Posaunen: Neustart bei Nachwuchsförderung
Das größte Konzert

Foto: Paul-Philipp Braun
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Zum EKM-Bläsertag am 4. Juli werden über 750 Bläser im Rahmen der Buga musizieren. Der Morgenchoral auf dem Erfurter Domplatz ist das erste große Bläserkonzert seit Beginn der Pandemie – und eine Herausforderung. Beatrix Heinrichs sprach darüber mit dem leitenden Landesposaunenwart der EKM, Matthias Schmeiß.

Ein Konzert mit 750 Bläsern – haben Sie Lampenfieber?
Matthias Schmeiß:
Es ist nicht nur das erste Bläserkonzert, seitdem wir mit der Pandemie leben. Es ist das erste dieser Größenordnung in der Geschichte der EKM überhaupt. Unter den Einschränkungen und mit den gegebenen Hygienevorschriften ist das schon alles sehr herausfordernd. Um dem gerecht zu werden, wird es an diesem Tag auf dem Petersberg insgesamt drei Bläsergottesdienste mit jeweils 250 Bläsern geben.

Wie bereitet man so ein Ereignis vor?
Das ist schwierig. Zwar hat es Proben auf regionaler Ebene gegeben. Um die Vorbereitung aber zu vereinfachen, haben wir auf Literatur zurückgegriffen, die bekannt und gut spielbar ist. Zudem waren die Stücke online auch als MP3 auf der Internetseite des Posaunenwerks abrufbar, so dass man gut nachhören und üben konnte.

Was war für die Bläserchöre die größte Herausforderung im letzten Jahr?
Die Probenarbeit war ja zum großen Teil komplett ausgesetzt. Die Chöre in manchen Kirchengemeinden haben auf Hybrid-Konzepte gesetzt, das heißt das Proben auch ins Digitale verlegt. Aber das waren wenige.

Wo steht die Chorarbeit derzeit?
Genau einschätzen können wir das tatsächlich nicht. Allerdings muss man sagen, dass es Posaunenchöre leichter hatten, mit den Bedingungen der Pandemie umzugehen als Vokalchöre. Auch mit zwei Metern Abstand können sich die Musiker noch gut hören. Zudem hat es für Kleinstgruppen auch während der Pandemie Möglichkeiten der Spielpraxis gegen, zum Beispiel bei der musikalischen Gestaltung von Gottesdiensten. Jedoch merken wir, dass gerade den älteren Bläsern die Gemeinschaft, die der Chor bietet und die trägt, fehlt. Hier ist mit einigen Abbrüchen zurechnen.

Haben Sie Sorge um den Bläsernachwuchs?
Wir müssen einfach einen Neustart wagen. Dabei setzen wir vor allem auch auf Partner wie die evangelischen Schulen. Die Nachwuchsförderung, zum Beispiel im Rahmen von Arbeitsgemeinschaften, lag nun über ein Schuljahr auf Eis. Hier müssen wir dringend wieder anknüpfen. So unterstützen wir als Posaunenwerk auch Jugendbläserprojekte. Vor allem aber müssen wir auch seelsorgerliche Arbeit in den Kirchengemeinden leisten. Viele der Chöre haben im Moment einfach auch ein ordentliches Maß an Motivation nötig.

Foto: Paul-Philipp Braun
Autor:

Online-Redaktion

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