Wort zur Woche
Nehmt mit, was ihr braucht und euch guttut

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Seht, wir gehen hinauf nach Jerusalem, und es wird alles vollendet werden, was geschrieben ist durch die Propheten von dem Menschensohn.
Lukas 18, Vers 31
Ich kann mich sehr gut an Aufbrüche in meinem Leben erinnern. Manchmal waren es Urlaubsreisen mit der großen Familie. Die Herausforderung war oft der Aufbruch! Gepäck für drei Wochen, Bettwäsche und Handtücher für das Ferienhaus im schwedischen Nirgendwo. Fährtickets, Spielzeug für die Kleinen, Mückenspray. Hoffentlich haben wir an alles gedacht. Nicht jeder Aufbruch war ein Urlaub und Erholung. Aber eins war immer gut und wichtig: Nimm mit, was du unterwegs brauchst.
Auch Jesus redet von einem Aufbruch: Zum dritten Mal im Lukasevangelium kündigt er so sein Leiden und Sterben an. Aber eben nicht als Ende, sondern als Weg der Vollendung und Weg der Verheißung! Wir gehen hinauf! – Das ist nicht nur eine geografische Beschreibung der Landschaft um Jerusalem, sondern es ist die inhaltliche Bestimmung eines Weges: Wir gehen dem Ziel entgegen. Dieser Weg trägt die Verheißung des Lebens in sich.
In vielen Orten findet der Karneval seinen Höhepunkt als Zeit des fröhlichen und ausgelassenen Feierns. Aber da ist die Perspektive eine andere: Am Aschermittwoch ist alles vorbei! Jesus sagt: Eben nicht! Es ist nicht vorbei, wir haben einen Weg vor uns! Nehmt dafür mit, was ihr braucht und was euch auf dem Weg guttut und euch rüstet für einen vielleicht auch langen und mühevollen Weg.
Jesus sagt: Ich mache mich auf den Weg! Und ich nehme euch mit. Nicht auf eine Urlaubsreise, sondern auf dem Weg der Vollendung, an dessen Ende die Verheißung steht: Da wird Leben sein. Was ich für den Weg brauche? Eine Perspektive und einen Horizont, der weiter reicht als bis zum Ende eines Tages. Jesus eröffnet uns diese Perspektive. Seine Ankündigung ist mehr als eine Schreckensbotschaft mitten zwischen Wundern und Begegnungen in Galiläa. Er lässt das Licht des Lebens aufleuchten.
Gut, wenn ich damit aufbreche. Immer wieder. Und das Ziel im Auge behalte.
Alfred Spekker, Pfarrer in Frankenheim/Rhön


Autor:Alfred Spekker |
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