ASCHERMITTWOCH 2022
Predigttext Exodus 32

DAS GOLDENE KALB
(Paula Jordan / Schild des Glaubens S. 54)

Zum Sinai war Mose aufgestiegen
und weilt am Gipfel vierzig Tage schon.
Dort gab der EINE, welcher sonst verschwiegen,

aus Stein zwei große Tafeln ihm als Lohn.
Mit eignem Finger hat sie Gott beschrieben:
Gesetz und Weisung - ewige Bastion.

Das Volk jedoch war unten steh’n geblieben …
Man wartet, dass der Führer käm’ zurück.
Doch Mose blieb noch lange Zeit da drüben,

hoch schlägt das alte Herz ihm voller Glück.
Das Volk da unten will indes nicht warten -
und jeder bringt Metall ein kleines Stück.

Sie wollen Gott, und zwar den richtig harten -
und schließlich reißt der Faden der Geduld,
dass sie begannen einen Plan zu starten

und fielen dabei tief in Not und Schuld
„Aaron, du sollst ein Götzenbild gestalten -
aus reinem Gold zu ewiglicher Huld.

Das soll bei Tag und Nacht ob unser walten,
wir werden vor ihm Gottesdienst abhalten!”

Und rissen aus die Ringe von den Ohren
der Weiber und die Spangen aus dem Haar.
Gebärdeten sich schlimmer als die Toren,

so wie es heut noch ist und damals war.
Sie schlugen sich die Zähne aus dem Munde
Denn Gold, das Gold, das Gold, das Gold ist rar.

Wann endlich kam die langersehnte Stunde?
Ein Künstler formt den Leib von einem Kalb -
es glüht das Gold und fließt aus heißem Spunde,

befüllt des Stierbilds Form, wenn auch nur halb.
So ist ein Götzending dem Volk entstanden -
man salbt’s mit Öl und alles naht deshalb

und betet vor dem Bild, das nun vorhanden.
Wild kreisen alle um den neuen „Herrn”
Bis stieg herab aus Sinaischen Landen

mit Gottes Tafeln und besah von fern
den Reigen Mose. Schmettert beide Steine
ans Bild des goldnen Götzenkalbes gern.

„Da ist kein Gott. Ihr tanzt nur um's Gemeine.“
Und er zermalmt ihr Ding aus falschem Scheine.

Autor:

Matthias Schollmeyer

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