Geschichte

Beiträge zum Thema Geschichte

Blickpunkt

9. November
Das deutsche Datum

Am 9. November 1938 brannten in Deutschland die Synagogen, es ist der Jahrestag der Pogromnacht. 1989 fiel die Berliner Mauer am 9. November. Und das waren nicht die einzigen Ereignisse an diesem Tag, die die deutsche Geschichte prägten. Von Nils Sandrisser  Der Morgen graut am 9. November 1848 über einem Truppenübungsplatz in Wien-Brigittenau. Soldaten führen einen Mann herbei, stellen sich vor ihm auf, heben die Gewehre. «Ich sterbe für die deutsche Freiheit», sagt der Mann. Dann krachen die...

  • 04.11.25
Feuilleton

Rezension
Wende oder Friedliche Revolution

Im Sommer 2024 beschäftigte sich eine Ringvorlesung an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg mit der Einordnung der Ereignisse von 1989 und der Frage nach der Bedeutung und Deutung der Friedlichen Revolution. Von Dietlind Steinhöfel Ausgehend vom Begriff "Geschichtszeichen", den der Philosoph Immanuel Kant (1724–1804) in seiner Schrift "Der Streit der Fakultäten" von 1798 im Zusammenhang mit der Französischen Revolution verwendete, werden verschiedene historische Ereignisse analysiert....

  • 03.10.25
FeuilletonPremium

Magdeburg
Wie ein Konzert den Dom veränderte

Vor 200 Jahren traf König Friedrich Wilhelm III. von Preußen eine Entscheidung. Sie sollte das Erscheinungsbild des Domes St. Mauritius und St. Katharina nachhaltig prägen. Der "Wiederentdeckung des Mittelalters" widmet sich nun eine Sonderschau. Von Veit-Mario Thiede Im September 1825 wohnte König Friedrich Wilhelm III. von Preußen einem Konzert im Magdeburger Dom bei. Er erkannte dessen Baufälligkeit und entschied: "Das altehrwürdige Gebäude darf nicht verfallen." Aus seiner Privatschatulle...

  • 30.09.25
FeuilletonPremium
Expo-Projekt: Anlässlich der Weltausstellung in Hannover im Jahr 2000 versuchten Jugendliche, den Fußmarsch der Mönche aus dem Jahr 1163 zu rekonstruieren.  | Foto: epd-bild/Sven Pförtner
3 Bilder

Pilgern: Der Weg ist das Ziel
Auf den Spuren der Mönche

Der Pilgerweg zwischen den Klöstern Loccum in Niedersachsen und Volkenroda in Thüringen ist mehr als eine Wanderstrecke. Er verbindet Geschichte, Natur und Spiritualität – seit 20 Jahren. Von Sonja Scheller Im Jahr 1163 machte sich ein Abt mit zwölf Mönchen vom Kloster Volkenroda in Thüringen auf den Weg Richtung Norden, um in den Sümpfen rund um die Lucca-Burg ein neues Kloster zu gründen. Wer sich heute auf den Pilgerweg zwischen Loccum in Niedersachsen und Volkenroda in Thüringen begibt,...

  • 18.09.25
Eine Welt

Am Strand von Rimini
Trost in schweren Zeiten

Vor 80 Jahren bauten deutsche Kriegsgefangene in Rimini an der Adria aus Keksdosen, Lederhosen und Apfelsinenkisten eine Orgel. Ihr Klang hallt bis heute nach – und ein Organist möchte sie jetzt nachbauen. Von Markus Harmann Es waren die wohl ungewöhnlichsten Klänge, die jemals in einem Lager für Kriegsgefangene zu hören waren. September 1945, vier Monate nach Ende des Zweiten Weltkriegs: Am Strand von Rimini mischen sich plötzlich die schweren Akkorde einer Kirchenorgel mit dem Rauschen des...

  • 17.09.25
AktuellesPremium
Foto:  epd-bild/Peter Jülich
2 Bilder

Zum Wahltrend
Dicke Bretter und rote Linien

Ein Jahr vor der Landtagswahl in Sachsen-Anhalt liegt die AfD in den Umfragen bei knapp 40 Prozent. Beim Blick in die deutsche Geschichte könnte einem Angst und Bange werden. Von Joachim Liebig Bei einer Wahlbeteiligung von annähernd 90 Prozent wird am 24. April 1932 die NSDAP mit 40,9 Prozent in einer demokratischen Wahl zur stärksten Fraktion gewählt. Der furchtbare Fortgang der Geschichte ist bekannt. Eine Partei wird eben nicht durch eine demokratische Wahl demokratisch, sondern nur durch...

  • 09.09.25
Aktuelles

Freitag vor 1
Kaffee genießen und Gutes tun

Kirchengemeinde lebt von der Gemeinschaft. Um diese zu pflegen, gibt es verschiedene Gemeindegruppen, Gemeindefeste und vieles mehr. Etliche Kirchengemeinden laden auch regelmäßig nach dem Gottesdienst zum Zusammensein ein, beispielsweise zur gemeinsamen Kaffeetafel im Pfarrhaus, im Kirchgarten oder gar im „Kirchencafé“ in der Kirche selbst. Gemeinsam Kaffeetrinken, das ist gut für den Zusammenhalt. Kaffeetrinken kann auch nachhaltig sein und auf vielfältige Weise Gutes tun, für die Gemeinde...

  • 29.08.25
Kirche vor OrtPremium

Kirchenkreis Torgau-Delitzsch
Sommerschule in der Kirche

Angehende Restauratoren aus mehreren Ländern sind für vier Wochen vor Ort in drei Kirchen im Kirchspiel Schenkenberg des Kirchenkreises Torgau-Delitzsch. Das ist für sie mehr als ein Praktikum. Von Andreas Bechert Vom 31. August bis zum 28. September findet in Sausedlitz, Spröda und Laue die nächste "internationale Sommerschule für Studierende der Restaurierung" statt. Vier Studenten von Hochschulen aus unterschiedlichen Ländern wird dabei die Möglichkeit geboten, das Wissen, das sie in...

Service + Familie

Gedenktag DDR
Thüringer Schüler sollen Erinnerungsorte des DDR-Unrechts besuchen

Erfurt (epd). Thüringen will verpflichtende Besuche von Schülerinnen und Schülern an Erinnerungsorten für Opfer des NS-Regimes und der SED-Diktatur einführen. Die Opfer verdienten Gehör und Anerkennung, sagte Ministerpräsident Mario Voigt (CDU). Ihre Geschichte sei ein Vermächtnis, das gerade jungen Menschen vermittelt werden müsse. Gemeinsam mit dem Thüringer Landesbeauftragten zur Aufarbeitung der SED-Diktatur, Peter Wurschi, hatte Voigt in Heiligenstadt an einer Gedenkveranstaltung zum 17....

  • 25.06.25
FeuilletonPremium

Friedrich von Sachsen
Kein Fähnchen im Wind

Am 5. Mai jährte sich der 500. Todestag des Kurfürsten. Der Historiker Armin Kohnle hat zum Jubiläumsjahr eine Biografie über ihn verfasst. Sonja Scheller hat mit dem Autor gesprochen. Wie hat Friedrich der Weise Martin Luther unterstützt? Armin Kohnle: Friedrich der Weise unterstützt Luther, indem er ihn nicht fallen lässt und ihn nicht ans Messer liefert. Zwar vollzieht er keine Handlungen, die die Reformation aktiv befördern, doch indem er alle Versuche, die Reformation zu unterdrücken,...

  • 06.06.25
FeuilletonPremium

Erinnerung an die Jüdische Gemeinde in Wörlitz
Toleranz mit Franz

Zeugen aus Stein sind eine Art der Überlieferung. Wichtig sind auch Menschen, die von dem erzählen, wovon die Steine schweigen. Von Angela Stoye Wozu Beate Schröter den dicken Ordner unter ihrem Arm benötigt, wird erst nach und nach klar. Denn die ehrenamtliche Führerin auf dem Toleranzweg durch Wörlitz hat zum jüdischen Leben in ihrer Stadt alles im Kopf: den Anfang nach dem 30-jährigen Krieg, das Ende der Gemeinde um 1900, die Art des Zusammenlebens, Namen und Zahlen. Den Ordner braucht die...

  • 06.06.25
Feuilleton

US-Truppen und Rote Armee an der Elbe
Die Geschichte eines Handschlags

Irgendwann verschwimmen bei der Tour mit Pascal Straßer Vergangenheit und Gegenwart: Der Historiker führt eine Gruppe Bundeswehrsoldaten durch das sächsische Torgau. Von Joachim Heinz Gerade spricht er über einen entscheidenden Moment im Zweiten Weltkrieg, der sich vor 80 Jahren hier an der Elbe abspielte. Da hallen plötzlich Schüsse vom anderen Ufer herüber. Ein Schießstand, nichts weiter, sagt Straßer und setzt routiniert seinen Vortrag fort. An jenem 25. April 1945 sollte der Geschützdonner...

  • 25.04.25
AktuellesPremium

Heilsamer Rückblick
Geschichte nicht ruhen lassen

Wann immer die Vergangenheit als belastend empfunden wird, werden Stimmen laut, die einen „Schlussstrich“ fordern. Wie Aufarbeitung ein neues Miteinander ermöglicht. Von Jochen Birkenmeier Es müsse doch „irgendwann auch mal gut sein“, man möge „nach vorne schauen“ und die „alten Geschichten“ ruhen lassen. Unangenehme Ereignisse sollen – wenn sie denn überhaupt thematisiert werden – lieber als unbedeutende Abweichungen, als bloße Episode einer ansonsten „erfolgreichen“ Geschichte verstanden...

  • 09.04.25
Kirche vor OrtPremium
Von Gewalt, aber auch von Menschlichkeit hätten die Kriegsgeschichten der Mutter stets gehandelt, erinnert sich Irma Schumann. Das Foto zeigt sie mit ihrer Mutter Lina und Schwester Christa um 1947.  | Foto:  Reiner Schmalzl
2 Bilder

Vor 80 Jahren
Von Gott verlassen gefühlt

Deutschland und Europa lagen bereits in Schutt und Asche, doch an vielen Fronten tobte noch der Krieg. Menschen aus den Kirchenkreisen Mühlhausen und Eisenach-Gerstungen leben bis heute mit schlimmsten Erinnerungen an den Zweiten Weltkrieg. Von Reiner Schmalzl Wehmütig und tief in sich gekehrt blickt der 97-jährige Reinhold Schmidt aus Hallungen in diesen Tagen immer wieder auf das Bild seines Bruders Walter in der Schrankwand im Wohnzimmer. Der damals 21-jährige Matrose war am 30. Januar 1945...

  • 21.02.25
Kirche vor Ort

500 Jahre Bauernkrieg
„Vom Klostersturm zum Schlachtentod“

Wittenberg (red) – Gewalt im Bauernkrieg 1525 ist das Thema eines Vortrages am 3. Februar im Lutherhaus. Unter dem Titel „Vom Klostersturm zum Schlachtentod“ geht der Historiker Gerd Schwerhoff der Frage nach, welche der über Jahrhunderte überlieferten Mythen von blutrünstigen Bauernhaufen, die reihenweise ihre Gegner abschlachteten, einer Prüfung standhalten. „Später“, heißt es in der Einladung, „wurde der Aufstand positiver gesehen, ja geradezu heroisiert, aber immer noch blieb das Bild der...

Kirche vor Ort

Dom Stendal
Georadar wirft Fragen auf

Langsam wurde im Sommer das Georadar über den zuvor beräumten Fußboden des Stendaler Doms geschoben. „Etwa alle zehn Zentimeter wurde gescannt“, sagt Dompfarrer Markus Schütte. Von Claudia Crodel Der Grund für diese eher ungewöhnliche Aktion war ein ganz pragmatischer: In der Vorbereitung der weiteren Innensanierung des Kirchenraums sollte geklärt werden, wo sich unter dem Fußboden Hohlräume befinden. „An diesen Stellen wird man künftig beim Aufbau von Gerüsten besonders vorsichtig vorgehen und...

  • 07.12.24
Feuilleton

Dienst und Demut
Merkel, Gott und die Welt

Nun also kann sich Jede und Jeder ein eigenes Bild machen: Die mit Spannung erwartete Autobiografie von Angela Merkel ist im Handel erhältlich. "Freiheit" heißt das über 700 Seiten starke Werk. Von Joachim Heinz (KNA) Schon jetzt läuft die Ausdeutung von Merkels Erinnerungen auf Hochtouren. Was ist der ehemaligen Bundeskanzlerin wichtig? Welche der gefühlten oder tatsächlichen Leerstellen in ihrer 16-jährigen Amtszeit erklärt sie oder lässt sie stehen? Bereits im Vorwort macht Merkel aber auch...

  • 26.11.24
Feuilleton
Foto: Fotos: G. Buchwald
22 Bilder

Pläne für die alte Sendehalle in Weimar
Der gute Geist

Es war ein bisschen wie bei Schillers Antrittsrede als Geschichtsprofessor (einige Möbelstücke aus dem Schillerhaus lagerten eine zeitlang hier im Keller): schnell war klar, dass der vorgesehene Raum für den Besucheransturm der ersten Führung (3 waren geplant) zu klein war. Und ehe noch Christian Handwerck zuende gesprochen hatte, zogen schon die ersten der ca. 150 Gäste in den größeren Saal der ehemaligen Sendehalle in der Humboldtstraße in Weimar, um einen Platz zu ergattern. Dort erzählte...

BlickpunktPremium

Bewegende Doku
Eine bessere DDR

Am 9. November 1989 trafen sich Vertreter von SED, Blockparteien, Bürgerbewegung und evangelischer Kirche, um über eine andere DDR nachzudenken. Von Willi Wild Es war fast wie damals: Ein vollbesetzter Französischer Dom. Stühle mussten noch dazugestellt werden, so groß war das Interesse. Vor 35 Jahren gab es an gleicher Stelle eine Debatte mit dem Thema „Die Kirchen, die Parteien und die Zukunft dieses Landes“. Es sollte die letzte Veranstaltung dieser Art werden, denn noch am selben Abend fiel...

  • 03.11.24
FeuilletonPremium
Der Geschlossene Jugendwerkhof wurde 1964 im sächsischen Torgau bei Leipzig eröffnet. Das Ziel: "Verhaltensauffällige" Jugendliche umzuerziehen. Heute ist in den Räumen eine Gedenkstätte untergebracht, in der die Geschichte der Betroffenen erzählt wird. | Foto:  epd-bild/Andreas Matthes
2 Bilder

Tipp
Drei Tage, um sie zu brechen

Jugendwerkhof Torgau: Demütigungen, Gewalt und militärischer Drill – für viele ehemalige Insassen ist „Torgau“ bis heute ein Synonym für die Hölle. Frank Philipp aus Neckartenzlingen war ein halbes Jahr im einzigen Geschlossenen Jugendwerkhof der DDR eingesperrt. Von Matthias Pankau Eine Sache hat Frank Philipp früh in seinem Leben gelernt: Wer Schwäche zeigt, verliert. Mit acht Jahren kam er in ein Kinderheim. „Dort musste man sich beweisen“, erzählt der 52-Jährige, der in...

  • 03.11.24
Aktuelles
2 Bilder

Kommentiert
Kirche kann das!

Der Journalist und Politologe Christian Walther hat ein erstaunliches Dokument zu Tage gefördert. Das Filmmaterial, das fast 35 Jahre unentdeckt im Archiv des NDR schlummerte, zeigt eine Veranstaltung im Französischen Dom am 9. November 1989, dem Abend des Mauerfalls. Von Willi Wild Die Besonderheit ist nicht, dass sich in der Ostberliner Kirche Menschen getroffen haben, während andere auf dem Weg in den Westteil der Stadt waren. Hier begegneten sich ganz unterschiedliche Gruppen, SED,...

  • 30.10.24
BlickpunktPremium

Interview
Die Nacht des Friedens

Der Mauerfall am 9. November ’89 – Träume, Visionen und Enttäuschungen. Bettina Röder und Willi Wild erinnern sich und fragen, was daraus geworden ist. Bettina Röder: In der Nacht der Maueröffnung bin ich in Berlin – wie so viele – zur Grenze gefahren. Wildfremde Menschen sind sich in die Arme gefallen, ich erinnere mich an die fröhlichen Gesichter. Es war eine Nacht des Friedens. Irgendwann habe ich dann spät abends mit meinem Mann eng umschlungen unter dem Brandenburger Tor gestanden. Wir...

  • 30.10.24
AktuellesPremium

Posaunenruf zum Mauerfall
Die Trompete vom Dachboden

Mit der Veranstaltung wird am 9. November in Berlin der Wende in der deutschen Geschichte gedacht. In diesem Jahr spielt ein Chor aus dem ehemaligen Sperrgebiet. Von Regina Englert Ich war noch nie in Berlin“, sagt Lukas. Der 15-Jährige freut sich sichtlich, dass sich das jetzt bald ändert. Er ist einer von rund 40 Teilnehmern, die am 8. November in Limlingerode den Bus besteigen – Fahrtziel Berlin. Limlingerode ist eine kleine Gemeinde im Kirchenkreis Südharz. Zu DDR-Zeiten lag das Dorf in der...

  • 29.10.24
AktuellesPremium

Uhrumstellung
Kommt Zeit, kommt Rat

"Alles zu seiner Zeit", weiß schon die Bibel. Nun schlägt wieder die Stunde der Uhrenumstellung. Das mag manchen stören – doch immerhin braucht man heute anders als früher keine Chronometer mit zwei Zifferblättern mehr. Von Christopher Beschnitt In der Nacht vom 26. auf den 27. Oktober werden die Uhren um 3 auf 2 Uhr zurückgedreht. Vielen Menschen geht das Hin und Her der Stunden auf den Zeiger. Ein Blick in die Geschichte mag trösten. Denn früher war nicht alles besser, weiß Caroline Rothauge....

  • 23.10.24

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