Glaube und Alltag

Beiträge zur Rubrik Glaube und Alltag

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Wort zur Woche
Die Hand auf seinem Rücken – und plötzlich war alles anders

Heute, wenn ihr seine Stimme hört, so verstockt eure Herzen nicht. Hebräer 3, Vers 15 Er fühlte sich wie im Nebel. Nichts drang mehr zu ihm durch. Eingehüllt wie in dicke schwere Wolken saß er da und sagte nichts. Eine leise Stimme zu seiner rechten, eine sehr aufgebrachte Stimme auf seiner linken Seite. Von Magdalene Franz-Fastner Er hörte es einfach nicht mehr. Er schaltete ab. Er sah alles um sich herum, aber es gab keine Verbindung mehr. Zu oft schon hatte er in solch einer Klemme gesteckt....

  • 11.02.23

Andacht Liebe Valentinstag
Die Liebe hat einen langen Atem

Liebe Leser*innen! Die Liebe ist gütig, so sagt es Paulus in seinem berühmten 1. Korintherbrief. Die Liebe eifert nicht, prahlt nicht, sie bläht sich nicht auf, sie ist nicht taktlos, sie sucht nicht das Ihre, sie lässt sich nicht zum Zorn reizen, sie rechnet das Böse nicht an, sie freut sich nicht über das Unrecht, sie freut sich mit an der Wahrheit. Was wäre die Welt ohne Liebe? Ohne Zärtlichkeiten, ohne Schmetterlinge im Bauch, ohne Schmusen und Händchenhalten, ohne die aufmunternde Hand,...

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Predigttext
Suche nach Gott

„Suchet den Herrn, solange er zu finden ist; ruft ihn an, solange er nahe ist.“ Jesaja 55, Vers 6 Auf einem kurzen Spazierweg durch den Park passiere ich eine niedrige Steinmauer. Dahinter kauert ein Mädchen: bunte Jacke, verschwörerischer Blick, sie legt sich den Zeigefinger auf den Mund. Ich höre ein anderes Kind rufen: „Eckstein, Eckstein, alles muss versteckt sein!“ Es steht mit dem Gesicht zu einem Baum und hat die Hände über die Augen gelegt. Von Henrike Kant Ehe es sich umdreht, fügt es...

  • 10.02.23
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Pflugscharen zu Schwertern
Frieden schaffen mit Waffen?

Ob Waffenlieferungen an die Ukraine gerechtfertigt sind oder nicht, wird in der EKD und ihren Gliedkirchen vor dem Hintergrund christlicher Friedensethik diskutiert. Eine biblische Einordnung. Von Manuel Vogel Die Parole „Frieden schaffen mit Waffen“ ist so schrecklich und himmelschreiend abwegig, dass die Wahrheit ihres Gegenteils – „Frieden schaffen ohne Waffen“ – in der Bibel nirgends bewiesen oder auch nur diskutiert werden müsste. Wenn das alte Israel Krieg geführt hat, hat es diese Kriege...

  • 08.02.23

Der Montag ist für viele Pfarrer der Ersatzsonntag
KRANKENBESUCHE

Der Montag ist für viele Pfarrer der Ersatzsonntag. So haben es auch meine Eltern gehalten. Sie fuhren mit ihrem kleinen Trabant von Gebesee nach Erfurt. Vater ging in die Sauna. Mutter ging einkaufen. Sie trafen sich dann in der Mittagszeit zu einem kleinen Essen wieder, bevor sie die Heimreise antraten. An jenem Tag hatte mein Vater noch einen Besuch im Krankenhaus absolviert, wo ein Gemeindeglied aus Gebesee lag. Er hatte mit ihm dies und das beredet, ihm Mut zugesprochen und ihm zum...

Sonntagsevangelium (Mt 20,1-16)
von der Arbeit im Weinberg

Weil Christus seine Jünger wollte lehren, rief er: „Herbei, versammelt euch um mich!“ Sie mochten ihm das Lehren nicht verwehren - zwölf Schüler scharen um den Meister sich. Da hob er an: „Heut lasst mich was erzählen, von eines Mannes Weinberg wunderlich: Zur Zeit der Lese sollte keiner fehlen, drum schickt er zu den Trauben alle hin, für einen Silbergroschen sich zu quälen, wenn ging der Sinn nach Arbeit und Gewinn. Wer früh am Marktplatz stand, war bald zu sehen im Weinberg dann als...

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Wort zur Woche
Kleines Wort, große Geste

Wir liegen vor dir mit unserm Gebet und vertrauen nicht auf unsre Gerechtigkeit, sondern auf deine große Barmherzigkeit. Daniel 9, Vers 18b Es tut mir leid! Wirklich!“, sagte er. „Das glaube ich dir nicht! Wieso passiert es trotzdem immer wieder?“ Sie tobte. Von Magdalene Franz-Fastner Unzählige Male hatten sie schon miteinander gestritten. Es war zum Verzweifeln. Sollte sie ihm wirklich vertrauen? So oder so ähnlich – wir kennen sicherlich alle solche Situationen, wo Verletzungen geschehen und...

  • 04.02.23
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Zeit zur Umkehr

Zum Kirchentagssonntag am 5. Februar sind Gemeinden eingeladen, sich in ihren Gottesdiensten auf die Großveranstaltung einzustimmen. Aus dem Materialheft zum Kirchentagssonntag stammt dieser Predigtimpuls. Von Aylin Sayin Da will man doch nur den wunderschönen Sonnenuntergang/die schöne Kirche fotografieren, doch das blöde Handy schaltet die Innenkamera ein und man sieht sich selbst – natürlich von der besten Seite … im besten Licht, im schönsten Winkel und denkt sich vielleicht: Wer bitte ist...

  • 03.02.23

Predigttext
Vertrauen schenken

Und als Jesus von dort wegging, sah er einen Menschen am Zoll sitzen, der hieß Matthäus; und er sprach zu ihm: Folge mir! Und er stand auf und folgte ihm.Matthäus 9, Vers 9 Probier doch mal die Route hier, die könntest du schaffen!“, sagt mein Bekannter, und wir schauen beide die Wand hinauf. Von Henrike Kant Ich war jahrelang nicht mehr in der Boulderhalle und bin etwas eingeschüchtert von den Griffen und Tritten und der Höhe. Bouldern ist Klettern ohne Sicherung bis zur Absprunghöhe. Ich muss...

  • 03.02.23

Nachgefragt
Nur kein Mittelmaß

Der angehende Pfarrer Alex Brandl soll beim Deutschen Evangelischen Kirchentag im Juni in Nürnberg bei einem der Haupt-Abschlussgottesdienste unter freiem Himmel auf dem Kornmarkt predigen. Bammel vor dem großen Auftritt hat der 36-Jährige nicht. Der Münchner Vikar steht hin und wieder auf einer Bühne und spricht auch mit seinen Pod-casts und per Instagram ein größeres Publikum an. Jutta Olschewski sprach mit ihm über seine Vorbereitungen. Sie haben sich wirklich nicht beworben, um beim...

  • 02.02.23

Sühnekreuze erinnern an Menschen, die...
Gott lässt sich nicht spotten

Sühnekreuze erinnern an Menschen, die unter bestimmten Umständen ums Leben gekommen sind. Sei es, dass jemand zur Sühne für eine Gewalttat ein steinernes Kreuz errichten musste oder sei es, dass ein be-stimmter Tod nicht in Vergessenheit geraten sollte. Wer mit wachen Augen durchs Leben geht, wird manches dieser Kreuze finden. In der Nähe von Neckeroda bei Blankenhain z.B., an der Hohen Straße, stehen gleich drei davon. Wenn man von Oldisleben nach Bad Frankenhausen fährt, ist eines in...

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Wort zur Woche
Da geht mir ein Licht auf

Über dir geht auf der Herr, und seine Herrlichkeit erscheint über dir. Jesaja 60, Vers 2b Wie eine Sonne geht Gottes Herrlichkeit über uns Menschen auf, und die Finsternis, die die Völker bedeckt, wird hell überstrahlt, wenn wir uns aufmachen und selbst zum Licht werden. Von Friedhelm Kasparick "Mache dich auf und werde licht, denn dein Licht kommt!" So verkündet es Jesaja in seinem Prophetenspruch (Jesaja 60,1.2). Diese Weissagung ist gefüllt mit der Erfahrung, dass Gottes Volk immer wieder...

  • 28.01.23

Sternstunden eines Pfarrerlebens
Alles fließt

Alles fließt. Sie wird 90 in diesem Jahr. Ihre Tochter hat das Abendmahl bestellt, und wir feiern es miteinander.  Was sie kann, spricht sie mit, und sie kann viel. Schön ist das so. Die Jubilarin freut sich über den Besuch des Pfarrers. Sie redet und redet. Erzählt von früheren Jahren. Ein schönes Altengesicht. Die Prothese sitzt. Aus Lemberg stammt sie, früher Landeshauptstadt der Donaumonarchie. Vordem Mittelpunkt des ukrainischen Galizien, südöstlich von Breslau, fast auf gleicher Höhe mit...

Vorgestellt
70 Tage Bibel, Beten, Bruderschaft

Exhortatio" – der Begriff klingt fremd in unseren Ohren. Er steht für die Ermunterung und Ermahnung zur Buße. Im Sinne des Glaubenslebens geht es um die grundlegende Einstellung zur inneren Umkehr und zur Ausrichtung auf Jesus Christus. Von André Poppowitsch In diesem Sinne steht "Exhortatio" für 70-tägige Exerzitien für Männer, die vom 29. Januar bis zum Ostersonntag dauern. Diese Zeit dreht sich um das tägliche Lesen in der Bibel und Gebet sowie das Erleben von Gemeinschaft in Bruderschaften....

  • 26.01.23

25. Januar - das Leben des Apostels Paulus
Einblicke in eine große Biographie

1. Gesang - Vom Saulus zum Paulus Wie schnaubte Saulus noch mit Mord und Drohen uns, die wir folgten Christus als dem HERRN. Schlich heimlich zu den Priestern sich, den hohen, auf deren Stirnen sechsfach zackt der Stern. Die gaben Vollmacht ihm für alle Synagogen, dass Saulus dort die Christenleut entfern, und führe sie - gefänglich eingezogen - zur Stadt Jerusalem - Mann, Frau und Kind. Weil sie die Schriften hätten umgelogen und nicht mehr auf dem Pfad der Wahrheit sind. Doch nahe bei...

"Verklärung" - Nicola Sarić 
(c) Bild von der Homepage des Künstlers mit dessen freundlicher Genehmigung
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Metamorphosen
Verwandlung durch hörendes Sehen

Drei Jünger rief der HERR mit ihm zu kommen bis an des höchsten Gipfels scharfen Grat: Sankt Jakob, Petrus, Johann als den Frommen der Zwölferschar. Obwohl der Rest ihn bat, sie alle mitzunehmen auf die Reise, sagt er den Neunen „Nein! Wacht in der Stadt!“ Sie ziehen los. Man wandert enge Gleise und nähert sich dem Gipfel langsam an. Dort oben ist noch etwas von dem Eise der Welt, die nur der Fromme spüren kann. Der Berg heißt Tabor. Hier wird Ferne Nähe - besondre Art berührt den Pilgersmann....

Rezension
Den Schwebezustand aushalten

Menschen leben heutzutage in unruhigen Zeiten: Äußere Veränderungen wie Klimawandel, Coronapandemie und Ukraine-Krieg lassen viele erahnen, dass sie ihr vertrautes Leben so nicht mehr weiterführen können. Von Angelika Prauß Hinzu kommen persönliche Umbrüche im Leben – die neue Arbeitsstelle, der Verlust geliebter Menschen, die Familiengründung oder eine schwere Erkrankung. Viele Menschen ängstigen diese Übergänge in unbekanntes Terrain. Die Familientherapeutin Heike Nagel hat nun ein kluges...

  • 22.01.23
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Wort zur Woche
Nach der Tabula rasa wartet ein Geschenk

Es werden kommen von Osten und von Westen, von Norden und von Süden, die zu Tisch sitzen werden im Reich Gottes. Lukas 13, Vers 29 Jesus, der Sohn eines Zimmermannes, hatte eine Vision. Alle sollten sie an einem Tisch zusammenkommen: zerstrittene Kriegsparteien an den Verhandlungstisch, Oppositionelle und Regierende an den Runden Tisch, Menschen verschiedener Hautfarben ans Büfett, Arme und Reiche an die Tafel, verschiedene Religionen an die Konferenztische, alle Christen an den Tisch des...

  • 21.01.23
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Predigttext
Die gute Botschaft

Denn ich schäme mich des Evangeliums nicht; denn es ist eine Kraft Gottes, die selig macht alle, die glauben. Römer 1, Vers 16 Nein, verstecken werde ich mich nicht. Das hab ich noch nie getan. Mein Taufspruch steht im Matthäusevangelium: „Wer nun mich bekennt vor den Menschen, den will auch ich bekennen vor meinem himmlischen Vater. Wer mich aber verleugnet vor den Menschen, den will auch ich verleugnen vor meinem himmlischen Vater.“ Das hat mein Vater für das knapp drei Monate junge Kind...

  • 20.01.23
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"Was willst du, dass ich für dich tun soll? Der Blinde sprach zu ihm: Rabbuni, dass ich sehend werde" (Markus 10, Vers 51). Das Handeln Jesu prägt noch heute diakonisches Handeln. Das Gemälde von Marcantonio Trevisan aus der Kirche San Francesco della Vigna in Venedig zeigt das Wunder der Heilung des Blinden. | Foto: stock.adobe.com/Renáta Sedmáková
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Diakonie
Der evangelische Spirit

Diakonische Einrichtungen unterscheiden sich durch das christliche Profil von anderen Sozialverbänden. Dafür tragen Theologen Sorge, indem sie Leitungsverantwortung übernehmen. Mit welchen Anforderungen das verbunden ist, beschreibt der Diakoniepräsident in einem Gastbeitrag. Von Ulrich Lilie Sie heißen Vorstandsvorsitzende, Direktor, Theologische Leiterin oder Rektor – sie sind ordinierte Pfarrerinnen und Pfarrer an der Spitze diakonischer Unternehmen. Das hat nicht nur Tradition, seit vor 175...

  • 19.01.23

So ging es uns auf dem Weg zu einer Trauerfeier
Befremdlich

Befremdlich. Wir waren unterwegs nach Senftenberg zur Trauerfeier für meinen alten Freund Siggel: Weimar-Leipzig-Priesteritz- Senftenberg. In Leipzig hatten wir einige Minuten Zeit, die meine liebe Frau nutzen wollte, die Toilette aufzusuchen. Ich stand bei unseren Taschen und schaute nach den Menschen, die unterwegs waren. Auch ein großer, leicht abgerissener Farbiger war darunter. Er ging an mir vorbei, kehrte dann aber plötzlich zurück, bückte sich und griff mir unterhalb des linken Knies an...

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Predigttext
Herrlichkeit Gottes

Und Mose sprach: Lass mich deine Herrlichkeit sehen!2. Mose 33, Vers 18 Was für eine Bitte. Gewaltig und achtsam. Fordernd und erwartungsfroh. „Lass mich deine Herrlichkeit sehen!“ Mit den Herrlichkeiten ist das so eine Sache. Von Johannes Haak Viel Extravaganz ist da zu spüren. Melodramatik und Muskelspiel. Auf den ersten Blick. Die drängende Bitte Moses hat tiefere Gründe. Es sind Abgründe. Zuvor ein steiler Weg. Mühsamer Aufstieg auf den Berg Sinai. Es folgt Begegnung und Weisung. Das...

  • 14.01.23
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Interview
Was heißt bitteschön fromm?

Der Begriff "fromm" scheint nicht mehr recht in unsere Zeit zu passen und ist inzwischen eher negativ konnotiert. Karin Wollschläger sprach mit Holger Zaborowski, Professor für Philosophie an der Universität Erfurt, darüber, ob die Frömmigkeit noch zu retten ist. Mein Eindruck ist, das Wort "fromm" ist etwas in Verruf geraten, auch unter Christen. Täusche ich mich? Holger Zaborowski: Man hört das Wort heute in der Tat nur noch sehr, sehr selten. Eine Ursache ist sicher, dass der Glaube nicht...

  • 14.01.23
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Wort zur Woche
Das passiert, wenn Gott in mein Leben kommt

Von seiner Fülle haben wir alle genommen Gnade um Gnade. Johannes 1, Vers 16 Die verzweifelten Eltern hofften sehr, dass die Richterin Gnade vor Recht walten lassen möge. Sie wollten den dummen Schabernack ihres Sohnes, der um Haaresbreite Menschenleben gekostet hätte, einfach nicht wahrhaben. Von Christine Lieberknecht Der Spielraum der Richterin für dieses Ansinnen war allerdings äußerst gering. Und überhaupt: Würde sich die Richterin mit einem solchen „Gnadenurteil“ nicht dem Vorwurf von...

  • 14.01.23

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