So ging es uns auf dem Weg zu einer Trauerfeier
Befremdlich

Befremdlich.

Wir waren unterwegs nach Senftenberg zur Trauerfeier für meinen alten Freund Siggel: Weimar-Leipzig-Priesteritz- Senftenberg. In Leipzig hatten wir einige Minuten Zeit, die meine liebe Frau nutzen wollte, die Toilette aufzusuchen. Ich stand bei unseren Taschen und schaute nach den Menschen, die unterwegs waren. Auch ein großer, leicht abgerissener Farbiger war darunter. Er ging an mir vorbei, kehrte dann aber plötzlich zurück, bückte sich und griff mir unterhalb des linken Knies an die Hose, als wolle er die Qualität prüfen. Ich stieß ihn zurück und sagte scharf: "Lass das!", worauf er sich abwandte und unter unverständlichen Lauten den Ort der Belästigung verließ.

Wenn er schnell gewesen wäre, dann hätte er eine der Taschen ergreifen und damit fliehen können.  Ich wäre ihm vermutlich nachgerannt, um sie ihm wieder abzunehmen. Dann hätte ein Komplize die zweite Tasche fassen und in die andere Richtung entweichen können. Eine wären wir auf jeden Fall los gewesen, vielleicht sogar beide. Reichtümer hätten sie nicht gefunden: Reisesachen, was zum Lesen, Schlafanzug, weißes Hemd,
schwarzen Schlips und ein paar Geschenke etc.  So war mir das aber lieber, und als meine Frau von der Toilette kam, gingen wir zum Zug Richtung Dresden, als wäre nichts gewesen. Den Vorfall musste ich am Abend dann aber doch erzählen. Befremdlich. Sehr befremdlich, wenn auch mit guten Ausgang!

Autor:

Martin Steiger

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