Anfang ist unklar

Der vielleicht erste evangelische Pfarrer Anhalts wirkte im Stift Gernrode. Die Einführung der Reformation erfolgte in einem längeren Prozess, dessen Anfänge offen bleiben. Von Jan Brademann Dan es ist der vernunfft zu hoch daß sie sich hirinne solle können richten und die liebe sonne in eim großen vngewitter können sehen“, umschrieb Stephan Molitor die Schwierigkeiten reformatorischer Erkenntnis: Das eingefleischte Streben nach einem gnädigen Gott habe die frohe Botschaft der Apostel gänzlich...

  • 01.07.21
Kirche vor OrtPremium

Samurai am Huy

Blick in die Geschichte: Ein junger Pfarrer in Eilsdorf nahm 1885 fünf junge Japaner hochadliger Abstammung bei sich auf. Jetzt berichtet eine Broschüre über diese internationale Episode. Von Uwe Kraus Eduard Schleiff hat Spuren im Huy hinterlassen. Er wurde in Havelberg als Sohn eines Scharf-richterei-Besitzers geboren, besuchte in Salzwedel das Gymnasium und studierte später in Halle Theologie. Er wirkte in der Altmark, bevor er 1881 zum Pfarrer in Eilsdorf (heute zum Kirchenkreis Halberstadt...

  • 01.07.21
Kirche vor OrtPremium
Junge Historiker: Carlotta Weiser (v.l.), Meret Hahn, Julian Säuberlich und Ida Kämmerer gehören mit ihrem Projekt „Glocken erzählen Geschichte“ zu den Preisträgern beim Bundeswettbewerb „Demokratisch handeln“ 2021. Begleitet hat ihre Arbeit Lehrerin Bettina Laurien (r.). | Foto: Heinz Noack
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Gymnasiasten forschen nach Spuren der NS-Zeit
Wo Glocken erzählen lernen

Mitte April traf im Gymnasium „Professor Fritz Hofmann“ in Kölleda im Kirchenkreis Eisleben-Sömmerda eine erfreuliche Nachricht ein. Von Heinz Noack Fünf Gymnasiasten hatten sich mit ihrem Projekt „Glocken erzählen Geschichte“ am Bundeswettbewerb „Demokratisch handeln“ beteiligt und gehörten zu den Preisträgern. Pandemiebedingt konnte die Auszeichnungsveranstaltung am 9. Juni in Berlin nur online abgehalten werden. Das tat aber der Freude keinen Abbruch. Der Start für dieses bisher wohl...

  • 25.06.21
Aktuelles

DDR-Volksaufstand
Mehr Beachtung für 17. Juni 1953 gefordert

Magdeburg (epd) - Sachsen-Anhalts Beauftragte zur Aufarbeitung der SED-Diktatur, Birgit Neumann-Becker, sieht in dem DDR-Volksaufstand vom 17. Juni 1953 ein entscheidendes Ereignis für die Demokratieentwicklung in Deutschland. „Dieser Tag gehört ins Zentrum der Demokratiegeschichte Deutschlands und ist ein besonderer Tag auf dem langen Weg zur Deutschen Einheit“, erklärte sie am 15. Juni in Magdeburg. Dies müsse „viel aufmerksamer berücksichtigt und gewürdigt werden“. „Unsere Freiheitsrechte...

Aktuelles

Albrecht der Bär
Ballenstedt: Ausstellung öffnet am 15. Juni

Die Dauerausstellung „Albrecht – Erinnern an den Ballenstedter Bären“ ist ab dem 15. Juni für das Publikum geöffnet. Die Schau in Erinnerung an den Herrscher war am 23. Mai virtuell eröffnet worden. Im Mittelpunkt steht das umfassende historische Erinnern an Albrecht den Bären (um 1100-1170) vom Mittelalter bis in das 20. Jahrhundert. Hierbei bilden die beiden romanischen Gebäudeteile des Ballenstedter Schlosses, die Nikolaikapelle samt der Grablege Albrechts sowie die Krypta wichtige...

Kirche vor Ort

KZ-Überlebende mit eigenem Internet-Blog

Jena (epd) – Ein neuer Blog Jenaer Historiker ist Tondokumenten Überlebender deutscher Konzentrationslager gewidmet. Mit dem Internet-Tagebuch "Fragen an Displaced Persons" wollen die Historiker ein Forum etablieren, um die Zeitdokumente öffentlich zu reflektieren. Auch sollen neueste Erkenntnisse zu den Befragten veröffentlicht werden. Zunächst stünden sechs Beiträge zur Verfügung, weitere folgen. Der Blog wird von der Bundeszentrale für politische Bildung unterstützt. dp-boder-1946.uni-jena.de

  • 08.05.21
FeuilletonPremium
Das "irrende Schaf" der Familie: Katharina Döbler, Jahrgang 1957, schrieb Romane, Hörspiele, versuchte sich als Punkrocksängerin und Kabarettistin. Dem „Geisterschiff mit frommen Toten“ habe sie sich früher genervt entzogen, sagt sie. Nun haucht sie ihm in "Dein ist das Reich" Leben ein.  | Foto: Ullstein/Hans Scherhaufer
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Ausleuchtung einer Familiengeschichte
Urwaldgeisterbeschwörung eines Punks

Mission Neuendettelsau: In ihrem neuen Roman leuchtet Katharina Döbler die eigene Familiengeschichte aus – zwischen christlichem Sendungsbewusstsein und Rassismus. Von Andreas Malessa Überlieferungen, das weiß ich heute, bestehen zum großen Teil aus Verschwiegenem“, schreibt die Katharina Döbler. „Das Schweigen und die Ausflüchte meiner Familie, voll wiederholter Anekdoten, die die tatsächlichen Ereignisse unterhaltsam verhüllen.“ Auf den Familientreffen ihrer Kindheit segelt stets ein...

  • 29.04.21
AktuellesPremium

Jahresprogramm
Vorsicht, Umsicht, Rücksicht

Franckesche Stiftungen: 2021 ist das Thema Gesundheit und Wohlergehen besonders im Blick. Doch das ist keine Reaktion auf unser Leben mit der Corona-Pandemie. Vielmehr wurde hier schon vor 300 Jahren Medizingeschichte geschrieben. Von Claudia Crodel Gesundheit ist ein hohes Gut. Das wird uns gegenwärtig angesichts der Corona-Pandemie besonders bewusst. Wenn die Franckeschen Stiftungen ihr diesjähriges Jahresprogramm „Vorsicht! Umsicht: Rücksicht. Unsere Sicht auf Gesundheit und Wohlergehen“...

Feuilleton

Interaktive Informationen zu jüdischer Kultur in Thüringen
Themenportal Menora

Das Themenportal Menora, das über das Themenjahr "Neun Jahrhunderte Jüdisches Leben in Thüringen" hinaus umfassende und spannende Informationen zu jüdischer Geschichte und gegenwärtigem jüdischem Leben in Thüringen bieten wird, wurde am 25.2.2021 frei geschaltet.  Zusätzlich zu der  Information der ThULB Jena zu Menora sind ausführliche Biogramme jüdischer Thüringer*innen und  ein Glossar zu wichtigen Begriffen zu erwähnen.  Wenngleich die spannenden Ausstellungen pandemiebedingt jetzt nicht zu...

Aktuelles

18. Januar
Vom dreimal vergessenen Tage

Nun ist er vorgestern doch tatsächlich sang- und klanglos vorübergegangen, dieser 18. Januar, an dem vor 320 Jahren der Hohenzoller (Friedrich III - Kurfürst von Brandenburg) in Königsberg "König in Preußen" wurde und, um die bekannte Namensverwirrung der ihm verwandten Herrscher einzuleiten, sich den Namen Friedrich I gab. Ebenfalls auch der preußische König Wilhelm I! Der wurde vor 150 Jahren am 18.Januar zum deutschen Kaiser proklamiert. Nicht in Königsberg, aber in Versailles. Brandenburg...

Feuilleton

Neuer Stadtführer erschienen
Religion und Urbanität

Erfurt (red) - Ein neuer Stadtführer zeigt die Historie Erfurts als Geschichte wechselseitiger religiöser und urbanistischer Veränderungen. Das Buch "Erfurt. Die blaue Stadt" sei kein klassischer Stadtführer, sondern lade zu Spaziergängen ein, auf denen man entdecken könne, wie im Mittelalter Religion eine Stadt veränderte und umgekehrt, erläuterte der Mitautor und Religionswissenschaftler Jörg Rüpke. Leitmotiv sei die Farbe Blau, mit der sich drei Erfurt prägende Elemente verbinden: die...

Feuilleton

Geburtsstunde des Rundfunks
Am Anfang war die Nacht noch still

Es war die Geburtsstunde völlig neuer Klangwelten. Das Radio trat Anfang der 1920er Jahre seinen weltweiten Siegeszug an. Erstmals entstand eine massenmediale Öffentlichkeit. 1921 wurde in Pittsburgh der erste öffentliche Rundfunksender weltweit in Betrieb genommen. In Deutschland begann das Radio mit regelmäßigen Übertragungen am 29. Oktober 1923 in Berlin. Doch die Geburtsstunde hatte schon früher geschlagen: am 22. Dezember 1920 vom Funkerberg im brandenburgischen Königs Wusterhausen nahe...

  • 25.12.20
Feuilleton
Foto: Evangelische Akademie Thüringen
Video

100 Jahre Thüringer ev. Kirche
Moritz Mitzenheim - Raum für die Kirche

Wer sich mit Moritz Mitzenheim befasst, gerät in ein emotionales bergauf und bergab. Das schickte Dr. Ehrhart Neubert seinem Vortrag über diesen Landesbischof auf der Akademie-Tagung „100 Jahre evangelische Landeskirche in Thüringen“ im November in Neudietendorf voraus. Tatsächlich wird Mitzenheim als lutherisch-treuer Kämpfer für seine Kirche ebenso erinnert wie als „roter Moritz“, der sich mit Walter Ulbricht traf. Wie also würde Neubert über ihn sprechen? Diese Frage stand nicht erst von da...

Kirche vor Ort
Foto: Fotos: Gerlint Buchwald
32 Bilder

Rendez-vous mit der Geschichte
Rebellieren und Regieren

Mit  elf Stelen im öffentlichen Raum von Weimar und mit Radiodiskussionen rückt in diesem Jahr das Geschichtsfestival das  "Rebellieren und Regieren"  in den Blickpunkt. Fünfzehn Menschen, die mit Weimar verbunden sind und für ihre Ideale und Überzeugungen nicht immer mit Jubel bedacht wurden, werden unter der Projektleitung von Franka Günther präsentiert. Ihre Lebenswege sind auf den Stelen beschrieben, mit Hilfe  eines  QR-Codes können Interessierte noch mehr erfahren. Heute abend geht MDR...

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