Feuilleton

Beiträge zur Rubrik Feuilleton

Drei Sätze für alte Männer
FILMRESTE

Der Titel des Films ist mir entfallen. Die Namen der beiden Darsteller ebenso.  Ich weiß nur, dass ich den Weißen nicht besonders mag. Sie liegen jedenfalls beide, Weißer und Schwarzer, in einem Krankenhauszimmer und haben nicht mehr lange zu leben. Dass sie beide in einem Zimmer liegen, missfällt am  meisten dem Weißen. Doch die Umstände lassen es gerade nicht anders zu. So beschränken sich deren Gespräche zunächst auf das Nötigste. Nur langsam kommen sie sich näher. Der Schwarze hat einmal...

Telemann-Sommerfest 2022 | Foto: Andreas Lander
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Telemann-Sommerfest am Gesellschaftshaus Magdeburg
Barocke Genüsse für Jung und Alt

Nach dem großen Erfolg des Telemann-Sommerfestes im vergangenen Jahr gibt es 2023 eine Neuauflage des Barockfestes im Klosterbergegarten rund um das Gesellschaftshaus. Mit hochkarätigen Konzerten und einem abwechslungsreichen Programm für die ganze Familie zwischen Gesellschaftshaus und der Allee des Klosterbergegartens entfaltet sich am Sonnabend, 24. Juni, 15 bis 24 Uhr, ein buntes, barockes Treiben mit viel Musik, Walkacts, historischen Spielen und kreativen Mitmach-Angeboten. Im Zentrum des...

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Felix Eiffler | Foto: Foto: MKG
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Rezension
Warum Mission mit einer Frage beginnen sollte

Das Buch hat sein Ziel erreicht, wenn es Sie motiviert, praktische Konsequenzen zu ziehen, etwas zu wagen und Neues auszuprobieren“, so formuliert Felix Eiffler am Ende des knapp 270 Seiten starken Bandes „Kirche hier und jetzt – wie Christen Gottes Mission treu sind und ihrem Kontext gerecht werden“. Von Martin Olejnicki Und tatsächlich merke ich, wie mich die Lektüre nicht unberührt lässt. Nur ist es nicht immer Motivation zum Handeln, sondern manchmal auch ein Schmunzeln ob der Wiederholung...

  • 02.06.23

Nicht durch Heer oder Kraft
PFINGSTEN

Es soll nicht durch Heer oder Kraft geschehen, sondern durch meinen Geist, spricht der Herr Zebaoth (Sacharja 4,6). Pfingsten ist das schönste Fest der Christenheit! Jedenfalls was die Jahreszeit betrifft. Alles ist grün. Die Apfelblüte ist voll ausgebildet. Flieder und Raps geben ihre Farben und ihren Duft dazu. Einfach schön ist das, und es tut gut, alles zu sehen, hindurch zu gehen oder hindurch zu fahren! Pfingsten - das Fest des Heiligen Geistes, - der Geburtstag der Kirche. So haben wir...

Sankt Peter und Paul zu Brandenburg an der Havel


 | Foto: epd-bild/Gordon Welters
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Ausstellungen
Klappaltar und Leichenhemd

Vor 1.075 Jahren wurde auf der heutigen Dominsel von Brandenburg an der Havel das Bistum Brandenburg gegründet. Gut 200 Jahre später begann dort der Bau der "Mutterkirche der Mark". Dem historischen Domschatz widmet sich eine neue Ausstellung. Von Yvonne Jennerjahn (epd) Ein gesticktes Bild des gekreuzigten Christus in einem Klappaltar aus dem späten 15. Jahrhundert, ein liturgisches Prachtgewand in Rot, das Leichenhemd eines Bischofs: Der evangelische Dom zu Brandenburg an der Havel...

  • 26.05.23

Steinhöfel erhält Katholischen Buchpreis
Markenzeichen Vielseitigkeit

Ein Buch über rassistische Vorurteile und deren Entkräftung erhält den diesjährigen Katholischen Kinder- und Jugendbuchpreis. Die Graphic Novel "Völlig meschugge?!" von Autor Andreas Steinhöfel und Grafikerin Melanie Garanin zeige eindrucksvoll, wie junge Menschen voneinander lernen könnten, erklärte die Deutsche Bischofskonferenz in Bonn. Von Christoph Arens (KNA) Er beschreibt sich selber als einen "Bücher-Messie", der verwundert und wissbegierig in die Welt schaut. Schreiben ist für ihn "ein...

  • 24.05.23
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Theater
"Wir wollten ja nur eins: Freiheit"

Die Geschehnisse veränderten die Welt: Als im Herbst 1989 Tausende DDR-Bürger über die deutsche Botschaft in Prag die Flucht in die Freiheit antraten, war der Fall der Mauer nicht mehr weit. Jetzt kommen die dramatischen Ereignisse auf die Bühne. Von Dieter Sell (epd) Das Publikum drängelt sich vor der Treppe in den Waggon. Auch drinnen herrscht beklemmende Enge. Dazu ein uniformierter Typ, der die Menschen auf den Bänken im Zug mit finsterem Blick mustert. Unsicherheit und Ängste machen sich...

  • 23.05.23

Mir ist es eine wunderbare Musik
AUFGESÄGT

Meine Liebe ist aufgesägt worden zwischen den Brüsten, weil sie eine neue Aortenklappe brauchte. Vorstellen will ich mir das nicht, wie es blutete und Partikel von Haut und Knochen abgesaugt wurden. Als sie immer schwächer wurde, hatte ihr Kardiologe gesagt: "Nun muss es sein!" Nach ITS und Wachstation kam sie in ein Zwei-Bett-Zimmer und langsam, langsam wieder zu Kräften. Lange noch schmerzte die Narbe, und behandelt werden musste sie wie ein rohes Ei. Nun, nach einigen Monaten, gilt sie als ...

Händeldenkmal auf dem halleschen Marktplatz. | Foto: epd/Steffen Schellhorn
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Händel-Festispiele in Halle
17 Tage mit einem reichen Programm

Mit einer traditionell vom Stadtsingechor zu Halle gestalteten Feierstunde am Händeldenkmal auf dem Marktplatz beginnen am Freitag, 26. Mai, 16 Uhr, die Händel-Festspiele 2023 in der Geburtsstadt des Komponisten. In diesem Jahr stehen sie unter dem Motto „Die Oper: Streit um Dideldum und Dideldei“, das einem ironischen Epigramm des Dichters John Byrom entlehnt ist. Die Festspiele stellen – wie das Motto schon ahnen lässt – das Opernwerk von Halles berühmtem Sohn in den Mittelpunkt und bieten...

Morgen könnte es zu spät sein
SPÄTE LIEBE

Liebesbriefe sind eine Sache junger Leute und früher Jahre. Damals erwartete und las ich sie mit klopfendem Herzen. Ich habe sie abgeheftet Brief um Brief. Wir lebten ja zusammen all die Zeit. Wenn wir uns schrieben, dann um Differenzen zu klären oder neue aufzureißen. Heute nun, da ich alt bin, bekam ich wieder einen von der Gefährtin meines Lebens. Geschrieben vor einer OP, im Ungewissen. Beim Abschied hatte ich sie geküsst und ihr das Zeichen des Kreuzes auf die Stirn gemalt. Was für eine...

Gospelkonzert in Bad Liebenwerda-Konzert
Mitreißende Harmonie aus Klang und Licht verzaubert das Publikum

Ein wahrlich fesselndes Konzert lieferten am Freitagabend die Gospelresounds Dresden und der Gospelchor der Kantorei Bad Liebenwerda den Besuchern der fast ausverkauften St. Nikolaikirche. Begleitet von Musikern der Big Band Bad Liebenwerda und der Band des Gosplechores Dresden zeigte sich das immense Talent und die Leidenschaft des Ensembles. Unter der gemeinsamen Leitung von Elke Voigt, Dorothea Voigt und Henriette Barth startete das Konzert direkt energiegeladen. Mit den Worten des ersten...

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Menschen der Woche
Namen

Kira Geiss ist neue Gnadauer Hoffnungsbotschafterin. Für den Evangelischen Gnadauer Gemeinschaftsverband möchte die 20-jährige "Miss Germany" die Gründung missionarischer und diakonischer Initiativen unterstützen. Geiss studiert an der Missionsschule Unterweissach Religions- und Gemeindepädagogik. In Magdeburg war sie beteiligt an der Gründung der EC-Jugendgemeinde Eastside, die aus der landeskirchlichen Gemeinschaft entstanden ist. Christian Lehnert ist der Ansicht, dass Pfarrerinnen und...

  • 15.05.23
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Frieden schaffen ohne Waffen
Vom Glauben an die Menschlichkeit

Alle reden vom Militär, Waffenexporte haben Hochkonjunktur. Da bleiben die Friedensfachkräfte oft unbeachtet. Mit bescheidenen Mitteln sind sie weltweit unterwegs und gerade in diesen Zeiten wichtiger denn je. Drei Beispiele. Von Bettina Röder Diesen Abend in ihrer Kindheit vergisst sie in ihrem Leben nicht: Sie übernachtete in einer dieser einfachen Hütten auf der Insel Mindanao im Süden der Philip-pinen bei ihren Großeltern. Neben der Eingangstür hatte sie sich ihr Bettchen gebaut, als...

  • 12.05.23
"Our Voices" 2018 im Kloster Unser Lieben Frauen | Foto: Viktoria Kühne
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"Our Voices" im Kloster Unser Lieben Frauen
Chorfantasie wird neu aufgelegt und erweitert

Das erfolgreiche außergewöhnliche Chorprojekt „Our Voices“ von Stefan Schultze, das 2018 beim Chorfest Magdeburg seine Uraufführung feierte, wird in diesem Frühjahr in neuartiger Weise weiterentwickelt. Am Sonnabend, den 13.05.2023 um 19.30 Uhr erklingt die Chorfan-tasie in erweiterter Form im Magdeburger Kloster Unser Lieben Frauen. Der Berliner Komponist und Pianist Stefan Schultze vereint in seinem Werk präpariertes Klavier, Live-Elektronik, Solist:innen, Percussion und Chorklänge...

NS-Zeit
Erst brannten Bücher, dann Menschen

Nur wenige Wochen nach der Machtübernahme verbrannten die Nazis in zahlreichen deutschen Städten Bücher missliebiger Autoren. Das Wort von Heinrich Heine, wonach erst Bücher und dann Menschen brennen, erwies sich als erschreckend zutreffend. Von Susanne Rochholz (epd) «Sie werden unsere Bücher verbrennen und uns damit meinen», ahnte Joseph Roth bereits 1932. Die Vermutung des Schriftstellers wurde ein Jahr später bittere Wahrheit: Im Land der Dichter und Denker prasselten im Frühjahr 1933...

  • 09.05.23
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Zum 225. Geburtstag
Holde Rose im Pakt mit Gott

Sie bezauberte Dichter wie Clemens Brentano, E.T.A. Hoffmann und Heinrich von Kleist. Luise Hensel ist als Lyrikerin fast vergessen. Dabei wird ihr bekanntestes Werk bis heute zitiert. Von Sabine Kleyboldt Wo abends mit den Kindern gebetet wird, greifen die Eltern oft zu einem über 200 Jahre alten Gedicht. Vielleicht, weil sie "Müde bin ich, geh zur Ruh" noch von früher auswendig kennen. Oder weil die gleichförmigen Reime den Nachwuchs so schön in den Schlaf bugsieren. Von wem aber das...

  • 04.05.23

Zum 150. Geburtstag
Max Reger: Ein Leben am Limit

Robert Schumann und Max Reger versuchten sich zu ertränken. Bei Schumann war die Ursache Syphilis, bei Reger die Tatsache, dass die katholische Kirche ihn exkommunizierte – er hatte die geschiedene Protestantin Elsa von Bagenski geheiratet. Von Wolf-Günter Leidel Das ist eine Anekdote von vielen aus einem außergewöhnlichen Musikerleben. Seinen Anfang nahm es am 19. März 1873 in Brand in der Ober­pfalz. Heute, 150 Jahre später, gilt Johannes Baptist Josef Maximilian Reger als einer der...

  • 03.05.23
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Ausstellung
«Inflation 1923 - Krieg, Geld, Trauma»

Infolge des Ukraine-Kriegs ist Inflation wieder ein Thema. Wie sich die Angst vor einer Inflation aufgrund der Hyperinflation von 1923 ins Gedächtnis der Deutschen eingebrannt hat, stellt eine Ausstellung in Frankfurt vor. Jens Bayer-Gimm (epd) Mit ihren Bildmotiven von Albrecht Dürer sehen sie aus wie seriöse Geldscheine, die Beträge aber lassen stutzen: 20 Billionen Mark, 50 Billionen, 100 Billionen. «Das waren 1923 die höchsten Beträge», erläutert der Kurator des Historischen Museums...

  • 03.05.23

Sonntag Kantate
Auch Musik ist Arbeit

Ein Großteil der Musikerinnen und Musiker in Deutschland braucht Nebenjobs, um über die Runden zu kommen. Der Deutsche Musikrat fordert Konsequenzen. Von Claudia Rometsch (epd) Für Ella Rohwer stand lange Zeit fest: «Ich werde einen Orchesterjob haben.» Doch dann seien ihr schon während des Studiums an der Hochschule für Musik und Tanz Köln verschiedene Projekte «vor die Füße gefallen», sagt die Cellistin. Es kamen Anfragen von DJs und Popmusikern wie etwa Bosse, mit dem sie auf Tour ging....

  • 02.05.23

die Heiligkeit der Arbeit
ein Pamphlet für Joseph am 1. Mai

Als der östliche Teil unseres Vaterlandes an die Sowjetunion verloren gegangen war, hatten die Genossen mit traumwandlerischer Sicherheit über Nacht recht schnell eine Art neuer Religion erfunden. In völligem Unverständnis des Nietzscheanischen Übermenschengedankens versuchten die Genossen, das Bild einer "Allseitig entwickelten sozialistischen Persönlichkeit" als Orientierungsidee in den Raum zu stellen. Krippe, Kindergarten, Hort und Schule, Werkhöfe und Jugendorganisationen von DSF bis GST...

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Menschen der Woche
Namen

Friedrich Lohmann plädiert in der Debatte um Waffenlieferungen an die Ukraine für eine militärische Unterstützung und spricht sogar von einer Pflicht dazu. Der Theologieprofessor von der Universität der Bundeswehr in München verwies auf das Papier «Maß des Möglichen» der Militärseelsorge. Die Autoren plädieren für eine Friedensethik, «die an den sicherheitspolitischen und soldatischen Herausforderungen nicht vorbeigeht». Gleichzeitig betonen sie, dass bewaffnete Gewalt der äußerster Notfall...

  • 01.05.23
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Buchtipp
Heimat ohne Land

Wie wirkt die DDR im Leben der Ostdeutschen bis heute nach? Zwei französische Historikerinnen sind dieser Frage nachgegangen – mit interessantem Ergebnis. Von Sebastian Kranich Ende 2021 twitterte der Religionssoziologe Detlef Pollack: „Frage im Seminar über die DDR an der Uni Münster: Können Sie einen DDR-Maler nennen? Schweigen. Kennen Sie einen Film, der in der DDR gedreht wurde? Schweigen. Eine Schriftstellerin? Jetzt fällt der Name Bertolt Brecht mit einem Fragezeichen in der Stimme. Dann...

  • 26.04.23
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100 Jahre „Decker Pitter“
Ein 24 Tonnen schweres Wagnis

Die Petersglocke im Dom zu Köln gilt als Meisterwerk der Glockengießerkunst. Gegossen hat sie aus 24 Tonnen Bronze Glockengießermeister Heinrich Ulrich aus dem thüringischen Apolda. Ein Rückblick auf den 5. Mai 1923. Von Holger Zürch Sie ist die außergewöhnlichste aller Glocken aus Apolda: die Petersglocke im Kölner Dom. Sie sollte die im Ersten Weltkrieg zerstörte Kaiserglocke der „Hohen Domkirche Sankt Petrus“ – so der offizielle Name – ersetzen und den Schlagton C⁰ haben. Den Auftrag bekommt...

  • 26.04.23

zum Sonntag Jubilate
die Werke des Schöpfers

"Am ersten Tag rief er das Licht ins Leuchten, am zweiten die Idee vom Unterschied. Am dritten Tage wollte er befeuchten die trockne Erde, dass sie fürder mied den Prall der Wogen und die feuchten Fluten - und Ufer bilde gegen Moor und Ried. Zum Vierten zündet er der Sterne Gluten samt allem, was am Sphärenhimmel wohnt. Zwei große Lichter, als man nennt die guten und jedes Kindlein kennt als Sonn’ und Mond. Zum Fünften spendet Gott für Meer und Lüfte das Ei der Null, des Zahlenwert kaum lohnt....

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