Abschiebungen
US-Bischof: Kirche steht an Seite der Migranten

Migranten an der US-Grenze in Ciudad Juarez (Mexiko) | Foto:  epd-bild/Wolf-Dieter Vogel
  • Migranten an der US-Grenze in Ciudad Juarez (Mexiko)
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Yehiel Curry ist seit Anfang Oktober leitender Bischof der größten lutherischen Kirche der USA (ELCA) und der erste Schwarze an der Spitze der mehrheitlich weißen Kirche.

Washington (epd). Yehiel Curry, der neue leitende Bischof der größten lutherischen Kirche der USA, hat mit Blick auf die Massenabschiebungen unter dem US-Präsidenten Donald Trump betont, dass die Kirche auf der Seite der Migranten stehe. Mitglieder der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Amerika (ELCA) engagierten sich auf vielfältige Weise, auch durch Protestkundgebungen und Lobbyarbeit, sagte Curry dem Evangelischen Pressedienst (epd). Man befürworte allerdings keine illegalen Handlungen.

Curry hielt sich politisch bedeckt und betonte, es gehe der Kirche um das Evangelium. Sie richte sich nach den Grundsätzen Jesu aus der Bergpredigt. Danach müsse man sich um die Hungrigen und Notleidenden kümmern. Curry verwies auf die evangelikale Identität seiner Evangelical Lutheran Church in America. Er bekenne sich zu diesem Begriff, der in den USA häufig von konservativen Christen beansprucht wird. Für ihn bedeute evangelikal, das Evangelium zu verkünden und sich auf den Glauben zu verlassen.

Bischof mit «Selbstzweifeln»

Der 53-jährige Yehiel Curry wurde Anfang Oktober in sein Amt eingeführt. Er folgt auf die 70-jährige Elizabeth Eaton. Die Geistliche war die erste Frau in diesem Amt. Curry ist der erste Schwarze als leitender Bischof in der überwiegend weißen ELCA. Er sprach nach seiner Wahl von seinem Zögern, Pastor zu werden. Er habe lange nicht geglaubt, dass er «gut genug» sei.

Er hoffe, dass seine Präsenz in diesem Spitzenamt «Communitys of Color» in der Kirche stärken werde, sagte er dem epd. Veränderungen habe es nach der Wahl von Bischöfin Eaton vor zwölf Jahren gegeben.
Die Mehrheit der Bischofspositionen in der ELCA werde heute von Frauen besetzt. Es stehe noch nicht fest, ob seine Wahl zu einer Transformation führen wird.

Mitgliederzahlen sinken

Die ELCA wurde Ende der 1980er Jahre durch den Zusammenschluss dreier lutherischer Kirchen gegründet und hat nach eigenen Angaben 2,7 Millionen Mitglieder in 8.400 Gemeinden. Ihre Mitgliederzahlen sind wie die der Methodisten, Presbyterianer, Anglikaner und anderer protestantischer Kirchen rückläufig. Vor 30 Jahren hatte die ELCA noch mehr als fünf Millionen Mitglieder.

Curry sagte, die Kirche werde insgesamt älter und müsse jüngere Menschen ansprechen. Seine Kirche leiste jedoch mit jungen Menschen gute Arbeit. Diese würden «da abgeholt, wo sie sind». Nach der Covid-Pandemie seien viele Gläubige nicht zu den traditionellen Gotteshäusern zurückgekehrt. Eine neue Generation nutze Multimedia auf eine früher nicht vorstellbare Weise. Gemeinschaft entstehe heute auch auf eine «drastisch andere» Weise. In den Mitgliederzahlen mache sich das jedoch noch nicht bemerkbar.

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