Glaube und Alltag

Beiträge zur Rubrik Glaube und Alltag

Kraftvolle Einladung
Ich will dich segnen und du sollst ein Segen sein

Es gibt Worte, die tragen mehr als nur Bedeutung – sie tragen Hoffnung, Richtung und Trost. Einer dieser Sätze stammt aus dem 1. Buch Mose 12,2: „Ich will dich segnen und du sollst ein Segen sein.“ Diese Zusage richtete Gott ursprünglich an Abraham. Doch bis heute berührt sie Menschen weltweit, weil sie ein Prinzip des Lebens beschreibt: Gott beschenkt uns nicht nur für uns selbst, sondern damit wir zum Geschenk für andere werden. Der biblische UrsprungDie Szene ist schnell erzählt: Gott ruft...

Vorausblick auf ...
... den Israelsonntag

Und da sind Ideen, die scheinen so alt zu sein, als hätte die Welt sie nicht selber erfunden, sondern irgendwie geerbt – aus einer urgrauen Vorzeit, in welcher die Mythen als amtliche Verlautbarungen Gottes kursierten. Eine dieser Ideen ist die Vorstellung, dass das eigene Volk „erwählt“ sei. Der psychologische Nutzen dieser Idee ist offensichtlich - er dient der inneren Thermoregulation eigener Gemeinschaftlichkeit. Man wärmt sich an der Gewissheit, etwas Besonderes zu sein, und kühlt zugleich...

Kirchenrätin kritisiert
KI-Predigten theologisch bedenklich

Stuttgart (epd). Die Versuchung ist groß: Anstatt sich viele Stunden auf die Sonntagspredigt vorzubereiten, lässt sich mithilfe Künstlicher Intelligenz bereits heute zu jedem Bibeltext eine fertige Predigt erstellen. Die württembergische evangelische Kirchenrätin Evelina Volkmann sieht dieses Verfahren allerdings sehr kritisch. Die von einer KI erstellten Texte seien oft oberflächlich, theologisch bedenklich und unpersönlich, sagte Volkmann in Stuttgart. KI könne die Predigtvorbereitung zwar...

  • 19.08.25
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Kirchenpräsidentin veröffentlicht Buch
Tietz: Nietzsche hat Theologie vorangebracht

Darmstadt (epd). Der vor 125 Jahren gestorbene radikale Religionskritiker Friedrich Nietzsche hat nach Ansicht der evangelischen Theologieprofessorin Christiane Tietz zentrale Themen des christlichen Glaubens vorangebracht. «Seine kritische Perspektive wurde von der Theologie des 20. Jahrhunderts sehr ernst genommen», sagte die Kirchenpräsidentin der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN): «Man kann auch nach Nietzsche weiterhin am christlichen Glauben festhalten und eigene Antworten...

  • 18.08.25
Heinrich Bedford-Strohm | Foto:  epd-bild/Heike Lyding
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Glaubensserie (18): Die Arbeiter im Weinberg
Vergleichen macht unglücklich

Was ist der gerecht: gleicher Lohn für alle oder leistungsorientiere Bezahlung für geleistete Arbeit? Ungerechtigkeit mag hier Murren, Widerspruch oder Wut heraufbeschwören. Jesus nutzt für das, was in den Augen Gottes gerecht ist, Bilder und Gleichnisse. Um ein solches Gleichnis geht es in dieser Folge der Glaubensserie. Von Heinrich Bedford-Strohm Das Gleichnis von den Arbeitern im Weinberg hat mich immer schon angezogen. Schon in meinem Theologiestudium habe ich meine erste Seminararbeit im...

  • 17.08.25

FUNDSACHEN
Schätze, Perlen, Algorithmen

FUNDSACHEN 1. Der Schatz im Acker (Mt 13,44). Ein Mann geht über ein Feld. Es ist nicht sein Feld. Er tritt auf etwas Hartes, beugt sich hinab, stößt auf ein Metallstück. Er holt den Spaten. Dann glimmt es auf. Eine Truhe, Eisenbänder verrostet, Holz vom Humus geschwärzt. Der Deckel gibt nach, und in der Dunkelheit blitzt Gold – Münzen, Schmuck. Der Mann weiß: Du musst dein Leben ändern! Er verkauft seinen Hof, sein Haus - alles. Und kauft diesen Acker. In der Stille eines Abends hebt er die...

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Wort zur Woche
Gartenpflege bringt Ertrag

Wem viel gegeben ist, bei dem wird man viel suchen; und wem viel anvertraut ist, von dem wird man umso mehr fordern. Lukas 12, Vers 48b Manchmal klingen Bibelverse wie ein Versprechen, manchmal wie eine Warnung. Der Wochenspruch beinhaltet beides. Von Andreas Bechert  Was bedeutet das für unser Leben? Wenn uns ein wertvolles Erbstück anvertraut wird, spüren wir eine besondere Verpflichtung, gut darauf aufzupassen und es vielleicht weiterzugeben. Aber es geht nicht nur um Dinge sondern, auch um...

  • 16.08.25
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Predigt
Langstrecke des Glaubens

 ... und jage nach dem vorgesteckten Ziel, dem Siegespreis der himmlischen Berufung Gottes in Christus Jesus. Philipper 3, Vers 14 Fordere dich selbst heraus! Geh an dein Limit! Wachse über dich hinaus! So werben Ultrawanderer für ihren Sport. Wenn mein Partner und ich einen gemeinsamen freien Tag haben, gehen wir wandern. Wir fahren in den Harz, dort laufen wir durch wilde Flusstäler und über felsige Hügel. Manchmal schaffen wir 16 Kilometer, manchmal 26. Fürs nächste Jahr allerdings haben wir...

  • 15.08.25

15. August
Mariae Himmelfahrt

Maria Himmelfahrt Inmitten der hohen Tage des beginnenden Spätsommers, wenn die Sonne schon nicht mehr ganz die grelle Strenge des Juli besitzt und doch das Land noch in goldener Wärme hält, liegt Maria Himmelfahrt wie eine leuchtende Insel im Kirchenjahr. Seit den ersten Jahrhunderten bezeugt, vom Volksglauben mit einer Innigkeit umrankt, die der Theologe nur bewundernd zur Kenntnis nehmen kann, wurde für dieses Fest im Jahr 1950 von Papst Pius XII. in seiner ganzen Herrlichkeit ein Dogma...

Foto:  epd-bild/Renate Haller
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Gemeinde lädt zum Fußpflegegottesdienst
Wo Podologen predigen

Gottes «krasses Geschenk» an die Menschen, ihre Füße, stehen in einem Gottesdienst in Südhessen im Mittelpunkt. «Verwöhnt eure Füße», appelliert die Pfarrerin. Von Renate Haller  Die Bitte von Pfarrerin Daniela Opel-Koch klingt ungewöhnlich: «Da, wo es wehtut, erhöhen Sie bitte den Druck.» Vereinzelt ist leises Aufstöhnen zu hören, ansonsten konzentrierte Stille. Der evangelische Gottesdienst ist so anders wie die Worte der Pfarrerin - im Hünstetter Ortsteil Wallrabenstein im südhessischen...

  • 15.08.25
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Kriegsgräber aus dem Ersten Weltkrieg auf dem Hauptfriedhof in Frankfurt am Main
 
 | Foto: epd-bild/Stephan Krems
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Heilige Mission der Deutschen
Predigten im Ersten Weltkrieg

Pathetische Worte über den Opfertod der Soldaten und den garantierten Sieg, Hasstiraden gegen die Feinde - im Ersten Weltkrieg war die evangelische Kirche eine wichtige Stütze der Obrigkeit. Von Karsten Packeiser  «Wir opfern die Stärke unseres Volkes auf dem Altar des Vaterlandes», verkündete der pfälzische Pfarrer August Kopp seiner Gemeinde zum Erntedankfest 1914. Mit jedem Mann, der an die Front gezogen war, sei «ein Stück von unserm Herzen» mitgegangen: «Wenn es gleich zerreißen wollte,...

das Wagnis
Pius XII.

Himmelfahrt der Unantastbaren Es gibt im Jahreskreis der Feste jene wenigen Tage, an denen das Christentum in seiner katholischen Gestalt den Blick auf etwas richtet, das jenseits der bloßen Nachzeichnung biblischer Episoden liegt – Feste, die nicht nur auf ein überliefertes Ereignis reagieren, sondern auf eine jahrhundertelange Auslegung, auf eine lange, in Schichten gewachsene Meditation über eine Gestalt, die von Anfang an im Halbschatten des Unaussprechlichen stand. Maria Himmelfahrt – das...

70. Todestag von Thomas Mann
GLADIUS DEI - DIE FORTSETZUNG

Wer kennt sie nicht - die kleine Novelle von Thomas Mann, der heute, am 12. August, seinen 70. Todestag betrachtet? Ich meine die Sache namens GLADIUS DEI (Das Schwert Gottes). Das Ganze spielt im München der Jahrhundertwende. Hauptfigur ist ein gewisser Hieronymus als asketisch wirkender, streng religiöser Mann, der das sinnlich-weltliche Treiben der Kulturmetropole nur noch mit Abscheu wahrnehmen kann. Er ist davon überzeugt, dass Kunst und Religion entweiht werden, wenn sie lasziver...

Dr. Friederike Hoffmann-Klein für Lebensschutz
Für jedes Leben – von Anfang an

Dr. Friederike Hoffmann-Klein ist Ärztin, Christin und seit mehr als zwei Jahrzehnten engagiert im Lebensschutz. Im Gespräch mit der Redaktion der überkonfessionellen christlichen Webseite dreieinigkeit.de schildert sie ihre persönliche Motivation, ihr langjähriges Engagement und ihre Sicht auf aktuelle Herausforderungen. Hoffmann-Klein berichtet: „Ich bin vor 22 Jahren durch die Abtreibung einer guten Freundin, die damals in einer schwierigen Situation war, auf dieses Thema gekommen. Die...

Foto: epd-bild/Heike Lyding
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Wort zur Woche
Gottes Scheinwerfer

Wochenspruch: Wandelt als Kinder des Lichts; die Frucht des Lichts ist lauter Güte und Gerechtigkeit und Wahrheit. Epheser 5, Verse 8b.9Gott sprach: Licht soll werden – und setzte so den Beginn der Schöpfung. Wer den Bericht aufmerksam liest, stellt schon nach wenigen Versen fest, dass damit nicht das Licht der Sonne gemeint sein kann, sondern ein Licht, das alles Kommende beleuchtet, ähnlich dem Scheinwerfer auf einer Bühne. Ohne solches Licht bliebe alles verborgen im Dunkel des Chaos, wie in...

Das Christentum
Was es ist und sein könnte

DAS CHRISTLICHE ALS CHANCE ÜBER DAS CHAOS Es gehört zu den eigentümlichen Kunststücken der Gattung homo sapiens, dass sie sich niemals nur in der gegebenen Wirklichkeit einrichtet, sondern stets nach der verborgenen Gesamtstruktur fragt. Der Mensch, so klein er inmitten der Galaxien steht, tastet sich mit Gedanken und Worten an etwas heran, das sowohl das Allgemeine als auch das Persönliche in einer einzigen Form zu fassen vermag. Dieser tastende Akt ist älter als jede Dogmatik: Er beginnt im...

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Schulanfang
Wo der Glaube in der Luft liegt

Evangelische Schulen in Mitteldeutschland sind beliebt. Zum Beginn des neuen Schuljahres gibt es mehr Anmeldungen als Plätze, so der Vorstandsvorsitzende der Evangelischen Schulstiftung in Mitteldeutschland St. Johannes, Marco Eberl. In manchen Regionen gehören sie bereits zur schulischen Grundversorgung. Von Oliver Gierens Während an den staatlichen Schulen in Sachsen-Anhalt und Thüringen für die kommenden Jahre mit einem spürbaren Rückgang der Schülerzahlen gerechnet wird, verzeichnen die 42...

Sonne, Sand und Seelsorge
Ein Besuch beim Inselpastor von Wangerooge

Sommerzeit auf Wangerooge: Während Urlauber entspannen und Ruhe suchen, ist die Kirche gefragt. Zwischen Café, Dünenspaziergang und Strandkorb bietet sie Oasen der Ruhe und Kraftquellen für den Alltag nach den Ferien. Eine Fahrt zur Inselgemeinde. Von Dieter Sell  Die Koffer sind verladen, alle Passagiere an Bord. Langsam zuckelt die Inselbahn unter rhythmischen Rollgeräuschen durch die Salzwiesen von Wangerooge, vom Hafen geht es Richtung Ortskern. Der Wind füllt die Waggons mit Seeduft aus...

  • 07.08.25
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Anselm Grün | Foto:  Abtei Münsterschwarzach/Julia Martin
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Glaubensserie (17): Die Bergpredigt
Um Gottes willen

Die Bergpredigt ist eine Rede, die der Wanderprediger Jesus von Nazareth auf einem Berg im Norden Israels gehalten hat, als er ungefähr 30 Jahre alt war. Hier legte er sozusagen den Willen Gottes dar und stellte Regeln für das Zusammenleben auf. Von Anselm Grün Im Mittelpunkt der Bergpredigt steht das Vaterunser mit der Bitte: »Dein Wille geschehe wie im Himmel so auf Erden.« (Matthäus 6, 10) Die Bergpredigt ist die Auslegung, wie der Wille Gottes konkret im menschlichen Leben geschehen kann....

  • 06.08.25

„Es ist ein Kind hier ...
... das hat fünf Brote und zwei Fische.“

„Es ist ein Kind hier ... das hat fünf Brote und zwei Fische.“ Joh 6,9 Es ist ein seltsam schlichtes Wort, mit dem das Evangelium des 7.Sonntags nach Trinitatis uns entgegenkommt: Ein Kind, fünf Brote, zwei Fische. Und doch: aus dieser schlichten Notiz beginnt ein Vorgang, der in das Zentrum der christlichen Hoffnung hineinführt. Denn das, was hier geschieht, ist nicht bloß ein Wunderbericht unter anderen, sondern die leise Eröffnung jenes Raumes, den wir „Reich Gottes“ nennen. Und dieser Raum...

Foto: epd-bild/Heike Lyding
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Wochenspruch
Wo der Grenzzaun kein Hindernis ist

So seid ihr nun nicht mehr Gäste und Fremdlinge, sondern Mitbürger der Heiligen und Gottes Hausgenossen. Epheser 2, Vers 19Nein, die meisten von uns sind Gott sei Dank keine Heimatlosen oder gar „aliens“, wie es im Englischen heißt. Doch wie viele Menschen auf unserer Erde mögen sich im Augenblick genau so fühlen? Hineingeworfen in eine Welt, die keinerlei Heimstatt bietet. Die Zweideutigkeit des Spruches aus dem Epheserbrief zwischen geistlichem und politischen Sinn klingt von Beginn an mit....

Mit dem "rollendem Kloster" durch Mecklenburg
Bruder Gabriel bringt die Kirche auf Festivals

Wenn die Menschen nicht mehr zur Kirche kommen, dann muss die Kirche zu den Menschen kommen - das ist das Motto von Bruder Gabriel. Der katholische Priester tourt seit vier Jahren mit einem Wohnmobil durch Mecklenburg und versucht mit Menschen ins Gespräch zu kommen. Anzutreffen ist der Franziskaner mit seinem "rollenden Kloster" auf Campingplätzen, in Innenstädten, an Ostseestränden oder im Fußballstadion - in einer Region, in der die Katholiken gerade einmal gut drei Prozent der Bevölkerung...

  • 31.07.25
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Henrich Herbst | Foto: Guido Werner
3 Bilder

Glaubensserie (16): Das Abendmahl
Von Scheitern und Neubeginn

Das Abendmahl wurde von Jesus selbst eingesetzt – daran wird am Gründonnerstag gedacht. Auf den ersten Blick scheint das Abendmahl – einen Tag vor Karfreitag – zunächst auf Jesu Abschied ausgelegt. Dabei ist es auch heute noch ein Symbol für die Nähe Jesu. Von Henrich Herbst Waren Sie schon einmal in Rothenburg ob der Tauber? In der Jakobskirche finden Sie dort auf der Westempore den berühmten Schnitzaltar von Tilmann Riemenschneider. Der Altar zeigt auf dem linken Flügel den Einzug Jesu in...

  • 30.07.25
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Zwischen Tier und Gott
Vom Drama des Menschseins

Der Mensch ist, wie schon die antiken Philosophen erkannten, ein Wesen, das sich in der Mitte zwischen dem Sumpf animalischen Dranges und der Welt hochgeistiger Ideen wiederfindet. Nun - diese mittlere Position ist kein statischer Ort, sondern ein Spannungsfeld. Der Mensch, so schrieb Blaise Pascal, ist „weder Engel noch Tier; und wehe dem, der aus ihm einen Engel machen will“ (Pensées 358). Dieses „Wehe“ bedeutet nicht nur Scheitern, sondern Verirrung, eine fatale Selbstverkennung des Wesens,...

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