Freitag, vor eins ...
Unsere Seite 1 – Wir müssen draußen bleiben

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Die Themen Frieden und Gewaltverzicht gehören seit jeher ins Zentrum der Kirchentage. Doch erstmals 2015 in Stuttgart wurden zahlreiche Friedensinitiativen und -gruppen vom Kirchentag abgelehnt und nicht ins offizielle Programm aufgenommen. Deshalb werden seitdem eigene Friedenszentren organisiert, die parallel Veranstaltungen anbieten. So auch beim Kirchentag 2025 in Hannover. Das verstehe, wer will.
Von Willi Wild
Nach den Worten des Bischofs der gastgebenden Landeskirche Hannovers, Ralf Meister, ist der diesjährige Kirchentag „der erste multireligiöse“ und auch ein „politischer Kirchentag“. Die Offenheit scheint ihre Grenzen zu haben. Nicht vor den Toren, aber außerhalb des Kirchentagsprogramms startete gestern die Friedenssynode. Margot Käßmann, die vor zwei Jahren den Nürnberger Kirchentag wegen der Ausgrenzung der Friedensgruppen boykottierte, eröffnete die Friedenssynode am Tag der Arbeit in den Räumen der Gewerkschaft „ver.di“ unweit des Hauptbahnhofs in Hannover. Das Friedenszentrum steht unter dem Motto „friedensfähig statt kriegstüchtig“.
Rückblende: Der Kirchentag 1983 in Hannover wird für immer mit den lila Tüchern gegen Massenvernichtungswaffen verbunden bleiben. Dabei waren die Tücher keineswegs die offiziellen Kirchentagsschals, wie sie seit Jahren zum Auftakt am Abend der Begegnung verteilt werden. In dieser Phase des Kalten Krieges und der Aufrüstung nutzten tausende Menschen das Treffen in Hannover für Friedensdemos und wurden so Teil der Kirchentagslegende. Damals sollte sogar das Tragen des Schals beim Abschlussgottesdienst untersagt werden. Gott sei Dank hat sich daran kaum jemand gehalten.

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Es wird immer wieder betont, dass der Kirchentag eine Bewegung sei. Allerdings findet die, so scheint es, mittlerweile außerhalb des offiziellen Programms statt. Das Friedenszentrum in den „ver.di-Höfen“ will wider den Stachel löcken. Während die kirchlichen Statements auf dem Kirchentag den Eindruck vermitteln, dass es darum gehe, anschlussfähig an die Regierungspolitik zu bleiben, wollen die christlichen Friedensaktivisten „mutig, stark und beherzt auf der Grundlage unseres Glaubens und unserer Grundüberzeugungen für gewaltfreie Konfliktlösungen“ eintreten, so Schirmherrin Margot Käßmann.
Den Friedensruf aus dem Friedenszentrum haben wir bereits online veröffentlicht, ebenso eine Bildergalerie. Und wir werden berichten, was noch so passiert.
Doch hier zunächst die Highlights der aktuellen Ausgabe, die wir natürlich auch auf dem Kirchentag in Hannover an unserem Stand in der Messehalle 6 B 23, auf der Friedenssynode und anderswo verteilen:
- Tag der Arbeit: Früher wurde die alltägliche Arbeit theologisch aufgewertet und heute?
- Allmende heute: Was wir vom Bauernkrieg lernen können
- Kirche des Jahres: Jetzt abstimmen für die mitteldeutschen Kandidaten
Autor:Willi Wild |
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