Glaube und Alltag

Beiträge zur Rubrik Glaube und Alltag

Fastenserie
Recht schaffen, Recht achten

Judica me, Deus“ – „Schaffe mir Recht, Gott“ (Psalm 43, Vers 1) steht über dem Sonntag Judika. Dieses Vorzeichen prägt den vorletzten Sonntag in der Passionszeit. Es geht um das Rechtschaffen, die Rechtssuche und die Rechtsdurchsetzung. Besonders in Zeiten von Verfolgung und Bedrängnis ist dies relevant. Von André Poppowitsch Schaffe du Recht, Gott, möchte ich in diesen Tagen andauernd rufen, wenn ich die Nachrichten über die Kriege und Krisen dieser Zeit, vom Sterben, vom Leid und der Flucht...

  • 03.04.22
Die 73-jährige Reinhild Freifrau von der Goltz, Äbtissin im Kloster Lüne. | Foto: epd-bild/Jens Schulze
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Video: Klosterleben
«Wir sind Ausstellungsstück Nummer eins»

Vor 850 Jahren wurde das Kloster Lüne für katholische Nonnen gegründet. Nach der Reformation wurde es evangelisch, auch wenn sich die Klosterdamen der neuen Lehre lange widersetzten. Bis heute lebt in dem Kloster eine Gemeinschaft von Frauen. Von Karen Miether Charlotte Pattenden geht flotten Schrittes den langen Kreuzgang im Kloster Lüne bei Lüneburg entlang. «Im Kloster muss man beinig sein», sagt sie und lacht: Gut zu Fuß, für die Führungen durch den ausgestreckten mittelalterlichen Bau. Die...

  • 03.04.22
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Predigttext
Lerne zu dienen

Wer unter euch der Erste sein will, der soll aller Knecht sein. Markus 10, Vers 44 Geheimverhandlungen: Jakobusund Johannes nutzen den unbeobachteten Moment und verwickeln Jesus in ein Gespräch. Sie flüstern, damit die anderen Jünger es nicht hören. „Mach, dass wir zu deiner Rechten und deiner Linken sitzen, wenn dein und unser Weg hier zu Ende ist.“ Wunschmaschinen. Ego-Maschinen. Ich kenne sie nur zu gut. Ich will so oft der Beste, der Schnellste, der Erfolgreichste sein, schrecke so oft...

  • 02.04.22
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Bibel statt Braten: Am Esstisch redet man über Gott und die Welt, Bibel und Glaubensfragen. Doch werden Hauskreise auch durch die Coronapandemie bereinflusst.  | Foto: Florian Riesterer
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Hauskreisteilnehmer erzählen
Mehr als Bibel und Gebete

Hauskreise: Menschen treffen sich im überschaubaren Rahmen, um über Gott, die Bibel, Glaubens- und Lebensfragen ins Gespräch zu kommen. Zu Besuch bei einem Hauskreis in Maxdorf in der Pfalz. Von Florian Riesterer Jesaja 9, Vers 1 bis 6, Seite 1055.“ Eben wurde noch munter geplaudert, jetzt ist nur noch das Rascheln von Papier zu hören. „Darf ich lesen?“, fragt Stefanie Skrijelj und trägt die Verse vor. Auf dem Esstisch von Familie Weber in Maxdorf stehen reichlich Tee- und Kaffetassen, Gläser...

  • 01.04.22
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Passionszeit
Krieg und Karsamstag

In diesem ersten Kriegsjahr nach achtzig Jahren Waffenschweigen will ich auf ein Kriegsbild von 1942 verweisen. Es ist nur ein Holzschnitt – in Schwarz-Weiß. Ich sehe es seit über vierzig Jahren. Erst in der Passionszeit 2022 begreife ich es. Von Von Rolf Wischnath Das Bild ist genau achtzig Jahr alt. Es trägt die Unterschrift „Grablegung“. Der Name des Holzbildschnitzers ist Hellmuth Muntschick. Geboren ist er 1910 im sächsischen Radeburg. Seine Kindheit verbrachte Muntschick in Bischofswerda,...

  • 01.04.22
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Wort zur Woche
Ein Wort, das aus der Mode gekommen scheint

Der Menschensohn ist nicht gekommen, dass er sich dienen lasse, sondern dass er diene und gebe sein Leben als Lösegeld für viele. Matthäus 20, Vers 28 Nö, dienen ist nicht mein Ding! Ich möchte lieber bedient werden!“, platzte ein Kind frei heraus. „Bedient werden ist schöner. Fühlt sich besser an, wenn andere unter mir sind!“ Bevor wir die Nase rümpfen, könnten wir uns fragen, ob wir als Erwachsene nicht manchmal ähnlich denken? Dienen hat in unserer landläufigen Vorstellung etwas mit...

  • 01.04.22

Fastenserie
Zuversicht verwandelt

Die Hälfte der Fastenzeit ist mit dem Sonntag Lätare bereits überschritten. Lätare heißt: „Freuet euch!“ Dieser Ruf steht über dem Sonntag. Nicht umsonst hat er auch den Charakter eines kleinen Osterfestes in der Fastenzeit. Von André Poppowitsch "Freuet euch mit Jerusalem und seid fröhlich über die Stadt, alle, die ihr sie lieb habt!" (Jesaja 66, Vers 10). Dieser Satz verleiht dem Sonntag seinen Namen. Freude mitten in der Fastenzeit, wenn Christen die Passion Jesu in den Blick nehmen? Passt...

  • 27.03.22
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Predigttext
Trost-Orte

 Und unsre Hoffnung steht fest für euch, weil wir wissen: Wie ihr an den Leiden teilhabt, so habt ihr auch am Trost teil. 2. Korinther 1, Vers 7 Manche Bücher bleiben, auch wenn man sie schon längst wieder in das Bücherregal zurückgestellt hat. Zu manchen Büchern greift man immer wieder. Ich habe solche Bücher im Regal. Eins davon stammt von Katja Oskamp und trägt den Titel „Marzahn – Mon amour“. Oskamp erzählt darin von einer Lebenskrise: Autorin, Mitte 40, die Kinder beginnen ihr eigenes...

  • 26.03.22
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Wort zur Woche
Loslassen – leichter gesagt als getan

Wenn das Weizenkorn nicht in die Erde fällt und erstirbt, bleibt es allein; wenn es aber erstirbt, bringt es viel Frucht. Johannes 12, Vers 24 Wann haben Sie das letzte Mal etwas losgelassen? Ich meine: so richtig, nicht aus Versehen. Denkmuster und Glaubenssätze, die uns einengen und negativ festzurren. "Wie gerne wäre ich weniger aufbrausend", erzählte mir neulich ein Bekannter. "Aber mir gehen dann immer die Pferde durch." Genau das meine ich. Wie gerne würden wir manches von dem ablegen,...

  • 25.03.22
  • 1
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Fastenzeit
In der Liebe ein Zuhause finden

Sehnsucht: Viele Menschen sehnen sich nach einer lebendigen Spiritualität. Die Fastenzeit bietet die Möglichkeit, die Liebe Jesu neu zu entdecken, sich von ihr berühren zu lassen und zugänglich zu werden. Der Schlüssel liegt in offener Wahrnehmung. Von Anna-Maria aus der Wiesche Es geht um innere Lebendigkeit und Esprit, wenn Jesus seine Jünger bittet: »Bleibt in meiner Liebe.« Eindrücklich schildert er anhand eines Weinstocks, dass es auf einen regen Austausch zwischen dem Weinstock und den...

  • 25.03.22
  • 1

Fastenserie
Hinschauen und nachfolgen

Es ist der dritte Sonntag in der Fastenzeit, "Okuli" heißt er im Kirchenjahr. Namensgebend ist Psalm 25, Vers 15: „Okuli mei semper ad Dominum“. „Meine Augen sehen stets auf den Herrn", lautet die Übersetzung. Von André Poppowitsch Es ist unser Blick, mit dem wir oft zuerst Kontakt zu unserem Gegenüber aufnehmen. Unser Blick prägt Beziehungen oder Gespräche. Zornige, vorwurfsvolle Blicke werden kaum für entspannte Gespräche sorgen. Freundliche, offene Blicke können Spannungen abbauen....

  • 20.03.22

Wort zur Woche
Den Sorgenzettel verbrennen

Wer die Hand an den Pflug legt und sieht zurück, der ist nicht geschickt für das Reich Gottes. Lukas 9, Vers 62 Manchmal ist es notwendig, Altes loszulassen, um Neues zu erleben. Das kann der Job sein, der mich krank macht, die negativen Gedanken, wie Ängste und Selbstzweifel, oder die Kinder, die schon längst auf eigenen Beinen stehen. Gerade die Fastenzeit lädt uns ein, Dinge loszulassen, zum Beispiel überschüssige Pfunde, schlechte Gewohnheiten oder Dinge, die wir nicht wirklich brauchen....

  • 18.03.22
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Warum das Aufhören heute wichtig ist
Vom Aufhören zum Hören

Die Schönheit des Hörens: Können wir sie heute neu wertschätzen lernen? Flüchtige Kommunikation und viel Lärm tragen die Gefahr in sich, dass wir die Achtsamkeit verlernen. Von Günter Hänsel Für die jüdische Theologie ist das Hören von wichtiger Bedeutung. Gott wendet sich dem Einzelnen und seinem Volk immer wieder zu. Jüdinnen und Juden beginnen deshalb den Tag mit den Worten: „Höre Israel!“ (5. Mose 6, Vers 4). Im Hören öffnet der Gläubige seine ganze Seele und seinen ganzen Leib für Gottes...

  • 17.03.22
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Fastenserie
Barmherzig sein

Worte aus Psalm 25 prägen den Sonntag Reminiszere. Aus dem Lateinischen „Reminiscere miserationum tuarum, Domine …“ leitet sich der Name ab. Von André Poppowitsch „Gedenke, Herr, an deine Barmherzigkeit und an deine Güte, die von Ewigkeit her gewesen sind“ (Psalm 25, Vers 6) lautet die Übersetzung. Die Aufforderung zum Gedenken richtet sich zunächst nicht an uns Menschen, sondern an Gott selbst. Seine Barmherzigkeit und Güte, sein Erbarmen sind die Konstanten in der Beziehung Gottes zu den...

  • 13.03.22
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Rezension
Plädoyer für offenen Pietismus

Ein klares Bekenntnis zu Jesus Christus und ein von Herzen kommendes Plädoyer für einen verantwortungsvollen Umgang mit den Inhalten der Bibel stehen im Zentrum von Michael Dieners Buch „Raus aus der Sackgasse!“ Von Florian Riesterer These des erneut in den Rat der EKD gewählten Theologen ist, dass ein geistlich und biblisch aufgeschlossener, offener Pietismus auch in Zukunft seine Stärken hat, etwa beim Thema Mission. Notwendig dafür sei aber eine Erneuerung der pietistischen und evangelikalen...

  • 12.03.22
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Predigttext
Augen auf und durch

Mein Vater, ist’s möglich, so gehe dieser Kelch an mir vorüber; doch nicht, wie ich will, sondern wie du willst! Matthäus 26, Vers 39 Schade eigentlich, dass ich Ihnen an dieser Stelle nicht das großartige Tafelgemälde Lucas Cranach des Jüngeren zeigen kann, welches jeden Gottesdienst in St. Johannis zu Dessau mitfeiert. Es erinnert (Reminiszere!) uns daran, mit welch furchtsamen Gedanken Jesus in den unweigerlichen Tod geht. Äußerlich wirkt er ganz still, innerlich ist er sicher aufgewühlt. Er...

  • 12.03.22
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Darüber muss man doch auch mal reden
Austauschrunde zum Ehrenamt

In unserer Austauschrunde „Erfahrungen im Ehrenamt - Darüber muss man doch auch mal reden, treffen sich Menschen, die verschiedene Erfahrungen in ihrem Ehrenamt gesammelt haben. Was sie vereint, sind schöne Erlebnisse und freudige Begegnungen, aber auch frustrierende und ernüchternde Erfahrungen in ihrem ehrenamtlichen Dienst. Miteinander ins Gespräch kommen, Wahrnehmungen teilen, gemeinsam weiterdenken - Manchmal geht das leichter mit Menschen, denen es ähnlich ergeht, die aber in einer...

  • 11.03.22
  • 1
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Wort zur Woche
Mit den Augen Gottes sehen

Gott erweist seine Liebe zu uns darin, dass Christus für uns gestorben ist, als wir noch Sünder waren. Römer 5, Vers 8 Glaubste nich mehr an Gott und Jesus und so?", fragt das Känguru. "Nee", sage ich. "Jesus ist für mich gestorben." "Nicht nur für dich", sagt das Känguru auf seine flapsige Art in den Känguru-Chroniken von Marc-Uwe Kling. Eins ist klar: Der Tod Jesu war nicht das Ende, sondern der Anfang einer großen Bewegung, die wir das Christentum nennen. Seine Lehre, sein Vorbild, seine...

  • 11.03.22
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Fastenserie
Standhaftigkeit will gelernt sein

 Invocavit me, et ergo exaudiam eum“ (Psalm 91, Vers 15). Aus dem Lateinischen leitet sich der Name des ersten Sonntags in der Fastenzeit Invokavit ab. „Er ruft mich an, darum will ich Ihn erhören“, lautet die Übersetzung nach Luther. Dass der Psalmbeter sich von Gott anrufen lässt, auf sein Wort hören will, erschließt sich schnell beim Lesen des gesamten Psalms. Von André Poppowitsch Die Worte des Beters können durch die Fastenzeit tragen. In den Wochen bis Ostern können wir unsere Sinne...

  • 06.03.22
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Predigttext
Tage der Gnade

 Nehmt die Gnade Gottes so an, dass sie nicht ohne Wirkung bleibt. 2. Korinther 6, Vers 1 (Basis Bibel Übersetzung) Als Mitarbeitende der Kirchengemeinde laden wir die Menschen ein. Zu Gottesdiensten und Veranstaltungen öffnen wir die Türen. Wir versuchen, unterschiedliche Zielgruppen wie Senioren oder Familien anzusprechen. In sozialen Medien machen wir auf unsere Angebote aufmerksam. Die Kirchentür steht für Besucher offen. Touristen und Einkäufer auf dem Markt nehmen das Angebot gerne an....

  • 05.03.22
Pfarrerin Christin Drexel | Foto: privat
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Wort zur Woche
Wer glaubt denn heute noch an den Teufel?

Dazu ist erschienen der Sohn Gottes, dass er die Werke des Teufels zerstöre. 1. Johannes 3, Vers 8b Nein! Als ich mich mit 14 Jahren habe taufen lassen, musste ich vor der versammelten Gemeinde "Nein" sagen. Nein zum Teufel und all seinen Werken. Denn die Entscheidung zur Taufe bedeutet zugleich die Absage an alle Mächte, Gedanken und Kräfte, die uns von Gott trennen wollen. Welch ein erhabener und emotionaler Moment das damals war! Noch heute sehe ich diese Szene vor meinem inneren Auge, wie...

  • 04.03.22
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Mit „gewaltigem Eindruck" predigte Luther von diesem Kanzelkorb aus der Stadtkirche Wittenberg. | Foto: epd-bild/ N. Neetz
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Luthers Invokavitpredigten
Nicht weiter als bis zu den Ohren

Vor 500 Jahren ab dem Sonntag Invokavit predigte Martin Luther eine Woche lang täglich in Wittenberg. Die acht sogenannten Invokavitpredigten sind auch heute noch relevant. Von Gabriele Metzner Über die Wirkung des Reformators bei seinen Invokavitpredigten in der Stadtkirche zu Wittenberg gibt es durchaus unterschiedliche Auskünfte. So richtig vorstellen kann ich mir den zwar nicht sehr großen, doch meist etwas untersetzt gemalten Martin Luther in dem kleinen Kanzelkorb, der sich heute im...

  • 03.03.22

vom Geheimnis in der Asche
ZUM ASCHERMITTWOCH

Was ist Asche? Während ich diese Frage niederschreibe, höre ich Jupp Schmitz: „Am Aschermittwoch / Ist alles vorbei / Die Schwüre von Treue / Sie brechen entzwei”. Asche zu Asche, Staub zum Staube. An diesem Mittwoch zeichnen wir in den Kirchen mit Asche ein Kreuz auf unsere Stirnen. Asche der verbrannten Zweige vom vorjährigen Palmsonntag. Jeder hat schon einmal Erlebnisse mit der Asche gehabt ... Nannten wir die NVA-Zeit in der DDR nicht ebenfalls „Asche”? Bei der Asche habe ich mich 1977...

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Fastenserie
Sich auf den Weg machen braucht Übung

 "Üben – sieben Wochen ohne Stillstand" Es ist der Sonntag vor der Fastenzeit, Estomihi heißt er im Kirchenjahr. Von André Poppowitsch Die Worte „Sei mir ein starker Fels und eine feste Burg, dass du mir helfest“ (Psalm 31, Vers 3) geben dem Sonntag seinen Namen. Es ist ein Sonntag mit zwei Themen: Wo Karneval unter den Bedingungen der Pandemie gefeiert wird, steht Ausgelassenheit im Mittelpunkt. In „Narrengottesdiensten“ legen Predigten in Form von Büttenreden den Finger durchaus humorvoll in...

  • 27.02.22

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