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Beiträge zum Thema Fenster

Glaube und Alltag

14. Mai
BONIFAZ

Vita sancti Bonifatii Martyris de Tarsis Bonifatius war ein Jüngling römischer Herkunft, aufgewachsen im Haus einer edlen Matrone namens Aglaia, deren Schönheit und Vermögen in der Stadt weit bekannt waren, doch deren Herz in jenen Tagen noch nicht zu Christus gefunden hatte. Bonifatius diente ihr mit freiem Gemüt und zuweilen übermütiger Zunge, denn er war nicht nur klug, sondern auch weltlich gesinnt, und sein Leben stand im Zeichen der Wollust und der Kunst. Doch siehe, Aglaia, die sich in...

Feuilleton

La Dolce Uscita – Die süße Ausfahrt
Leberecht Gottlieb (Teil 131)

131. Kapitel, in welchem wir erfahren, dass es für unseren Helden Leberecht Gottlieb ernst zu werden droht. Der Pfarrer i.R., dessen sonderbares Leben wir hier getreulich verfolgen, habe jetzt genug mit der künstlichen Intelligenz "herumgemacht". Nun endlich gälte es, Farbe zu bekennen und den Bauplan für den Raumzeitgleiter rauszurücken. Das fordert kein Geringerer als der russische Geheimdienstler Gendrich Novascholov. Und er zieht dem verspielten Emeritus einfach den Stecker ... Aber das war...

Glaube und Alltag

"Warum singt der Mönch?"
GOTTESDIENSTEXKURSIONEN

GOTTESDIENST ALS EXKURSION 1) Bei den Australopithecien - der erste Gottesdienst bei Homo Sapiens Der Rauch war blau. Nicht weil jemand das wusste. Sondern weil die Dämmerung fiel und das Feuer atmete. Der Wind kam von Osten, wo das Wasser ist. Die Gruppe saß im Kreis. Nicht aus liturgischer Überlieferung – sondern weil der Kreis die einzige Form war, die man verstand. Sie hatten gejagt. Sie hatten gegessen. Nun schwiegen sie. Es war der Teil des Tages, der zwischen Herzschlag und Traum lag....

Feuilleton

die Trans-Firmation Gottes
„CANIS DEUS“

Vom Tier als Ersatzgott in den nachgöttlichen Gesellschaften des industriellen Mitteleuropas - Eine kulturanalytische Betrachtung I. Präludium: Eine Spaziergangsnotiz Wenn man in den öffentlichen Parks, Promenaden und urbanen Schneisen der spätmodernen Städte Mitteleuropas seinen Blick schärft – nicht wie ein Polizist, sondern wie ein alter humanistisch gebildeter Spaziergänger, dessen Augen von Lektüre durchtränkt sind –, so fällt ein eigenartige Phänomen auf, welches gewiss nicht neu ist,...

Glaube und Alltag

JUBILATE 2025
SPIEL UM WEISHEIT

Der EWIGE hatte mich schon am Anfang all SEINER Wege. Ehe ER etwas schuf vom Quellgrund her, da war ich. Ich bin gesetzt von Urzeiten her, im Ursprung, ehe die Erde entstanden. Als ER die Grundfesten legte für alles, da war ich beständig um IHN. Ich war SEINE tägliche Lust - und ich blieb es. Und spielte vor IHM allezeit; Ich spielte auf SEINEM Erdkreis und hab meine Lust an den Menschenkindern. So hört nun auf mich: Wohl denen, die meine Wege einhalten! Wohl dem, der die Wacht hält an meiner...

Eine Welt

Habemus Papam
LEO XIV

Habemus Papam! Viva Leo! Fröhliche Begrüßung Seiner Heiligkeit Papst Leo XIV. Mit einem strahlenden „Laudetur Iesus Christus“ winken wir voll Freude, Dankbarkeit und festlicher Hoffnung Papst Leo dem Vierzehnten zu, dem neuen Bischof der Stadt Rom - einem Manne, welcher zugleich Sohn der Vereinigten Staaten Nordamerikas ist und nun auch Nachfolger des heiligen Petrus auf dem Stuhl, der nicht wankt. Was für ein Zeichen in einer zerrissenen Zeit! Aus Chicago stammt er und stellt das Gegengewicht...

Glaube und Alltag

"UND IHRE AUGEN WURDEN GEHALTEN ...
... DASS SIE IHN NICHT ERKANNTEN"

DER AUFERSTEHUNGSLEIB (TEIL II) Nachdem wir erste Gedanken zur Metaphysik eines sogenannten Auferstehungsleibes entwickelt und diese der prüfenden Instanz der Künstlichen Intelligenz ChatGPT4 überantwortet hatten, erhielten wir – als Reaktion der Maschine – eine Art Enzyklika sui generis, die den Interessierten im Folgenden in überarbeiteter, menschlicher Fassung heute am zweiten Tag des Konklaves dargereicht wird ... I. Ontologische Überlegung: Das postkörperliche Subjekt als Blickumkehr Wir...

Aktuelles

CANCELLARIUM NON HABEMUS
HABEMUS CANCELLARIUM

Berlin, 6. Mai 2025. Die Stimmen sind gezählt. Und sie reichten im ersten Wahlgang nicht!!! Ein Mann, welcher Fels in der Brandung sein wollte, ist er gefallen? Der Kanzler in spe hat – nicht durch einen Skandal und nicht durch einen Putsch von außen, sondern durch subtile Sabotage aus eigenen Reihen - das Ziel nicht sofort erreicht. Von 328 möglichen Stimmen bekam er gerade einmal 310 – sechs zu wenig, um Kanzler zu werden. Die Koalition aus CDU/CSU und SPD: rechnerisch zwar stabil, aber...

Feuilleton

DER FILM ZUR WIRKLICHKEIT
KONKLAVE

Wer hat KONKLAVE gesehen? Hier ist meine Film-Empfehlung! Diesen Streifen sollte man wirklich mitgenommen haben. Schon auch deshalb, um sich selbst auf die Schliche zu kommen. Werde ich entzückt, verärgert oder gelangweilt das Kino verlassen haben, wenn die Sitze nach 120 Minuten wieder quietschend in die Höhe gefahren sind? Denn dann tritt man auf die windige Straße hinaus und fragt sich: Was gerade war das denn? Kirchenverächter werden sich weiterhin zum primitiven Religioten-Bashing...

Glaube und Alltag
(c) Nicola Sarić - Der Gute Hirte
3 Bilder

HEUTE AM SONNTAG Misericordias Domini
DER GUTE HIRTE

Wie möchte ich euch nun den Gott beschreiben, dem wir Vertrauen schenken ganz und gar? In welchem Bilde soll er bei uns bleiben, solang das Leben währt, von Jahr zu Jahr? Einst wollte ich durch grüne Auen wandern, lang ist es her - ich trug noch volles Haar. Da kam an diesem Tage eins zum andern: Das Wetter wechselt plötzlich: Saus und Braus. Es regnete mit Feuersalamandern, schnell rette ich mich in ein nahes Haus. Dort sah ich Bilder und Gemälde schimmern, ging weit umher und freute mich des...

Glaube und Alltag
3 Bilder

Thomas
Zwilling

Und als der Abend kam am achten Tage - verrammelt waren Fenster, Tor und Tür - da saßen sie und pflegten lange Klage, groß war die Angst vor ihren Feinden hier. Bis trat herein der Hochgebenedeite und sprach: „den Frieden Gottes nehmt von mir.“ Er zeigt die Nägelwunden. An der Seite das große Zeichen, das ihm stach der Speer. Wie diese Geste alle Jünger freute, erst ängstigten sie sich - doch bald nicht mehr! Denn nach dem süßen Wort vom großen Frieden haucht Christus seinen Atem hinterher:...

Glaube und Alltag

AUFERSTEHUNGSPHANTASIEN (TEIL I)
SO WIRD DAS SEIN

Es war, als wäre der Wind aufgehoben worden – nicht aus Gründen meteorologischer Erfordernisse oder göttlicher Verbote wegen, sondern weil ein Wind überhaupt nicht mehr nötig war. Kein Rauschen mehr, kein Getriebensein, keine Richtung, keine Spanne zwischen Ursache und Wirkung. Die Zeit – sie war zum Stillstand gekommen und geöffnet worden. Aufgetan wie der Vorhang vor einem Saal, in dem die Ewigkeit nicht mehr als Abwesenheit des Werdens erscheinen musste, sondern als Fülle alles Gewordenen....

Glaube und Alltag

sie bauten
die Kirche

Es war zur Zeit der ersten großen Rodungen, als man in dem Lande, das sich heute Fläming nennt – ein sanftwelliges, sandfarbenes Gebirge von fast lächerlicher Bescheidenheit – unter dem Schutz der sich ausdehnenden christlichen Ordnung zu siedeln anfing. Der alte heidnische Wald war bereits hie und da respektabel zurückgewichen, nicht durch Gewalt, sondern durch die Emsigkeit und Geduld der von Westen her eingedrungenen Flamen. Es war die Zeit, da das fromme Sachsenland, mit Wittenberg noch als...

Glaube und Alltag

"Und ihre Augen wurden gehalten ...
... DASS SIE IHN NICHT ERKANNTEN"

"Und ihre Augen wurden gehalten, dass sie ihn nicht erkannten" - Lukas 24 und die Transduktion des Körpers in den sogenannten Auferstehungsleib - Versuch einer Hinführung zu etwas ganz Anderem ... Eigene starke Erfahrungen lassen sich 1:1 nicht an andere Leute übermitteln. Aus starken Erfahrungen werden bei der Übermittlung meistens immer nur Theorien. So auch jetzt in dieser „Predigt”, die eher ein Essay sein wird. Theorien reichen nicht an das heran, was sie zum Gegenstand ihrer Thesen machen...

Feuilleton

Von der Verschiedenheit der Gastmähler
Thyestes' Söhne, Itys - und Christus

Es gibt in unserer Kultur zwei grausame Geschichten, die mit Gastmählern zu tun haben. An sie sei hier in Vorbereitung auf eine Betrachtung des am heutigen Gründonnerstag eingesetzten Mahls erinnert. Danach blicken wir von diesen grausamen Geschichten fort - und wenden  uns dem zentralen Sakrament der christlichen Kirche zu, mit dem nicht wenige Menschen immerhin doch einige Schwierigkeiten haben und das deshalb immer wieder nach Erklärung verlangt, obwohl man die „Welt des Gastmahls“ restlos...

Aktuelles

Gründonnerstags
VON SECHS BIS SIEBEN

Wahrheit will nicht besitzen, sondern berühren. Und darum flieht sie oft ins Kleine – dorthin, wo das Große nichts Besonderes vermutet. Heute in ein paar Tropfen Wein und in ein rundes Stücklein Brot. Jesus sagt: „Das - mein Leib, das - mein Blut.” Kein Text, der viel erklären will. Ein Doppel-Wort, das in sich ruht. Das ist selten. Passt in jede herrliche Basilika und in jeden schäbigen Betsaal. Passt in die Nacht. Stimmt zu einer Kirche, die noch spürt, was Eucharistie ist, selbst wenn sie es...

Glaube und Alltag
2 Bilder

WAHRSCHEINLICH
WAHRHAFTIG

Aufgabe für ChatGPT: Nun beschreibe in der Art des Terminators A.Schwarzenegger die Auferstehung Christi. Nimm dir dazu den Hergang dieser hochkomplexen Angelegenheit, wie er im Matthäus Evangelium vorgestellt und berichtet wird, zu Hilfe. Lass nichts weg und füge nichts hinzu. Vergiss also weder das Erdbeben noch den Engel, nicht den weggewälzten Stein. Auch nicht die Wächter, welche sich tot stellen (aber nicht tot sind, sondern nur so tun als ob). Ebenfalls dürfen die Frauen am Grab nicht...

Glaube und Alltag

die Beobachtung
des Nichtbeobachtbaren

Aufgabe für ChatGPT 4.0: Beschreibe im Sprachduktus des Terminators,1)  wie eine kleine Gottesdienstgemeinde am Karfreitag das Heilige Abendmahl in einer Dorfkirche feiert. Beachten Sie bitte, dass eucharistische Feiern am Karfreitag inzwischen als relativ unangemessen bzw. aus liturgischem Blickwinkel für problematisch angesehen wird. Vielen Dank. Antwort von ChatGPT 4.0: VERARBEITUNGSPROTOKOLL 14-04-KF-00A: SUBJEKT: Liturgisches Restereignis. ZEITPUNKT: Karfreitag. ORT: Ländliche...

Feuilleton

die Taten des Lichts
Kurt Globnich

Kurt Globnich war Lehrer für Staatsbürgerkunde in der Deutschen Demokratischen Republik. Er trug seine Krawatte wie ein Abzeichen der Vernunft und seine Schläfen waren so streng wie die offizielle Weltanschauung der Honeckerzeit. Religion war für Globnich: Opium,  Altlast und Aberglaube. In der achten Klasse der Polytechnischen Oberschule von S. war Globnich bekannt für seine trocken glänzende Stirn und die feuchte Aussprache. Globnich war der Typ, der im Unterricht Wörter wie „dialektischer...

Glaube und Alltag

Odysseus 2.0
am Mastbaum des Kreuzes

Odysseus Pratapaxis war neunundvierzig Jahre alt geworden - und solange man sich erinnern konnte ein erprobter Pilot. Trotzdem verschwand er eines Tages. Spurlos. Der Mann kannte sich mit den gefährlichsten Asteroidenstürmen aus und wusste alles von den Gefahren, die im interstellaren Raume auf diejenigen lauern, welche sich aufmachen, die Grenzen von Raum, Zeit und Sinn zu bezwingen. Eines Tages entdeckte man in den Tagebüchern, die nach dem Verschwinden des Raumkreuzers Odyssey II in der...

Feuilleton

TOLLE, LEGE - TOLLE, LEGE
Thomas Manns 150. Geburtstag

Der Erzbaumeister deutscher Prosa, Paul Thomas Mann, wägender Wanderer zwischen Mythos und Moderne, zwischen hansestädtischen Speichern und den Boudoirs großbürgerlicher Villen, feiert in diesem Jahr seinen 150. Geburtstag. Vor siebzig Jahren unter die Sterne versetzt, gilt der Stil dieses Großen unter den Schriftstellern als die formgewordene literarische Brillanz überhaupt - und zeigt eine ganz besondere Intelligenz formulierender Feinsinnigkeit! Thomas Mann schuf dem gelungenen Wort an sich...

Feuilleton

guter Tip vom Pharao
Leberecht Gottlieb (Teil 130)

130. Kapitel, in dem wir erfahren, was Leberecht Gottlieb geträumt und wie er mit dem Nachtgesicht beim Erwachen verfahren … Es war etwa zur vierten Nachtstunde, als sich dem alten Pfarrherren Gottlieb die Lider endlich geschlossen hatten - wie die Torflügel des Tempels zu Karnak. Und siehe - sein Geist, frei von Zunge, frei von Pflicht, glitt alsbald hinab in jenen Zwischenraum, den weder das Wachen regiert noch das Träumen besitzt. Und er sah sich selbst – nicht wie gewöhnlich, zerzaust und...

Feuilleton
2 Bilder

vom „Ende“ des Christentums
wie wir es kennen und lieben

Frage: Liebes ChatGPT! Kannst du dich daran erinnern, dass du vor Kurzem einen guten Beitrag geschrieben hast zum Thema „Ende des Opferkultes“ und zeitgleiches „Ende des Orakelwesens“ gegen Ende der Spätantike? Du schriebst davon, dass das Auftreten des Christentums eine der Ursachen war und natürlich auch der allgemein zeitbedingte Plausibilitätsverlust von Opferhandlungen und mantischen Prophetiesystemen. Nun schreibe diesen Artikel noch einmal und beziehe ihn auf den heutigen...

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