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Renaissance des Glaubens

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Das Erlebnis liegt nun schon viele Jahre zurück. Und doch war es so eindrücklich, dass ich noch heute ein klares Bild davon habe.

Von Willi Wild

Das Jugendtreffen in Taizé hat mich und meinen Glauben nachhaltig geprägt. Wenn ich mir heute überlege, was mich daran damals fasziniert hat, dann waren es ganz unspektakuläre Programmpunkte. Der Austausch über biblische und spirituelle Themen etwa, die Gebets- und Meditationszeiten und die Gottesdienste mit den eingängigen Gesängen. Natürlich auch die Begegnung mit anderen Jugendlichen aus der ganzen Welt. Uns einte die Sehnsucht nach ganzheitlicher Glaubenserfahrung und geistlicher Gemeinschaft.
Daran musste ich denken, als ich mir die Ergebnisse der repräsentativen Insa-Befragung zum Glauben der Deutschen durchgelesen habe. Mich berührt die Tatsache, dass junge Menschen, unbeeindruckt von der landläufigen Meinung, doch einen Glauben an eine höhere Macht haben. Dass unter 30-Jährige ihre Anliegen, Wünsche und Hoffnungen als Gebet formulieren. Und zwei Drittel sogar von einer Gebetserhörung zu berichten wissen.

Interessanterweise ist für viele junge Menschen die Religiosität nicht mit einer Kirchenmitgliedschaft gekoppelt. Sicher ist es beklagenswert, wenn die Institution von den Jüngeren nicht mehr als das wahrgenommen wird, was sie eigentlich ist: die Gemeinschaft der Gläubigen. Andererseits könnte das Ergebnis der Befragung auch ein Anstoß sein. Traditionelle Angebote wie seelsorgerliche Begleitung, geistlicher Austausch oder biblisch begründete Lebenshilfe fallen demnach gerade bei jungen Menschen in der Orientierungsphase auf fruchtbaren Boden. Wie bei mir, damals in Taizé.

Junge Menschen glauben und beten
Autor:

Online-Redaktion

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