Blickpunkt

Beiträge zur Rubrik Blickpunkt

Solidaritätskundgebung Auf dem Stuttgarter Schlossplatz haben 2014 Politiker und Kirchenvertreter mehr Unterstützung für die notleidenden Menschen im Nordirak gefordert.  | Foto: epd-bild/Gerhard Bäuerle
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Christen in Bedrängnis
Verfolgt und vergessen

Sie werden diskriminiert, bedroht, gefoltert. Christen sind die größte Gruppe, die wegen ihres Glaubens leiden muss. Uwe Heimowski, Beauftragter der Evangelischen Allianz am Sitz der Bundesregierung, gibt regelmäßig das "Jahrbuch zur Religionsfreiheit" mit heraus. Benjamin Lassiwe hat mit dem Geraer Theologen gesprochen. Wie schätzen Sie die Lage der Religionsfreiheit weltweit ein? Uwe Heimowski: Im November 2021 hat die Evangelische Allianz einen Kongress zur weltweiten Christenverfolgung...

  • 19.01.22
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Ein langer und schwerer Weg ist es, der vor den Betroffenen von Missbrauch und Gewalt liegt. Auch unsere Autorin geht ihn. | Foto: Paul-Philipp Braun
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Betroffene fordert ein Umdenken
Wir kratzen am Kern der Kirche

Aufarbeitung: Die Kirche behandelt sexualisierte Gewalt noch zu oft als Einzelfall und Betroffene als Bittsteller, beklagt unsere Autorin. Sie ist Mitglied im Betroffenenbeirat der EKD und fordert ein Umdenken. Über ihre Erfahrungen schreibt sie anonym, ihr Name ist der Redaktion bekannt. Mein Körper ist hart, die Schultern schmerzen, die Kiefer pressen aufeinander, zermalmen die Zähne. Ich habe massive körperliche Beschwerden. Von meiner Seele, meinen Beziehungen und meiner Familie ganz zu...

  • 15.01.22

Beratung für Betroffene
Es gibt Hierarchie, aber kaum Führungskompetenzen

Die Sozialpädagogin und Soziotherapeutin Claudia Chodzinski steht Menschen nach sexuellem Missbrauch als externe Beraterin zur Seite. Besonders in der Auseinandersetzung mit Institutionen, zu denen etwa Kirchen, aber auch Kliniken und Schulen zählen können, sei der Blick von außen wichtig, sagt sie im Gespräch mit Karen Miether. Sie begleiten aktuell eine Frau, die als Kind von einem angehenden evangelischen Diakon schwer missbraucht wurde, bei der Aufarbeitung der Taten. Was ist dabei Ihre...

  • 15.01.22

Ev. Akademie Thüringen: Neue Videos online
Wie umgehen mit Kriegerdenkmalen?

Im Januar 1942 begann eine der blutigsten und brutalsten Schlachten des 2. Weltkriegs. 180 km westlich von Moskau sollten um Rschew ca. 1,2 Millionen Menschen den Tod finden. Erst 2020 wurde in der 62.000-Einwohner-Stadt zum Gedenken eine etwa 25 Meter hohe Metallskulptur eines sowjetischen Soldaten errichtet. Dessen realistisch dargestellter Oberkörper löst sich nach unten hin in einen Schwarm von Kranichen auf, die symbolisch für die Gefallenen stehen. Solch neue 2. Weltkriegs-Denkmale gibt...

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Ora et labora
Leben mit Rhythmus

»Bete und arbeite« – die alte Ordensregel strukturiert nicht nur das Leben hinter den Klostermauern. Die Symbiose der Hände, die von der Geschäftigkeit bis zur Ruhe im Gebet reicht, hilft uns, Gott im Alltag zu spüren. Von Schwester Susanne Schmitt Die Glocke läutet. Es ist kurz vor 8 Uhr. Ich gehe in die Kirche. Hier finden wir uns als Gemeinschaft dreimal am Tag mit unseren Gästen zum Stundengebet ein. Nach dem Morgengebet frühstücken die Gäste, während wir Schwestern und Brüder zu einer...

  • 09.01.22
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Am Anfang war die Ruhe

Sonntag: »Sechs Tage sollst du deine Arbeit tun; aber am siebenten Tage sollst du ruhen.« (2. Mose 23,12). So steht es im Alten Testament, in der jüdischen Tora. Haben der jüdische Ruhetag Sabbat und der christliche Sonntag miteinander zu tun? Und wenn ja, was? Von Andrea Seeger Zuerst war der Sabbat da. Der jüdische Kalender gründete auf der Zahl sieben und ihrer Vervielfachung. Die grundlegende Einheit war die Woche, die am siebten Tag oder Sabbat endete. Nicht nur bei den Hebräern hatte die...

  • 09.01.22

Matthäus 2,1-12
der alte Sterndeuter auf dem Dach

Hoch oben auf des Turmes alter Wache - sah einen Greis ich spähen durch sein Rohr. Er hatte unter hell bestirntem Dache zur Ewigkeit gewendet Aug und Ohr. „Dass du in jenen Sternenrätseln droben erkennest, was hier unten gehe vor - schau an den Himmel” sagt er. „Wie verwoben Planet und Sterne folgen Gottes Plan. Ihr Bild uns Forschenden im Weltenkoben der fernen Zukunft Wesen deutet an.“ Er wurde alt und weise, wurde klug - hier draußen auf dem Turm, der gute Mann. O Jahre, die er lebte und...

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Ein Ort der Begegnung – der gedeckte Frühstückstisch. Und unser Autor ist der Meinung: Eine gute Geschichte sind eine Übernachtung und ein Frühstück wert – auch für Fremde.  | Foto: stock.adobe.com/magdal3na
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Gastfreundschaft auf der Pilgerreise
Unangemeldet aufkreuzen

Gastfreundlich sein: Die eine ist es leidenschaftlich, dem anderen schafft es Leiden. Wie weit und für wen wir unsere Türen öffnen, wird aber auch von unseren persönlichen Erfahrungen geprägt. "Die richtige Bewährungsprobe für Gastfreundschaft ist, wenn ein fremder Mensch unangemeldet vor der Tür steht und um einen Schlafplatz bittet" Von Eberhard Grüneberg Ein weites Feld. Schon in der Familie und im engen Freundeskreis. Die einen sind eben mit mehr Lockerheit und Entspanntheit gesegnet als...

  • 01.01.22
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Stehlen aus ethischen Gründen
Essen für die Tonne

75 Kilogramm Lebensmittel wirft im Durchschnitt jeder Deutsche weg. Ein Skandal, finden Kämpfer für eine gerechtere Welt. Jesuiten-Pater Jörg Alt hat nun zivilen Ungehorsam geübt, um ein Zeichen gegen Lebensmittelverschwendung zu setzen. Von Jutta Olschewski Drei Fahrräder biegen im nächtlichen Nürnberg in einen Innenhof ein. Benny und Julia (Name geändert) zeigen dem Jesuitenpater Jörg Alt einen verschlossenen metallenen Verschlag für Mülltonnen. Das mannshohe Tor lässt sich ganz einfach mit...

  • 30.12.21

Boom der Herrnhuter Sterne
Für den Matheunterricht und gegen das Heimweh

Sächsische Hoffnungslichter: Der Herrnhuter Stern ist ein „Exportschlager“. Sein nicht ganz einfaches Zusammenbasteln gehört in vielen evangelischen Familien seit Generationen zum festen Adventsrepertoire. Von Karin Wollschläger Anfang des 19. Jahrhunderts leuchtete der erste dieser markant gezackten Sterne aus Papier und Pappe in den Internatsstuben der Herrnhuter Brüdergemeine in der Oberlausitz. Von dort aus trat das "Ursprungsmodell aller Weihnachtssterne" seinen kometenhaften Aufstieg als...

  • 26.12.21
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Theologin Sarah Vecera
Bilder vom weißen Jesuskind infrage stellen

Die evangelische Theologin Sarah Vecera hat Christen dazu aufgerufen, Darstellungen und eigene Vorstellungen vom weißen Jesuskind infrage zu stellen. «Es fühlt sich selbst für mich ungewohnt an und auch ich kriege das weiße Baby nur schwer aus meinem Kopf raus, auch wenn ich mir intellektuell darüber im Klaren bin, dass das richtig ist», sagte Vecera . Aber: «Der uns an Weihnachten geborene Retter der Welt war Person of Color. Punkt.» Der holde Knabe mit lockig blondem Haar sei allgegenwärtig,...

  • 25.12.21
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«Trecker-Weihnacht»
Wenn der Pastor Traktor fährt

Wenn die Gläubigen nicht in die Kirche kommen können, kommt der Pastor eben zu ihnen. Die Corona-Pandemie hat vielerorts neue Gottesdienstformen hervorgebracht. Die Heiligabend-Predigt vom Trecker-Anhänger dürfte einmalig sein. Von Martina Schwager  Pastor Robert Vetter aus Stuhr bei Bremen hat aus der Corona-Not eine Tugend gemacht: An Heiligabend startet der Pfarrer der evangelisch-lutherischen Gemeinde im zweiten Jahr in Folge seine «Trecker-Weihnacht». Weil das Gespann aus Trecker und...

  • 24.12.21
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Präses Kurschus
Hitzige Diskussionen zum Fest

Bielefeld (epd) - Die Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Annette Kurschus, verbindet mit Weihnachten neben der Festfreude auch Erinnerungen an Streit im Familienkreis. In ihrer Kindheit hätten das Schmücken des Hauses und Musik zu den Festtagen gehört. «Wir hatten zu Weihnachten aber auch regelmäßig hitzige Diskussionen zu Hause», sagte die westfälische Präses. «Ich bin in einem Pfarrhaus groß geworden, und mein Vater hat sehr gern auch an den Feiertagen Obdachlose...

  • 23.12.21
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Klinikseelsorge
Ja, es gibt Wege

Die Zentralklinik in Bad Berka ist „Level-1-Krankenhaus“ für schwerste Corona-Fälle. Die Eindrücke von Klinikseelsorger Martin Krapp werden im folgenden Beitrag zusammengefasst. Ein Erlebnis hat Martin Krapp besonders bewegt: Er berichtet über den verzweifelten Telefonanruf einer Ehefrau, dessen Mann in höchst schwieriger Situation auf der Corona-Intensivstation liegt. Die Not der Frau, die ihren Ehemann wegen des Hygiene-Managements nicht besuchen darf, ist groß. Krapp ist bewusst, dass es...

Pröpstin: Kirchen müssen offen bleiben
Weihnachten ist analog

Es ist bereits das zweite Jahr, in dem Pfarrer und Ehrenamtliche überlegen müssen, wie Weihnachtsgottesdienste bei steigenden Infektionszahlen und unter strikten Hygieneauflagen gefeiert werden können. Digitale Formate sind keine Alternative, meint Regionalbischöfin Friederike Spengler. Im Gespräch mit Beatrix Heinrichs erklärt sie, warum Gemeinden ihre Kirchen unbedingt offen halten sollten – und wie. Was bedeutet die 3G-Regelung für das anstehende Weihnachtsfest? Friederike Spengler: Zunächst...

  • 01.12.21
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Mit Tests und Impfzertifikat: Albrecht Stoß war in Dosdorf bei einem Adventsgottesdienst unter der 3G-Regel vorbereitet.  | Foto: Paul-Philipp Braun
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Adventsserie
Zwischen 3G und Dreifaltigkeit

Willkommen in der Kirche, das heißt seit Sonntag in Thüringen: mit 3G-Kontrolle. Und so hat es in Dosdorf im Kirchenkreis Arnstadt-Ilmenau zum 1. Advent funktioniert. Von Paul-Philipp Braun Es sind keine guten Nachrichten, mit denen Pfarrer Thomas Kratzer am Nachmittag des ersten Adventssonntags in der Dorfkirche St. Otmar zu Dosdorf seinen Gottesdienst beginnt: Er gedenkt des ehemaligen GKR-Vorsitzenden, der erst wenige Tage zuvor verstorben ist. "Im Krankenhaus, mit Corona", fügt der Pfarrer...

  • 30.11.21
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Tipp
Adventskalender einmal anders

Adventskalender bieten schon seit Jahren mehr als Schokolade und Bildchen. Auch sind sie lange nicht mehr nur den Jüngsten vorbehalten. Von Nicola Trenz  Das zeigt ein Blick in Ladenregale: Mit Tee oder mit Parfüm bestückte Kalender oder 24 Türchen mit bunten Socken buhlen um die Gunst der Kunden. Auch zahlreiche digitale Adventskalender werden angeboten, und das Internet offeriert unzählige Ideen für Geschenke, mit denen selbstgemachte Kalender befüllt werden können. Aber gibt es Alternativen...

  • 27.11.21
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Warm ums Herz wird es der Autorin beim Gottesdienst im Erfurter Augustinerkloster. In den 700 Jahre alten Mauern wurde schon immer Gemeinschaft gelebt – unter Mönchen, Gymnasiasten und Waisenkindern. | Foto: Paul-Philipp Braun
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Selbstversuch
Nur zwei Sätze

Advent bedeutet Ankunft. Eine Zeit, in der Christen sich darauf vorbereiten, den Sohn Gottes willkommen zu heißen. Doch wie steht es heute, 2000 Jahre nach Jesu Geburt, um die Willkommenskultur in unserer Kirche? Ein Gottesdienst-Check im Erfurter Augustinerkloster. Von Angelika Reiser-Fischer Sonntagmorgen in der Erfurter Altstadt. Die Luft zittert vom Klang der Kirchenglocken. Die sonst von Touristen bevölkerten Straßen sind jetzt fast menschenleer. Ein paar Einzelne huschen durch das Tor zum...

  • 26.11.21

Vorgestellt: Trauerbegleiterin Gundula Heyn
Alles, was du fühlst, ist normal

Manche wechseln die Straßenseite. Andere winken ab. "Jetzt muss es doch einmal gut sein!", oder: "Du bist nicht die Einzige!" – das bekommen Menschen, die einen Angehörigen verloren haben, immer noch und immer wieder zu hören. Unsere sich offen und aufgeklärt gebende Gesellschaft steckt voller Tabus: Der Umgang mit dem Tod ist eines davon. "Wir sagen zwar, dass das nicht so ist, aber trauernde Menschen erleben das Tabu sehr deutlich. Sie erleben den Unterschied zwischen dem, was wir sagen, und...

  • 20.11.21
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Trauerrednerin und Pfarrer
"Amoi seg’ ma uns wieder"

Traurig: Nur noch die Hälfte der verstorbenen EKM-Kirchenmitglieder sind im vergangenen Jahr kirchlich bestattet worden. Willi Wild hat darüber mit der Trauerrednerin Cornelia Seidel und ihrem Mann, dem Pfarrer Thomas A. Seidel, gesprochen Wie sind Sie Trauerrednerin geworden? Cornelia Seidel: Ich muss vorausschicken, dass ich selbst aus einem nichtkirchlichen Elternhaus komme und als Erwachsene getauft worden bin. Ich habe später als Katechetin und Religionslehrerin gearbeitet. Mitte der...

  • 20.11.21

St. Jakobus- Pilger-Gesellschaften in Deutschland
Klausur im Bildungshaus Harz Alterode

Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer waren aus ganz Deutschland angereist. Erstmalig trafen sich die Vertreter der unterschiedlichen deutschen Jakobus- Gesellschaften und Vereinigungen zu einer gemeinsamen Klausurtagung im Bildungshaus am Harz in Alterode. Aus Sachsen- Anhalt wurde die Aktion durch Sebastian Bartsch vorbereitet. Die Arbeitsgemeinschaft der deutschen Jakobusvereinigungen, welche auch international agiert, hatte unter Vorsitz von Joachim Rühl die Einladung ausgesprochen. Wichtige...

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Traumabewältigung
Soldatentochter und Seelsorgerin

Über einen ungewöhnlichen Weg kam Laura Lucia Zech zur Arbeit mit Soldaten und deren Angehörigen. Von Paul-Philipp Braun Gott ist tot, Nietzsche um 1883. Nietzsche ist tot, Gott um 1900” – So steht es in großen Buchstaben auf einem Plakat an der rechten Wand in Laura Lucia Zechs Wohnzimmer. Sie sitzt auf dem Sofa gegenüber vom Plakat und ihrer ausladenden Bücherwand. Hier sind Harry Potter und die Bibel gar nicht weit voneinander entfernt. Vor Laura Lucia Zech aber liegt ein kleines, schmales...

  • 13.11.21

Kirche fremdelt oft mit Streitkräften
Wozu braucht es die Militärseelsorge?

Die Militärseelsorge hat in der EKD eine Ausnahmestellung. Sie umfasst 104 Pfarrämter, vier Dekanate, ein Kirchenamt und einen Militärbischof. Trotzdem wird dieser Arbeitsschwerpunkt im kirchlichen Bereich oft nicht wahrgenommen. Militärbischof Bernhard Felmberg erklärt im Gespräch mit Paul-Philipp Braun, woran das liegt, und welche Herausforderungen er sieht. Wozu braucht es die Militärseelsorge? Bernhard Felmberg: Oft ist es für Bun-deswehrangehörige schwer, am Gemeindeleben an ihrem...

  • 12.11.21
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Kommentiert
Zukunftsfrage für die EKD

Die EKD hat bei der Aufarbeitung des sexuellen Missbrauchs in der Kirche weitgehend versagt. Das ist die schonungslose Bilanz, die man nach der diesjährigen EKD-Synode wohl ziehen muss. Die Betroffenenbeteiligung funktioniert nicht – im Gegenteil: Von Benjamin Lassiwe Die Verfahren zur Anerkennung des erlittenen Leids und diverse Auseinandersetzungen mit kirchlichen Dienststellen wirken auf viele Betroffene sogar retraumatisierend. Die Menschen fühlen sich nicht ernst genommen und haben nicht...

  • 11.11.21

Beiträge zu Blickpunkt aus

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