„Was hier steht, stand nie in den Zeitungen“
Aufstellungsarbeit à la Bert Hellinger

Bad Finkenstein. Ein Kurort in Süddeutschland.  Freitagvormittag. Die Praxis von Dr. Victor Habenthal liegt unauffällig, fast zu still, in einer Seitengasse unterhalb des Kurparks. Kein Schild, keine Werbung, nur eine bronzene Klingel mit schlichter Gravur: Dr. V. Habenthal – Analytische Strukturarbeit.

Im Inneren empfängt einen eine Mischung aus Ordnung und gelebter Stille. Kein therapeutisches Weiß, kein hygienisches Blau – sondern Eiche dunkel, Leinenstoff, geöltes Kirschholz, ein sanfter Geruch nach Wacholder und irgendetwas Unbestimmtem. An der Wand ein gerahmter Stich aus dem 19. Jahrhundert: „Die Seelenlandschaft als Spiegel des Leibes“ – der Titel kaum lesbar, aber desto bedeutungsschwerer.

Links vom Eingang ein Bücherregal, das kein Dekor, sondern Arbeitszeug ist: Freud, Jung, Buber, Frankl, daneben Hellinger, Varela, Scheler, auch einige vergilbte Broschüren mit dem Titel “Systemdynamiken in postmodernen Familienstrukturen”. Ein Globus steht dort, der sich nicht dreht, sondern offen liegt wie ein aufgeschlagener Schädel.

Auf dem Tisch: zwei Gläser, eine Karaffe Wasser, eine kleine Schale mit Trockenobst. Kein Computer. Kein Bildschirm. Nur ein schwarzes Notizbuch, ein Bleistift, eine Sanduhr. Hinter dem Stuhl des Therapeuten: ein Modell. Keine Anatomie. Keine Chakren. Sondern eine Art miniaturisiertes Theater, auf schwarzem Filz: kleine weiße Figuren, manche stehend, manche liegend. Dazwischen winzige Kupferplatten. Vielleicht für elektrische Felder? Vielleicht nur als Symbol.

Dr. Habenthal sitzt bereits. Dünn, aber nicht hager. Eine Stimme wie geräucherter Honig. Die Bewegungen kontrolliert, fast wie nach einem inneren Takt. Er nickt, als der Journalist Platz nimmt. Dann beginnt das Gespräch.

Ort: Praxisraum Dr. Victor Habenthal, Bad Finkenstein
Zeit: Ein Freitagvormittag im September 2025
Gesprächspartner: Dr. Victor Habenthal (Heilpraktiker für seelische Strukturanalyse) und der Jounalist Arno Kallmann (Redakteur einer kleinen Lokal-Zeitung, die um ihr Überleben kämpft)

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Kallmann:
Herr Dr. Victor Habenthal, ich danke Ihnen, dass Sie sich Zeit genommen haben. Sie sind einer der renommiertesten Aufsteller im süddeutschen Raum. Seit Jahren arbeiten Sie mit Menschen, die mit ihren Familien, ihren Lebenssituationen, manchmal auch mit sich selbst „aufstellen“. Was passiert da eigentlich genau?

Dr. Victor Habenthal:
Die einfache Antwort wäre: Menschen bringen ihre inneren Bilder in einen äußeren Raum. Sie stellen auf, was sie fühlen, ohne es zu wissen. Und plötzlich zeigt sich etwas, das ihnen vorher verborgen war. Die komplizierte Antwort wäre: Das Ganze funktioniert, weil wir als Menschen in einem Feld stehen – einem wissenden, resonanten, gestaltbildenden Raum.

Kallmann:
Das sogenannte „wissende Feld“. Klingt esoterisch. Ist es das?

Dr. Victor Habenthal:
Nur wenn man unter Esoterik das versteht, was man nicht messen kann, aber dennoch wirkt. Das wissende Feld ist nichts anderes als das, was im physikalischen Bereich „Informationsfeld“ genannt wird – nur dass es sich hier auf Beziehungen bezieht. In der Tiefe geht es um Gestaltbildung: Wie sich Beziehungen formieren, lösen, verfestigen. Was wirkt, ist nicht das einzelne Wort – sondern die verdeckte Struktur.

Kallmann:
Und warum braucht es dafür andere Menschen?

Dr. Victor Habenthal:
Weil unsere inneren Bilder keine Worte suchen, sondern Körper. Das Bild will stehen. Will sich bewegen, fallen, starren, umdrehen, aufrichten. Nur so kann es sich zeigen. Sprache ist zu langsam. Der Leib ist schneller.

Kallmann:
Und was wird da sichtbar? Trauma? Schuld?

Dr. Victor Habenthal:
Auch. Aber im Zentrum steht das Ungelebte. Das, was irgendwo im System abgestellt wurde, weil es zu gefährlich, zu groß, zu unpassend war. Dieses Ungelebte erzeugt Spannungen, Symptome, politische Programme.

Kallmann (nickt langsam):
Nun gut. Und kann man – das frage ich jetzt mal sehr direkt – kann man auch Institutionen aufstellen? Parteien? Ministerien?

Dr. Victor Habenthal:
Natürlich. Organisationen haben ebenfalls innere Bilder. Auch sie folgen Bindungsdynamiken. Auch sie haben Verdrängtes. Schuldige. Fehlende. Opfer. Täter. Und sie alle – werden repräsentiert.

Kallmann:
Also könnte man auch – hypothetisch – eine Kommission aufstellen. Eine parlamentarische etwa?

Dr. Victor Habenthal:
Man müsste es sogar. Vor allem, wenn es um Wahrheit geht, die im Protokoll nicht mehr auftaucht. Ich selbst habe unlängst einen kleinen Text gefunden – eine literarische Szene, geschrieben von einem anonymen Autor, vielleicht ein Schüler von Thomas Bernhard, vielleicht nur ein geübter Zeitgenosse mit gutem Blick – in diesem Text wird genau das durchgespielt: Die Aufstellung einer Enquete-Kommission zur Corona-Zeit.

Kallmann (skeptisch):
Eine literarische Szene? Klingt nach Satire.

Dr. Victor Habenthal (leise):
Es ist mehr als das. Es ist – ich wage es zu sagen – ein dokumentarisches Märchen. Möchten Sie, dass ich es Ihnen vorlese?

Kallmann:
Warum nicht. Ich bin gespannt.

(Dr. Victor Habenthal öffnet eine schlichte schwarze Mappe. Blättert. Beginnt zu lesen:)

++++++++++

Man wollte herausbekommen, wie es überhaupt so weit hatte kommen können, dass die Pandemie, oder - wie einige meinen - Plandemie stattfand. Wie es dazu kommen konnte, dass das, was nicht hätte geschehen dürfen, mit solcher Eleganz, mit solcher Folgerichtigkeit, mit solcher - darf man es sagen - unausweichlichen Schönheit geschehen konnte, dieses ungeheuerliche Ereignis, das von Anfang an mehr oder weniger nicht nur Zufall, sondern ein latent sich selbst organisierender Zweck war, ein Zweck, der auf sich selber exakt so beruhte, wie ein Sargdeckel auf dem Totenbehälter unter ihm.
Und die zweite Frage war noch perfider, nämlich, wie man es beim nächsten Mal noch besser machen könne, noch durchtriebener, noch feiner, noch lückenloser, dass also gar nicht mehr auffallen würde, dass solches gerade eben geschieht: Menschen glauben, sie werden das Unheil abwenden, während sie es schon längst bekommen haben, - diesen Zustand, den sie nie wollten, aber nun paradoxerweise verteidigen wie ihren Augapfel, wie eine Organspende, wie den eigenen Herzschrittmacher.
Also wurde eine Enquete-Kommission zur Untersuchung der sogenannten Corona-Verbrechen gegründet. Und die Vorsitzende dieser Kommission regte im Sinne einvernehmlicher Arbeit an, eine dieser besonderen Aufstellungen zu machen, von denen man jetzt überall hört. Die Vorsitzende besuchte nämlich vor geraumer Zeit das Wochenendseminar eines Hellinger-Epigonen - und es hatte ihr gut getan, wie sie sagte. Man spürte bei dieser Dame viel Hilflosigkeit, die spirituell gut verkleidet war …

Also - es wurde eine dieser berühmt/berüchtigten Aufstellungen gemacht, wie sie in bestimmten intellektuellen Kreisen gern gemocht und deshalb praktiziert werden, wenn der Verstand irgendwie erschöpft ist und nur noch das Gefühl, das notorisch überforderte Gefühl, herangezogen werden kann - wie ein alter Notarztwagen aus den Zeiten Albert Schweitzers. So weit so gut.

Die Aufstellung ward so organisiert, wie Bert Hellinger sie gewiss ebenfalls empfohlen hätte, hätte er nicht vor seinem Tod noch erklärt, dass auch er, der große Hellinger, mit dieser Welt nichts mehr zu tun haben wollte. Man versammelte sich in einem sonderbaren Raum, ein heller Gemeindesaal aus den zwanziger Jahren mit Parkettboden noch aus dem letzten Jahrhundert, mit harten Gussheizkörpern und mit Fenstern, die niemand öffnen konnte, weil sie sich nie wieder würden schließen lassen. Der Raum roch nach Linoleum und Lebenslüge, nach Kirche und Kabinett, und die Kommissionsmitglieder - jedes für sich schon eine Zumutung an das Schicksal des allgemeinen Weltgeistes - saßen auf ihren Klappstühlen wie Figuren eines absurden Theaters, das nie richtig beginnt und deshalb auch nicht enden kann.

Zuerst trat der Staat auf, oder das, was sich dafür hielt, ein zittriger Mann, ein zerschriebener Mann, ein Gesetzesrest, der von Paragraphen träumte wie andere vom Urlaub auf Mallorca, ein Mann, der nicht mehr wusste, ob er Menschen schützen oder Formulare sortieren solle und der sich setzte, wie man sich setzt, wenn man keine Knochen mehr hat, sondern nur noch Haltung. Man konnte sehen, wie er sich widerwillig auf den Stuhl setzte, die Hände zitternd auf die Knie gelegt, ein Mantel aus Stahlwolle über den Schultern, er murmelte Sätze wie „Ich wollte nur schützen“ und „Wir haben nur Empfehlungen gegeben“, aber sein Blick war ein Trümmerfeld. Er selbst roch nach Haftbefehl, nach Gesetzesverordnung und schlimmer Ohnmacht.

Dann kam die Kirche, eine Frau, die aussah wie lange nicht renovierte Pfarrhäuser aus den Jahren kurz vor der Wende. Sie tönte mit einer Stimme, die schon tausendmal „Wir beten“ gesagt hatte, ohne selber jemals gebetet zu haben. Sie stellte sich leicht versetzt neben den Staat, und tat so als ob sie dadurch verletzt und beschädigt sei. Aus Schuld, nicht aus Scheu, aus Scham - aber niemand bemerkte das, weil niemand mehr Schuld unterscheiden konnte von Sühne und niemand mehr Sühne unterscheiden konnte von PR. Sie stand da wie eine Mitwisserin, wie eine, die immer schon alles wusste, aber nichts sagen konnte, weil das Kreuz sie lähmte, dieses Kreuz, das wie ein schlechtes Gewissen auf ihrer Brust lastete. Und sie sprach in pastoralem Ton: „Wir haben gebetet, wir haben gesegnet, wir haben uns an die Regeln gehalten.“ Aber ihr Atem war der eines Judas, der schon hundertmal geküsst hatte und dennoch nicht sterben konnte.

Dann erschien das Virus. Und als es erschien, verstummte alles. Ein junger Mann stellte es dar. Überirdisch schön, wie aus einem Werbefilm für globale Notwendigkeiten, in einem Pullover, auf dem das Bildnis des Virus glitzerte wie die Offenbarung selbst, wie das Emblem allerneuester Theologie. Der junge Mann ging in die Mitte des Raumes, ja - er wurde zur Mitte des Raumes, und er stand da, ohne sich zu erklären, ohne sich zu entschuldigen, ohne zu behaupten, harmlos zu sein, und deswegen waren ihm alle verfallen. Er hatte einen hüpfenden Gummiball in der Hand, den er ständig warf und fing, warf wieder, fing wieder, und niemand wusste mehr, ob das Werfen das Fangen oder das Fangen das Werfen war. Unberechenbar, lächelnd, dann wieder grimmig, dann wieder unsichtbar, dann wieder da, ein Chamäleon, ein Phantom, eine biologische Ausrede, ein Symptom mit Pressesprecher. Keiner wusste, was er sagen wollte, aber alle waren sich sicher, dass er alles sagte, dass er immer schon alles gemeint hatte.

Der Staat sah ihn an und dachte: So mächtig möchte ich sein. Unsichtbar. Alternativlos. Kein Widerspruch, nur Maßnahmen. Die Kirche sah ihn an und dachte: So ansteckend möchte ich sein. So unumgänglich. So missionarisch. So nahbar, so viral. Die Pharmaindustrie, die als Chor von drei identischen Frauen mit Lächeln aus Kunststoff und Lippen in der Farbe von Börsentickern erschienen war, sahen ihn an und dachten: Er sieht aus wie eine Münze. Eine runde, glatte, infektiöse Münze. Ein Geldstück mit Spikeprotein. Sie sagten, mit Stimmlagen, die exakt aufeinander abgestimmt waren: „Wir haben geliefert.“
„Wir haben gerettet.“ „Wir haben gewonnen.“

Und der militärische Komplex schließlich, der gar nichts sagte und noch nicht einmal zu atmen schien, sondern der einfach nur anwesend war, wie ein alter Schrank voller Sprengstoff, dachte: Das ist die Waffe, von der wir geträumt haben. Eine Waffe, die niemand abfeuern muss, weil sie sich selbst streut. Eine Selbstschussanlage mit Genehmigung durch die WHO. Der militärisch informelle Komplex, Schatten des Bösen in Uniform, der nicht wirklich spielte, sondern einfach nur war, ein Mann, den niemand kannte, den aber jeder fürchtete, weil er aus einer Seitentür hervorgekommen war, auf dem „Personaleingang“ stand. Mit einer Aktentasche voller Daten, die niemand sehen wollte, weil man dann nicht mehr schlafen könne. Er sagte gar nichts. Er dachte und nickte nur. Und jedes einzelne Nicken klang wie ein Knall.

So standen sie denn alle da. Wie Liebende um ihr goldenes Kalb Corona. Nur dass es mehr als ein Kalb war. Es war das Sakrament der Steuerung. Und sie standen lange. Sehr lange. Und niemand sagte ein einziges Wort. Dann, wie aus der Dehnungsfalte der Realität selbst, trat Satan ein. Nicht mit Feuer und Rauch. Sondern mit Aktenmappe und einem altmodischen Zylinder. Dieser Hut war der Clou. Satan rief, wie bei einem Börsengang:

„Ich vertrete Gott.“

Denn Gott war nicht gekommen. Er hatte nicht einmal abgesagt. Er war nicht eingeladen worden. Niemand widersprach. Denn niemand wollte, dass Gott wirklich erschiene. Denn wenn Gott käme, wäre alles aus. Alles Spiel, alles Geschäft, alle Gremienarbeit. Gott hätte die Sitzung geschlossen. In aller Stille, plötzlich und unerwartet. Satan aber eröffnete die Sitzung. Und setzte sich. Ganz ruhig. In die Mitte. Wie Gott.

Er zeigte ein Video. Ein Video, das nur aus den Augen der Zuschauer bestand, ihren eigenen Augen, wie sie in Tag und Nacht in ihre Bildschirme starrten, starrten, starrten. Und er sagte: „Ich war gar nicht da, denn ich war nicht nötig. Ihr wart genug.“ Dann öffnete er seinen Mantel – und darunter war kein Leib, sondern ein leerer Spiegel. Und der Spiegel zeigte nichts. Nur das, was jeder sehen wollte: Sich selbst. Als Teil der Lösung. Nicht als Teil des Problems.

Dann sprach Satan: „Ihr wolltet wissen, wie es so weit kommen konnte? Jetzt wisst ihr es. Ihr habt es selbst gewollt. Ihr habt es nicht nur ermöglicht – ihr habt es herbeigesehnt.“ „Und nun fragt ihr, wie man es beim nächsten Mal noch besser machen kann?“ Er lächelte. „Verzichtet auf Wahrheit. Verlasst euch auf frisierte Zahlen. Verwandelt Schuld in Hygiene. Verwandelt Willkür in Verantwortung. Nennt Kontrolle Neue Freiheit. Und – ganz wichtig – lasst das Virus niemals verschwinden. Lasst es nicht sterben. Lasst es nicht entweichen. Lasst es weiter eure Haupt-Religion sein.“

Dann stand er auf. Verbeugte sich. Und ging. Keiner rührte sich. Weil jeder verstand. Der Staat senkte den Blick. Die Kirche faltete die Hände. Die Pharmaindustrie zählte. Der Komplex salutierte. Und das Virus – es blieb. Es blieb, weil es immer schon da war. Als Idee. Als Struktur. Als Verlangen nach Ordnung durch Angst.

++++++++++

(Stille. Eine lange Pause. Die Luft im Raum scheint dichter geworden zu sein.)

Kallmann (räuspert sich):
Das war… ungewöhnlich. Ich meine… das war ja fast wie ein… religiöses Drama. Mit Rollenverteilung. Staat, Kirche, Pharma, Virus… und der Satan als Konferenzleiter.

Dr. Victor Habenthal (nickt langsam):
Es ist alles da. Die Abwesenheit Gottes. Die Anbetung des Funktionalen. Die ritualisierte Schuldabwehr. Und die stille Einwilligung.

Kallmann (zuckt mit den Schultern):
Aber… das ist doch Literatur. Das ist doch kein Beweis. Das ist… verdichtet. Überzeichnet. Polemisch?

Dr. Victor Habenthal:
Natürlich ist es Literatur. Aber was, glauben Sie, ist eine gute Aufstellung anderes als Literatur im Raum? Ein Text, der sich verkörpert. Ein Gedicht, das atmet.

Kallmann:
Ich geb’s zu – die Szene mit dem Virus … das hat was. So möchte ich auch schreiben können. Wie alle auf ihn schauen. Als ob er der Heiland sei. Obwohl er nichts sagt. Oder gerade deswegen.

Dr. Victor Habenthal:
Genau das ist es. Wir leben in einer Zeit, in der das Schweigen mehr Wirkung hat als jedes Argument. Das Virus ist nicht Krankheit geblieben – es ist zur universalen Geltung geworden..

Kallmann:
Aber ist das nicht gefährlich? Ich meine – mit solchen Bildern kann man doch auch Stimmung machen. Gegen Institutionen. Gegen Verantwortung.

Dr. Victor Habenthal:
Gegen Verantwortung? Oder gegen Verantwortungslosigkeit im Kostüm der Fürsorge? Sehen Sie – wenn eine Kommission sagt, sie will aufklären, dann muss sie auch riskieren, dass etwas ans Licht kommt, das nicht in ihre Sprache passt.

Kallmann (leise):
Sie meinen: Wahrheit, die keine Schlagzeile ist.

Dr. Victor Habenthal:
Ich meine: Wahrheit, die keine Sprache mehr hat, weil sie zu sehr gefühlt wird. Und dann muss man sie stellen. Wirklich: aufstellen.

Kallmann (steht auf):
Ich danke Ihnen, Herr Doktor.
Das war… mehr als gedacht.

Dr. Victor Habenthal (reicht ihm die Hand):
Sie dürfen ruhig schreiben, dass ich vorgelesen habe. Aber schreiben Sie nicht, dass ich daran glaube. Schreiben Sie, dass ich es gesehen habe.

++++++++++

Ein Hauch von Weihrauch liegt in der Luft, obwohl keiner geräuchert hat. Draußen auf dem Parkplatz bellt ein Hund. Und der Redakteur der Südostdeutschen Zeitung geht schweigend zu seinem Wagen – sein Aufnahmegerät in der Manteltasche, als wäre es ein Amulett.

Autor:

Matthias Schollmeyer

Webseite von Matthias Schollmeyer

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