Werkzeugkasten weit öffnen

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Die Region Bernburg gilt in der Landeskirche Anhalts als Vorreiter für die Neugestaltung der Gemeindebriefe. Seit 2023 hat sich viel geändert. Dabei geht es nicht nur um Äußerlichkeiten. Das Gemeindebriefportal stärkt auch das Ehrenamt.
Von Uwe Kraus
Der Bernburger Kreisoberpfarrer Sven Baier erinnert sich noch an jenen Tag, als 2023 der Gemeindebrief „Neue Brücke“ ein neues Gesicht bekam. Vielen Gemeindegliedern fiel es sofort auf: Schriftarten, -größen und -farben waren neu, die Gottesdienstseite großzügiger gestaltet. Die Kirchenvorstellung wanderte auf die Rückseite, und die Adressen sind zweiseitig ins Innere verlegt worden.
Im ersten Gemeindebrief nach dem umfangreichen Lifting schrieb der Kreisoberpfarrer: "Doch all dies sind nur Äußerlichkeiten. Der eigentliche Grund für diese Änderungen ist ein völlig neues „Werkzeug“, mit dem wir unseren Gemeindeboten nun herstellen. Früher wurden alle Texte, Bilder und Termine von unserer Gestalterin Ramona Lauke gesammelt, in eine Datei auf ihrem Rechner eingetragen und erst am Ende allen Beteiligten zur Betrachtung vorgelegt. Die Textwüsten sind verschwunden, wir haben durch die neuen Arbeitsstrukturen eine größere Flexibilität". Das Zauberwort für die Bernburger heißt seither „Gemeindebriefportal“. Entwickelt hat das Erfolgsmodell die Kirchenzeitung „Glaube + Heimat“. Die "Nachrichten für die evangelischen Gemeinden der Region Bernburg" gelten unterdessen als Vorreiter innerhalb der Landeskirche Anhalts. Durch die Vermittlung des langjährigen Pressesprechers der Landeskirche Johannes Killyen entwickelte sich die „Neue Brücke“ zum „Pilot“-Projekt für diese zeitgemäße Form der Herstellung eines Gemeindeboten. Nun hätten alle, die von Kirchenmusiker bis Gemeindepädagogin und Ortspfarrer aktiv an der Entstehung des Zweimonats-Heftes beteiligt sind, jederzeit Zugang zu allen Seiten der Ausgabe, können Beiträge einfügen, Korrekturen durchführen oder auch Bearbeitungshinweise hinterlassen. Außerdem stellt das „Gemeindebriefportal“ Bilder und Texte von überregionalem Interesse zur allgemeinen Verfügung.
Sven Baier hebt den großen Einsatz des Teams um Ramona Lauke, die stets den Überblick behält, hervor. "Ich habe da große Hochachtung. Schließlich arbeiten hier Ehrenämtler. Er erinnert sich an die Videokonferenzen, bei denen alle Beteiligten durch Adrienne Uebbing und André Poppowitsch vom Gemeindebriefportal der Kirchenzeitung für das Redaktionssystem fit gemacht wurden. "Wir haben sehr gute Erfahrungen mit dem Gemeindebriefportal gesammelt, auch wenn ich als Bildmensch mir dort noch etwas mehr Fotos für die Gestaltung wünsche." Doch Baier hebt hervor, dass das Portal durchaus ein Mosaikstein in der Änderung von Strukturen rund um die Pfarrverbünde sein könnte. Demnächst werde in einer Sitzung der Kreisoberpfarrer in der Landeskirche das Thema „Gemeindebriefportal“ auf der Agenda stehen. Auch wenn der Testlauf für die Bernburger kostenlos war, Werkzeug habe überall seinen Preis.
André Poppowitsch, der unterdessen nicht nur Projekte in mehreren evangelischen Landeskirchen betreut und dessen Wissen auch in verschiedenen katholischen Bistümern gefragt ist, spricht von ehrgeizigen Zielen in der Landeskirche Anhalts. "Wir wollen zum Sachsen-Anhalt-Tag hier, wo Gemeindebrief-Neuland betreten wurde, an unserem Stand der Mitteldeutschen Kirchenzeitung "Glaube + Heimat" den Kick-off für die gesamte Landeskirche vollziehen."
Autor:Uwe Kraus |
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