Christen in der DDR

Beiträge zum Thema Christen in der DDR

Kirche vor OrtPremium
Gerlinde Breithaupt, hier mit ihrem Mann Joachim, schreibt in ihrem Buch über die Zeit zwischen 1977 und 1990, von einem gewagten Sprung von West nach Ost.  | Foto: Katja Schmidtke

Christen in der DDR
Mein Weg mit Gott

Deutsche Geschichte: 1977 lernen Gerlinde und Joachim sich kennen. Es ist Liebe. Aber das allein reicht nicht für ein gemeinsames Leben. Denn er kommt aus dem Osten, sie aus dem Westen. Von Katja Schmidtke Die Welt stand ihr offen, und Gerlinde Schnübbe wollte sie kennenlernen. Die Studienzeit in Heidelberg und Göttingen in den 1970er-Jahren versprach Freiheit: Die Möglichkeit, das Leben und den Glauben neu auszuprobieren. Einfach im Lebensstandard, aber voller Ideale, nah bei den Menschen und...

  • 26.03.24
  • 55× gelesen
Feuilleton
Der neue Lern- und Gedenkort mit Dauerausstellung im früheren Hafttrakt B des ehemaligen Kaßberg-Gefängnisses in Chemnitz | Foto: epd-bild/Wolfgang Schmidt

Gedenkstätten
Warten auf den Tag X

Tausende politische Gefangene haben einst vom Chemnitzer Kaßberg aus den Weg in die Freiheit angetreten. Die SED-Diktatur verkaufte sie für Devisen in den Westen. Nach Jahrzehnten ist der authentische Ort nun dauerhaft öffentlich zugänglich. Von Katharina Rögner (epd) Michael Schlosser ist an den Unrechtsort zurückgekehrt: 1984 saß er im Chemnitzer Kaßberg-Gefängnis, in der DDR das Drehkreuz der Stasi für den Häftlingsfreikauf durch den Westen. Der ehemalige Hafttrakt B wurde in den vergangenen...

  • 30.10.23
  • 115× gelesen
  • 1
Kirche vor OrtPremium
Wo Geschichte lebendig wird: Cornelia Seifert am Gedenkort der innerdeutschen Teilung bei Lehesten. Ein Stück alter Grenzzaun ist hier von Kindern mit Bildern gestaltet worden. | Foto: Sabine Bujack
3 Bilder

Christen in der DDR
Die Anstifterin

Ausgezeichnet: Mit ihrem Engagement hat Cornelia Seifert im ehemaligen DDR-Sperrgebiet Zäune eingeris-sen – um später ein Stück Grenze wieder aufzubauen. Anfang Oktober hat die Religionslehrerin aus Lehesten das Bundesverdienstkreuz erhalten. Außer ihr wundert sich darüber niemand. Von Sabine Bujack Wer durch die Berg- und Schieferstadt Lehesten (Kirchenkreis Rudolstadt-Saalfeld) geht, kann ihr auf Schritt und Tritt begegnen, selbst wenn Cornelia Seifert gerade nicht da ist. Denn die 65-Jährige...

  • 18.10.23
  • 254× gelesen
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Einer unter 27: Als Dieter Erler 1978 seine Ausbildung zum Pfleger antrat, war er unter den 27 Schwesternschülerinnen der Hahn im Korb.  | Foto: Thomas Schäfer
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Jubiläum
Thälmann sei Dank

Die Krankenpflege im Sophienhaus war mehr als 120 Jahre ein Segen mitten im Herzen von Weimar. Das in Randlage vor 25 Jahren neu erbaute Klinikum ist zu einem Glücksfall für Stadt und Umland geworden. In das Leben von Dieter Erler gehören beide. Von Uta Schäfer Meinen Glauben und meinen Berufsweg habe ich Ernst Thälmann zu verdanken“, sagt Dieter Erler verschmitzt und ist sich des Überraschungseffektes bewusst. Der Festakt zum 25. Jubiläum des Sophien- und Hufeland-Klinikums Weimar wird in...

  • 13.09.23
  • 124× gelesen
Aktuelles
Blick in das ehemalige Ost-Berliner Polizeigefängnis: Im Zuge der Niederschlagung des Aufstands vom 17. Juni sind in der gesamten DDR Tausende Menschen verhaften worden.
 | Foto: epd-bild/Rolf Zöllner

Gedenktage
App mit Liveticker zum 17. Juni 1953 in der DDR

Berlin (epd) - Zum 70. Jahrestag des DDR-Volksaufstands vom 17. Juni 1953 lassen sich die damaligen Ereignisse erstmals auf einem Liveticker verfolgen. Eingebettet in die berlinHistory.app biete der Liveticker Informationen zu den Massenprotesten an rund 350 Orten in der damaligen DDR, sagte der Vorsitzende des Vereins berlin.History, Rainer Klemke. Neben den Brennpunkten in Ost-Berlin werden auch die Ereignisse in mehr als 140 Städten und Dörfern des Landes Brandenburg dokumentiert....

  • 16.06.23
  • 170× gelesen
FeuilletonPremium
Zum 70. Mal jährt sich in diesem Jahr der DDR-Volksaufstand vom 17. Juni. Zwei Gedenkstelen vor dem Magdeburger Innenministerium, die kürzlich eingeweiht wurden, sollen an die Opfer erinnern. | Foto:  MI LSA/Matthias Piekacz
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17. Juni 1953
Stärker als die Angst

Gepolter im Treppenhaus, Steinwürfe gegen Kirchenfenster, polizei-liche Vernehmungen, Schul-verweise – gerade gegen die Junge Gemeinde ging der DDR-Staat hart vor. Erinnerungen an ein schwieriges Jahr. Von Helga Domke Im Jahr 1953 ging ich in Herzberg (heute Kirchenkreis Bad Liebenwerda) in die 10. Klasse der Oberschule. Bereits seit zwei Jahren gehörte ich zur Jungen Gemeinde und durfte das Kugelkreuz tragen. Die wöchentlichen Bibelstunden im Gemeindehaus betreuten für die Mädchen die...

  • 14.06.23
  • 102× gelesen
AktuellesPremium
Wolfram Hülsemann (r.) beim Fürbittgottesdienst in der Berliner Samariterkirche im Januar 1988 | Foto: epd-bild/Bernd Bohm

Wegbereiter der Friedlichen Revolution wird 80
Wehrhaft aus Überzeugung

Die Pressezensur der SED war unerträglich geworden. Und so erschien die Osternummer der Wochenzeitung „Die Kirche“ 1988 mit weißen Flecken. So manche Ausgaben der evangelischen Wochenblätter DDR-weit durften in diesem Jahr nicht gedruckt werden. Von Bettina Röder Am 16. Oktober demonstrierten 200 Menschen für Pressefreiheit, unter ihnen der Berliner Stadtjugendpfarrer Wolfram Hülsemann. Als Anwalt der jungen Menschen, die gegen die Unterdrückung durch den SED-Staat aufbegehrten, hatte er sich...

  • 13.04.23
  • 134× gelesen
AktuellesPremium
DDR-Aufarbeitung  Lothar Rochau ist als Mensch wie als Marathonläufer einer, der durch den Schmerz hindurch muss. In seinem 70. Lebensjahr streitet er für die Anerkennung des erlittenen Unrechts.
 | Foto: Katja Schmidtke

Christen in der DDR
"Ich bin Täter des Wortes"

Die Zahl 40 steht im Christentum für Buße und Neubeginn. Lothar Rochau hofft, dass diese Verheißung auch für ihn gilt. Von Katja Schmidtke Manchmal rollen die Leute mit den Augen, atmen laut aus, fragen: Ist es nicht langsam mal gut? Was willst du noch? Lothar Rochau strafft die Schultern, ein Lächeln umspielt die Lippen, die dunklen Augen leuchten. "Seelenfrieden", antwortet er. Rochau ist einer, der für seine Überzeugung kämpft. Das war schon 1977 so, als er als Diakon in Halle-Neustadt die...

  • 30.03.23
  • 141× gelesen
Kirche vor OrtPremium
Dirk Marschall: Von Gemeinde zu Gemeinde ist er getingelt, um vom Frieden zu singen. Ein Foto von einem seiner Konzerte ist sogar in einer Publikation verewigt.  | Foto: Conny Mauroner

Bausoldat und Pazifist
Mit der Gitarre für den Frieden

Der Weimarer Diakon und Musiker Dirk Marschall ist zu DDR-Zeiten für Frieden und Gerechtigkeit eingetreten – und wollte den Sozialismus verändern. Bis heute singt er gegen Hass und Gewalt an. Von Conny Mauroner Die EOS war schon eine harte Zeit“, erinnert sich Dirk Marschall, der heute Gemeinde-Diakon in Weimar ist. „1972 war das. Eine ganze Weile her und doch hat mich die Zeit sehr geprägt.“ Dirk Marschall war Teenager, als er aufs Internat nach Meiningen kam. Jeden Tag von seinem Heimatort in...

  • 10.02.23
  • 158× gelesen
Blickpunkt
Eine Karteikarte mit dem Stempelaufdruck "MfS" | Foto: epd-bild / Sören Stache

Aufarbeitung
Neuer Versuch zur Rekonstruktion von Stasi-Unterlagen

Berlin (epd) - Das Bundesarchiv plant einen neuen Versuch zur virtuellen Rekonstruktion zerrissener Stasi-Akten. Dafür werde der Vertrag zur Grundlagenforschung mit dem Fraunhofer-Institut für Produktionsanlagen und Konstruktionstechnik gekündigt, teilte die Behörde am Dienstag in Berlin mit. Das Pilotprojekt habe zu keinem geeigneten technischen Verfahren geführt, welches das Zusammensetzen der rund 15.500 vorhandenen Säcke mit Schnipseln in einem abschätzbaren Zeitraum zu wirtschaftlich...

  • 01.02.23
  • 34× gelesen
Feuilleton
2 Bilder

Rezension
Zwischen Selbstbehauptung und Anpassung

Es ist ein beeindruckendes Buch, das Konrad Flämig da vorlegt: Akribisch hat er umfangreiches Faktenmaterial recherchiert und lesenswert aufbereitet. Somit bekommt der Leser einen weiten und fundierten Einblick in die Geschichte des Gnadauer Kinder- und Jugenddienstes in der DDR. Von Thomas Käßner Aber nicht nur das. Zeitgeschichte wird lebendig. Wer die DDR selbst erlebt hat, fühlt sich beim Lesen wieder in die Zeit zurückversetzt, in der der DDR-Staat den Christen zugesetzt hat, um sie dem...

  • 15.01.23
  • 164× gelesen
Kirche vor OrtPremium
Elly Boddien mit den 10 Geboten von "Gewaltlos leben", die damals alle unterschrieben – als Glaubensbekenntnis und stillen Protest.  | Foto: Foto: Willi Wild
2 Bilder

Gewaltlos leben
Die Welt ins Dorf geholt

Flügel: Das konnte doch nicht alles gewesen sein! Sie wollte raus aus der dörflichen Enge, in die weite Welt. In der Jungen Gemeinde hörte sie, wovon sie geträumt hatte. Was sie im geschützten kirchlichen Raum kennengelernt hat und wie das ihr weiteres Leben beeinflusste. Von Willi Wild Mit ihrem richtigen Vornamen spricht sie kaum jemand an. Seit den Tagen der Jungen Gemeinde ist sie „die Elly“. Elke „Elly“ Boddien gehört zu den aktivsten Posten in der Gruppe „Gewaltlos leben“, die vor 40...

  • 19.10.22
  • 90× gelesen
FeuilletonPremium
Unter dem Radar der offiziellen Kulturpolitik suchten Künstler ihre Freiräume. In der jetzigen Schau wird ein lebendiges Bild der damaligen Kunstszene vermittelt. Zudem werden Werke aus der Zeit nach 1990 gezeigt. | Foto: Doris Weilandt
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Christen in der DDR
Behauptung von Unabhängigkeit

Jenaer Hofvernissagen: Eine Ausstellung erinnert an die größtenteils illegalen Kunstaktionen in den späten 1980er-Jahren. Von Doris Weilandt Besucher strömen zur Vernissage. Viele liegen sich in den Armen, freuen sich über das Wiedersehen. Ein Treffen von Menschen, die einander Familie waren, die Freiheit der Kunst verteidigt haben gegen staatliche Vereinnahmung und Repression. Die Trafo-Halle in Jena kann den Andrang kaum fassen. Das Thüringer Archiv für Zeitgeschichte „Matthias Domaschk“ und...

  • 12.10.22
  • 55× gelesen
Blickpunkt

Studie
Politisch Verfolgte in der DDR stark von Altersarmut bedroht

Politische Verfolgte der SED-Diktatur in der Hauptstadt sind heute einer Untersuchung zufolge besonders stark von Altersarmut bedroht. Ihr verfügbares Einkommen sei im Mittel deutlich geringer als der Durchschnitt der Bevölkerung Berlins, heißt es in einer Studie des Berliner Instituts für Sozialforschung (BIS) im Auftrag des Berliner Aufarbeitungsbeauftragten Tom Sello. Das verfügbare Durchschnittseinkommen der Befragten mit Rehabilitierungsantrag betrug demnach ohne die Leistungen aus den...

  • 24.09.22
  • 33× gelesen
Kirche vor Ort

Die Opfer endlich entschädigen
Ein Verstoß gegen die Menschenwürde

Die sachsen-anhaltische Beauftragte für die Aufarbeitung der SED-Diktatur, Birgit Neumann-Becker, hat ihre Forderung bekräftigt, Opfer von Zwangsaussiedlungen vor 70 Jahren an der innerdeutschen Grenze finanziell zu entschädigen. Von Angela Stoye „Zwangsaussiedlungen verstießen gegen die Menschenwürde“, so Neumann-Becker in einem Vortrag, den ihre Referentin am 18. Juni bei einer Tagung zu „Zwangsaussiedlungen in der DDR“ im altmärkischen Diesdorf vortrug. „Oftmals verursachten die...

  • 25.06.22
  • 18× gelesen
Aktuelles
G+H Nr. 25 vom 19.6.2022 | Foto: Screenshot G+H

Freitag, vor eins ...
Unsere Seite 1 – Freischwimmer mit Botschaft

Wow, allein schon bei der Vorstellung bleibt einem die Puste weg. Das Vorhaben des tunesischen Extremschwimmers Nejib Belhedi hat es in sich.  155 Kilometer will er durchs Mittelmeer schwimmen – nicht allein aus sportlichen Gründen. Der 70-Jährige hat eine Botschaft. Am späten Mittwochabend ist Nejib Belhedi nahe der italienischen Insel Pantelleria gestartet. Sein Ziel: Hammamet in Tunesien.  Ohne Pause will er schwimmen – das muss man sich mal vorstellen. Die beflissenen Guinness-Buch-Leser...

  • 17.06.22
  • 105× gelesen
Aktuelles
2 Bilder

Kommentiert
Individuell schwierig

Als ein Gesprächsangebot will man das Anerkennungsverfahren, das die Landeskirche nach ihrem Bußwort 2017 initiiert hatte, verstanden wissen. Von Beatrix Heinrichs Der Fonds, der dafür eingerichtet wurde, ist der Versuch, das Leid, das Menschen zu DDR-Zeiten durch kirchliches Handeln oder auch durch dessen Unterlassung erfahren haben, zu begleichen – ohne es aber Entschädigung oder Wiedergutmachung zu nennen. 500 000 Euro stellt die Landeskirche dafür zur Verfügung. Die Erklärung, nach welchen...

  • 16.06.22
  • 20× gelesen
AktuellesPremium
Löwengrube im "Löwengebäude": Zwischen 1961 und 1989 wurden an der Uni Halle mehr als 220 Studenten exmatrikuliert. Unter ihnen viele überzeugte Christen. Gerade in den 1950er-Jahren konnte schon die Zugehörigkeit zur Studentengemeinde reichen, um "geext" zu werden. | Foto: Foto: Uni Halle/Markus Scholz
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Verfolgung und deren Aufarbeitung
Willkür mit System

Aufarbeitung ist ein abstrakter Begriff. Dahinter verbirgt sich mühevolle Archivarbeit an zahllosen Einzelschicksalen, die einen Zusammenhang offenbaren. Die Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg stellt sich dieser Mammutaufgabe. Von Katja Schmidtke Die Geschichte nimmt ihren Anfang mit Günther Dehn: Der Ordinarius für praktische Theologie an der Universität Halle wurde am 13. April 1933 als einer der ersten im Deutschen Reich aus seiner Professur entlassen. Schon im Herbst 1932 war Dehn...

  • 15.06.22
  • 59× gelesen
AktuellesPremium
Zu einem Protestmarsch, der vom Ost-Berliner Evangelischen Konsistorium in der Nähe des Stadtzentrums zum Presseamt beim Ministerrat führen sollte, hatten kirchliche Mitarbeiter unter anderem der Solidarischen Kirche am 10. Oktober 1988 aufgerufen. Die etwa 200 Teilnehmer wollten damit gegen die Zensurmaßnahmen bei den evangelischen Kirchenzeitungen in der DDR protestieren. Nach wenigen hundert Metern wurde die Demonstration gewaltsam aufgelöst, und etwa 80 Personen wurden festgenommen. | Foto: epd-bild/Bernd Bohm

Christen in der DDR
Unabhängige Opposition

Arbeitskreis Solidarische Kirche: Er war ein wichtiger Motor für Veränderungen in der DDR. Heute, über 35 Jahre nach der Gründung, ist er zu Unrecht in Vergessenheit geraten. Von Bettina Röder Friedliche Revolution in der DDR hat viele Mütter und Väter. Die meisten von ihnen hatten ihren Arbeitsschwerpunkt in den kirchlich orientierten Basisgruppen. Seit 1986 gehörte auch der DDR-weite „Arbeitskreis Solidarische Kirche“ dazu, der schon ein Jahr später, im März 1987, seine erste...

  • 12.03.22
  • 195× gelesen
BlickpunktPremium
Erfahrungen, Erinnerungen, Erkenntnisse: Joachim Goertz, einer der Aktiven von damals, hat Zeugnisse und Dokumente in dem Buch "Die Solidarische Kirche in der DDR", erschienen im BasisDruck Verlag Berlin, festgehalten. Die basisdemokratische Bewegung innerhalb der evangelischen Kirche hat sich nach der Wende aufgelöst.  | Foto: zeitzeichen/Rolf Zöllner
3 Bilder

Solidarische Kirche – Opposition in der DDR
Fundamentaler Unterschied

Vor 35 Jahren erschien die Zeitschrift des Arbeitskreises Solidarische Kirche in der DDR. Die Gruppe junger Pfarrerinnen und Pfarrer setzte sich für demokratische Reformen in Kirche und Gesellschaft ein. Pfarrer Joachim Goertz gehörte damals dazu. Mit ihm sprach Willi Wild über vergangene Zeiten und aktuelle Bezüge. Wer oder was war der Arbeitskreis Solidarische Kirche? Joachim Goertz: Der Arbeitskreis ist aus einer Initiative ehemaliger Studenten des Katechetischen Oberseminars in Naumburg...

  • 09.03.22
  • 263× gelesen
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AktuellesPremium
Joachim Garstecki | Foto: Viktoria Kühne

Joachim Garstecki wird am 28. Februar 80 Jahre alt
Mann des Friedens

Friedrich Kramer erinnert sich noch genau: Er war damals 17 Jahre alt und Schüler des Melanchthon-Gymnasiums der Lutherstadt Wittenberg, als Joachim Garstecki sein Denken „maßgeblich beeinflusst“ hat. Von Bettina Röder Wie so viele Jugendliche hatte er sich Anfang der 80er-Jahre der DDR-weiten Bewegung „Schwerter zu Pflugscharen“ angeschlossen. Er wollte aus seiner Angst vor dem Wettrüsten in Ost und West und vor einem atomaren Krieg keinen Hehl machen. Dazu habe er immer wieder erklären...

  • 18.02.22
  • 250× gelesen
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Kirche vor Ort
Roland M. Lehmann (l.) und Rainer Eppelmann | Foto: Doris Weilandt
2 Bilder

Diskriminierung von Gläubigen
Christlicher Widerstand in der DDR

Die Kulisse hätte nicht passender sein können: Unter dem Bild „Aufbruch der Jenaer Studenten in den Freiheitskampf 1813“ von Ferdinand Hodler in der Aula der Jenaer Universität redete Roland M. Lehmann mit Rainer Eppelmann, dem Friedensaktivisten und Minister für Abrüstung und Verteidigung in der Regierung de Maizière, über dessen Zeit als Bausoldat. „Wer als junger Mann den Wehrdienst verweigerte, musste mit Haftstrafen rechnen“, erzählt Eppelmann. Acht Monate hat er in den 1960er-Jahren für...

  • 06.10.21
  • 174× gelesen
BlickpunktPremium
Engagierter Christ: Jochen Heyroth ist studierter Landwirt, arbeitete an der Universität und im Hallenser Fleisch-Kombinat. Nach der Wende wirkte er hauptberuflich und ehrenamtlich in der Kirche mit.  | Foto: Foto: Katja Schmidtke
2 Bilder

Porträt
Klares Bekenntnis

Halle richtet die Feierlichkeiten zum Tag der Deutschen Einheit aus. Der Festgottesdienst wird in der Pauluskirche gefeiert. Einer, der mit der Gemeinde seit 1968 verbunden ist, ist Jochen Heyroth. Er träumte lange Zeit von einem "verbesserlichen Sozialismus". Von Katja Schmidtke Gewiss, er hätte beruflich mehr erreichen können – eine wissenschaftliche Laufbahn oder ein Aufstieg im Kombinat. Aber Jochen Heyroth war das nicht so wichtig. Der studierte Landwirt hat nie einen Hehl daraus gemacht,...

  • 03.10.21
  • 148× gelesen
BlickpunktPremium
Maritimes Erbe: Pfarrer Johannes Staak vor dem Zeesboot von 1936. Es ist Teil der traditionellen Prozession zum Seemannsgottesdienst und befindet sich an der Nordwand der Kirche. | Foto: Fotos (3): Sabine Ludwig
2 Bilder

Poel
Wo der Pfarrer die Zeese auswirft

37 Quadratkilometer Paradies: Sie ist charmant. Und immer noch sehr ursprünglich. Poel, die kleine und recht unbekannte Schwester der ostdeutschen Inseln Rügen und Usedom. Pfarrer Johannes Staak lässt den Seemannsgottesdienst hier zum alljährlichen Höhepunkt werden. Von Sabine Ludwig  Obwohl die Hansestadt Wismar nur einen Katzensprung entfernt liegt. Für die fast 3000 Insulaner gibt es nur eine Kirche. Als Namensgeberin steht diese in Kirchdorf. Der winzige Hafenort im Zentrum der Insel wird...

  • 28.09.21
  • 114× gelesen
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