Zum Tod von Benedikt XVI.
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Der Tod des früheren Papstes Benedikt XVI. am Silvestermorgen ist in Ostdeutschland mit Anteilnahme und Trauer aufgenommen worden. Zahlreiche Wegbegleiter, Politiker und Kirchenvertreter würdigten den Ausnahme-Theologen, der wegen seines freiwilligen Rücktritts in die Geschichte eingehen wird.

Mit "großem Respekt und Dankbarkeit" blickte der katholische Bischof Heinrich Timmerevers vom Bistum Dresden-Meißen auf das Wirken des früheren Papstes als einen der "brillantesten theologischen Lehrer".

Ähnlich äußerte sich die Ratsvorsitzende der EKD, Annette Kurschus: «Joseph Ratzinger hat mit großem Scharfsinn und intellektueller Prägnanz theologische Beiträge geleistet."

Als «Mensch von Geist und Wort» würdigte Charlotte Knobloch den verstorbenen emeritierten Papst. Seine Rolle in der modernen Kirchengeschichte sei einzigartig gewesen, ist die Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern überzeugt. «Seine Spuren werden lange erkennbar sein.»

Als einen «tiefgründigen Denker und Theologen" erinnert sich Ralf Meister an den Verstorbenen. «Seine Klarheit in den eigenen Positionen verband er mit einem unerschütterlichen Willen zur Ökumene», so der Leitende Bischof der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche in Deutschland (VELKD).

Benedikts konfessionsverbindendes Bemühen sieht Magdeburgs katholischer Bischof Gerhard Feige differenziert. Der theologische Dialog zwischen den orthodoxen Kirchen und der katholischen Kirche sei durch ihn zwar wieder in Gang gekommen, "andererseits irritierten einige seiner Äußerungen evangelische Christen".

Das Eintreten Benedikts für den ökumenischen Dialog würdigte auch Heinrich Bedford-Strohm. Gleichwohl erinnerte der Vorsitzender des ÖRK-Zentralausschusses an die Erklärung «Dominus Jesus», die der damalige Kardinal Ratzinger veröffentlicht hatte und derzufolge protestantische Kirchen nicht als «Kirche im eigentlichen Sinne» gelten. Dies habe «Verletzungen hinterlassen».

Auf die Bedeutung Benedikts für den Osten Deutschlands wies der katholische Erfurter Bischof Ulrich Neymeyr hin: "Er hat nicht nur die Katholiken, sondern alle Christen in der Diaspora Ostdeutschlands in ihrem Glauben bestärkt."

Einer von ihnen ist der Künstler Michael Triegel, der Benedikt 2010 porträtierte. "Ohne ihn wäre mein Leben, mein Weg zum Christsein anders verlaufen", so Triegel. Benedikt habe ihn gelehrt, dass sich Glaube und Vernunft nicht widersprechen, sondern einander bedürfen.

(epd/red)
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Benedikt und die Ökumene
Autor:

Online-Redaktion

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