Aufarbeitung

Beiträge zum Thema Aufarbeitung

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Heilsamer Rückblick
Geschichte nicht ruhen lassen

Wann immer die Vergangenheit als belastend empfunden wird, werden Stimmen laut, die einen „Schlussstrich“ fordern. Wie Aufarbeitung ein neues Miteinander ermöglicht. Von Jochen Birkenmeier Es müsse doch „irgendwann auch mal gut sein“, man möge „nach vorne schauen“ und die „alten Geschichten“ ruhen lassen. Unangenehme Ereignisse sollen – wenn sie denn überhaupt thematisiert werden – lieber als unbedeutende Abweichungen, als bloße Episode einer ansonsten „erfolgreichen“ Geschichte verstanden...

  • 09.04.25
Aktuelles

Trauer um Pfarrer und Bürgerrechtler
Ehrhart Neubert gestorben

Erfurt (epd). Der Pfarrer und Bürgerrechtler Ehrhart Neubert ist tot. Neubert starb am Sonntag 84-jährig in Limlingerode im Kirchenkreis Südharz, wie die Evangelische Kirche in Mitteldeutschland unter Berufung auf seine Familie bestätigte. Die Trauerfeier findet am 29. November in der Kirche in seinem Heimatort statt. Der 1940 als Sohn eines evangelischen Pfarrers in Herschdorf bei Ilmenau geborene Theologe war zu DDR-Zeiten unter anderem Studentenpfarrer in Weimar und wurde wegen seiner...

  • 19.11.24
Aktuelles

Geschichte
Stiftung kritisiert Instrumentalisierung der DDR-Geschichte

Berlin (epd) - Die Direktorin der Bundesstiftung Aufarbeitung, Anna Kaminsky, hat eine zunehmende Instrumentalisierung der DDR-Geschichte kritisiert. Dieser müsse man nicht nur dann entgegentreten, wenn etwa «Rechtspopulisten die friedliche Revolution für sich vereinnahmen wollen, sondern auch, wenn zum Beispiel die Sicherung der EU-Außengrenze mit dem SED-Grenzregime gleichgesetzt» wird, erklärte Kaminsky auf einer Festveranstaltung zum 25-jährigen Bestehen der Stiftung. Das Wissen über die...

  • 31.08.23
Blickpunkt

DDR
Kindesmissbrauch wenig aufgearbeitet

Von Karin Wollschläger (KNA) "Willkommen in der Tripperburg!" Das waren die ersten Worte, die damals die 15-jährige Angelika Börner hörte, als sie 1965 in die geschlossene Venerologischen Station der Poliklinik in Halle/Saale zwangseingewiesen wurde. "Ich wusste überhaupt nicht, warum ich da bin." Bei einer Fachtagung zu Kindesmissbrauch in der DDR berichtet sie in Magdeburg von ihrem Aufenthalt in der Abteilung für Geschlechtskranke. Achteinhalb Wochen voller Prügel, Demütigungen, Schlafentzug...

Kirche vor Ort

Aufarbeitung
40 biblische Jahre später

Der EKM-Anerkennungsausschuss für die Opfer von DDR-Unrecht will bis zum September eine Auswertung seiner Arbeit vorlegen. Das teilte Christian Dietrich mit. Der Pfarrer ist Geschäftsführer des dreiköpfigen Ausschusses und zugleich als Seelsorger für die Betroffenen zuständig. Die Fallbearbeitung soll bis Ende Juni abgeschlossen sein, so Dietrich. Von Beatrix Heinrichs und Katja Schmidtke Im Oktober 2017 hatte sich die EKM in einem Bußwort zu ihrer Verantwortung bekannt. Im Mai 2021 wurde von...

  • 29.06.23
Aktuelles

SED-Opferbeauftragte
Kaum Anerkennung von Schäden

Ehemalige DDR-Bürger haben es noch immer schwer, gesundheitliche Folgen etwa von Inhaftierung anerkennen zu lassen. Die SED-Opferbeauftragte fordert eine Neuausrichtung der Verfahren. Sachbearbeitern fehle es an Wissen. Die Bundesbeauftragte für die Opfer der SED-Diktatur, Evelyn Zupke, hat mangelnde Anerkennung von verfolgungsbedingten Gesundheitsschäden beklagt. «Weiterhin scheitert die breite Mehrheit der Betroffenen mit ihren Anträgen», erklärte Zupke am Donnerstag in Berlin bei der...

  • 20.06.23
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Christen in der DDR
"Ich bin Täter des Wortes"

Die Zahl 40 steht im Christentum für Buße und Neubeginn. Lothar Rochau hofft, dass diese Verheißung auch für ihn gilt. Von Katja Schmidtke Manchmal rollen die Leute mit den Augen, atmen laut aus, fragen: Ist es nicht langsam mal gut? Was willst du noch? Lothar Rochau strafft die Schultern, ein Lächeln umspielt die Lippen, die dunklen Augen leuchten. "Seelenfrieden", antwortet er. Rochau ist einer, der für seine Überzeugung kämpft. Das war schon 1977 so, als er als Diakon in Halle-Neustadt die...

  • 30.03.23
Aktuelles

Erklär-Video
Warum feiern wir die Einheit?

Erfurt (epd) - Kirchengemeinden der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland (EKM) planen am 3. Oktober zahlreiche Veranstaltungen zum Tag der Deutschen Einheit. Landesweit gebe es Andachten, Gottesdienste, Konzerte, Lesungen, Feste und Wanderungen sowie die Beteiligung an der Aktion „Deutschland singt“, teilte die Landeskirche mit. Landesbischof Friedrich Kramer wird am 3. Oktober im ökumenischen Fernsehgottesdienst im Erfurter Dom St. Marien predigen. Die liturgischen Handlungen übernimmt...

  • 02.10.22
Aktuelles

Freitag, vor eins ...
Unsere Seite 1 – Freischwimmer mit Botschaft

Wow, allein schon bei der Vorstellung bleibt einem die Puste weg. Das Vorhaben des tunesischen Extremschwimmers Nejib Belhedi hat es in sich.  155 Kilometer will er durchs Mittelmeer schwimmen – nicht allein aus sportlichen Gründen. Der 70-Jährige hat eine Botschaft. Am späten Mittwochabend ist Nejib Belhedi nahe der italienischen Insel Pantelleria gestartet. Sein Ziel: Hammamet in Tunesien.  Ohne Pause will er schwimmen – das muss man sich mal vorstellen. Die beflissenen Guinness-Buch-Leser...

  • 17.06.22
Aktuelles

Anfragen weiter auf hohem Niveau
Bundeskongress zu DDR-Unrecht tagt

Teistungen (epd) - Die Zahl der Anfragen beim Thüringer Landesbeauftragten zur Aufarbeitung des SED-Unrechts bleibt auf einem hohen Niveau. Auffallend sei, dass sich viele Betroffene aus den westlichen Bundesländern meldeten, die vor 1989 ausgereist sind, sagte der Landesbeauftragte in Thüringen, Peter Wurschi . Dies zeige, wie lange das in der DDR erlebte und erlittene Unrecht in den Biografien nachwirke, erklärte er vor dem am Freitag beginnenden 24. Bundeskongress der Landesbeauftragten zur...

  • 17.09.21
Aktuelles

Online-Portal gestartet
"Madgermanes": Respekt und Anerkennung

Das Magdeburger Lothar-Kreyssig-Ökumenezentrum der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland (EKM) hat ein Online-Portal zu den mosambikanischen Arbeitskräften gestartet, die vor über 40 Jahren als Vertragsarbeiter in die DDR kamen. Darin soll in deutscher und portugiesischer Sprache über die aktuellen Entwicklungen zu den immer noch offenen Fragen der ehemaligen Vertragsarbeiter aus Mosambik informiert und ihre Situation dokumentiert werden. Wie die EKM am 18. Februar mitteilte, soll es neben...

  • 25.02.21
AktuellesPremium

Kommentiert
Wert des Lebens

Von Paul-Philipp Braun Hat er sich erhängt? Wurde er erdrosselt? Hat man ihn erwürgt? Es sind zentrale Fragen, die im Fall Matthias Domaschk weiterhin offenbleiben. 38 Jahre nachdem der 23-Jährige im Geraer Stasi-Gefängnis umkam, sind die Umstände seines Todes weiter ungeklärt. Obwohl sich mehrere Gerichte schon in den 1990er-Jahren mit dem Fall beschäftigt hatten, sind die konkreten Antworten auf die Fragen seiner Hinterbliebenen noch immer dünn. Auch die 2015 durch Ministerpräsident Bodo...

  • 22.08.19
Aktuelles

Christen in der DDR
Fall Domaschk: Ramelow appelliert an Gewissen der Ex-Stasi-Leute

Die Aufarbeitung des SED-Unrechts ist aus Sicht von Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) noch längst nicht abgeschlossen. Noch immer litten Opfer, Betroffene und Angehörige unter den Folgen systematischer Unterdrückung und Verfolgung, sagte Ramelow am Dienstag vor der Premiere eines Films zum Schicksal des 1981 in Stasi-Haft ums Leben gekommenen Matthias Domaschk dem Evangelischen Pressedienst (epd) in Erfurt. "Viele haben erst jetzt ihre Sprache wiedergefunden oder können sich...

  • 13.08.19
Glaube und Alltag

DDR-Unrecht Aufarbeiten
Die in der DDR verfolgten Schülern nicht vergessen

In den nächsten Wochen werden im Bundestag die Gesetze zur Rehabilitierung der Opfer der SED-Diktatur novelliert. Das Bundeskabinett hat dazu eine Gesetzesvorlage vorgelegt. Entgegen der Forderungen der ostdeutschen Länder und des Bundesrates wurden dabei die sogenannten "verfolgten Schülern" nicht berücksichtigt. Im Einigungsvertrag wurde jedoch beschlossen, dass aus der rechtliche Feststellung des Unrechts ("Rehabilitierung") ein Anspruch auf Ausgleichsleistungen resultiert. Dies ist...

Aktuelles

ARD-Film zu Kirche und Glauben im Osten  Bundesstiftung Aufarbeitung distanziert sich

Weimar (G+H) - Schon vor der Ausstrahlung in der ARD (am 18. Februar, 23.40 Uhr) ist ein Film in die Kritik geraten. Bereits bei der Voraufführung der Dokumentation „Ewige Schulden“ zeigte sich die frühere Thüringer Ministerpräsidentin Christine Lieberknecht (CDU) irritiert über Inhalt und Ausrichtung des Films. Als Vorstandsmitglied der Bundesstiftung Aufarbeitung, die die Reportage mit 15000 Euro unterstützt hat, äußerte sie sich gegenüber der in Weimar erscheinenden Mitteldeutschen...

  • 13.02.19
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Kirche vor Ort

DDR-Aufarbeitung: Regionalstudie untersucht LPG-Gründungen und Zwangskollektivierung im Bezirk Magdeburg
Sklavisch bis zur Absurdität an Planvorgaben festgehalten

Mit dem scheinbar harmlos volkstümlichen Satz »De Appel ist riepe« eines höheren SED-Funktionärs wurde 1960 in der DDR die letzte Phase der Kollektivierung der Landwirtschaft, der Zusammenschluss der verbliebenen Einzelbauern zu Landwirtschaftlichen Produktionsgenossenschaften (LPGn), eingeleitet. Den Worten folgte Psychoterror. Im Bezirk Magdeburg, der mit der von der SED gewünschten Kollektivierung hinterherhinkte, fielen Agitatoren ein. ... Sie möchten mehr erfahren? Den kompletten Artikel...

Kirche vor Ort

Agieren zwischen den Polen

Erinnert: Ein Workshop in Dessau widmete sich der Aufarbeitung der Jugendarbeit in Anhalt in der DDR-Zeit. Hauptsächlich Zeitzeugen kamen zu Wort. Von Jan Brademann Ehemalige Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Jugendarbeit der Landeskirche, ehemalige Jugendkonventler und Delegierte der Landessynode sowie einige Pfarrerinnen, Pfarrer und Mitarbeiter der Diakonie trafen sich im Juni im Landeskirchenamt. Die Initiative dazu ging von Dietrich Bungeroth aus, Pfarrer im Ruhestand, Mitglied der...

Aktuelles

SED-Vermögen für Aufarbeitung

Berlin (epd) – Der Berliner Aufarbeitungsbeauftragte Tom Sello fordert, Gelder aus SED-Vermögen zur Aufklärung über die DDR-Diktatur zu verwenden. »Wenn man bedenkt, woher die Gelder stammen, sollten damit vor allem Projekte finanziert werden, die zur Aufklärung über die SED-Diktatur beitragen«, sagte Sello. Laut Medienberichten bekommt das Land Berlin rund 15 Millionen Euro aus dem Parteivermögen der SED. Im Juli soll über die Verwendung entschieden werden.

  • 04.07.18
Kirche vor Ort

»Die Schüler sollen fragen und aus den Fehlern der Vergangenheit lernen«

Christliches Gymnasium Jena: Zehntklässler sprechen mit ehemaligen inoffiziellen Mitarbeiter (IM) der Staatssicherheit Von Beatrix Heinrichs Einen Zugang zur nicht selbst erlebten DDR-Geschichte schafft ein Projekt am Christlichen Gymnasium in Jena. In Zusammenarbeit mit dem Landesbeauftragten des Freistaats Thüringen zur Aufarbeitung der SED-Diktatur (ThLA) arbeiten sich Zehntklässler durch 30 Dokumente des Ministeriums für Staatssicherheit (MfS): Gedächtnisprotokolle, Aktenvermerke,...

Aktuelles

»Verfolgung« gestrichen

Jahresbericht zur »Aufarbeitung« vorgelegt Der mittlerweile dritte Bericht der Interministeriellen Arbeitsgruppe (IMAG) »Aufarbeitung« der rot-rot-grünen Thüringer Landesregierung ist in Erfurt vorgelegt worden. Bei der Vorstellung hat Kultur-Staatssekretärin Babette Winter (SPD) vor übertriebenen Hoffnungen bei der Aufarbeitung der DDR-Geschichte gewarnt. Die Auseinandersetzung mit der SED-Diktatur und ihren Folgen führe nicht dazu, dass die Köpfe vermeintlicher Täter »auf dem Silbertablett«...

Aktuelles

Verfolgt

Kommentar von Diana Steinbauer Im aktuellen Bericht der Thüringer Landesregierung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur findet sich auch eine Arbeitsgemeinschaft mit unaussprechlichem Namen – kurz: AG Christen. Diese AG habe festgelegt, steht da zu lesen, wegen der historischen Dimension des Begriffs »Christenverfolgung«, davon Abstand zu nehmen, im Zusammenhang mit den Erfahrungen in der DDR allgemein von »verfolgten Christen« zu sprechen. Das verlangt, meines Erachtens, unbedingt eine...

Aktuelles

Aufruf: Unterlagen  zur DDR-Opposition 

Berlin (epd) – Das »Bürgerkomitee 15. Januar« und weitere Aufarbeitungsinitiativen rufen dazu auf, private Unterlagen zu Opposition und Widerstand in der DDR in entsprechende Archive abzugeben. In vielen Schränken und Kartons schlummerten noch Dokumente aus der DDR-Oppositionszeit, heißt es in einem Aufruf. Nur so sei es in Zukunft möglich, ein lebendiges und realistisches Bild von der DDR-Diktatur und widerständigen Tendenzen zu zeichnen. Empfohlen werden das Archiv der...

Kirche vor Ort

Erinnerung an Burger Jugendwerkhof 

Burg (epd) – Ein multimediales Projekt informiert über den größten Jugendwerkhof der DDR in Burg bei Magdeburg. Die Beauftragte des Landes Sachsen-Anhalt zur Aufarbeitung der SED-Diktatur, Birgit Neumann-Becker, sagte, dass ehemalige Heimkinder, die sich regelmäßig treffen, sich einen Gedenkstein oder ein Dokumentationszentrums gewünscht hätten. Da dies nicht möglich gewesen sei, sei mit der multimedialen Informationspräsentation »eine Gedenkstätte ohne Gedenkstätte initiiert« worden. 

Kirche vor Ort

Der Bußruf soll zum Dialog einladen

Auf Nachfrage einiger Synodalen hat Pfarrerin Friederike Spengler aus ihrer Perspektive als Beraterin im Landeskirchenrat die Erklärung, die im Eröffnungsgottesdienst der Landessynode verlesen wurde, für die Kirchenzeitung erläutert: Die wissenschaftlichen Vorarbeiten zu diesem Bußwort wurden durch den »Beirat Versöhnung und Aufarbeitung« vorgenommen und mit dem Landeskirchenrat eingehend diskutiert. Das Bußwort ist nach langer und intensiver Beschäftigung im Landeskirchenrat von diesem...

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