Corona-Pandemie
Aufarbeitung tut not

Während der Corona-Pandemie haben in nur zehn Wochen mehr als 1.000 Menschen aus der Schweiz, Deutschland, Österreich und vielen anderen Ländern alle 1.189 Kapitel der Bibel mit der Hand abgeschrieben, liebevoll gestaltet und mit persönlichen Kommentaren versehen. Die Masken sind unterdessen aus dem Gesicht genommen worden, die statistischen Erkrankungszahlen wichen aus Fernsehnachrichten und Tageszeitung. Was blieb: Gottes Wort, von Menschen neu aufgeschrieben – ein Gemeinschaftswerk in einer Zeit, in der Millionen in ihre Häuser und Stuben eingesperrt waren.

Von Uwe Kraus

Es war eine Zeit, in der wir spürten, wie sehr die Bibel ein Buch ist, das in Krisenzeiten entstanden ist und darum besonders in solchen Krisenmomenten seine Kraft entwickelt. Die Bibel berichtet über all das, was über die Menschen kam. Und wir wissen von Pest, Pocken, Cholera, Typhus – Epidemien und Pandemien haben die Menschheit in ihrer Geschichte schon immer heimgesucht – meist mit verheerenden Folgen. Gerade etwas mehr als 100 Jahre ist es her, dass die Spanische Grippe weltweit 20 bis 50 Millionen Menschen das Leben kostete. Die Weltgesundheitsorganisation spricht von 20 Millionen Corona-Toten. Jeder von uns erinnert sich, Menschen betrauert zu haben, an Bedrohungen, auf die wir in dieser Form nicht gut vorbereitet waren, an Test- und Impfpflicht, Lockdowns und zahlreiche Einschränkungen für den Alltag. Unvergessen, dass schlechtes Material zu horrenden Preisen angeboten wurde und Politiker mit Maskengeschäften ihren Reibach machten.

Worte wie Long- und Post-COVID und Homeschooling, Aerosol und Schutzschirm fanden den Weg in unseren Sprachschatz. Gottesdienst ohne Besucher, Kirchenmusik mit großem Abstand dargeboten unterm Sternenhimmel. Schulschließungen und ein Teil der Kontaktverbote halten wir heute für überzogen. Gerade Kinder und Jugendlichen haben einen hohen psychischen und emotionalen Preis gezollt. Es wuchsen Mauern, Trennwände, die unsere Gemeinschaft zerrissen, quer durch Freundeskreis und Kirchengemeinde. Es fällt bis heute schwer, all die Verletzungen an Seele zu heilen und zu verzeihen. Die Pandemie war ein Katalysator, der die Gesellschaft bis heute polarisiert. Es ist nicht die Frage, ob die nächste Pandemie kommt, sondern nur, wann, reden Ärzte Klartext. Nur sieben Prozent der befragten Mediziner glauben, dass die Pandemie ausreichend aufgearbeitet ist.

Bleibt zu hoffen, dass jede einzelne der 75 Handlungsempfehlungen der regierungsfernen Magdeburger „Regierungskommission Pandemievorsorge“ beherzigt werden. Es geht um nichts weniger als die stärkere Gewichtung der Menschenwürde bei der Grundrechtsabwägung, auch um Sterbebegleitung durch Angehörige zu ermöglichen.

Autor:

Uwe Kraus

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