Feuilleton

Beiträge zur Rubrik Feuilleton

Ein Denkmal am Rande der BUGA
Das Problem von Verweigerung und Gehorsam

Ein Denkmal am Rande der BUGA 2021. Das Denkmal wurde von dem Erfurter Künstler Thomas Nikolai geschaffen und besteht aus acht Metallstelen, von denen eine auffallend anders gestaltet ist und den Fahnenflüchtigen symboli sieren soll. Eine Bronzetafel am Boden trägt die Aufschrift: Dem unbekannten Wehrmachts- Deserteur - Den Opfern der NS-Militärjustiz  - Allen, die sich dem Naziregime verweigerten. "Seid Sand, nicht das Öl im Getriebe der Welt  (Günter Eich)." Der Stahl als Material erinnert ...

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Menschen der Woche
Namen

Hartmut Rosa ist überzeugt davon, dass die Bibel und die Kirchen eine große Hilfe für die Gesellschaft in Krisenzeiten sein können. In kirchlichen Kontexten sei vieles von dem, was sich Soziologen zusammenreimten, schon vorgedacht, schreibt der Jenaer Soziologe in seinem neuen Buch. „Früher habe ich immer gesagt, Demokratie funktioniert nur, wenn jede und jeder eine Stimme hat, die hörbar gemacht wird." Zuletzt aber habe er festgestellt, dass das Zuhören wichtiger werde. Die Kirchen seien es,...

  • 21.11.22

Bronzebüste zum Schütz-Jubiläum
Ein zeitgemäßes Denkmal

Ihr Hauptthema ist der Mensch, dessen Leben, dessen Schicksal, das die Künstlerin oft persönlich bewegt. Von Claudia Crodel Das konnte man im Frühjahr bei der großen Ausstellung zum Werk der international renommierten und vielfach preisgekrönten Bildhauerin Anna Franziska Schwarzbach im Kunstmuseum Moritzburg in Halle sehr eindringlich erfahren. Auch mit historischen Persönlichkeiten, darunter Komponisten wie Beethoven und Kurt Weill, hat sie sich vielfach auseinandergesetzt, sich auf ihre...

  • 19.11.22
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Gedenkbuch für Siegfried Kasparick erschienen
Worte, die bleiben

Unter dem Titel "Ich bin gemeint" hat Hanna Kasparick eine Sammlung von Predigten und Vorträgen ihres 2016 verstorbenen Mannes Siegfried herausgegeben. Auch viele persönliche Texte enthält der Band. Beatrix Heinrichs sprach mit der ehemaligen Leiterin des Wittenberger Predigerseminars über Worte, die bleiben. Erinnerungsarbeit ist kein leichtes Unterfangen. War der Prozess des Zusammentragens, Rekapitulierens, Auswählens eher heilsam oder schmerzhaft? Hanna Kasparick: In den zurückliegenden...

  • 19.11.22
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Denkmal 2022
Rettung eines großen Kulturerbes

Orgeln stehen im Mittelpunkt auf der Messe in Leipzig am gemeinsamen Stand der EKM, der sächsischen Landeskirche und der Stiftung KiBa. Von Claudia Crodel Orgelmusik berührt die Seele der Menschen und hat – wie Kirchenmusik insgesamt – einen hohen Stellenwert in unseren Kirchen für die musikalische Umrahmung und die Begleitung des Gemeindegesangs bei der Gestaltung des Gottesdienstes. Was macht die Orgellandschaft in Mitteldeutschland aus? Gab es unterschiedliche Entwicklungen in den einzelnen...

  • 17.11.22

Ein Weimarer Pfarrer im Konflikt mit DC und NS
Biogramm Pfarrer Alexander Wessels, Weimar

Wessel, Alexander Karl Ludwig * Frankenberg / Eder 9.11.1880, † Bethel 1.10.1954, □ Hofgeismar 1954 V.: Alexander Wessel, Metropolitan, M.: Elisabeth Schlicht Gymn. Laubach, Ostern 1900 Abitur, Uni. Marburg, Berlin, 15.9.1907 ord., [1907]-1911 Hpred. Kassel-Wehlheiden, seit 1.4.1911 Divisionspf., 1912-30.11.1918 Divisionspf. Neumünster, 1919-1942 Pf. Weimar St. Peter u. Paul Nordwestbez./Lutherspr., 21.8.-12.9.1941 Haft KZ Buchenwald, 1.6.1942 i. W., bis 31.12.1943 Dienst im...

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Am Strand des Lebens herrscht nicht immer eitel Sonnenschein. Kein Grund zu verzagen, meint Herbert Grönemeyer in seinem Lied "Mensch" – nach der Ebbe komme schließlich die Flut. | Foto: Maridav – stock.adobe.com
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20 Jahre "Mensch"
Vertonter Verlust

Mensch: Vor 20 Jahren erschien Herbert Grönemeyers Album, auf dem der Künstler den Tod seiner Frau und den seines Bruders verarbeitet hat. Die Ballade „Der Weg“ gehört noch immer zu den meistgespielten Stücken, auch auf christlichen Trauerfeiern. Ein theologischer Blick auf Grönemeyers Musik. Von Karl-Ludwig Tetzlaff Ob er „spiritueller geworden“ sei, wurde der Musiker Herbert Grönemeyer gefragt, kurz nachdem seine Frau und sein Bruder innerhalb weniger Tage von ihm gegangen waren. „Ja“, sagt...

  • 16.11.22

Alle Jahre wieder kommt das Christuskind
VON WEIHNACHTEN

Und wieder naht das Weihnachtsfest mit alten Worten, Spielen, Liedern. Und wieder trifft es dich und mich und rührt uns an in allen Gliedern. Einst war ein Engel, unverhofft, und sprach von Zeit und Ort und Ziel. Einst war die Miriam, klug und still, und ahnt' von Gottes Tun nicht viel. Einst waren Hirten auf dem Feld; hier schliefen welche, andre wachten. Als gleißend Licht sie tief erschreckte, den letzten Schläfer unsanft weckte. Wie sollten sie die Worte deuten vom Kind im Stall, von Gottes...

Öffentliches Gedenken
Rituale nach Katastrophen

Ob zum Volkstrauertag, nach schrecklichen Ereignissen wie einem Amoklauf oder der jüngsten Flut: Totengedenken sind eine wichtige Bewältigungsstrategie im Umgang mit derartigen Katastrophen. Doch wie sinnhaft ist das öffentliche Gedenken? Benedikt Kranemann forscht an der Universität Erfurt zu "Disaster Rituals" (Rituale nach Katastrophen). Norbert Zonker hat mit dem katholischen Liturgiewissenschaftler gesprochen. Sollte es für öffentliche Gedenkfeiern eine feste "zivilreligiöse" Form geben?...

  • 12.11.22

KASPER TOT
Als wir noch jung waren

Es ist eine halbe Ewigkeit her. Wir hatten einen Ferienplatz vom Pfarrverein Thüringen in einem der Ferienhäuser bei Saalburg. Wir hatten schöne Tage, und am Sonntag waren wir selbstverständlich in Saalburg im Gottesdienst. Der Herr Pfarrer predigte mit Händen und Füssen. Manchmal flüsterte er, und dann wieder schwoll seine Stimme gewaltig an. Unsere kleine Tochter blickte fasziniert, und als er nach der Predigt auf die Knie sank, um sein stilles Gebet zu sprechen und von unten nicht mehr zu...

Heilige Nacht
Damals in jener ganz besonderen Nacht

Heilige Nacht Damals, sagen wir, vor rund 2000 Jahren, in jener ganz besonderen Nacht, schlief Maria, erschöpft von der Geburt;  Joseph wusste sich das leise Schwingen der Seele nicht zu erklären; das Kind sang tonlos die Lieder der Engel nach; Gott Vater selbst hatte die Zeit angehalten und war mit sich sehr zufrieden; Ochs und Esel träumten vielleicht von frischem Wasser und sattem Grün. Es war eben eine ganz besondere, eine heilige Nacht: der Heiland war geboren, der salvator mundi, der...

der andere Geburtstag am 10.11.1759
Friedrich Schiller - heute 263 Jahre alt

Man vergisst es meistens - und staunt dann, wenn andere einen daran erinnern. Mit Luther hat heute auch Friedrich Schiller Geburtstag - geboren am 10.11.1759 in Marbach. Von Schiller ist bekannt, dass er mit Hilfe der Ästhetik das Menschengeschlecht hat erziehen lassen wollen. Jeder mag für sich entscheiden, ob der Vorsatz bereits eingelöst werden konnte oder eher noch auf seine Verwirklichung harren muss. Innerhalb der Friedensdekade an das Gedicht von der Glocke zu erinnern - ist nicht ganz...

Für die Adventszeit
24 Mal Wort, Bild und Klang

Die Adventszeit ist für die meisten Menschen mit vielen Traditionen verbunden: Die Andacht mit Singen im Kerzenschein, der Besuch von Konzerten wie den Aufführungen eines Weihnachtsoratoriums, die Vorbereitung des Krippenspiels und der Besuch eines Weihnachtsmarktes sind nur einige Beispiele. Von Claudia Crodel Für viele gehört auch der Adventskalender dazu. Das Öffnen der Türchen verkürzt die Zeit bis zum Heiligen Abend. Und das schon längst nicht nur für Kinder: Man findet mittlerweile mehr...

  • 10.11.22
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Ein Rastloser im Ruhestand
Barfuß in Sandalen

Tilman König hat über seinen Vater, den langjährigen Jenaer Stadtjugendpfarrer Lothar König, einen ungewöhnlichen Film gedreht. "König hört auf" heißt er und kommt in diesem Monat in die Kinos. Von Bettina Röder Die Moderatorin war sichtlich irritiert: Lothar König, der widerständige Pfarrer, hatte sie aus der gewohnten Bahn geworfen. Ihm sei dieser ganze Rummel um seine Person hier viel zu viel. Statt lange zu reden wolle er „viel lieber raus und eine Zigarette rauchen“, erklärte der frühere...

  • 09.11.22

Von Sterben und Tod
Requiem für Kuno. Requiescas in pace. Mögest du ruhen in Frieden.

Requiem für Kuno Requiescas in pace. Mögest du ruhen in Frieden! Waren es zwei Jahre oder länger, die du verbrachtest zwischen Hoffen und Bangen? Unversucht hast du nichts gelassen: Chemo und Hyperthermie und noch ein Versuch ohne Schulmedizin; auch Salbung und Segnung. Dein Sarkom - inoperabel. Dennoch Erwarten eines Wunders. An jedem Strohhalm klammert die ganze Familie. Als die Krankheit streut, und ein Windhauch die Knochen dir bricht, werden die Schmerzen unbändig und hemmungslos. Manchmal...

Kriegsende 1945
Ein Rest wird bleiben. Für Joachim Prestrich, Kraftsdorf

Ein Rest wird bleiben. Für Joachim Prestrich, Kraftsdorf Als sie kamen, die Russen, um Schluss zu machen, um Berlin einzunehmen, um die Sau zu schlachten, da durfte in seinem schlesischen Dorf der Schmied bleiben. Er wurde gebraucht. Aber was das bedeutete, das hatten sie sich wohl nicht so recht klar gemacht. Auch wenn es gelogen sein sollte, dass es gegen Ende des Krieges einen Tagesbefehl  gegeben habe mit dem Inhalt: "Trinkt das Blut der deutschen Frau", so hat es das doch tausendfach...

Ein Weihnachtsgedicht
Geborgenheit

An Worte erinnere ich mich nicht, es sei denn an: "Und es begab sich zu der Zeit" Lieder sind in mir und Bilder, Tochter Zion freue dich, der Schein von Kerzen, Engel schreiten in langen Reigen, Hirten singen mit klarer Stimme, wie es die Mutter ihnen gesungen. Und ein Gefühl von Geborgenheit, meines Lebens Grund. Unantastbar.

Schoah und Schule
»Ich bin gegen digitale Gespenster«

Der jüdische Erziehungswissenschaftler und Publizist Micha Brumlik wird am 4. November 75 Jahre alt. Im Gespräch mit Leticia Witte blickt er auf die schulische Vermittlung von Wissen über jüdisches Leben und die Diskussion über Pflichtbesuche in KZ-Gedenkstätten. Bildung gilt als gutes Mittel gegen Antisemitismus. Aber es gibt auch gut Gebildete, die etwas gegen Juden haben … Micha Brumlik: Die Frage ist, wie man den Begriff der Bildung fasst. Wenn es nur um Belesenheit geht, reicht das...

  • 05.11.22

Felix Mendelssohn Bartholdy
Wunderkind auf Reisen

Von Katharina Rögner (epd) = Musiker und Europäer: Mendelssohn Bartholdy zählt zu den großen Künstlern des 19. Jahrhunderts. In Leipzig gründet er Deutschlands erste Musikhochschule. Er liebt England, zur Erholung fährt er in die Schweiz. Und er ist schon zu Lebzeiten ein Star. Leipzig (epd). Bereits als Kind hat er komponiert, als Neunjähriger trat er erstmals als Pianist auf. Als er 15 Jahre alt war, erschien seine erste Sinfonie: Felix Mendelssohn Bartholdy (1809-1847), Spross einer...

  • 04.11.22
Es ist eine berührende Performance: Als Akt der Solidarität mit den Mädchen und Frauen im Iran, die seit Wochen gegen das Mullah-Regime protestieren, verhüllt sich die in Weimar lebende Künstlerin Farzane Vaziritabar. | Foto: epd-bild/Christine Suess-Demuth
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Solidarität mit protestierenden Frauen
Die Last des Kopftuchs

Es ist eine berührende Performance: Als Akt der Solidarität mit den Mädchen und Frauen im Iran, die seit Wochen gegen das Mullah-Regime protestieren, verhüllt sich die in Weimar lebende Künstlerin Farzane Vaziritabar mit Dutzenden Kopftüchern. Von Christine Süß-Demuth (epd)  Mitten im Foyer des Karlsruher Zentrums für Kunst und Medien (ZKM) liegen Dutzende bunte Tücher auf dem Boden. Als die iranische Künstlerin Farzane Vaziritabar ihre Schuhe auszieht und zwischen die Tücher tritt, wird es...

  • 03.11.22
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Gut gefüllt sind die Regale mit den Christstollen im Halberstädter Dom. Bäckermeister Peter Potratz und seine Kollegen haben in diesem Jahr 1500 Stück des Weihnachtsgebäcks gefertigt. | Foto: Foto: epd-bild/Oliver Gierens, dombrot.de
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Handarbeit
Köstlichkeiten aus dem Keller

Im Remterkeller des Halberstädter Doms ist die Luft feucht, aber angenehm warm. Ideale Bedingungen für ein süßes Stück echte Handarbeit, das hier bis zum Ersten Advent lagert. Von Oliver Gierens Vor sechs Jahren haben der Halberstädter Dom, die evangelische Kirchengemeinde und eine örtliche Bäckerei erstmals einen eigens kreierten Domstollen angeboten. In der vergangenen Woche war es wieder so weit: Der Stollen wurde unter dem Dom eingelagert. Aus dem Lieferwagen des Traditionsunternehmens...

  • 03.11.22

Novenber 2022 (Teil 1)
zum Allerheiligentag am 1. November

Kurfürst Friedrich der Weise hatte im Laufe seines Lebens jede Menge Reliquien gesammelt. Dann war irgendwann auch ein Büchlein gedruckt worden, in dem alle diese Dinge beschrieben und abgebildet waren. Und so kamen die Menschen - jahrzehntelang aus Stadt und Land. Der Reliquien und des Heiltumbüchleins wegen. Endlich ist nun auch Kurt Globnich gekommen. In seinem 90. Lebensjahr wagt er für den Allerheiligentag  die Reise nach Wittenberg. Irgendwas fehlte nämlich noch ... Zwar hatte der alte...

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Menschen der Woche
Namen

Katharina Nocun hat vor einer Verharmlosung der Esoterik gewarnt. Viele Bürger glaubten, dass Esoterik zwar skurril sei, aber nicht schade, sagte die deutsch-polnische Politikwissenschaftlerin. Nocun zufolge gibt es auch einen „unseligen Pakt“ zwischen Verschwörungsideologen und Esoterikern. Gerade wenn Gesellschaften Krisen erfahren oder Einzelne persönliche Schicksalsschläge erleiden, sei „es verlockend daran zu glauben, man könne das Problem mit einem Zaubertrank, einem Amulett oder auch...

  • 31.10.22
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Halloween und Reformationstag
Wer hat Angst vor Halloween?

Reformationstag: Schafft der Kürbis eine versöhnliche Brücke am 31. Oktober? Auch im Garten Martin Luthers in Wittenberg wuchsen Kürbisse. Anregungen für einen freudvollen, sinnvollen Umgang mit der Halloween-Tradition.  Von Jeffrey Myers In der Gestalt des Kürbisses findet man vielleicht doch noch eine Brücke zwischen „Trick-or-Treat", dem englischen Pendant zu "Süßes oder Saures", und den 95 Thesen. Schon lange vor Halloween diente der Kürbis in der christlichen Kunst und der Literatur als...

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