Sonntag Reminiscere
das Weinberglied

Womit lässt sich die Kirche noch vergleichen?
Begreift sie mir als Gottes Ackerfeld!
Er wird in Ewigkeit nicht von ihr weichen,

solang die Braut dem Bräutigam gefällt.
Sein Weinberg ist sie, darin Traubenstöcke
gedeihen mögen für die wüste Welt.

Der HERR liebt sie bis unter beide Röcke -
und hat sich ihr seit Jugend an vertraut.
Ihr aber wildert dort als geile Böcke,

beschädigt ihm sein Lieb, dass einem graut?
Der Herr der Trauben kam und fordert Pachten,
da bangt ihr nun zurecht um eure Haut!

Ihr wolltet nicht des Bundes Regeln achten
und höhntet dem, der Boten zu euch schickt?
Im Kerker lasst ihr seine Knechte schmachten

und spottet dessen, dem das All geglückt?
Der Herr des Weinbergs wird mit Strenge strafen
euch Diebe, die die Reue nicht mehr zwickt.

Sie aber waren längst schon eingeschlafen
und hörten nicht, wes’ Dinge sie betrafen
.

Als sie nun gar den Sohn des Königs schlugen
und scharfe Dornen flochten auf sein Haupt,
danach mit breitem Grinsen lässig frugen:

„Wer von uns hätte je etwas geraubt?“
Ihn dann bis hin zum Tod an´s Kreuze hängten,
und dabei lachten, laut und unerlaubt -

als nach dem fremden Erbe sie sich drängten,
da riss dem König schließlich die Geduld.
Ließ seine Heerschar sich zur Erde senken,

zu Ende waren Nachsicht, Langmut, Huld.
Der Pachtvertrag galt nunmehr als zerrissen
und harte Strafen folgten auf die Schuld.

Des Rädelsführers Stuhl ward fortgerissen
die ganze Bande mit ihm abgetan.
Ich rede, Leute, euch in das Gewissen:

Ermahnung treffe alle - Frau und Mann.
Die Kirche als des HERREN Feld bewahren
und pflegen dürft ihr. Nach der Ernte dann

- wenn kam der Wein zum Tempel hingefahren -
empfanget Gottes Dank in Tag und Jahren
.

Autor:

Matthias Schollmeyer

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