Erinnerung

Beiträge zum Thema Erinnerung

Kirche vor Ort

Magdeburg
Spatenstich für neue Synagoge

Magdeburg (epd) - In Magdeburg wird an diesem Donnerstag der erste Spatenstich für den Neubau einer Synagoge gesetzt. Dazu wird nach Angaben des Fördervereins «Neue Synagoge Magdeburg» auch Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) erwartet. Das künftige jüdische Gotteshaus ist der erste Neubau einer Synagoge in der sachsen-anhaltischen Landeshauptstadt seit der Zerstörung des Vorgängerbaus in der NS-Pogromnacht 1938. Das Bundesland fördert den Neubau mit 2,8 Millionen Euro. Die Gesamtkosten für...

  • 05.05.22
Feuilleton

Theologe Kranemann zu Trauerbewältigung
"Die Tat ist immer noch präsent"

Der Amoklauf vor 20 Jahren am Gutenberg-Gymnasium hat Erfurt nach Einschätzung des Theologen Benedikt Kranemann tief geprägt. Die Tat habe die Vorstellung eines gesicherten Lebens "sehr stark erschüttert", sagte Kranemann im Gespräch mit Gregor Krumpholz.  Auch habe die Trauerfeier für die Erfurter Opfer die Gedenkveranstaltungen nach Gewalttaten, die später geschahen, wesentlich beeinflusst, betonte der Liturgiewissenschaftler an der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Erfurt. Er...

  • 26.04.22
Aktuelles

Erfurt erinnert an Amoklauf
«Ich denke jeden Tag daran»

Heute gedenkt das Erfurter Gutenberg-Gymnasium der Opfer des Amoklaufs an der Schule vom 26. April 2002. Auch zwei Jahrzehnte nach der Tat bleiben Fragen offen. Der Umgang damit führt bisweilen zu Sprachlosigkeit - selbst unter Freunden. Von Matthias Thüsing  Thomas Langer und Bodo Ramelow sind Freunde. Der Erfurter Rechtsanwalt trifft sich regelmäßig mit dem thüringischen Ministerpräsidenten. Langers Kanzlei und Wohnung liegen einen Steinwurf entfernt von Ramelows Wohnung unweit des Erfurter...

  • 26.04.22
Aktuelles

Thüringen erinnert an Befreiung von KZ-Buchenwald
Schuster: Wir brauchen eine moderne Gedenkkultur

In Buchenwald ist am Sonntag mit Überlebenden und ihren Angehörigen an die Befreiung des KZs vor 77 Jahren erinnert worden. Zentralratspräsident Schuster forderte verpflichtende Gedenkstättenbesuche für Schüler. Der Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, Josef Schuster, hat zu einer modernen Gedenkkultur aufgerufen. „Wie können wir trotz wachsenden zeitlichen Abstand weiter die Erinnerung an die Verbrechen der Nationalsozialisten bewahren?“, sagte Schuster am Sonntag bei einer...

  • 11.04.22
Kirche vor Ort

Nachgefragt
Der Verunsicherung Ohr und Herz schenken

Der Angriff Russlands auf die Ukraine beschäftigt besonders ältere Menschen. Viele von ihnen haben schon einmal einen Krieg erlebt. Wie man die alten Erinnerungen verarbeiten und der neuen Angst begegnen kann, erklärt Friedemann Büttner. Beatrix Heinrichs hat mit dem Pfarrer für Altenheimseelsorge im Kirchenkreis Erfurt gesprochen. Wie gehen die Senioren mit Nachrichten aus der Ukraine von dem Leid und der Zerstörung, um? Friedemann Büttner: Die Pandemie hat den Senioren in den vergangenen...

  • 26.03.22
Eine Welt

Erinnert : Trauer um Erzbischof Desmond Tutu
Südafrikas Gewissen

Der Tod des früheren südafrikanischen Erzbischofs und Friedensnobelpreisträgers Desmond Tutu ist weltweit mit Trauer aufgenommen worden. Tutu, Freund und Weggefährte des ersten demokratisch gewählten Präsidenten Nelson Mandela, war am Sonntagmorgen in Kapstadt im Alter von 90 Jahren gestorben. Als Generalsekretär des Südafrikanischen Rats der Kirchen und später als anglikanischer Erzbischof von Kapstadt kritisierte Tutu die Rassentrennung in Südafrika. Für seine Rolle als Anführer des...

  • 30.12.21
Kirche vor Ort

Achava: "Gleißendes Licht" verbindet
Musikalische Rituale sind treue Freunde

In dem Projekt »Gleißendes Licht« trifft musikalische Schönheit auf die dunklen Abgründe menschlichen Handelns. Das Besondere: Gespielt, gesungen und gesprochen wird das Stück von Marc Sinan von einem heterogenen Ensemble – an vier Aufführungsorten gleichzeitig. Beatrix Heinrichs sprach mit dem Berliner Komponisten und Gitarristen über Hintergründe und Realisierung dieses musikgewordenen Gedenkens. Herr Sinan, Wie entstand die Idee zu dieser Neukomposition? Marc Sinan: Vor einiger Zeit fragte...

  • 12.09.21
Kirche vor Ort
Erinnerungsort: 1817 wurde in Heiligenstadt der Jüdische Friedhof angelegt, der bis 1947 genutzt wurde. | Foto: Christian Stützer
2 Bilder

Heiligenstadt: Wie sich Christian Stützer für das jüdische Erbe engagiert
Dem Vergessen auf der Spur

Das Vergessen verhindern. Die jüdische Geschichte meiner Stadt lebendig halten“, so beschreibt Christian Stützer, katholischer Christ und Sprecher des Initiativkreises „Jüdisches Erbe in Heiligenstadt“, sein Anliegen. Von  Christine Bose Geweckt worden sei sein Interesse für das Thema im Jahr 2006 bei einem Vortrag im Marcel-Callo-Haus, dem Jugend- und Erwachsenenbildungshaus des Bistums Erfurt, erinnert er sich. Der damalige Dompfarrer Christian Gellrich sprach dabei über die Geschichte...

  • 11.09.21
FeuilletonPremium

Vor 60 Jahren: Bau der Berliner Mauer
Abgeriegelt

Rückblick: In den frühen Morgenstunden des 13. August 1961 riegelten Sicherheitskräfte der DDR die Sektorengrenze in Berlin ab. Wie ein Zehnjähriger den Mauerbau erlebte. Von Christoph Kuhn Als der Junge eintritt, legt der Vater den Finger auf die Lippen. Streng-düster tönen Nachrichten aus dem Radio, begleitet vom Störsenderpfeifen. Sonntags freut sich der Vater über Friedrich Luft, die Stimme der Kritik, gleiche Stelle, gleiche Welle und hört die Freiheitsglocke vom Schöneberger Rathaus....

  • 10.08.21
Kirche vor Ort
Oberbürgermeisterin Katja Wolf und Ministerpräsident Bodo Ramelow wickeln mit Kindern eine Tora-Rolle im Miniaturformat auf.  | Foto: Foto: Ulrike Müller
3 Bilder

TAG DER TORA
Tora-Rolle im Miniaturformat

Höhepunkt der Festlichkeiten im Thüringer Themenjahr „Neun Jahrhunderte jüdisches Leben in Thüringen“ ist der „Tag der Tora“ in der Wartburgstadt Eisenach. Am Nachmittag besuchte Ministerpräsident Bodo Ramelow das Gelände, auf dem einst die Eisenacher Synagoge stand. Gemeinsam mit Oberbürgermeisterin Katja Wolf und Schülern wickelte er eine kleine Tora-Rolle im Miniaturformat auf. Beide Politikern erinnerten an die Schändung der Eisenacher Synagoge vor 83 Jahren durch die Nationalsozialisten....

  • 14.07.21
AktuellesPremium

"Tweets" gegen das Vergessen

Twitter: Der Historiker Pascal Begrich erinnert mit telegrammartigen Kurznachrichten an Magdeburger NS-Opfer. Die Nachrichten werden "Tweets" (englisch für zwitschern) genannt. Von Karin Wollschläger Wie kann man heute angemessen an Verbrechen der Nationalsozialisten erinnern? Wie kann ein Gedenken im Alltag gelingen, auch jenseits großer Jahrestage und Gedenkstätten-Besuche? Der Magdeburger Historiker Pascal Begrich macht es via Twitter: Er hat eine Chronik des NS-Unrechts in der Elbestadt...

  • 28.06.21
FeuilletonPremium

Bis die Flüsse aufwärts fließen …
Was das Poesiealbum mit der Reformation zu tun hat

Bei vielen steht es noch im Bücherregal – als Zeugnis einer analogen Vergangenheit ohne Facebook und Co. Was aber die wenigsten wissen: Seinen Ursprung hat das Büchlein bei den Reformatoren. Von Stefanie Bock Marion kann sich noch gut erinnern, wie stolz sie auf jeden Eintrag in ihrem Poesiealbum war. Von Freundin zu Freundin hat sie das Büchlein weitergereicht. Nur ihren Lehrer zu bitten, ein paar Zeilen hinzuschreiben, hat sie sich lange nicht getraut. Für die Achtjährige war der...

  • 08.04.21
AktuellesPremium
Elisabeth Rau (l.) mit ihrem Vater und den Geschwistern. Heiligabend 1949 floh sie mit ihrer Mutter und Schwester aus Thüringen nach Franken.  | Foto: privat
2 Bilder

Krautsuppe mit Fettaugen

Meine Erinnerung: Das Kriegsende 1945 erlebte Elisabeth Rau in Schwallungen im Kirchenkreis Bad Salzungen-Dermbach. Die 1933 in Weimar geborene Frau lebt heute in einem Alten- und Pflegeheim im bayerischen Landshut. In dem folgenden Bericht blickt sie auf die Zeit vor 75 Jahren zurück. Von Elisabeth Rau Entlang des wunderschönen Werratals verläuft die Straße von Meiningen nach Eisenach. Irgendwann kommt man dann durch das Bauerndorf Schwallungen, in dem mein Vater Lehrer war. Zwischen schmucken...

  • 06.12.20
Aktuelles

Freitag, vor eins ...
Unsere Seite 1 - Krisenfest

Heute jährt sich die Befreiung vom Nationalsozialismus zum 75. Mal. Eigentlich hätte es einen großen Staatsakt in Berlin geben sollen. Doch weil das Virus auch vor Gedenktagen nicht Halt macht, wird an das Kriegsende nun im kleineren Format erinnert.   Ausstellungen, Open-Air-Veranstaltungen, ein Jugendaustausch und Israel-Reisen, so lautete das Programm für diesen 8. Mai. Doch Covid-19 hatte die Planungen durchkreuzt - kein Staatsakt, keine Gäste. Auch der ökumenische Gedenkgottesdienst im...

  • 08.05.20
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Aktuelles

Freitag, vor eins ...
Unsere Seite 1 - Früher war mehr Lametta

Heute auf den Tag vor 28 Jahren gewann Nicole mit "Ein bisschen Frieden" den Eurovision Song Contest im englischen Harrogate. Wer Schlager liebt, bei dem steht dieser Evergreen ganz sicher weit oben auf seiner „Throwback“-Playlist. Das digitale Mixtape mit den schönsten Hits von vorgestern hat Hochkonjunktur in der Corona-Krise. Retro statt Resignation. Ein Trend, der sich im Moment in unserem Alltag durchsetzt. Aber taugt die Nostalgie zur Krisenbewältigung?  Bestandsaufnahme: Wir schreiben...

Kirche vor Ort

Kirchenkreis Jena
Weihnachtskoffer spurlos verschwunden

Magdala (red) – Im Advent wanderte ein kleiner Pappkoffer im Kirchspiel Magdala im Kirchenkreis Jena von Haus zu Haus (G+H berichtete). Bestückt war er mit einer Krippe, Kerzen und Büchern. Das eigentliche Herzstück des Koffers war ein Weihnachtstagebuch, in das jeder, der den Koffer im Advent bekam, seine Gebete und Erinnerungen schreiben konnte. Der Koffer sei nach dem Christfest aber nicht wie vorgesehen wieder ins Pfarrhaus zurückgebracht worden, bedauert Jeannette Schurig. Die Pfarrerin...

Blickpunkt

Jugend im Volksbund
"Gräber sind Zeitzeugen"

Die Vergangenheit", sagt Tim-Benedikt Attow, "kann eine wichtige Bezugsgröße für unser gegenwärtiges Handeln sein. So können wir gegenwärtige Entwicklungen besser verstehen." Attow ist seit März neuer Vorsitzender des Bundesjugendarbeitskreises (BJAK) beim Volksbund.   Im Dezember 1919 als Bürger-initiative gegründet, kümmert sich der Volksbund heute im Auftrag der Bundesregierung um mehr als zwei Millionen Kriegsräber in 45 Ländern, allein 106 000 davon befinden sich in Thüringen. Um seine...

  • 17.11.19
Aktuelles
3 Bilder

Friedliche Revolution
Der Marktplatz voller Menschen

Vor 30 Jahren war nicht nur die St. Nikolai Kirche, sondern auch der Marktplatz Bad Liebenwerda voller Menschen, um der Podiumsdiskussion in der Kirche beizuwohnen. An dieses Ereignis, welches für Bad Liebenwerda die Wende markierte, erinnerten sich in einer Andacht vor der Kirche über 100 Menschen. Pfarrer Torben Linke und Gemeindereferentin Miriam Fricke (katholische Kirche) gestalteten gemeinsam eine bewegende Andacht. So wie damals der Auszug der Kinder Israels aus der Gefangenschaft ein...

Aktuelles
G+H Nr. 38. vom 22. September (14. Sonntag nach Trinitatis) | Foto: G+H
3 Bilder

Freitag, vor eins ...
Unsere Seite 1 - Der Koffer aus Müngersdorf

Fußballer, das sind echte Kerle. Die spielen bei Regen und Schnee, nehmen Bänderdehnungen in Kauf und liefern selbst nach Verlängerungen mit Elfmeterschießen noch zitierfähige Sätze - die vom "Loddar" gehören inzwischen zu den Evergreens im Lexikon der geflügelten Worte. Vergessen wir mal die Klischees. Dass Fußballer (siehe der treuherzige Matthäus), Vereine und Fans dem Ledermurmel-harten Image nicht gerecht werden müssen, zeigt ein Blick nach Köln.  Pünktlich vor dem Welt-Alzheimer-Tag am...

  • 20.09.19
Kirche vor Ort

Bürgerfest
Friedliche Revolution aus Sicht der Geflohenen

Erfurt (red) - Der Thüringer Geschichtsverbund lädt am 8. September 2019 zusammen mit der Stadt Erfurt ab 14 Uhr in die Gedenk- und Bildungsstätte Andreasstraße zum sechsten Bürgerfest ein. Unter dem Thema »›Es ist zum Ausreis(s)en!‹ - Die Friedliche Revolution aus Sicht der Geflohenen« möchte der Thüringer Geschichtsverbund neben den Sorgen und Nöten der Ausreisenden auch die Gründe der Gebliebenen thematisieren. Vereine, Gedenkstätten, Grenzlandmuseen, Archive und Beauftragten des...

Kirche vor Ort

Geisa: Geschichtsstunde auf dem einstigen Todesstreifen
Annweiler erlaufen das „Grüne Band“

Wieso haben sich gerade Christen politisch engagiert? Warum durfte man nicht mehr studieren, wenn man zur Konfirmation ging? Solche und weitere Fragen haben die Schüler der Klassenstufe 11 des Evangelischen Trifelsgymnasiums in Annweiler in Rheinland-Pfalz beschäftigt. Gemeinsam waren sie unterwegs entlang des „Grünen Bandes“. Unter der Leitung von Florian Geith, Landesjugendpfarrer der Evangelischen Kirche der Pfalz, haben die 18 Jugendlichen deutsche Geschichte zu Fuß erlebt. Mit dem...

  • 29.07.19
Aktuelles

Erinnerungskultur
Bäume am Erinnerungsweg zum KZ Buchenwald zerstört

Erfurt/Weimar (epd) - Unbekannte haben fünf Bäume des "1.000 Buchen"-Gedenkprojektes für NS-Opfer in Weimar zerstört. Das Fällen der etwa zehn Zentimeter starken Linden, die an die Todesmärsche aus dem KZ Buchenwald und an die Opfer des Euthanasie-Programms des NS-Regimes erinnern sollen, erschrecke sie zutiefst, erklärte Landtagspräsidentin Birgit Diezel (CDU). Das Lebenshilfe-Werk Weimar als Initiator des Gedenkprojektes vermutet einen rechtsextremen Hintergrund und hat Anzeige erstattet....

Kirche vor Ort

Erinnerung an  drei Kreisoberpfarrer

Dessau-Roßlau (G+H) – Die Landeskirche Anhalts gedenkt des Todes von drei Kreisoberpfarrern, die am 28. Februar vor 60 Jahren durch einen Verkehrsunfall ums Leben kamen. Kirchenpräsident Joachim Liebig ruft aus diesem Anlass die anhaltischen Gemeinden in den Gottesdiensten am 4. März zu Fürbitten für die drei Geistlichen und ihre Angehörigen auf. »Dieser tiefe Einschnitt für die ganze Landeskirche ist unvergessen«, so der Kirchenpräsident. »Im Gedenken an die verstorbenen Brüder lassen wir uns...

Kirche vor Ort
Gesprächsrunde: Dagmar Winkel, Hartwig Floßmann, Dimitrana Floßmann und Pfarrer Michael Schlauraff berichten im Bibraer Pfarrhaus über die Arbeit des »Arbeitskreises gegen das Vergessen« (v. l. n. r.). | Foto: Thomas Schäfer
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Gegen das Vergessen

Was sich aus dem Gedächtnis verliert, existiert nicht mehr im Bewusstsein. Genau da setzt der »Arbeitskreis gegen das Vergessen« an, der im südthüringischen Bibra seinen Sitz hat und kürzlich den Werner-Sylten-Preis erhielt. Von Uta Schäfer Als die Bibraer für den Sommer 1992 die 500-Jahrfeier der Grundsteinlegung ihrer Sankt-Leo-Kirche vorbereiteten, war sehr schnell klar, dass der Fokus nicht allein auf den drei berühmten Schnitzaltären von Tillmann Riemenschneider liegen kann. Schließlich...

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