Blickpunkt

Beiträge zur Rubrik Blickpunkt

Predigttext
Die Knie beugen

So könnt ihr mit allen Heiligen begreifen, welches die Breite und die Länge und die Höhe und die Tiefe ist. Epheser 3, Vers 18 Alles fängt an mit dem Knien, bei uns und bei Paulus. Er ist im Gefängnis, er kann selbst nicht viel tun, ihm sind die Hände gebunden. Er kann nicht in die Verlegenheit kommen, sich selbst um die Gemeinde in Ephesus zu kümmern. Und so bleibt ihm die Fürbitte: Inständig betet er und er wirft alles, die größten Argumente, in die Waagschale, um die Epheser zu trösten und...

  • 01.06.19
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Beten ist etwas für Schwächlinge

Wer mit jemandem redet, der nicht da ist, hat entweder ein Handy mit Freisprechanlage oder er bekommt vom Psychiater eine wahnhafte Störung diagnostiziert. Das kann man behandeln, das zahlt die Kasse. Von Nikolaus Huhn Wenn zwei Personen sich gemeinsam so einen Flitz leisten, ist es schon geselliger. Man nennt das dann im Französischen Folie à deux, ein Spleen zu zweit. Redet eine Gruppe oder gar große Bevölkerungsteile gemeinsam mit einem Unsichtbaren, heißt das Glaubensgemeinschaft oder...

  • 26.05.19
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Wie Beten funktioniert

Rogate: Was ist das denn für ein Wort? Es ist nicht nur der liturgische Name dieses Sonntags. Der Begriff lenkt den Blick auf die Frage, was wir da eigentlich machen, wenn wir beten. Von Gerd-Matthias Hoeffchen Gefaltete Hände. Menschen, die niederknien. Oder aufrecht stehen, Hände zum Himmel gereckt. Es gibt viele Wege zu beten. Ist bei den unterschiedlichen Arten, ein Gebet zu sprechen, auch eine dabei, die funktioniert? Ein Plakat, das zurzeit im Internet die Runde macht, zeigt ein gutes...

  • 26.05.19

Digitale Kirche: Auch die EKM bietet mit der Online-Kirche ein Internet-Gebetsforum
Beten im Netz – Chatten im Namen des Herrn

Von Franziska Hein Die Empörung in der Netzgemeinde war groß, als der Berliner Altbischof Wolfgang Huber vor der Twitter-Falle warnte: Seiner Meinung nach verhindert Twitter Begegnung zwischen Menschen. Kirche aber solle ein Ort sein, an dem sich Menschen begegnen. Der Widerspruch von Twitter-Nutzern, die sich für die digitale Kirche interessieren, ist groß. "So viele tolle Menschen habe ich gerade durch Twitter kennengelernt – und später auch persönlich getroffen", erwidert etwa eine Theologin...

  • 25.05.19
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Frisch gewählt: Der designierte Landesbischof Friedrich Kramer mit der obligatorischen Fliege vor der Klosterkirche in Drübeck. Seine Predigtkirche wird die seiner Vorgängerin sein: der Magdeburger Dom.  | Foto: Willi Wild
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Herzensfromm und fröhlich

Gespräch: Johann Friedrich Kramer ist von der Landessynode zum Landesbischof der EKM gewählt worden. Mit ihm und seiner Frau, der Direktorin des Wittenberger Predigerseminars, Sabine Kramer, sprachen Katja Schmidtke und Willi Wild kurz nach der Wahl. Herzlichen Glückwunsch! Was sind Ihre ersten Empfindungen nach der Entscheidung? Friedrich Kramer: Ich bin ein bisschen durch den Wind. Aber ich freue mich und bin sehr dankbar für das große Vertrauen. Ich hätte nicht damit gerechnet, dass es dann...

  • 17.05.19

Mahnmal: Erinnerung an Naziverbrechen und Schuld der Kirchen wachhalten
Bornstraße: Kollektive Verantwortung

Das am 6. Mai 1939 gegründete „Entjudungsinstitut“ kam in der Eisenacher Bornstraße 11 unter, doch die Verhältnisse, die es dort vorfand, waren recht bescheiden. Die Mitarbeiter mussten mit dem Dachgeschoss vorlieb nehmen, die drei vollwertigen Stockwerke darunter waren während des Krieges an ein Krankenhaus vermietet worden. Auch zeitlich stellte die fünf Jahre dauernde Unterbringung des Instituts in dem kircheneigenen Haus nur eine relativ kurze Episode dar, gemessen an den mehr als sechzig...

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"Pulse of Europe": Zu der Kundgebung am vergangenen Sonntag haben mehrere Hundert Menschen auf dem Berliner Gendarmenmarkt für den europäischen Gedanken demonstriert. Die überparteiliche Bürgerinitiative verfolgt das Ziel, ein neues europäisches Bewusstsein zu schaffen und Entwicklungen, die durch den EU-Austritt Großbritanniens und das Anwachsen nationalistischer Parteien eingetreten sind, entgegenzutreten. | Foto: epd-bild/Christian Ditsch
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Die Kirchendiplomatin

EU-Wahl: Katrin Hatzinger leitet das Büro der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) am Sitz des Europäischen Parlaments in Brüssel. Über ihre Aufgaben, den Reformbedarf der EU und christliche Inhalte sprach Mandy Weigel mit der Kirchenjuristin.   Von Katrin Hatzinger Warum brauchen wir die EU? Hatzinger: Weil sie uns Frieden und Stabilität bringt. Wir erleben jedoch, dass der Frieden und die Reisefreiheit, die uns Europa gebracht hat, offenbar nicht mehr geachtet und als selbstverständlich...

  • 11.05.19
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Es geht ums Ganze

Europa: „Die Kirche darf nicht im Dorf bleiben. Heimat, Volk, Europa, die Ökumene sind die Orte, an denen Christen und Kirchen ihr Leben gestalten müssen“, so der Theologe Reinhard Frieling. Von Udo Hahn Mehr ist auch heute nicht zu sagen, um das kirchliche Engagement in Europa zu begründen. Frieden und Versöhnung – das sind nach dem Zweiten Weltkrieg die wichtigsten Früchte, die die europäische Einigung hervorgebracht hat. Blickt man auf die Entwicklung der letzten Jahre zurück, so zeigt sich,...

  • 11.05.19

Hintergrund

Die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) unterhält in der Europahauptstadt ein Büro gleich neben der EU-Kommission. Leiterin ist seit 2008 die Juristin und Ober-kirchenrätin Katrin Hatzinger. Das Büro versucht, möglichst früh von Gesetzesprojekten und anderen EU-Plänen zu erfahren und berichtet darüber an die EKD. Umgekehrt sucht sie Einfluss zu nehmen: Etwa durch schriftliche Eingaben, wenn die EU-Kommission im Vorfeld eines Vorschlag die Zivilgesellschaft konsultiert, oder durch Gespräche...

  • 11.05.19
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Lange Schatten

Von Jochen Birkenmeier Die Rechtsnachfolgerinnen der damals beteiligten elf Landeskirchen werden 80 Jahre später, am 6. Mai 2019, ein Mahnmal in der Eisenacher Bornstraße enthüllen: Es soll nicht nur an das Wirken des „Entjudungsinstituts“ und den Irrweg der Kirche während der NS-Zeit erinnern, sondern auch die Opfer von kirchlichem Judenhass dauerhaft würdigen. Es wird zugleich eine stille Anerkennung jener sein, die sich – insbesondere seit den 1980er-Jahren – um die Aufarbeitung dieses...

  • 06.05.19

Forschungen zum Synagogeninventar

Halberstadt (red) – Die Moses Mendelssohn Akademie will einen kommentierten Katalog zur Ausstattung der 1938 zerstörten Barocksynagoge erstellen lassen. Forschungsgrundlage dafür seien Quellen wie eine Fotodokumentation des Interieurs aus den 1920er-Jahren, ein handschriftliches Verzeichnis der Toravorhänge und des -schmuckes sowie das Archiv der Jüdischen Gemeinde Halberstadt. Letzteres befindet sich heute in den Central Archives of the History of the Jewish People/National Library Israel....

  • 05.05.19

Ausgegraben: Spuren jüdischen Lebens im Mittelalter

Relativ wenig ist vom jüdischen Leben im Mittelalter in deutschen Städten an der Oberfläche erhalten geblieben. In den vergangenen Jahrzehnten ergaben sich aber immer wieder Gelegenheiten, in den Innenstädten zu graben und die Funde zu untersuchen. So am Kölner Rathausplatz (2007–2015), auf dem Regensburger Neupfarrplatz (1995–1997) oder in jüngerer Zeit in Erfurt. Die Zeitschrift »Archäologie in Deutschland« (AiD) widmet dem Stand der Erforschung jüdischer Stadtviertel im Mittelalter in ihrem...

Halle: Von der Synagoge blieb kein Stein

Dieses Mahnmal in Form eines Portals erinnert an die einst repräsentative Synagoge von Halle. Diese wurde in der südlichen Altstadt am Standort Jerusalemer Platz in den Jahren 1884/85 errichtet. Dort hatte bereits seit 1870 eine Synagoge gestanden, die für die rasant wachsende Gemeinde bald zu klein geworden war. Zum Entwurf des Architekten Gustav Zimmermann gehörten auch fünf Türme: ein Zitat der stadtbild­prägenden fünf Türme auf dem nahegelegenen Markt. Auch die Synagoge in Halle fiel der...

  • 05.05.19
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Aus einem bewegten Leben

Mahner: Emil Fackenheim schwor sich, nie wieder die Sprache seines Mutterlandes öffentlich zu sprechen. Der Rabbiner und Philosoph tat es irgendwann trotzdem. Er wollte vor dem erwachenden Antisemitismus warnen. Von Christoph Markschies Es gibt Szenen im Leben, die vergisst man nie. Eine, die ich nie vergessen werde, spielt während meines Studiums in Jerusalem, vor fast 40 Jahren. Ein Gastvortrag war angekündigt, in englischer Sprache. An den Inhalt erinnere ich mich nicht mehr. Nach dem...

  • 04.05.19
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Unser ökologischer Rucksack

Nachgerechnet: Ein neues Handy kaufen, die Heizung andrehen, das Steak grillen – all das kostet Rohstoffe. Wie viele, ermittelt ein Online-Test und liefert Sparvorschläge gleich mit. Ein Versuch. Von Ute Jungmann Rund 43 Tonnen an Ressourcen verbraucht ein Europäer durchschnittlich im Jahr«, berichtet Carolin Baedecker, Forscherin am Wuppertal Institut für Klima, Umwelt und Energie. Mehr als die Erde liefern kann, soll sie noch lange künftigen Generationen dienen. »Für die Ziele der...

  • 28.04.19

Klimawandel: Wir selbst sind das Problem – und seine Lösung
Und täglich grüßt das Gewohnheitstier

Von Kristóf Bálint Eingefahrene Wege Allmorgendlich gibt es ein bemerkenswertes Schauspiel. Unter unserer Dienstwohnung entladen sich Heerscharen von Schülern der umliegenden Dörfer aus den Bussen und gehen zur Schule, die sich im Zentrum der Stadt Bad Frankenhausen befindet. Ich muss dabei immer an Almabtriebe denken, bei denen zahllose Kühe, Glocken schellend, ihren heimischen Höfen zustreben. So ähnlich vollzieht sich auch dieser Marsch. Dabei gehen die Jugendlichen immer den gleichen Weg,...

  • 27.04.19
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Für unsere Enkel

Verantwortung: Als es die weltweite Bewegung der Schüler »Fridays for Future« noch nicht gab, im September 2017, wurde an einem Laptop im Pfarrhaus in Hetzdorf/Uckermark das europäische Netzwerk »Fuer-unsere-Enkel.org« gegründet. Von Ulrich Kasparick Mittlerweile arbeiten wir in Deutschland, Österreich, in der Schweiz, Italien, Belgien, Frankreich und anderen Ländern. Die Idee kam von Nelson Mandela und Kofi Annan. Mandela hatte, als er aus dem aktiven Dienst ausschied, das weltweite Netzwerk...

  • 27.04.19
Christian Nürnberger | Foto: Johannes Killyen
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»Stimmt das, was du glaubst?«

Auferstehung: Christen glauben, Gott habe Jesus von den Toten auferweckt. Mit einem modernen naturwissenschaftlichen Weltbild lässt sich der Osterglaube schwer in Einklang bringen. Der Publizist und Agnostiker Christian Nürnberger und Anhalts Kirchenpräsident Joachim Liebig haben darüber gesprochen. Willi Wild hat den Austausch moderiert. Herr Nürnberger, Sie haben vier Semester Theologie studiert. Warum? Nürnberger: Ich wollte ergründen, was am christlichen Glauben dran ist, ob es Gott gibt...

  • 21.04.19
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Auferstehen heute

Ende und Anfang: »Das ist aber gar nicht schön, was Sie da gesagt haben.« Ich war überrascht. Was konnte der Mann beim Kaffeetrinken nach der Trauerfeier meinen? Von Sebastian Kranich Na, dass wir sterben müssen.« Dieses Wort war hängengeblieben. Doch war vorher nicht noch von anderem die Rede gewesen? Dieses Andere: Für viele ist es weit weg. Traditionelle Vorstellung von Auferstehung mit letzter Posaune, geöffneten Gräbern, mit Weltenrichter und Weltgericht passen wenig zum modernen Menschen....

  • 20.04.19
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Ausgebrannte Kirche

Überlastete Pfarrer, gefrustete Ehrenamtliche: Die Situation im Kirchspiel Münchenbernsdorf steht symbolhaft für viele andere in der mitteldeutschen Kirche. Von Mirjam Petermann Manchmal frage ich mich selbst, wo ich meine Kraft und Zuversicht hernehme«, sagt Michael Jentsch, wenn man ihn fragt, warum er sich in seiner Kirchengemeinde immer noch engagiert. Der 45-Jährige hat noch nicht aufgegeben, ist Vorsitzender des Gemeindekirchenrates in Münchenbernsdorf (Kirchenkreis Gera) und will auch im...

  • 13.04.19

Kommentar
Sundays for Future

Von Willi Wild Die Schülerinitiative »Fridays for Future« (dt. Freitage für die Zukunft) bekommt große mediale Aufmerksamkeit. Mit ihrem Protest schaffen es die jungen Leute mühelos in die Hauptnachrichten des Fernsehens. Ich finde es gut und richtig, wenn sich auch junge Menschen über die Zukunft lautstark Gedanken machen und Forderungen aufstellen. Für unsere Gemeinden wünschte ich mir ebensolchen Protest. Konfirmanden, die sonntags vor der Kirche für ein geistliches Zukunftsprogramm...

  • 12.04.19
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Oberkante Unterlippe

Quo vadis Kirche? Diese Frage bewegt den Kirchenältesten Michael Jentsch schon länger. Am vergangenen Dienstag stellte er sie in der Kreissynode. Pfarrer wie Kirchenälteste seien am Limit, doch zum Aufbe­gehren reiche es noch nicht. Von Mirjam Petermann Michael Jentsch ist Kirchenältester in Münchenbernsdorf (Kirchenkreis Gera) und gehört zu einer von fünf Kirchengemeinden in der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland (EKM), die am längsten vakant sind. Seit September 2017 sind sie in...

  • 12.04.19
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Kennziffer 4.1.3.

Stasi und Kirche: Gerade im Blick auf das Jubiläum »30 Jahre Friedliche Revolution« ist es wichtig, viele damalige Ereignisse und kirchliche Aktivitäten in Erinnerung zu rufen. Von Michael von Hintzenstern Der Theologe Friedrich Schorlemmer gehörte zu jenen missliebigen Bürgern, die in einer politischen Krisensituation aus der Öffentlichkeit verschwinden sollten. Eine »Isolierungsgruppe« des Ministeriums für Staatsicherheit (MfS) wäre nach Auslösung der Aktion »Sandkasten« zu seiner Wohnung im...

  • 08.04.19

Mehr Beratungen für SED-Opfer

Magdeburg (epd) – Die Beauftragte des Landes Sachsen-Anhalt zur Aufarbeitung der SED-Diktatur, Birgit Neuman-Becker, sieht 30 Jahre nach der Friedlichen Revolution einen steigenden Beratungsbedarf bei SED-Opfern. In diesem Jahr würden besonders viele Sprechstunden und Beratungen angeboten, kündigte Neumann-Becker an. Möglichst in jedem Landkreis solle es mehrere Termine geben. In Sachsen-Anhalt stellen jährlich mehrere hundert Menschen Anträge auf Rehabilitierung nach den...

  • 08.04.19

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