Aufarbeitung

Beiträge zum Thema Aufarbeitung

Aktuelles

Aufarbeitung sexuellen Missbrauchs
Kommission löst sich auf

Berlin (kna) - In einem bundesweit einmaligen Vorgang haben die zuständigen Bischöfe die gemeinsame Kommission zur Aufarbeitung sexuellen Missbrauchs im Erzbistum Berlin sowie den Bistümern Dresden-Meißen und Görlitz aufgelöst. Nach dem Rücktritt weiterer Mitglieder des Gremiums hätten sie beschlossen die Amtszeit der verbliebenen Mitglieder zum 31. Mai zu beenden, teilte das Erzbistum Berlin am Dienstag im Nachgang mit. Zur Begründung verweisen die Bischöfe auf den jüngsten Jahresbericht der...

  • 03.06.25
Aktuelles

Pandemie-Kommission Sachsen-Anhalt
Kritik an Umgang mit Menschen in Pflegeheimen

Eine Expertenkommission hat die Corona-Politik in Sachsen-Anhalt bewertet. Ihr Fazit fällt gemischt aus: Das Land habe vieles richtig gemacht, aber schlecht kommuniziert. Kritik übt die Kommission vor allem am Umgang mit Menschen in Pflegeheimen. Magdeburg (epd). Das Land Sachsen-Anhalt ist nach dem Gutachten einer Expertenkommission insgesamt verantwortungsvoll mit der Corona-Pandemie umgegangen. Man habe auf allen staatlichen Ebenen und in der Zivilgesellschaft ein sehr hohes Engagement und...

  • 20.05.25
  • 1
AktuellesPremium

Heilsamer Rückblick
Geschichte nicht ruhen lassen

Wann immer die Vergangenheit als belastend empfunden wird, werden Stimmen laut, die einen „Schlussstrich“ fordern. Wie Aufarbeitung ein neues Miteinander ermöglicht. Von Jochen Birkenmeier Es müsse doch „irgendwann auch mal gut sein“, man möge „nach vorne schauen“ und die „alten Geschichten“ ruhen lassen. Unangenehme Ereignisse sollen – wenn sie denn überhaupt thematisiert werden – lieber als unbedeutende Abweichungen, als bloße Episode einer ansonsten „erfolgreichen“ Geschichte verstanden...

  • 09.04.25
Aktuelles

Verbesserungen für Regimeopfer
Viel erreicht

Magdeburg (epd) – Johannes Beleites, seit April vergangenen Jahres neuer Beauftragter des Landes Sachsen-Anhalt zur Aufarbeitung der SED-Diktatur, rechnet künftig mit steigenden Beratungszahlen für DDR-Regimeopfer. Als Grund nannte er die Überarbeitung der SED-Unrechtsbereinigungsgesetze durch den Bundestag. Ende Januar hatte das Parlament zahlreiche Verbesserungen für Betroffene beschlossen. Bei der Vorstellung seines Tätigkeitsberichts für 2024 – der erste in seiner Amtszeit – sagte Beleites...

Aktuelles

Missbrauch
EKD etabliert Aufarbeitungskommissionen

Hannover (epd). Die evangelische Kirche und die Diakonie wollen einen weiteren Schritt bei der Aufarbeitung von sexualisierter Gewalt gehen. In den kommenden Wochen sollen dafür deutschlandweit regionale Aufarbeitungsgremien, die sogenannten Unabhängigen Regionalen Aufarbeitungskommissionen, an den Start gehen, wie die Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) und die Diakonie mitteilten. Grundlage ist eine Vereinbarung über Standards zur Aufarbeitung von Missbrauch mit der...

  • 13.03.25
Aktuelles

Staat-Kirchen-Gespräch Thüringen
Neue Regierung will an Aufarbeitung festhalten

Die neue Thüringer Landesregierung und die Kirchen haben sich zu einem ersten Austausch getroffen. Die Themen des Staat-Kirchen-Gesprächs waren der Ausgang der Bundestagswahl, der Richtungswechsel der Landesregierung in der Migrationspolitik und die Zusammenarbeit von Kirche und Politik bei der Stärkung der gesellschaftlichen Stabilität und Solidarität. Von Willi Wild  Gerade bei der Ausgestaltung der Migrationspolitik sehen die Kirchen Diskussionsbedarf. Landesbischof Friedrich Kramer betonte,...

Glaube und Alltag

Corona-Pandemie
Stäblein: Rolle der Kirchen aufarbeiten

Berlin (epd). Der evangelische Berliner Bischof Christian Stäblein hat sich für eine kritische Aufarbeitung der Rolle der Kirche in der Corona-Pandemie ausgesprochen. Es sei wichtig, jetzt mit Abstand zurückzublicken, sagte Stäblein. Es sei nicht alles falsch, aber auch nicht alles richtig gemacht worden. Die Kirchenleitung habe versucht, den Gemeinden möglichst viele Freiheiten zu lassen, betonte Stäblein. Nach Mai 2020 habe es keine flächendeckenden Lockdowns mehr in der Landeskirche gegeben,...

  • 22.02.25
Service + Familie

Missbrauchsaufarbeitung
Kirchen können Vorbild sein

Freiburg (epd). Die Aufarbeitung sexuellen Missbrauchs in den Kirchen kann aus Sicht renommierter evangelischer Theologen ein Vorbild für andere Einrichtungen sein. Dafür müssten seitens der Kirchen jedoch zunächst vier Ziele umgesetzt werden, heißt es in einem Beitrag des Kulturbeauftragten der Evangelischen Kirche in Deutschland, Johann Hinrich Claussen, und der Professoren Reiner Anselm, Harry Oelke und Thomas Zippert für die «Herder Korrespondenz» (Februar). Man müsse Betroffenen gerechter...

  • 28.01.25
Aktuelles

ForuM-Studie
"Es geht schleppend voran"

Bremen (epd). Ein Jahr nach Veröffentlichung der ForuM-Studie zum Missbrauch in der evangelischen Kirche sind aus Sicht der Betroffenensprecherin Nancy Janz schon eine Reihe von Veränderungen angestoßen worden. Zugleich gebe es für einen besseren Umgang mit sexualisierter Gewalt in der Kirche noch viel zu tun, sagte Janz. «Es geht immer noch schleppend und langsam voran.» Janz ist Sprecherin in der Betroffenenvertretung im Beteiligungsforum Sexualisierte Gewalt in der Evangelischen Kirche in...

  • 22.01.25
Aktuelles

Kurschus
Aufarbeitung «konstruktiv weitergehen»

Bielefeld (epd). Ein Jahr nach ihrem Rücktritt als Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) und Präses der Evangelischen Kirche von Westfalen hat die Theologin Annette Kurschus als Gast vor der westfälischen Landessynode gesprochen und dazu aufgerufen, die kirchlichen Herausforderungen gemeinsam anzugehen. «Es ist gut für mich, heute hier zu sein, und es ist unerwartet vertraut», sagte Kurschus am Sonntagabend vor der in Bielefeld tagenden Synode, die mit lautem und langem...

  • 25.11.24
Aktuelles

Buß- und Bettag
Vertrauen nach Missbrauchsskandal aufbauen

Der evangelische Buß- und Bettag war in diesem Jahr Anlass, sexualisierte Gewalt in der Kirche in den Fokus zu rücken. Kirchenvertreter und Betroffene gestalteten gemeinsam einen Fernsehgottesdienst, der im Ersten ausgestrahlt wurde. Frankfurt a.M. (epd). Die Protestanten in Deutschland haben am Mittwoch den Buß- und Bettag begangen. Dabei stand auch das Thema Missbrauch im Fokus. Obwohl der Tag außer in Sachsen kein Feiertag mehr ist, gab es in vielen Gemeinden Andachten und Gottesdienste. Die...

  • 20.11.24
Aktuelles

Trauer um Pfarrer und Bürgerrechtler
Ehrhart Neubert gestorben

Erfurt (epd). Der Pfarrer und Bürgerrechtler Ehrhart Neubert ist tot. Neubert starb am Sonntag 84-jährig in Limlingerode im Kirchenkreis Südharz, wie die Evangelische Kirche in Mitteldeutschland unter Berufung auf seine Familie bestätigte. Die Trauerfeier findet am 29. November in der Kirche in seinem Heimatort statt. Der 1940 als Sohn eines evangelischen Pfarrers in Herschdorf bei Ilmenau geborene Theologe war zu DDR-Zeiten unter anderem Studentenpfarrer in Weimar und wurde wegen seiner...

  • 19.11.24
BlickpunktPremium
Kreuzweg auf dem Todesstreifen: Figuren des Künstlers Ulrich Barnickel erinnern entlang der ehemaligen Grenze zwischen dem hessischen Rasdorf und Geisa in Thüringen an die Opfer der SED-Diktatur. Sie zeichnen die biblische Geschichte von Jesu Tod am Kreuz nach. Der Kreuzweg gehört zur Gedenkstätte Point Alpha.  | Foto: epd-bild/Renate Haller
2 Bilder

SED-Opfer
Änderungen an Gesetzentwurf gefordert

Der Thüringer Landesbeauftragte zur Aufarbeitung der SED-Diktatur, Peter Wurschi, fordert Änderungen am geplanten Gesetz zur Unterstützung von Opfern politischer Repression in der DDR. Von Corinna Buschow Es gebe in dem Entwurf zwar Stellschrauben, „die im Interesse der Opfer gedreht werden“, sagte Wurschi. Wesentliche Teile, wie eine angemessene Höhe der Opferrente sowie die versprochene Regelung zur Anerkennung gesundheitlicher Folgeschäden, fehlten aber. Wurschi sieht zudem Thüringer Opfer...

  • 13.11.24
Aktuelles

Hakenkreuz-Glocke
Gespräche wieder aufgenommen

Celle (epd). In der bereits vor Jahren aufgebrandeten Auseinandersetzung um den Umgang mit einer Hakenkreuz-Kirchenglocke aus der NS-Zeit in Faßberg bei Celle zeichnet sich eine Lösung ab. Die evangelische Kirche im niedersächsischen Faßberg solle ein «Denkort» werden, sagte die Lüneburger Regionalbischöfin Marianne Gorka: «Der Glocke kommt dabei eine besondere symbolische Rolle zu.» Zuvor hatte auf ihre Initiative hin eine Gruppe aus Vertreterinnen und Vertretern der Kirche, der örtlichen...

  • 13.11.24
Blickpunkt

Zwischenbilanz zu Missbrauchsfällen
Lob und Kritik für Bischof Neymeyr

Im katholischen Bistum Erfurt sind bislang 64 Menschen bekannt, die des sexuellen Missbrauchs an Minderjährigen und Schutzbefohlenen beschuldigt werden, 25 davon sind Geistliche. Das gab die Kommission zur Aufarbeitung sexualisierter Gewalt im Rahmen einer Zwischenbilanz bekannt. Karin Wollschläger Demnach haben sich inzwischen 78 Betroffene gemeldet, insgesamt wurden 338 500 Euro Anerkennungsleistungen gezahlt. Bei einem Großteil der Fälle, für die alle relevanten Akten seit 1945 durchsucht...

  • 07.11.24
Aktuelles

EKD-Synode
Fehrs: Abschottung scheint wichtiger als Menschenwürde

Im November stellt sich die Hamburger Bischöfin Kirsten Fehrs zur Wahl für den Ratsvorsitz der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD). Im Interview mit Franziska Hein erzählt sie, wie die Kirche den Schutz der Menschenrechte stärken kann und wie die EKD bei der Aufarbeitung sexualisierter Gewalt vorankommt. Unsere Nachrichten sind aktuell von Gewalt, Hass und auch von der Klimakrise geprägt. Leben wir in einer gottlosen Welt? Fehrs: Das sicher nicht. Aber wir leben in einer Welt, in der...

Service + Familie

Missbrauch in der Kirche
Anerkennungsleistungen nicht transparent

Missbrauchsbetroffene haben einen Dschungel von Regelungen in den 20 evangelischen Landeskirchen und der Diakonie vor sich, wenn sie Anerkennungsleistungen beantragen. Das sei intransparent, kritisiert die Missbrauchsbeauftragte des Bundes. Berlin (epd). Die Missbrauchsbeauftragte der Bundesregierung, Kerstin Claus, hat das derzeitige Verfahren für Anerkennungsleistungen in der evangelischen Kirche für Missbrauchsbetroffene als nicht transparent kritisiert. In den 20 evangelischen Landeskirchen...

  • 13.09.24
Kirche vor OrtPremium
Weniger Politik, mehr Evangelium wünscht sich der Bürgerrechtler Johannes Beleites. Kirchengemeinden und Kirchenkreise beteiligen sich beim Bündnis "weltoffenes Thüringen", hier bei der Gründung der überparteilichen Initiative Anfang 2024 in Jena.  | Foto: epd-bild/Paul-Philipp Braun
2 Bilder

Plädoyer für offene Kirchen
"Lasst uns miteinander reden und einander zuhören"

In einem Gastbeitrag ermutigt der Landesbeauftragte für die Aufarbeitung der SED-Diktatur in Sachsen-Anhalt zum Gespräch in unseren Gemeinden. Von Johannes Beleites "Nächstenliebe braucht Klarheit“, „Herz statt Hetze“, „Unser Kreuz hat keine Haken“, „Gesicht zeigen – wählen gehen“ – wer aufmerksam durchs Land geht, kommt an diesen Slogans nicht mehr vorbei. Hinter einigen Fenstern ist es dunkel geworden, und manch gotische Steinmetzkunst ist nicht mehr sichtbar, seit die Banner aufgehängt...

  • 24.07.24
BlickpunktPremium
Mahnung in der Mitte der Hauptstadt: Das Denkmal für die ermordeten Juden Europas in Berlin erinnert an die rund sechs Millionen Juden, die unter der Herrschaft der Nationalsozialisten ermordet wurden. An jüdischen Widerstand werde hingegen kaum erinnert.  | Foto: epd-bild/Jens Schlüter
3 Bilder

Interview
Das Märchen von der Versöhnung

Die Aufarbeitung des Nationalsozialismus ist juristisch gescheitert, die Gedenkkultur fragt nicht nach den Tätern. Im Gespräch mit Katja Schmidtke erklärt der Jurist Achim Doerfer diese Defizite und erläutert, was "Auge um Auge, Zahn um Zahn" wirklich bedeutet. Ihr Buch beginnt mit einer Szene, die aus dem Film "Inglourious Basterds" stammen könnte: Juden rächen sich an Nazis. Warum verorten wir solche Geschichten eher in Filmen als in der Realität? Achim Doerfer: Nach dem Krieg hat sich ein...

  • 28.02.24
BlickpunktPremium
Weites Feld: Der Themenkomplex sexualisierte Gewalt in der Kirche umfasst viele Bausteine. Auch wenn in den vergangenen Jahren Etappen erreicht wurden, ist der Weg noch nicht zu Ende.  | Foto: Paul-Philipp Braun
2 Bilder

Bleibende Aufgaben

Sexualisierte Gewalt in der Kirche soll mit Gremien, Qualitätsstandards und Raum für Betroffenenperspektiven aufgearbeitet werden. Auch Intervention und Prävention wollen Kirche und Diakonie stärken. Ein Zwischenbericht. Von Katja Schmidtke Die EKM hat bereits im April 2023 ihre Zuarbeit an die Wissenschaftler abgeschlossen. Für das Teilprojekt E der Studie – Kennzahlen zur Häufigkeit des sexuellen Missbrauchs im Bereich der evangelischen Kirche in Deutschland und Merkmale des institutionellen...

  • 24.01.24
Service + Familie

Jugendschutz
Die Angst vorm Jugendamt

Die Unabhängige Kommission zur Aufarbeitung sexuellen Kindesmissbrauchs hat die Rolle der Jugend-ämter in Fällen sexueller Gewalt untersuchen lassen. Anlass für die Fallstudie waren Berichte Betroffener, «wonach das Jugendamt kontaktiert wurde, aber kein Schutz erfolgte», wie es die Sozialwissenschaftlerin Barbara Kavemann formulierte. Die höchste Hürde ist die Kontaktaufnahme überhaupt. Der Studie zufolge hindert die Angst vor dem Jugendamt Kinder, Jugendliche und auch Angehörige häufig, sich...

  • 24.01.24
Eine Welt

Blickwechsel
Aufarbeitung hat gerade erst begonnen

Das Konterfei von Adolf Lüderitz prangt nach wie vor auf einem Gedenkstein auf der Haifischinsel im nach ihm benannten Ort Lüderitz im südlichen Namibia. Und das, obwohl an diesem Ort im Zuge des deutschen Kolonialkrieges gegen die Herero und Nama ein Konzentrationslager eingerichtet wurde, in welchem etwa die Hälfte aller Insassen elendig umkam. von Thorsten Wettich Während an anderen Orten in Namibia im Zuge der Dekolonisierung bereits Denkmäler von deutschen Soldaten und Staatsmännern...

  • 07.10.23
Aktuelles

Geschichte
Stiftung kritisiert Instrumentalisierung der DDR-Geschichte

Berlin (epd) - Die Direktorin der Bundesstiftung Aufarbeitung, Anna Kaminsky, hat eine zunehmende Instrumentalisierung der DDR-Geschichte kritisiert. Dieser müsse man nicht nur dann entgegentreten, wenn etwa «Rechtspopulisten die friedliche Revolution für sich vereinnahmen wollen, sondern auch, wenn zum Beispiel die Sicherung der EU-Außengrenze mit dem SED-Grenzregime gleichgesetzt» wird, erklärte Kaminsky auf einer Festveranstaltung zum 25-jährigen Bestehen der Stiftung. Das Wissen über die...

  • 31.08.23
Blickpunkt

DDR
Kindesmissbrauch wenig aufgearbeitet

Von Karin Wollschläger (KNA) "Willkommen in der Tripperburg!" Das waren die ersten Worte, die damals die 15-jährige Angelika Börner hörte, als sie 1965 in die geschlossene Venerologischen Station der Poliklinik in Halle/Saale zwangseingewiesen wurde. "Ich wusste überhaupt nicht, warum ich da bin." Bei einer Fachtagung zu Kindesmissbrauch in der DDR berichtet sie in Magdeburg von ihrem Aufenthalt in der Abteilung für Geschlechtskranke. Achteinhalb Wochen voller Prügel, Demütigungen, Schlafentzug...

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