Blickpunkt

Beiträge zur Rubrik Blickpunkt

Kirche fremdelt oft mit Streitkräften
Wozu braucht es die Militärseelsorge?

Die Militärseelsorge hat in der EKD eine Ausnahmestellung. Sie umfasst 104 Pfarrämter, vier Dekanate, ein Kirchenamt und einen Militärbischof. Trotzdem wird dieser Arbeitsschwerpunkt im kirchlichen Bereich oft nicht wahrgenommen. Militärbischof Bernhard Felmberg erklärt im Gespräch mit Paul-Philipp Braun, woran das liegt, und welche Herausforderungen er sieht. Wozu braucht es die Militärseelsorge? Bernhard Felmberg: Oft ist es für Bun-deswehrangehörige schwer, am Gemeindeleben an ihrem...

  • 12.11.21
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Kommentiert
Zukunftsfrage für die EKD

Die EKD hat bei der Aufarbeitung des sexuellen Missbrauchs in der Kirche weitgehend versagt. Das ist die schonungslose Bilanz, die man nach der diesjährigen EKD-Synode wohl ziehen muss. Die Betroffenenbeteiligung funktioniert nicht – im Gegenteil: Von Benjamin Lassiwe Die Verfahren zur Anerkennung des erlittenen Leids und diverse Auseinandersetzungen mit kirchlichen Dienststellen wirken auf viele Betroffene sogar retraumatisierend. Die Menschen fühlen sich nicht ernst genommen und haben nicht...

  • 11.11.21

Wittenberger "Judensau"
Theologe gegen Abnahme der Schmähplastik

Berlin (kna) - In der Debatte über den Umgang mit der Schmähplastik "Judensau" an der Wittenberger Stadtkirche hat sich der Leipziger Theologe Alexander Deeg gegen eine Abnahme des Reliefs ausgesprochen. Wenn es in ein Museum gebracht würde, wäre das zu wenig, sagte Deeg am Dienstag zum Abschluss einer Tagung zum Umgang mit antisemitischen Bildern an und in Kirchen. "Der Riss muss sichtbar bleiben" - aber nicht in einer "verletzenden Dimension". Deeg schlug vor, "Leerstellen" zu schaffen: So...

  • 10.11.21
Generalmajor Ruprecht von Butler | Foto: Pressestelle 10. Panzerdivision/Oliver Schmidt
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Nachgefragt
Zapfenstreich verteidigt

Generalmajor Ruprecht von Butler ist Kommandeur der 10. Panzerdivision im unterfränkischen Veitshöchheim. Der evangelische Christ hat seinen Lebensmittelpunkt in Dietlas im Kirchenkreis Bad Salzungen-Dermbach und gehört der neuen EKD-Synode an. Wie erleben Sie die Militärseelsorge und welchen Stellenwert hat sie in der Truppe? Ruprecht von Butler: Für mich war und ist die Militärseelsorge immer etwas sehr Lebendiges. Sie ist unverzichtbarer Teil unseres Truppenalltages. Das beginnt beim...

  • 10.11.21
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Hintergrund
Mitglieder im neuen Rat der evangelischen Kirche

Bremen (epd) - Die Synode hat in Bremen einen neuen Rat der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) gewählt. 15 Mitglieder aus Kirche, Politik, Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft gehören dem Leitungsgremium an, das aktuelle Herausforderungen berät und sich öffentlich im Namen der Protestanten zu Wort meldet. Für einige Kandidaten wurde das lange Wahlprocedere am Dienstag zur Nervenprobe. Erst nach dem neunten Wahlgang waren alle Plätze in dem kirchlichen Leitungsgremium besetzt. Ihm...

  • 10.11.21

Wie Alexander Garth die Kirche gestalten will
Warum evangelisch?

Zukunftsfähige Kirche: Mitgliederschwund, Pfarrermangel, Traditionsabbruch – in keiner Landeskirche dürfen Konferenzen und Workshops fehlen, die sich mit der Perspektive der verfassten Kirche beschäftigen. Eine Zeitansage zum Reformationstag. Von Alexander Garth Das Gerede von der Kirchenkrise geht mir ziemlich auf die Nerven. Es ist provinziell und eurozentrisch. Weltweit boomt das Christentum in einem unvorstellbaren Ausmaß. Neue geistliche Bewegungen entstehen. Christliche Gemeinden werden...

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Die digitale Welt war schon vor der "OnlineKirche" Teil des Lebens von Jennifer Scherf. Sie kennt das Suchtpotenzial elektronischer Medien, aber auch den "Aus"-Knopf, mit dem sie sich ins reale Leben zurück »beamt«. | Foto: Paul-Philipp Braun
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Pfarrerin Jennifer Scherf ist die neue Onlinepfarrerin
Ins Netz gegangen

Onlinepfarrerin: Jennifer Scherf war bislang Gemeindepfarrerin im Kirchenkreis Merseburg. Seit September ist sie für die weltweite Gemeinde der EKM - »OnlineKirche« zuständig. Über Seelsorge aus dem Laptop und Nähe in unendlichen Weiten sprach sie mit Willi Wild. Aus dem Gemeindepfarrdienst in die virtuelle Kirchengemeinde – wohin wechseln Sie? Jennifer Scherf: Ich wechsle in die Weite der digitalen Welt, die es als kirchliche Akteure zu begehen gilt. Dort gibt es längst in einen spirituellen...

  • 20.10.21
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Wie funktioniert virtuelles Gemeindeleben?
Die digitale Gemeinde

Wer oder was ist „OnlineKirche“, und wie funktioniert virtuelles Gemeindeleben? Der kirchliche Erprobungsraum der EKM tut sich auf dem „Weltmarkt“ im Internet schwer. Von Willi Wild Christiane Groeben lebt seit 1967 in Neapel. Die pensionierte Archivarin ist ehrenamtlich in der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Italien (ELKI) aktiv. Vor einiger Zeit hat sie die „OnlineKirche“ der EKM für sich entdeckt und nutzt das Angebot regelmäßig. Beim Einführungsgottesdienst von Pfarrerin Jennifer Scherf...

  • 20.10.21
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Kommentiert
Im virtuellen Nirgendwo

Von Mirjam Petermann Über die Social-Media-Plattform Twitter sind Menschen miteinander verbunden, die irgendwie irgendwo was mit Kirche am Hut haben: Pfarrer, Konfimitarbeiter, GKR-Mitglieder, Prädikanten und "ganz normale" Christen verschiedener Konfessionen. Hier wird sich ausgetauscht über Kirchenthemen ebenso wie über Alltägliches, oft auch Belangloses, Andachten werden gefeiert. Ähnlich funktioniert es bei Instagram oder TikTok: Christen posten Bilder vom Wochenendausflug, geben...

  • 20.10.21
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Klein aber stark
Käthe lernt Hören

Die kleine Käthe ist erst zwei Jahre alt, hat aber schon sehr viel Zeit bei Ärzten und in Krankenhäusern verbringen müssen. Sechs Operationen liegen hinter ihr. Nun trägt sie auf beiden Seiten Cochlea-Implantate, künstliche Ohren. Von Dana Toschner Käthe hatte einen schweren Start ins Leben, schon bei der Geburt gab es Komplikationen“, erzählt Sarah Biermann. Die Sorgen um ihre kleine Tochter – die große ist schon 13 Jahre alt – begleiten sie nun seit zwei Jahren. „Das hat mich manches Mal an...

  • 18.10.21

Mehr Selbstbestimmung notwendig
"Mir schreiben täglich Menschen, die Angst haben"

Vier weiß gestrichene Rollstühle vor dem Altar. Namenlos, ohne Foto. Raul Krauthausen wird noch immer wütend, wenn er an die Gedenkfeier für die vier getöteten Menschen in der Potsdamer Nikolaikirche denkt. Von Nina Schmedding Die Symbolik sei typisch dafür, dass "Behinderte oft nicht als Individuen, sondern als Gruppe wahrgenommen werden", betont der 40-jährige Inklusionsaktivist. Dies zeige die Perspektive der Institution und auch die der Mehrheitsgesellschaft, aber nicht die der Betroffenen...

  • 17.10.21
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Ein Eisenacher in Marburg
Immer neue Abenteuer

Alles anders: In der elften Klasse verlor Christian Heering seine Sehkraft fast vollständig. Sein Abitur feierte er in diesem Sommer trotzdem. Kommende Woche beginnt sein Studium in Marburg, aber seiner Jungen Gemeinde bleibt er auch weiterhin erhalten. Von Mirjam Petermann Wenn es keinen konkreten Anlass gibt, dann passiert erst mal gar nichts“, sagt Christian Heering lachend. Gemeint ist der kirchliche Einsatz in Sachen Inklusion – auf allen Ebenen. Zwar sei man auf höherer Ebene vorbereitet,...

  • 17.10.21

Nachgefragt
Ein Motor für das Gemeindeleben

Der schwäbische Pfarrer Steffen Kern ist neuer Präses des Gnadauer Gemeinschaftsverbandes. Das ist der Dachverband der sogenannten Gemeinschaftsbewegung. Neben traditionellen Kirchengemeinden haben Landeskirchliche Gemeinschaften ein eigenständiges Gemeindeleben entwickelt. Willi Wild hat mit dem Präses gesprochen. Wozu braucht es heute neben Kirchengemeinden mit immer weniger Mitgliedern noch Landeskirchliche Gemeinschaften? Steffen Kern: Gerade weil die Mitgliederzahlen sinken, braucht es...

  • 08.10.21
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Es funktioniert, wenn viele mit anpacken

Familiengerechte Kirchengemeinde: Ende September wurden die Preisträger des 3. EKM-Wettbewerbs in den Kategorien Ländlicher Raum, Kleinstadt und Stadt gekürt. Am Beispiel der Sieger in der Sparte „Kleinstadt“ zeigen wir, warum die Gemeinden preiswürdig sind. Von Claudia Crodel Ich hatte in EKM intern von dem Wettbewerb gelesen und gedacht, da könnten wir eigentlich mal mitmachen", blickt Eva Reuschel, die Vorsitzende des Gemeindekirchenrats der evangelischen Kirchengemeinde Gardelegen im...

  • 07.10.21
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Engagierter Christ: Jochen Heyroth ist studierter Landwirt, arbeitete an der Universität und im Hallenser Fleisch-Kombinat. Nach der Wende wirkte er hauptberuflich und ehrenamtlich in der Kirche mit.  | Foto: Foto: Katja Schmidtke
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Porträt
Klares Bekenntnis

Halle richtet die Feierlichkeiten zum Tag der Deutschen Einheit aus. Der Festgottesdienst wird in der Pauluskirche gefeiert. Einer, der mit der Gemeinde seit 1968 verbunden ist, ist Jochen Heyroth. Er träumte lange Zeit von einem "verbesserlichen Sozialismus". Von Katja Schmidtke Gewiss, er hätte beruflich mehr erreichen können – eine wissenschaftliche Laufbahn oder ein Aufstieg im Kombinat. Aber Jochen Heyroth war das nicht so wichtig. Der studierte Landwirt hat nie einen Hehl daraus gemacht,...

  • 03.10.21

50 Jahre Verband «Bioland»
Christliche Bauern gaben den Anstoß

Bio" kennt heute jeder. Das war nicht immer so. Als im April 1971 die ersten Biobauern den «Bioland»-Verband gründeten, wollten sie den Schalter in der Landwirtschaft umlegen. Von Susanne Lohse Erfahrungen oder wissenschaftliche Belege, wie ein Feld ohne chemischen Dünger zu bewirtschaften wäre, fehlten. «Die Landwirte waren Pioniere, die allseits belächelt wurden», sagt der Präsident von «Bioland e.V.» in Mainz, Jan Plagge. Heute zählt der Verein rund 10 000 landwirtschaftliche Betriebe zu...

  • 02.10.21
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Maritimes Erbe: Pfarrer Johannes Staak vor dem Zeesboot von 1936. Es ist Teil der traditionellen Prozession zum Seemannsgottesdienst und befindet sich an der Nordwand der Kirche. | Foto: Fotos (3): Sabine Ludwig
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Poel
Wo der Pfarrer die Zeese auswirft

37 Quadratkilometer Paradies: Sie ist charmant. Und immer noch sehr ursprünglich. Poel, die kleine und recht unbekannte Schwester der ostdeutschen Inseln Rügen und Usedom. Pfarrer Johannes Staak lässt den Seemannsgottesdienst hier zum alljährlichen Höhepunkt werden. Von Sabine Ludwig  Obwohl die Hansestadt Wismar nur einen Katzensprung entfernt liegt. Für die fast 3000 Insulaner gibt es nur eine Kirche. Als Namensgeberin steht diese in Kirchdorf. Der winzige Hafenort im Zentrum der Insel wird...

  • 28.09.21

Frauenarbeit im Südharz
Endlich wieder Oasentag

Unter dem leicht provokanten Titel „Zickenalarm No!* (*nach Birgit Mattausch) findet am 09. Oktober der diesjährige Oasentag für Frauen im Kirchenkreis Südharz statt. „Endlich wieder!“, freut sich Corina Sänger vom Frauenteam. Von 9.00 bis 12.00 Uhr ist in der Herzschlag Jugendkirche in Nordhausen Raum und Zeit für Impulse, Entspannung, Gemeinschaft und Gespräche unter dem Segen Gottes. Im Mittelpunkt wird das Gleichnis von den klugen und törichten Jungfrauen aus dem Matthäusevangelium stehen....

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DDR
Enorme Portion Zivilcourage

Die Wende 1989/90 ist nicht auf ein einzelnes Momentum reduzierbar. Wichtigste Voraussetzung war das stetige Wirken kleinteiliger Bürgerrechts-bewegungen, wie im Uran-bergbaurevier Ronneburg. Von Frank Lange Einen wesentlichen Missstand stellte die Umweltsituation im Land dar. Besonders im Uranbergbau wurde das ökologische Defizit zwischen Anspruch und Wirklichkeit als Auslöser des Umbruchs deutlich. Im Vergleich zu staatlich organisierten Umweltverbänden stellten kirchliche und kirchennahe...

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Orient trifft Okzident: Der Islam wird seit einigen Jahren stärker in seiner politischen denn in seiner spirituellen Dimension wahrgenommen. Viele Muslime, sagt Religionswissenschaftler Michael Blume, hingen fest zwischen Tradition und Moderne, einem Zustand des "Entweder-oder". | Foto: Paul-Philipp Braun
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Zwischen Tradition und Moderne
Kreuzzug oder Krise?

Der Islam scheint selbstbewusst zu expandieren. Doch während mancher Europäer eine »Islamisierung« fürchtet, verbieten islamische Staaten verzweifelt die Ausbreitung kultureller Bräuche, die sie als Anzeichen von »Verwestlichung« oder gar »Christianisierung« identifizieren. Von Michael Blume Viele Deutsche, auch Menschen aus muslimischen Familien, sind überzeugt, der Islam sei eine bedrohlich starke und aggressiv wachsende Religion, Deutschland drohe eine »Islamisierung«. Doch die gelebte...

  • 17.09.21

„Lazarus, komm heraus“
Gedanken zum 16. Sonntag nach Trinitatis

„Jesus ging oft zu weit. Wohin aber hätte er sonst gehen sollen?“ Diese tiefsinnige Bemerkung stammt von Alison Louise Kennedy (*1965) und ist in Rüdiger Nehbergs Buch „Dem Mut ist keine Gefahr gewachsen” zu finden. Nehberg (1935-2020) war Konditor, überwiegend jedoch als Weltreisender mit Hang zur Provokation kritischer Überlebenssituationen unterwegs. Warum eigentlich und wie rief Jesus die bereits in Verwesung übergegangene Leiche seines Freundes Lazarus ins Leben zurück? „Lazarus komm...

Dante Alighieri +14.9.1321
Siebenhundert Jahre "Göttliche Komödie"

In Ravenna, Venedig und Florenz feierte man dieser Tage den "Italienischen Goethe." Dante Alighieri - der vor siebenhundert Jahren in der Nacht zum 14. September von seinem Venediger Exil aus über den Läuterungsberg den letzten Weg Richtung Elysium betrat. Am bekanntesten ist Dante jener großen Dichtung wegen, welche uns Hölle, Fegefeuer und Paradies anschaulich beschreibt. Fast alle politischen Größen seiner Zeit hat der Dichter unbarmherzig in die Hölle versetzt. Dort sucht er sie selber auf,...

Zwiesprache mit dem "Septembertestamtent"
Das „Wartburg-Experiment“

Auf der Wartburg soll 500 Jahre nach der Bibelübersetzung durch Martin Luther (1483–1546) wieder ein Stück Sprach- und Literaturgeschichte geschrieben werden. Mit dem Lyriker Uwe Kolbe startete in der vergangenen Woche das sogenannte Wartburg-Experiment. Jeweils für einen Monat seien neben Kolbe auch die Schriftstellerin Iris Wolff und der Schriftsteller und Philosoph Senthuran Varatharajah zur „Zwiesprache mit der Lutherbibel“ eingeladen, so der Vorstandssprecher der Internationalen Martin...

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Und es hat Zoom gemacht: Arno Backhaus (l.) aus Kassel und Andreas Malessa aus Hochdorf bei Stuttgart wollen es noch einmal wissen. Ihre zeitlosen Lieder präsentieren sie mit Musikern nachfolgender Generationen am 4. September im Internet.  | Foto: Screenshot Johanna Ozou
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Wir wollten missionieren

Ein letztes Mal: Der Journalist Andreas Malessa und der Aktionskünstler Arno Backhaus haben eine gemeinsame Vergangenheit. 30 Jahre danach wollen sie diese Zeit noch einmal aufleben lassen. Willi Wild hat mit den beiden über die wilden 70er, Ausdruckstanz in Gemeindehäusern und zweistündige Grußworte gesprochen. Ihr habt den Soundtrack für eine Generation junger Christen geliefert. Für die, die euch nicht kennen: Wer wart ihr, und was habt ihr gemacht? Andreas Malessa: Vor 50 Jahren, 1972,...

  • 02.09.21
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