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Wo bleibt der Mutmacher?

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Derzeit bekommen wir nahezu täglich Leserbriefe, die mehr oder weniger gleichen Inhalts sind: „Nie hätte ich gedacht, dass ich mich von meiner Kirche abwenden werde“ und „Dass selbst unsere Bischöfe den Gläubigen Moral und Nächstenliebe absprechen, erschüttert mich besonders“ oder „Wo bleibt der Mutmacher?“.

Von Willi Wild

Die Jahreslosung ist eindeutig: „Wer zu mir kommt, den werde ich nicht abweisen.“ Und weiter: „Das ist aber der Wille dessen, der mich gesandt hat, dass ich nichts verliere von allem, was er mir gegeben hat.“

Es scheint, als verliere die Kirche, also wir, gerade viele Menschen, die irritiert und orientierungslos geworden sind. Menschen, die sich eher nicht an einer Impfkampagne oder ideologischen Auseinandersetzungen beteiligen wollen, sondern sich nach geistlicher Orientierung und der Frohen Botschaft sehnen. Im Hirtenwort des EKM-Bischofskonvents heißt es: "Aufgabe von Christen ist es, das Miteinander zu ermöglichen. Unsere Sache ist es, den Frieden zu suchen.“ Bei seiner Einführungspredigt 2019 im Magdeburger Dom sagte Landesbischof Friedrich Kramer: „Als Christen sind wir aufgerufen, die Ausgegrenzten mitten in die Gesellschaft zu holen."

Kurz vor Weihnachten stellten sich fünf Pfarrerinnen und Pfarrer in vollem Ornat in Gotha auf den Marktplatz, um mit der Bevölkerung ins Gespräch zu kommen. Aufhänger war die Frage: „Wofür sollen wir im Weihnachtsgottesdienst beten?“ Das Angebot wurde gut angenommen, so Superintendent Friedemann Witting. Der Mut ist bewundernswert, zumal nicht nur freundliche Reaktionen zu erwarten waren. Kirche auf dem Marktplatz, „dem Volk aufs Maul schauen“, mit offenen Ohren und Herzen, und wenn gewünscht, Gebet und Segen. Klingt gut und klingt nach Kirche.

Autor:

Online-Redaktion

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