Donald Trump
Glaube zwischen Business-Modell und Kulturkampf

Foto: ChatGPT

Ohne feste Gemeinde, aber mit religiöser Markenpflege

Donald Trump ist seit Januar 2025 wieder im Weißen Haus – doch im Unterschied zu vielen seiner Vorgänger gehört er keiner konkreten Kirchengemeinde an.

Zwar wuchs er in der presbyterianischen Tradition auf, mittlerweile bezeichnet er sich als „nicht konfessionsgebundenen Christen“. Seine religiöse Sozialisation speiste sich früh aus den Predigten des New-Yorker Starpastors Norman Vincent Peale, der mit seiner „Power of Positive Thinking“ den Glauben eng an Selbstoptimierung und wirtschaftlichen Erfolg koppelte.

Glaube als strategisches Werkzeug

Trotz Skandalen und Lebenswandel fern klassischer Evangelikalen-Ideale versteht Trump es, fromme Wählerschichten zu mobilisieren.

Konservative Protestantinnen und viele Katholikinnen honorieren vor allem seine kompromisslose Abtreibungsgegner-Rhetorik und seine harte Besetzung des Supreme Court. Umgekehrt nehmen Kirchenleitungen ihm seine aggressive Einwanderungs- und Muslimpolitik übel; 2015 prüfte die Presbyterianische Kirche gar einen Ausschluss, stellte aber fest, dass er schon lange kein Mitglied mehr war.

Wenn Religion zum Geschäft wird

Trumps Glaubens-Inszenierung ist nicht nur politisch, sondern auch kommerziell: Zu Ostern 2024 lancierte er eine 60-Dollar-„God Bless the USA“-Bibel samt Werbevideo, in dem er „den verlorenen Glauben Amerikas“ beklagt.

Bibeln sammelt er nach eigener Auskunft schon lange – jetzt verdient er an ihnen. Die Vermarktung passt zu seinem Narrativ eines „belagerten Christentums“, das es gegen liberale Eliten zu verteidigen gelte.

Symbolbilder statt Seelsorge

Wie weit er für Bilder geht, zeigte eine Szene im Juni 2020: Sicherheitskräfte räumten protestierende Bürger*innen vom Lafayette Square, damit der Präsident sich vor einer Kirche mit erhobener Bibel ablichten konnte – sehr zum Ärger der Geistlichkeit, die ihm Instrumentalisierung vorwarf.

Das Muster blieb: Religion dient Trump weniger als gelebtes Bekenntnis, sondern als Kulisse, die Autorität und Traditionalismus ausstrahlt.

Autor:

Alexander Meyer

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