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Beiträge zum Thema Fenster

Glaube und Alltag

... wer hat dich, du schöner Wald ...
z.B. K. May & D. Bonhoeffer

Es gehörte in der ersten Hälfte des zwanzigsten Jahrhunderts nicht viel dazu, den Schriftsteller Karl May zu kennen. Entscheidend geblieben bis heute ist aber nicht ob, sondern welches seiner Bücher man gelesen hatte. Kennt man sich nur „In den Schluchten des Balkans" aus oder auch im späteren „Ardistan und Dschinnistan”? Und dann gibt es ja noch die ganz frühen Sachen des Autors. Als eine der frühesten Erzählungen gilt wohl „Die Rose von Ernstthal”. In dieser bereits 1874 entstanden Liebes-...

Feuilleton

13. Juni - geburtstag
Indiana Jones

Ja - genau! Nicht vergessen - Indiana Jones’ Geburtstag. Hier ist die Musik dazu - von John Williams. Indiana Jones ist jener Mann, welcher den Heiligen Gral sucht, findet und natürlich wieder verliert. Jedoch nicht, ohne vorher - vom Auge eines der letzten Tempelritter aufmerksam beobachtet - einige Schluck daraus getrunken zu haben - was ihm nun natürliche Unsterblichkeit verleiht. Indiana Jones ist es, der die Bundeslade ausgräbt und eine okkulte Nazitruppe damit besiegt, einem...

Feuilleton

Stefan George zum 155.
Geburtstag

12. Juli - Stefan George hat Geburtstag. Man mag ihn und seinen Kreis mögen oder nicht - auf jeden Fall ist das Gedicht „DER FÜRST DES GEZIEFERS” aus dem Jahr 1907 immer wieder einer nachdenklichen Betrachtung wert. Bei der Beurteilung sich oft aufgeklärt, stolz und postmodern gebender Gesellschafts(de)konstruktion, die so oder so mit allerlei Heils- bzw. Unheilsversprechen um die Ecke kommen, ist der konservative George wirklich hilfreich. Auch Dietrich Bonhoeffer soll das Gedicht vom...

Aktuelles

das Pferd
Geburtstagsgabe (29)

Ei, das wird ein lustiges Lachen. Du, Pferd, willst am besten uns reden. Luther wollte ein Pferd zerteilen? Wahrlich ein salomonisches Zeichen. Teilen ist wichtig. Futter und Barschaft. Hallo - Wir Pferde haben es geschafft. Früher mussten wir die Arbeit machen, heute arbeiten die Menschen für uns. Ich lebe in einer Pension. Meine Menschin zahlt dafür 666 Euro. Jeden Monat. Ich bekomme Hafer, Heu - Vitamine und Nahrungsergänzungsstoffe. Ich bin in guter Gesellschaft. Wir haben alle Rasse und...

Glaube und Alltag

das große Abendmahl (Lukas 14)
Predigttext 18.6.2023

Dann sprach der HERR: "Es war ein Mann, der machte ein großes Mahl mit Braten und Ragout. Und als der Abend ging auf halber Achte, sandt' seinen Knecht er ab und sagte: 'Du, geleite meine Gäste zum Bankette, ich lade ein - man trete nur herzu!' Doch rätselhaft - obwohl ein jeder hätte gleich eilen können zu dem Abendmahl - betrat kein Einziger die hohe Stätte und niemand langte an im Königssaal. Für alle gab es etwas zu bedauern und Grund zum Fernebleiben Mal um Mal. Der erste sprach: 'Will...

Glaube und Alltag

Trinitatis
und Carl Gustav Jung

Als Knabe hatte Carl Gustav Jung den Konfirmandenunterricht seines Vaters zu besuchen. Und - es war schon oft recht langweilig ... Aber der Junge freute sich, dass irgendwann jener Tag kommen musste, an dem die Lehre von der heiligen Trinität Gottes würde behandelt werden. Irgendwann kam dieser Tag. Und mit ihm die große Enttäuschung. Denn der Vater sagte: „Das behandeln wir nicht, - es spielt keine Rolle, ist uninteressant und nicht zu begreifen.”  Wieder einmal hatte irgendwo auf der Welt ein...

Aktuelles

der Eisvogel
Geburtstagsgabe (vierter Exkurs)

Ein Eisvogel sitzt an Werners Fenster. Er kann Gedanken lesen und die Zukunft kennt er auch. Heute ist der Tag, den sie früher Sonntag nannten. Da sitzt der Eisvogel und hält seine Andacht, indem er Werner beim Lesen zusieht und sich unerkannt in dessen Gedanken versenkt. So wird es Zukunft. Lest mit ... Werner (53) blättert um. Den nächsten Satz will er noch lesen: „Von jener Zeit an begann Jesu zu predigen und zu sagen: Tut Buße, das Himmelreich ist nahe herbeigekommen! (Mt 4,17)“. Werner...

Feuilleton

die Heiligkeit der Arbeit
ein Pamphlet für Joseph am 1. Mai

Als der östliche Teil unseres Vaterlandes an die Sowjetunion verloren gegangen war, hatten die Genossen mit traumwandlerischer Sicherheit über Nacht recht schnell eine Art neuer Religion erfunden. In völligem Unverständnis des Nietzscheanischen Übermenschengedankens versuchten die Genossen, das Bild einer "Allseitig entwickelten sozialistischen Persönlichkeit" als Orientierungsidee in den Raum zu stellen. Krippe, Kindergarten, Hort und Schule, Werkhöfe und Jugendorganisationen von DSF bis GST...

Feuilleton

zum Sonntag Jubilate
die Werke des Schöpfers

"Am ersten Tag rief er das Licht ins Leuchten, am zweiten die Idee vom Unterschied. Am dritten Tage wollte er befeuchten die trockne Erde, dass sie fürder mied den Prall der Wogen und die feuchten Fluten - und Ufer bilde gegen Moor und Ried. Zum Vierten zündet er der Sterne Gluten samt allem, was am Sphärenhimmel wohnt. Zwei große Lichter, als man nennt die guten und jedes Kindlein kennt als Sonn’ und Mond. Zum Fünften spendet Gott für Meer und Lüfte das Ei der Null, des Zahlenwert kaum lohnt....

Aktuelles

Jakobs Kampf am Jabbok (Gen. 32,23ff)
Predigttext 16.4.2023

Als Jakob die Seinen in Sicherheit wusste, trat er noch einmal zu jenem Stein, den er vor Jahren hier aufrichten musste, als ihm ein Traumbild gezeigt ward: Allein dicht bei den Stufen der Leiter zum Himmel erschien ihm der Gott bei nächtlichem Schein ... Am Ende der Rampe im Engelsgetümmel hörte er laut das gewaltige Wort. Zehntausenden Worten im Sprachengewimmel bleibt es als Mitte der heilige Ort. In Wandel und Wechsel ist es Konstante und nimmt allen Rätseln die Grausamkeit fort. Nachdem er...

Blickpunkt

"Schlafes Bruder" versus "Leben des Brian"
VON DEM UNTERSCHIED

Für den Fall, dass man ihn noch nicht gesehen hat, bietet sich für die Zeit bis zur Auferstehung Christi der Film SCHLAFES BRUDER an. Thematisch dreht sich alles um den Text des Chorals - „Komm, o Tod, Du Schlafes Bruder.” Der Film mit Ben Becker ist bei Youtube kostenlos zu sehen und man lernt dort die Kirche kennen, wie sie war und wie sie nicht mehr sein soll. Und dass sie - trotz alledem - immer eine Brücke zur wahren Welt zu sein beauftragt gewesen ist. Die Musik darf eine Leiter nach...

Feuilleton

AD ORNUM
das Honigopfer am Karfreitag

"Ist es vielleicht gar, dass so, wie die Schrift einen ihre eigenen Zeichen weit überfliegenden Sinn auf das Papier bannt, zusätzlich auch dieser Sinn noch ein Etwas herbei bannen will, welches jenseits seiner eigenen Bedeutung sich regt und lebt? Und auch bannen kann, wenn nur dieses Etwas im Kult und der Kunst mit Hingabe an die eigene Seele geübt und gespielt und ihm geopfert wird."In weiser Meditation der Gedanken Friedrich Wilhelm Nietzsches über das Honigopfer auf den Gipfeln, wo der...

Aktuelles

von der Untersuchungshaft
des HERRN bei Nacht

In der Nacht vom Gründonnerstag zum Karfreitag befindet sich Jesus sozusagen in Untersuchungshaft. Aber  - er antwortet nicht (Johannes 19,9 / Mt 27,14). Was hätte er auch sagen sollen? Wo verleumdet werden darf, ist Verteidigung sinnlos geworden. Wo das hohe Gericht Angst vor dem Gebrüll einer Regierungspartei und ihres Mobs spürt, deren Ideologie die Massen ergriffen hat, sind Beschuldigte verloren. Zwar wird Pilatus von seiner Ehefrau ausdrücklich noch gewarnt; sie hätte zur Nacht von Jesus...

Feuilleton

Heute: "Kreuziget sie!"
MORGEN: HOSIANNA

Eben „Hosianna” schrien sie - und dann: „Ans Kreuz mit ihm!” Ja, das ist der Lauf der Welt, auch wenn’s keinem recht gefällt. Dass es könnt‘auch anders gehen - sollst im Folgenden Du sehen: ------------------------------------ Also lautet der Beschluss, dass man Liebe üben muss. Immer und an allen Orten - mit Gedanken, Werken, Worten. Deshalb gab es ein Geschrei, dass auch Impfen - Liebe sei. An dem Kirchturm aufgehängt ward der Spruch als Transparent. Wo einst Christi Kreuz geflattert, nun des...

Glaube und Alltag

... Blick auf Lätare 2023
die Griechen kommen ...

Auch Griechenvolk war auf das Fest gekommen - man hatte sagen hören von dem Christ. Und von der Lehre, welche - ausgesponnen - bedeutet, dass er Gott auf Erden ist. Philippus stammt aus Galiläas Auen und zählt zu Jesu Jüngern, wie ihr wisst. Den fragten sie zur Früh beim Morgengrauen: „Wir wollen Jesus gerne sehen, Herr.“ Philippus erst Andreas wollte schauen - zu zweit dem Meister künden ihr Begehr. Der hört sie an - und sagt zu beiden: „Nun wahrlich ist die Stunde kommen her - das Werk der...

Feuilleton

Sonntag Reminiscere
das Weinberglied

Womit lässt sich die Kirche noch vergleichen? Begreift sie mir als Gottes Ackerfeld! Er wird in Ewigkeit nicht von ihr weichen, solang die Braut dem Bräutigam gefällt. Sein Weinberg ist sie, darin Traubenstöcke gedeihen mögen für die wüste Welt. Der HERR liebt sie bis unter beide Röcke - und hat sich ihr seit Jugend an vertraut. Ihr aber wildert dort als geile Böcke, beschädigt ihm sein Lieb, dass einem graut? Der Herr der Trauben kam und fordert Pachten, da bangt ihr nun zurecht um eure Haut!...

Glaube und Alltag

der Sperling
Geburtstagsgabe (27)

„Kaufet man nicht zween Sperlinge um einen Pfennig? Dennoch fällt deren keiner auf die Erde ohne euren Vater.“ Der solches sagte war Meister Jesus. Und wer es uns in das liebe Deutsch übersetzte, war Vater Luther. Luther, Luther, Luther, Luther … Über alles. Denn Luther lässt uns auf sich sitzen und wirft niemanden von uns ab. Wir Spatzen sind fröhliche Vögel. Wir treiben uns auf Straßen und Plätzen herum, hüpfen eifrig umher, dabei bereden wir alle wichtigen und unwichtigen Sachen. Aber noch...

Glaube und Alltag

der Vorfahr über Luther
Geburtstagsgabe (3)

Als Euern angeblichen Urururgroßvater hört mich an. Schreiben kann ich selber zwar nur schlecht, deshalb wählte ich mir den Kranich als Sekretär. Mag nämlich sein, dass Ihr Euch sonst schämt, wenn Ihr meine mangelhafte Orthographie seht und Euch zugleich dabei einfällt, dass Ihr von mir abstammen wollt, worauf Ihr ja seit Darwin so stolz seid. Was hat der Affe Euch heute noch zu sagen? Erst einmal nichts. Dann aber doch! Und - keine Angst - es ist was Gutes: Diese Filme, Planet der Affen, King...

Aktuelles

der Elefant
Geburtstagsgabe (28)

Ich bin der Elefant. Und grau. Das Schreiben fällt mir schwer. Ich habe dicke Finger. Der Marabu hier macht das für mich. Habe ihn gebeten. Wir Tiere helfen einander. Ich komme aus Elefantine. Das liegt in Ägypten. Die Juden hatten dort ein paar Synagogen. Und wir haben zusammen die Vorratsstädte der Pharaonen gebaut. Gute Leute das. Was mussten wir schuften - und was haben wir trotzdem gelacht. Menschen sind gut. Manchmal auch böse. Einmal habe ich einen zertreten. Wir haben beide nicht...

Glaube und Alltag

eigentlich ... war es nämlich so
Geburtstagsgabe (9)

Auch der Papagei schrieb Luthern einen Brief. Anlässlich des vergessenen Geburtstags. Wir lesen darin viel Erstaunliches: Liebe Leute, jeder hat heute ein Haustier. Tiere sind die besseren Menschen, wie man so schön sagt. Wer kein Tier hat, mit dem stimmt was nicht. Ich war Luthers Papagei. Er liebte mich so sehr … Ich brachte ihm nämlich Theologie bei. Wir waren Unzertrennliche. Ich wurde 70 Jahre alt. Ihr wisst aus dem Internet, dass wir Papageienvögel sehr alt werden können. Wenn Ihr das...

Glaube und Alltag

de amore
ECCLESIAE

Wer will, dass der Teufel ihm hilft, muss als Gegenleistung seine Seele drangeben. Das Einverständnis zur Darbringung dieses Preises drückt sich darin aus, dass der Vertrag erstens mit dem eigenen Blut unterschrieben werden muss. Und zweitens dadurch, dass man für die Zeit des Hilfspakets sowohl der Musik als auch der Liebe zu entsagen hat. So oder so ähnlich berichten es einige Märchen und Thomas Mann im Dr. Faustus-Roman. Wobei das mit der Musik hier nicht so ganz so einfach ist, denn der...

Glaube und Alltag

viererlei Acker
die Gleichnisse Jesu

Zum Fest am Feiertag zog miteinander
 das Volk der Stadt hinauf ins offne Land.
 Sie schauten Jesus bittend an, da wandt’ er sich ihnen zu. Und segnet mit der Hand
 die Vielen, welche kamen zu vernehmen,
 wie Gott im Wort sein Bildnis gibt bekannt.  „Ein Sämann wollte neulich sich bequemen,
 zu streuen edle Körner auf das Feld.
 Indem er säte, kam es zu Problemen, wie überall in unsrer weiten Welt.
 Manch Korn fiel auf den Weg und ward zertreten 
als Fraß den Vögeln unterm Himmelszelt. Auf...

Feuilleton

die Ablösung
Christus im Olymp

Wie Moses Dornen leuchtend nie verbrannten, so riss auch nicht das fischgefüllte Netz an jenem Tage, als sie Christ erkannten, und seinen Sieg am Holz des Totenbretts. Er trug das Kreuz hinauf zur Welt der Schöne und gab den alten Göttern sein Gesetz. Jupiter blickte neidisch. Seine Söhne steh'n abgeschlagen an Olympos' Rand - doch sagt der Heiland keinem Spott und Höhne, zum Frieden rollt er aus ein neues Band. Apollon, Hermes - diese zwei als Beste - berief, der Hades´ Rachen überwand. „Ihr...

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