Eine Welt

Beiträge zur Rubrik Eine Welt

Würdevollerem Lager auf Lesbos droht Auflösung
Werte verteidigen

Die angekündigte Schließung des kleinen Flüchtlingslagers Pikpa auf Lesbos ist laut Mitarbeitenden ein gezielter Angriff. «Das Leben der Schutzsuchenden soll unmöglich gemacht, die Menschen dehumanisiert werden in entsetzlichen Camps», sagte Carmen Dupont von der Initiative Lesbos Solidarity, die Pikpa betreibt. «Weil wir gezeigt haben, dass es eine Alternative zu den grausamen Zuständen in überfüllten Camps geben kann, sollen wir ausradiert werden. Das ist politisch gewollt.» In Pikpa leben...

  • 23.10.20
Die belarusische Flagge
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Blickwechsel
«Das alte Belarus wird es nicht mehr geben»

Für den lutherischen Pastor Wladimir Tatarnikow aus Grodno in Belarus steht außer Frage, dass er sich als Christ mit den Verfolgten in seinem Land solidarisieren muss. «Wir können nicht schweigen, wenn die Regierenden demokratische Prinzipien mit Füßen treten», sagt der 34-jährige Theologe. Der Staat mache der lutherischen und der katholischen Minderheit zwar seit jeher das Leben schwer. Nun aber sei der Zeitpunkt für friedlichen Widerstand gegen das Regime gekommen. Seit der...

  • 22.10.20
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Hier zählte nur der Sport, unabhängig von Religion oder Herkunft: Der FC Barcelona. Der ersten Mannschaft von 1903 gehörten noch drei Kicker der deutschsprachigen evangelischen Gemeinde Barcelona an: die Vereinsgründer Hans Gamper (sitzend Dritter v. r.) und Otto Maier (auf dem Boden) sowie Udo Steinberg (sitzend Zweiter v. l.). | Foto: Foto: gemeinfrei
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Champions League
Jeder war willkommen

Wenn in der kommenden Woche wieder der Ball rollt, ist auch der FC Barcelona mit von der Partie. Gegründet wurde der Verein einst von deutschsprachigen Protestanten. Von Markus Springer Unser Freund und Partner, Hr. Hans Gamper, von der Fußballsektion der Sociedad Los Deportes und früherer Schweizer Meister, sich wünschend in Barcelona einige Spiele zu organisieren, bittet jeden, der diesen Sport mag, ihn zu kontaktieren und dienstags oder freitags von 9 bis 11 Uhr abends in die Redaktion zu...

  • 19.10.20

Sudan
Weltweites Hoffen auf Frieden

Frankfurt a. M./Juba (epd) – Die Übergangsregierung des Sudan und die Revolutionäre Front, ein Zusammenschluss mehrerer Rebellengruppen, haben vergangenen Samstag einen im August getroffenen Friedensschluss besiegelt. UN-Generalsekretär António Guterres sagte, das Abkommen markiere einen Neubeginn für Sudan und sei ein Meilenstein auf dem Weg zu dauerhaftem Frieden, besonders für die Krisenregion Darfur. Premierminister Abdalla Hamdok erklärte, das Friedensabkommen sei kein Vertrag zur Teilung...

  • 12.10.20
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Kenia
Baby statt Schule

Immer mehr Teenager werden in Kenia seit Beginn der Corona-Pandemie schwanger. Die Mädchen sind meistens arm, oft Opfer sexueller Gewalt. In jedem Fall hatten sie keinen Zugang zu Verhütungsmitteln. Von Bettina Rühl In der schmalen Gasse zwischen den Wellblechhütten hängt Wäsche. Wer zu Lynette Nandora möchte, muss sich bücken oder durch die feuchten Kleidungsstücke schlängeln. «Ich wollte es nicht», sagt die 18-Jährige und meint das Kind, mit dem sie im vierten Monat schwanger ist. Den Vater...

  • 11.10.20
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Blickwechsel
Pilgern mit dem Zeichenblock – Dem Ziel ganz nah

Felice Meer machte sich für vier Monate auf eine Pilgerreise nach Santiago de Compostela (die Kirchenzeitung berichtete in Nr. 32). Mehr als 2700 Kilometer liegen hinter ihr, noch einmal rund 100 will sie gehen – zu Fuß bis ins spanische Santiago de Compostela. Als sie am 12. Juni an der Pilgerroute »Via Scandinavica« vor dem Kloster Medingen in Niedersachsen aufbrach, war sie sicher: »Anzukommen wird auch ein Geschenk sein.« Nun – kurz vor dem Ziel – sagt die 55-Jährige: »Die Rückkehr wird das...

  • 09.10.20

Aus aller Welt
Malta hält Flüchtlinge gefangen

Genf (epd) – Das EU-Mitgliedsland Malta hält Migranten und Flüchtlinge laut UN-Ermittlern monatelang unter «schockierenden» Bedingungen gefangen. Die Betroffen seien nach eigener Auskunft von maltesischen Behörden festgesetzt worden, teilte die UN-Hochkommissariat für Menschenrechte mit. In einem überfüllten Flüchtlingszentrum habe es kaum Sonnenlicht, sauberes Wasser und sanitäre Einrichtungen gegeben. Die Menschen hätten keinen Zugang zu Rechtsbeistand gehabt. Nach der Einweisung in das Camp...

  • 08.10.20

Indien
Amnesty stellt Arbeit ein

Dubai/Neu-Delhi (epd) – Die Menschenrechtsorganisation Amnesty International stoppt ihre Arbeit in Indien. Weil die Behörden die Bankkonten eingefroren hätten, habe man die Kampagnen im Land eingestellt und die Mitarbeiter entlassen, teilte die internationale Zentrale der Organisation vergangene Woche mit. Amnesty warf der indischen Regierung eine «Hexenjagd» auf Menschenrechtsorganisationen vor. Die indische Regierung beschuldigt hingegen die Organisation, illegal ausländische Gelder erhalten...

  • 08.10.20

Ayslantrag abgeleht
Hofer Kirchenvorsteher droht Todesstrafe

In Hof soll ein Kirchenvorsteher der evangelischen Sankt-Michaelis-Gemeinde nach Afghanistan abgeschoben werden. Der Asylantrag des zum Christentum übergetretenen ehemaligen Muslims Naser R. wurde endgültig abgelehnt. Die von der Zentralen Ausländerbehörde in Bayreuth angekündigte Abschiebung sei „unerträglich und nicht nachvollziehbar“, sagte der Hofer Dekan Günter Saalfrank. Um ein Bleiberecht zu erreichen, appellieren Christen an den bayerischen Ministerpräsidenten Markus Söder (CSU). In...

  • 07.10.20
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75 Jahre Welternährungsorganisation
Eine Welt ohne Hunger

Nachrichten der Welternährungsorganisation (FAO) sind in den vergangenen Jahren selten gut. Meist geht es um mehr Hungernde, mehr Leid und mehr Not. Dabei hat die FAO sich mit ihrer Gründung am 16. Oktober 1945 das Ziel auf die Fahnen geschrieben, Hunger weltweit zu beenden. Und zunächst hatte sie viele Fortschritte verzeichnet. Doch im vergangenen Jahr hungerten weltweit nahezu 690 Menschen – zehn Millionen mehr als im Jahr zuvor. Die Aussichten sind angesichts der Covid-19-Pandemie düster....

  • 06.10.20

Iran
Staaten prangern Unterdrückung an

Genf (epd) – Deutschland und 46 andere Staaten haben vor dem UN-Menschenrechtsrat Folter, Unterdrückung und Gewalt gegen Oppositionelle im Iran verurteilt. Die andauernden Menschenrechtsverletzungen im Iran seien sehr besorgniserregend, sagte der deutsche Botschafter bei den UN, Michael Freiherr von Ungern-Sternberg. Er sprach von willkürlichen Festnahmen, unfairen Gerichtsverfahren, erzwungenen Geständnissen und Misshandlungen in Gefängnissen. Außerdem kritisierte von Ungern-Sternberg die...

  • 02.10.20
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Der Kirkjufell im Westen Islands: Der Name Kirkjufell heißt auf deutsch "Kirchberg". Er gehört zum besonders empfindlichen Ökosystem der Insel. Das zu schützen hat sich Arni Finnsson zur Aufgabe gemacht. | Foto: Foto: forcdan - stock.adobe.com
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Wenn Gletscher verschwinden

Die Insel aus Feuer und Eis hält eine einzigartige Landschaft bereit. Naturschützer Arni Finnsson ist der Vorsitzende der Iceland Nature Conservation Association (INCA) und kämpft um den den Erhalt von Islands Natur. Dass er sich damit nicht nur Freunde macht, erzählt er im Gespräch mit Anja Boromandi. Aufgrund der Corona-Pandemie und den momentanen Quarantäne-Bestimmungen fliegen gerade kaum noch Touristen nach Island. Macht Sie das glücklich, weil so die Natur geschont wird? Arni Finnsson:...

  • 01.10.20

EU-Kommission
Neues Asylsystem vorgestellt

Brüssel (epd) – Laut EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen soll ein neues Asylsystem in Europa das Vertrauen der Bürger in die Fähigkeit der EU, Migration zu managen, wiederherstellen. Die Neuerungen sehen vor, dass die Verantwortung für Schutzsuchende besser verteilt wird, aber nicht verpflichtend für alle Mitgliedstaaten ist. Die Länder könnten stattdessen zum Beispiel bei Abschiebungen mithelfen. Bei dem neuen System sollen Asylbewerber an den EU-Außengrenzen registriert werden. An der...

  • 29.09.20
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Anhaltende Demonstrationen
Zurückhaltung wird schwieriger

Die Kirchen in Belarus reagieren immer noch zurückhaltend auf die anhaltenden Proteste im Land gegen den Präsidenten Alexander Lukaschenko. Die Frage ist, wie lange noch. Von Sebastian Rimestad  Zwar erinnert die Lage an die Unruhen in der Ukraine vor sieben Jahren, jedoch warnen Kommentatoren davor, die beiden Konflikte als gleich darzustellen. In Belarus geht es vor allem darum, den seit 1994 amtierenden Alexander Lukaschenko abzulösen, der als „letzter Diktator Europas“ gilt. Es geht eben...

  • 24.09.20
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Stuhlspende nach Yasnosirya
Stühle aus Mechterstädt nun in der Ukraine

Gute Dienste leisten die 65 ausgedienten Stühle aus dem Speisesaal in Mechterstädt. Das teilte Thomas Gurski, Vorstandsvorsitzender des Bodelschwingh-Hofes Mechterstädt e.V. mit. Die Stühle wurden in das ukrainische Dorf Yasnosirya gespendet. Der Verein der Ukrainefreunde Gotha brachte die Stühle in die Ukraine und kam mit einem großen Dankeschön von Pfarrer Anatoli Perepelitza zurück. In Yasnosirya wurden die Stühle wunderschön aufgearbeitet und füllen nun den neu gebauten Gebetsraum einer...

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Auf der Straße: Hier leben die meisten der mehr als 12 000 Geflüchteten aus dem abgebrannten Camp Moria auch noch eine Woche nach der Katastrophe. | Foto: Fotos (2): stock.adobe.com/Alkis Konstantinidis/Reuters
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Camp Moria
Eine Frage der Menschlichkeit

Camp Moria: Dass es eskaliert, war nur eine Frage der Zeit, sagen viele. Einfache Lösungen gibt es nicht, und mit ein paar Zahlenspielen ist hier schon gar nichts getan. Es muss gehandelt werden, dringend und grundlegend. Von Renate Haller und Mirjam Petermann Seit etwa Januar, Februar war zu spüren, dass wir auf eine Katastrophe zugehen«, sagt Andrea Wegener eine Woche nach dem Brand im Flüchtlingslager Moria auf der griechischen Insel Lesbos. Die 45-Jährige arbeitet für die...

  • 18.09.20
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Stimmen zu Moria

Bayerns Ministerpräsident Markus Söder hat sich dafür ausgesprochen, mehr Migranten aus dem abgebrannten griechischen Lager Moria aufzunehmen als bislang geplant. Söder sagte, es sei aus seiner Sicht eine persönliche Christenpflicht, in einer solchen Not zu helfen. "Das ist machbar und umsetzbar.» Gleichzeitig betonte der CSU-Politiker, dass die Migrationspolitik europäisch gelöst werden müsse und es keinen deutschen Alleingang geben dürfe: «Was wir nicht machen können: Wieder ins Jahr 2015...

  • 18.09.20

Nach dem Brand auf Lesbos
Europa muss jetzt helfen

Evangelische Bischöfinnen und Bischöfe dringen nach dem Brand im Flüchtlingslager Moria auf der griechischen Insel Lesbos auf eine europäische Lösung für die Verteilung der Schutzsuchenden auf aufnahmebereite Länder. Die Leitenden Geistlichen der 20 Mitgliedskirchen der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) riefen in einer an die deutsche Ratspräsidentschaft und den Bundesinnenminister gerichteten Erklärung dazu auf, die Angebote von deutschen Bundesländern und Kommunen anzunehmen,...

  • 18.09.20

Blickwechsel
Eilt! Wo bleibt die EU-Asyl-Reform?

Die Strukturen und Symbiosen von Flucht und Migration in Europa sind vielschichtig, undurchsichtig und manchmal auch einfach unglaublich. n Deutschland war es dann in den Tagen nach dem Brand im Camp Moria fast wie auf dem Basar: Wer bietet mehr? Noch in der vergangenen Woche sagte Innenminister Horst Seehofer, dass Deutschland 100 bis 150 unbegleitete Minderjährige aufnehme; zusammen mit neun anderen europäischen Staaten insgesamt 400. Die SPD-Co-Vorsitzende Saskia Esken hatte daraufhin...

  • 16.09.20

Aus aller Welt
Jubiläum: 15 Millionen Operationen finanziert

Bensheim/Kampala (idea) – In Kampala, der Hauptstadt des ostafrikanischen Landes Uganda, hat die Christoffel-Blindenmission (CMB) ihre 15-millionste Operation gegen Grauen Star finanziell gefördert. Bei der Erkrankung ist die Augenlinse eingetrübt, in einer Operation wird sie durch eine künstliche Linse ersetzt. Die Jubiläumsoperation wurde an einem dreijährigen Mädchen aus dem Landesinneren vollzogen, das an beiden Augen zu erblinden drohte. Seit 53 Jahren ermöglichen Spender die Operationen....

  • 11.09.20
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Die Plaza Berlin, einer der wenigen sicheren Plätze in den Armenvierteln von Guatemala-Stadt. Hier sind es viele Kinder gewohnt, einen Großteil des Tages in den Hütten zu verbringen. Der Alltag ist geprägt von Gefahren und Gewalt. Ihre Eltern erlauben es nicht, dass sie auf der Straße spielen, weil es kaum sichere Plätze gibt. | Foto: Fotos (2): Andreas Boueke
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Guatemala
Spielplätze sind hier Luxus

Covid-19-Hotspot Guatemala: Die Infektionszahlen steigen seit Wochen. Einen strengen Lockdown kann die Regierung nicht durch-setzen, drastische Maßnahmen würden zu einer gravierenden Hungersnot führen. Kinder leiden auch hier besonders. Von Andreas Boueke Nein, auf einer Schaukel habe ich noch nie gesessen“, sagt die achtjährige Luisa. Sie wohnt in einer Hütte aus morschen Brettern und Wellblechplatten am Rand eines steilen Abhangs im Norden des Armenviertels La Comunidad von Guatemala-Stadt in...

  • 10.09.20

Aufgelesen
Facebook sperrt Kreuzigungs-Gemälde

Kamenz (red) – Ein mehr als 400 Jahre altes Gemälde von der Kreuzigung Jesu verstößt wegen gewaltverherrlichenden Inhalts gegen die Standards von Facebook. Diese Erfahrung musste die Tourismus Marketing Gesellschaft Sachsen machen, berichtete das Medienmagazin Pro. Im Rahmen einer Werbekampagne sollten touristische Ziele im Freistaat beworben werden, so auch die Klosterkirche St. Annen in Kamenz. Unter anderem wollte man mit einem 1542 geschaffenen Wandgemälde auf die Kirche aufmerksam machen....

  • 04.09.20
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Musizieren statt Müll sammeln

Seit fast zehn Jahren bietet das Zentrum Acción Social Ecuménica in der argentinischen Hauptstadt Buenos Aires Musikunterricht an. Es leistet damit einen wichtigen Beitrag, um Kinder vor dem Leben auf der Straße zu bewahren. Von Maaja Pauska Mauro ist 18. Er lebt in der Weltstadt Buenos Aires – im Stadtviertel San Fernando. Hier sind die Straßen unbefestigt. Sie verwandeln sich bei Regen in Morast. Hier und in anderen Favelas im Großraum von Buenos Aires wohnen die rund zwei Millionen Kinder...

  • 04.09.20
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Blickwechsel von Konrad Ege
US-Kirchen und Covid-19: Woran sich die Geister scheiden

Rund eintausend Menschen sind in den USA im August jeden Tag an den Folgen einer Covid-19 Infektion gestorben. An die 30 Millionen sind arbeitslos geworden. Gesellschaft und Staat versagen bei der Pandemie. US-Amerikaner reagieren stark unterschiedlich. Die Differenzen sind politisch gefärbt. Bei einer Erhebung des Fernsehsenders CBS erklärten 57 Prozent der befragten Anhänger der Republikanischen Partei, die Todeszahlen seien "akzeptabel". 90 Prozent der Demokraten sagten das Gegenteil: Die...

  • 03.09.20

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