Sprengel Erfurt - Glaube und Alltag

Beiträge zur Rubrik Glaube und Alltag

Sargbauseminar für Männer
Der Tod gehört zum Leben

Die Evangelische Männerarbeit bietet im November ein besonderes Seminar an: Der Tod gehört zum Leben.  Vom 20.11.2025 bis 23.11.2025 sind Männer eingeladen, sich mit dem Thema ganz praktisch auseinander zu setzen.  Leben und Sterben. Über das Leben wird viel geredet. Das Sterben ist ein Tabuthema – auch bei Männern. Das wir sterben müssen, ist sicher. Aber was kommt nach dem Tod? Keiner weiß es, viele hoffen. Als Christen haben wir eine Hoffnung. Trägt die? Wie gehen wir mit unseren Fragen,...

Träume, Träume, Träume
die Josephsgeschichten ...

1. Gesang Traum von der Himmelsleiter Als Jakob dann erwacht aus seinem Schlafe, grüßt ihn die Sonne hoch vom Himmelszelt. Zu Ende kam die Angst vor Zorn und Strafe, weil ihm ein Traumbild neu gezeigt die Welt. Grad war er noch Beerscheba entflohen - und Esau, den um‘s Erbe er geprellt. Er fürchtete des Bruders Zorn und Drohen, verließ sein Heim und machte schnell sich fort vor Esaus Racheflamme wildem Lohen. Zur Nacht nun langt er an bei fremdem Ort. Hier war ein Tempel früher noch vorhanden -...

Genesis 4
KAIN & ABEL

Nachdem der Garten Eden war verdorben, hat Adam Eva als sein Weib erkannt.  Und als er Lieb und Gunst bei ihr erworben, gebar sie ihm zwei Knaben. Kain genannt der eine, Ackerbauer. Und als zweiten mit Namen Abel - Schäfer auf dem Land. Die Frucht des Feldes opfernd zu bereiten, erbaute einen Altar Kain dem HERRN. Auch Abel brachte von den Herrlichkeiten der Herden dar, dass er nicht stünde fern. Die Gabe gnädig an sah Gott dem Abel - des Bruders Spende aber nicht so gern. Darob ergrimmte der -...

was eigentlich ist christliche Elite
Markus 3,31-35

die Berufenen … Der Begriff „Elite“? Er schillert. Aus dem Französischen kommend, bezeichnete er die „Auserlesenen“, die aufgrund von Geburt über das Durchschnittliche hinauswuchsen. In der Antike galt es als selbstverständlich, dass Polis bzw.  res publica von solchen aristoi – den wenigen Besten – geleitet würden. Denn die Vielen konnten nicht ohne die Wenigen, aber die Wenigen nicht ohne die Vielen. Die Neuzeit hat dieses Gleichgewicht aufgelöst. Der Begriff Elite bekam den Beigeschmack des...

FILMEMPFEHLUNG
PERSISCHSTUNDEN

Der Film „Persischstunden“ (Persian Lessons, 2020) erzählt die Geschichte von Gilles Crémieux, einem jungen belgischen Juden, der 1942 von der SS verhaftet und in ein Konzentrationslager deportiert wird. Auf dem Transport entkommt er dem sicheren Tod, indem er vorgibt, kein Jude, sondern ein Perser zu sein. Der Lagerkoch und SS-Offizier Klaus Koch, der nach dem Krieg nach Persien auswandern möchte, zwingt ihn, ihm die persische Sprache beizubringen. Das Problem: Gilles beherrscht kein Wort...

Ausstellung
Smartphone und traditionelles „Gebende“

Die Evangelische Akademie Thüringen zeigt derzeit im Zinzendorfhaus Neudietendorf eine Ausstellung über die Glaubensgemeinschaft der Hutterer. Präsentiert werden Fotografien des kanadischen Journalisten Tim Smith, der seit 15 Jahren Täufergemeinschaften dokumentiert. Von Christoph Ernst Die Ausbreitung der Reformation in der Mitte der 1520er Jahre war zugleich der Beginn der Auseinandersetzungen um die reine evangelische Lehre. Um den charismatischen Jakob Hutter (1500-1536) sammelte sich...

Gelöschte Spuren – Gottes Gedächtnis
WELLE - TEILCHEN - GNADE

Wenn man verstehen will, ob, wann, wo und warum die Quantenphysik wesentliche Fragen der Theologie berührt, muss man beim Einfachsten beginnen. Das einfachste und doch zugleich rätselhafteste Experiment ist das Doppelspalt-Experiment. Man denke sich Folgendes: Ein Lichtstrahl, zerlegt in einzelne Lichtteilchen, die wir Photonen nennen, wird auf eine Wand mit zwei schmalen Öffnungen gelenkt. Dahinter liegt ein Schirm, der anzeigt, wo die Teilchen aufschlagen. Wenn wir viele solcher Photonen...

Apostelgeschichte 3
die Heilung des Gelähmten

Johannes wollt' mit Petrus einmal gehen hinauf zum Tempel um die Mittagszeit. Und als  sie nahe bei der Pforte stehen, liegt einer dort - lahm, schon von Mutterleib. Man lehnt den Mann tagtäglich an die Türe, dass - ging vorüber jemand - Mann und Weib Almosen gäben, die er heimwärts führe. Das Tor heißt „Schöne Pforte" und um Geld weint dort der Mann, dass er die Herzen rühre. Als die Apostel nahen, bat der Held auch diese beiden Wandrer, was zu geben, bevor sie träten in des Tempels Zelt. Im...

"greift" Gott in die Geschichte ein?
WAS WÜRDE DAS BEDEUTEN ...

Wir Menschen haben seit Jahrtausenden den Drang, unsere eigene Geschichte nicht bloß als Abfolge von Zufällen, sondern als Erzählung mit Sinn zu begreifen. Das ist verständlich. Sinn bedeutet Sicherheit. Und weil der Sinn nicht aus der Geschichte selbst kommt, haben wir ihn von außen hineingetragen – letztlich in Gestalt der Vorstellung des helfend handelnden Gottes. I. Antike und Israel Die Griechen sammelten Aufzeichnungen über große Taten und Schlachten: Herodot (ca. 490–424 v. Chr.) war der...

Aurelius Augustinus
der Bischof aus Nordafrika

Ach - wir hätten ihn fast vergessen. Ihn, der mit Goethe Geburtstag hatte an Nietzsches Bestattungstag: Augustinus, den Bischof aus Hippo im heutigen Nordafrika. Schnell noch die Blumen hinterher - und den Kuchen mit den 1671 Kerzlein zum Auspusten. Man stelle sich also heute mit pünktlicher Verspätung von fünf Tagen den 28. August in merkwürdiger Andacht vor: Der Altar, halb im Licht, halb im Schatten. Links liegt eine Geißel, rechts glänzt der Orden. Und in der Mitte steht der Mann aus...

Seminar-Wochenende
Dorothee Sölle – Theologin, Feministin, Mystikerin

Dorothee Sölle (1929 – 2003) ist eine der bekanntesten deutschen Theolog*innen nach 1945. Sie hat mit ihren Texten provoziert und begeistert. Als politisch denkende und handelnde Frau ging es ihr um Gerechtigkeit und Wahrheit, für die sie auch in Theologie und Kirche gekämpft hat. Wie lässt sich »Gott denken « in einer Welt, die vom Leiden an Ungerechtigkeit und Gewalt geprägt ist? Sölle hat neben theologischen Texten auch Gedichte und Gebete verfasst und war als Mitbegründerin des »Politischen...

Hiob, der Mann
AUS DEM LANDE UZ

Hiob als Wetteinsatz – Ein theologisches Nachdenken zum kommenden Sontag Im Buch Hiob begegnen wir einer der befremdlichsten Szenen der Heiligen Schrift. Nicht eine fromme Erbauungsgeschichte wird da erzählt, sondern eine Szene im himmlischen Gerichtssaal, in der Gott selbst in das Spiel mit dem Satan eintritt. Und es ist nicht weniger als der Mensch Hiob, der zum Einsatz dieser Wette wird: „Hast du acht gehabt auf meinen Knecht Hiob?“ fragt Gott. Die Szene wirkt wie eine Provokation, ja, wie...

Vorausblick auf ...
... den Israelsonntag

Und da sind Ideen, die scheinen so alt zu sein, als hätte die Welt sie nicht selber erfunden, sondern irgendwie geerbt – aus einer urgrauen Vorzeit, in welcher die Mythen als amtliche Verlautbarungen Gottes kursierten. Eine dieser Ideen ist die Vorstellung, dass das eigene Volk „erwählt“ sei. Der psychologische Nutzen dieser Idee ist offensichtlich - er dient der inneren Thermoregulation eigener Gemeinschaftlichkeit. Man wärmt sich an der Gewissheit, etwas Besonderes zu sein, und kühlt zugleich...

FUNDSACHEN
Schätze, Perlen, Algorithmen

FUNDSACHEN 1. Der Schatz im Acker (Mt 13,44). Ein Mann geht über ein Feld. Es ist nicht sein Feld. Er tritt auf etwas Hartes, beugt sich hinab, stößt auf ein Metallstück. Er holt den Spaten. Dann glimmt es auf. Eine Truhe, Eisenbänder verrostet, Holz vom Humus geschwärzt. Der Deckel gibt nach, und in der Dunkelheit blitzt Gold – Münzen, Schmuck. Der Mann weiß: Du musst dein Leben ändern! Er verkauft seinen Hof, sein Haus - alles. Und kauft diesen Acker. In der Stille eines Abends hebt er die...

15. August
Mariae Himmelfahrt

Maria Himmelfahrt Inmitten der hohen Tage des beginnenden Spätsommers, wenn die Sonne schon nicht mehr ganz die grelle Strenge des Juli besitzt und doch das Land noch in goldener Wärme hält, liegt Maria Himmelfahrt wie eine leuchtende Insel im Kirchenjahr. Seit den ersten Jahrhunderten bezeugt, vom Volksglauben mit einer Innigkeit umrankt, die der Theologe nur bewundernd zur Kenntnis nehmen kann, wurde für dieses Fest im Jahr 1950 von Papst Pius XII. in seiner ganzen Herrlichkeit ein Dogma...

Kriegsgräber aus dem Ersten Weltkrieg auf dem Hauptfriedhof in Frankfurt am Main
 
 | Foto: epd-bild/Stephan Krems
2 Bilder

Heilige Mission der Deutschen
Predigten im Ersten Weltkrieg

Pathetische Worte über den Opfertod der Soldaten und den garantierten Sieg, Hasstiraden gegen die Feinde - im Ersten Weltkrieg war die evangelische Kirche eine wichtige Stütze der Obrigkeit. Von Karsten Packeiser  «Wir opfern die Stärke unseres Volkes auf dem Altar des Vaterlandes», verkündete der pfälzische Pfarrer August Kopp seiner Gemeinde zum Erntedankfest 1914. Mit jedem Mann, der an die Front gezogen war, sei «ein Stück von unserm Herzen» mitgegangen: «Wenn es gleich zerreißen wollte,...

das Wagnis
Pius XII.

Himmelfahrt der Unantastbaren Es gibt im Jahreskreis der Feste jene wenigen Tage, an denen das Christentum in seiner katholischen Gestalt den Blick auf etwas richtet, das jenseits der bloßen Nachzeichnung biblischer Episoden liegt – Feste, die nicht nur auf ein überliefertes Ereignis reagieren, sondern auf eine jahrhundertelange Auslegung, auf eine lange, in Schichten gewachsene Meditation über eine Gestalt, die von Anfang an im Halbschatten des Unaussprechlichen stand. Maria Himmelfahrt – das...

70. Todestag von Thomas Mann
GLADIUS DEI - DIE FORTSETZUNG

Wer kennt sie nicht - die kleine Novelle von Thomas Mann, der heute, am 12. August, seinen 70. Todestag betrachtet? Ich meine die Sache namens GLADIUS DEI (Das Schwert Gottes). Das Ganze spielt im München der Jahrhundertwende. Hauptfigur ist ein gewisser Hieronymus als asketisch wirkender, streng religiöser Mann, der das sinnlich-weltliche Treiben der Kulturmetropole nur noch mit Abscheu wahrnehmen kann. Er ist davon überzeugt, dass Kunst und Religion entweiht werden, wenn sie lasziver...

Das Christentum
Was es ist und sein könnte

DAS CHRISTLICHE ALS CHANCE ÜBER DAS CHAOS Es gehört zu den eigentümlichen Kunststücken der Gattung homo sapiens, dass sie sich niemals nur in der gegebenen Wirklichkeit einrichtet, sondern stets nach der verborgenen Gesamtstruktur fragt. Der Mensch, so klein er inmitten der Galaxien steht, tastet sich mit Gedanken und Worten an etwas heran, das sowohl das Allgemeine als auch das Persönliche in einer einzigen Form zu fassen vermag. Dieser tastende Akt ist älter als jede Dogmatik: Er beginnt im...

„Es ist ein Kind hier ...
... das hat fünf Brote und zwei Fische.“

„Es ist ein Kind hier ... das hat fünf Brote und zwei Fische.“ Joh 6,9 Es ist ein seltsam schlichtes Wort, mit dem das Evangelium des 7.Sonntags nach Trinitatis uns entgegenkommt: Ein Kind, fünf Brote, zwei Fische. Und doch: aus dieser schlichten Notiz beginnt ein Vorgang, der in das Zentrum der christlichen Hoffnung hineinführt. Denn das, was hier geschieht, ist nicht bloß ein Wunderbericht unter anderen, sondern die leise Eröffnung jenes Raumes, den wir „Reich Gottes“ nennen. Und dieser Raum...

Zwischen Tier und Gott
Vom Drama des Menschseins

Der Mensch ist, wie schon die antiken Philosophen erkannten, ein Wesen, das sich in der Mitte zwischen dem Sumpf animalischen Dranges und der Welt hochgeistiger Ideen wiederfindet. Nun - diese mittlere Position ist kein statischer Ort, sondern ein Spannungsfeld. Der Mensch, so schrieb Blaise Pascal, ist „weder Engel noch Tier; und wehe dem, der aus ihm einen Engel machen will“ (Pensées 358). Dieses „Wehe“ bedeutet nicht nur Scheitern, sondern Verirrung, eine fatale Selbstverkennung des Wesens,...

Himmel & Hölle
was meinen die eigentlich?

Die Frage, ob Himmel und Hölle als Orte oder als Zustände zu verstehen sind, berührt eine tiefe, kaum auflösbare Spannung in unserem Denken. Wir sprechen von Orten, weil wir in einer Welt der Räumlichkeit leben. Unser Körper verortet uns, und unsere Sprache ist geprägt vom Hier und Dort. Doch sobald wir über das hinausdenken, was die Sinne umgreifen, geraten wir an eine Grenze: Kann die Ewigkeit einen „Ort“ haben? Kann die Hölle irgendwo sein, wenn sie zugleich als Abwesenheit Gottes, als...

von der Kraft
eines einzigen Wortes

Es gibt Familien, die durch eine merkwürdige Aura von Legenden umschattet sind – als hätten sie die Jahrhunderte hindurch das Echo einer Botschaft tragen müssen, deren Klang heute niemand mehr recht zu deuten weiß. Zu diesen Familien gehörten die Perlsteins, deren Name wie ein geheimer Schmuck klingt, als bestünde er nicht nur aus Silben, sondern aus Gold, Perlmutt in einen Hauch von Ewigkeit gefasst. Von Adrian Siegismund Perlstein ist zu berichten, dass er, wie schon sein Großvater und dessen...

Schafe ohne Hirten
für den 20. Juli 2025

„Es jammerte ihn, denn sie waren wie Schafe ohne einen Hirten.” Es gehört zu den paradoxen Großartigkeiten des Christentums, dass es sich solcher einfachen Jesusbilder lange Zeit nicht schämte. Ja, diese Bilder sind archaisch. Und deshalb überleben sie. Das Bild vom guten Hirten stammt nicht aus der Philosophie, sondern von den Weiden schutzbedürftiger Kreaturen. Der Hirte selber ist nicht eins von den Schafen. Er denkt nicht wie sie. Er schläft nicht in ihrer Herde, auch wenn er bei ihnen...

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