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Beiträge zum Thema Fenster

Feuilleton

die Gottesanbeterin
Geburtstagsgabe (16)

Die listige Gottesanbeterin? Sie folgte König Nobels Befehl und schrieb ein - wenn auch verwirrendes - Gratulationskärtchen ... Gott zum Gruße alle miteinander. Fürchtet Euch und fliehet nicht vor mir! Ich bete gerade nur noch ein wenig an, dann will ich mich Euch zuwenden. Ich bete eigentlich immerzu. Zu wem? Zu mir selbst. Weil - ich bin die Gottesanbeterin. Wer betet sich heute etwa nicht an? Wir haben es darin weit gebracht. Früher verneigte man sich vor Blitz und Donner, dann vor den...

Feuilleton

der Feuersalamander
Geburtstagsgabe (17)

Gerade noch hatte die Gottesanbeterin geschrieben und vorgelesen - schon ist der Nächste an der Reihe. Der Salamander ... Erst vor Kurzem von meinem Mittagsschlafe erwacht, werde auch ich ein paar Gedanken über die Kirche Martin Luthers und ihn selbst zum Besten geben. Verratet es aber nicht jedem. Alles, was wir Salamander offenbaren, möchte eigentlich streng geheim gehalten werden. Und ist nicht für alle Ohren bestimmt. Denn wir Salamander sind geheimnisvolle Wesen. Nun - ich bin noch etwas...

Aktuelles

Geier
Geburtstagsgabe (erster Exkurs)

Auch der Geier hat ein paar Minuten Zeit gefunden, seine Gedanken betreffs Martin Luthers niederzuschreiben. Wir lesen sie mit Interesse und Befremden: Ich bin der Geier. Will mich kurz fassen, denn wir sind grade dabei, einen Riesenhaufen Aas wegzuschaffen. Viel Arbeit! Ihr wisst ja, unsereins nährt sich von Aas, - es wird durch uns alles, was lange schon tot ist und deshalb stinkt, vollständig verwertet. "Verwertet" - sag ich ganz deutlich, weil es Euch immer so um Werte geht. Der Haufen, um...

Feuilleton

Io spricht
Geburtstagsgabe (14)

Luther empfing gern Gäste. Das war bekannt. In diesem Jahr bekommt er zu seinem Geburtstag Briefe von Tieren. Hier schreibt die Kuh: Manche halten mich für heilig. Bin ich auch. Nicht nur in Indien, sondern auch hier. Ihr melkt mich - und ihr esst mich. Mein „Muh“ ist das Ur aller beruhigenden Laute. Im Chinesischen ist Mu das Schriftzeichen für die Null, aus der bekanntlich alles kommt. Im Japanischen ist es Wu. Wichtig ist das tiefe „U“ wie in Kuh. Das bedeutet soviel wie LEERE DES GEISTES....

Feuilleton

Axolotl darf nicht fehlen!
Geburtstagsgabe (13)

Hier ist der Brief des Axolotls an uns Menschen betreffs des Reformators Martin Luthers, dessen Geburtstag heuer vernachlässigt ward. Ich bin das Axolotl. Das heißt, ich werde es sein. Martin Luther hat mir auf meinem Weg zur Vollendung geholfen. Darum dreht sich alles, was ich hier berichten will. Wer Martin Luther war, muss ich nicht sagen. Von dem aber, was ein Axolotl sein könnte, wäre es wichtig zu sprechen. Also, - wir Axolotl leben im Wasser. Wir haben Kiemen, und deshalb bleiben wir...

Glaube und Alltag

aus der Kreidezeit
Geburtstagsgabe (11)

Luther - kürzlich wurde der Mann 540 Jahre alt. Kaum einer gratulierte. Da kamen die Tiere. Mit kleinen Geschenken. Hier der Saurier … Saurin mein Name. Allgemeiner gesprochen: Ich bin Dinosaurier. Als Dinosaurier (von griechisch „deinós“ - schrecklich und „sauros“ - Echse) waren wir jene Gruppe von Landwirbeltieren, die im Mesozoikum (Erdmittelalter) von der Oberen Trias vor rund 235 Millionen Jahren bis zur Kreide-Tertiär-Grenze vor etwa 65 Millionen Jahren die festländischen Ökosysteme...

Feuilleton

Außenseiters Ansichten
Geburtstagsgabe (12)

Luther hat Geburtstag. Kommt und singet alle mit. Wünscht Gesundheit und viel Glück. Heute das Stinktier - oder der Skunk. Ich schäme mich ja so für all meine Brüder und Schwestern, die mit ihren Briefen den Luther geschmäht haben. Ich dagegen - Eure Olibanisa - will ein wirkliches Loblied auf ihn singen. Auch die Hyäne stimmt sicher gern mit mir ein, wie sie eben beteuert, oder deute ich ihr zustimmendes Nicken falsch? Und die Taube ist ebenfalls in meiner Nähe … Hallo, Freunde! Es ist Mode...

Glaube und Alltag

im Auge des Tigers
Geburtstagsgabe (10)

… da nun im Jahre 2023 des Geburtstages von Martin Luther nicht viel  oder sogar überhaupt nicht gedacht wurde, schreiben die Tiere  ihre Mutmaßungen den großen Reformator betreffend nieder: Ich gebe zu, dass ich gerne Menschenfleisch esse. Ich bin ein asiatischer Tiger, auch wenn ich hier in Moskau leben muss. In Asien sind die Sitten sehr speziell. Wir schleichen uns von hinten an die sogenannten Opfer ran. Sprung, Biss, Festmahl. Der Löwe dagegen gibt dem Gegner immer noch so eine...

Kirche vor Ort

gute Freunde, gute Freunde ...
Geburtstagsgabe (8)

Luthers Geburtstag wurde im Jahr2023 von Tieren honoriert. Sie schreiben - wir lesen. Heute vom Maulwurf: Maulwürfe entdeckt man selten. Wir sind sehr scheu. Aber unsere Hügel sieht man auf den Wiesen prangen. Und außerdem – wer kennt noch Martin Luther? Na also … Der verbirgt sich nämlich auch. Tief in der Weltgeschichte. Aber Ihr könnt sicher sein, überall sieht man die Berge, die er versetzt hat. Deshalb – ich bin Luther. Je sui Martin. Solche sichtbaren und noch mehr unsichtbaren, aber...

Glaube und Alltag

List und Reue
Geburtstagsgabe (7)

Ihr wisst schon - die Tiere müssen Briefe schreiben, weil die Menschen ... Na ja. Allen ist ja längst klar, was los ist: Kulturdämmerung. Der 540. Geburtstag Luthers wurde diesmal nicht - oder kaum - gefeiert. Pech für Luther. Challenge für die Tiere. Hier der Brief des Igels: Ihr lieben Menschen, hört die Rede eines alten Igels, lest seinen Brief. Ich schreib ihn gern und ehre Martin Luther, den Propheten. Es hatte einst der Hase mich, den Igel, dort draußen auf dem Felde angetroffen. Und dies...

Kirche vor Ort

Worte des Kranichs
Geburtstagsgabe (6)

Hier nun noch die Reflektionen des Sekretärs von Ape dem Affen, den wir weiter oben bereits kennenlernen durften. Als Kranich erläutert er uns seine Beziehung zu Martin Luther im Besonderen und gibt Auskunft über das Amt eines Sekretärs im Allgemeinen: "Nicht leicht ist´s, wenn der Sekretär mehr weiß als einer, dem er Briefe schreiben muss. Jedoch, ich hab Erbarmen mit dem Affen gehabt. Wie ihr euch erinnert, bat der Arme mich fromm, den Brief über Luthern für ihn zu verfassen. Warum? Weil er...

Feuilleton

Traumwelten
Altes und neues von Leberecht Gottlieb (13)

Ein Brief aus dem Kirchenamt war gekommen. „Aus dem Konsistorium“ wie Leberecht Gottlieb zu sagen pflegte - obwohl es ein Konsistorium schon längst nicht mehr gab. Diesen Brief nun mochte er nicht öffnen. Der alte Landgeistliche hielt sich von zwielichtiger Post seit Jahren in einer klugen Weise fern. Nein, manches beachtete er einfach nicht mehr. Sicherlich stand Unwichtiges oder sogar Unliebsames in diesem Schreiben. Er legte den Brief auf den Stapel zu den anderen Sachen, denen er keine...

Glaube und Alltag

Nobel der Löwe spricht
Gratulationen (5)

Flugs versammelt der König den Hof, alle Vasallen werden gerufen, viele stolze Gesellen nahen, Corax der Rabe und Ursus der Bär. Sauron der Alte und Piepin die Maus - alle die Besten strömen zuhauf. Isegrim naht und Caleb, der Schäferhund, Grimbart der Dachs und Mechthild, der Pinguin. Pavo, der bunte Pfau kommt geflogen, - alle befolgen den Ruf ihres Königs. Nobel, der Löwe, winkt mit der Tatze, sofort verstummt das Gesumm und Gebrumm. Alle setzen sich friedlich im Kreise, der Rede des hohen...

Glaube und Alltag

LUTHER - VORVORGESTERN 540 JAHRE ALT
GEBURTSTAGSGABE (4)

Kaum einer wollte heuer des 540. Geburtstags von Martin Luther gedenken. Deshalb möchten die Tiere dem großen Reformator bis zum Ende des düsteren Novembermonats einige Lobessbriefe senden. Wie also schon Lazarus aus dem Lukasevangelium (16,20) seine Wunden von Hunden geleckt bekam, wird nun ganz ähnlich solche Solidarität Vater Luthern zuteil. Lest hier den Brief der Schnecke: "... ich, Mollusca bin nach der Schildkröte ebenfalls mit Achilles um die Wette gelaufen. Genauso wenig wie sie hat...

Glaube und Alltag

das Buchbuch
Geburtstagsgabe (3)

Da die Menschen andere Dinge vorhaben, als ihrem Reformator Martin Luther zum 540. Geburtstag Ehre mit Törtchen zu erweisen, schreiben nunmehr die Tiere ihre Gedanken nieder: Als Euern angeblichen Urururgroßvater hört mich an. Schreiben kann ich selber zwar nur schlecht, deshalb wählte ich mir den Kranich zum Sekretär. Mag nämlich sein, dass Ihr Euch sonst schämt, wenn Ihr meine mangelhafte Orthographie seht und Euch zugleich dabei einfällt, dass Ihr von mir abstammen wollt, worauf Ihr ja seit...

Service + Familie

das Buch
sieht Dich ...

Das große Buch ist aufgetan und jede Seite sieht Dich an. Du liest und liest. Und denkst und denkst. Das Buch weiß, wer Du bist, schon längst ... Du bist in ihm und es in Dir. Und immer raunt es: Glaube mir!

Glaube und Alltag

navigare necesse est
Altes und neues von Leberecht Gottlieb (12)

Leberecht Gottheld, pensionierter Pfarrer von Prätzschwitz in Sachsen, hatte, nachdem er 84 Jahre alt geworden war und ihn niemand mehr für Vertretungsdienste engagieren wollte - auch nicht am Heiligen Abend! - scharfe Konsequenzen gezogen. Er studierte die Finanzen seines Kontos und nahm sich vor, eine große Schiffsreise zu buchen. „Wenn sie eben allein und ohne mich auskommen wollen - sollen sie doch.“ Das kleine Reisebüro dicht bei der Stiftskirche in Tübingen, wo er im gegenüberliegenden...

Feuilleton

LUTHER HAT HEUTE 540. GEBURTSTAG
GEBURTSTAGSGABE (2)

Kaum war die Rede verklungen, welche der Pinguin vorgetragen hatte, schleppte sich die Schildkröte herbei. Langsam kriecht sie, uralt ist die Arme, aus schuppigem Panzer pendelt ein Hals, faltig und unansehnlich. Der Hals verdickt sich zum Haupt, wie Ihr seht. Doch beide Augen sind klar wie ein Spiegel. Die Alte hebt an und berichtet: "Ich gehöre keiner christlichen Kirche an. Ich bin Buddhistin. Auf meinem Rücken ruhen die Alter vergangener Ewigkeiten. Mein Name lautet Testimonia. Sprecht das...

Glaube und Alltag

Luther wird 540 Jahre alt
GEBURTSTAGSGABE (1)

Morgen ist es wieder soweit! Martin Luther hat Geburtstag. Aber die Öffentlichkeit muss dieser Zeiten an Wichtigeres denken ... Deshalb sollen bis zum Ende des nebligen Novembermonats Tiere zu Wort kommen. Sie kennen ihn nämlich, jenen Mann, der seinen Weg unbeirrt ging. In der Tasche nur vier Reißzwecken, einen Eisenhammer und ein paar aufgeschriebene Gedanken. Am Tor von Wittenbergs Allerheiligenkirche angekommen, entrollte Martin die Zettel. Man hörte kurze Hammerschläge. Dann war schon...

Feuilleton

Hubertus und Akteon
zum 3. November

Und wieder musste er hinaus zum Jagen, so ging es lange schon - seit Jahr und Tag. Hubertus heißt der Mann. Wir woll’n es wagen, sein Schicksal zu betrachten, Schlag auf Schlag: Als Knabe schlief er immer in dem Raume, wo Bogen, Spieß und scharfe Armbrust lag. Auch ein Gemälde, wie aus bösem Traume - zeigt Akteon, verwandelt als ein Hirsch, und seiner Hunde Meute, Schaum am Maule, zerrissen ihren Herrn, weil auf der Pirsch beim Bad Diana er gesehen hatte - der Wälder Göttin, nackt wie eine...

Feuilleton

Novembernebel
zu F. Schuberts „Geistertanz“ D 494

Ich fasse Mut, an des Novembers Rande dort in dem Kirchhof eine Zeit zu wallen. Ich lang den Stock und wähl zum dunklem Lande der Wandrung Weg, indes die Blätter fallen. Wohl dachten andre ebenso und kamen mit mir zum Platz der Särge, Urnen, Hallen. Da waren alte Weiber, junge Damen - und Greise, welchen alle Glieder zittern, ich sah die Männer, deren große Namen ich aus den Büchern kannte, wo von Rittern erzählt wird weiter Fahrten bunte Fabel, von Abenteuerreisen, süßen, bittern. So viele...

Kirche vor Ort

Reformationsgedenken 2023
Hupfet!

... die Bergpredigt beginnt mit einem ganz besonderen Wort, das später nicht selten den Namen für Bischöfe hergegeben hat. Wort und Name lauten „Makarios” und bedeuten soviel wie „Selig” oder „Gepriesen.” Der heutige Tag nennt sich Reformationsgedenken - Reformationstag oder Reformationsfest. Fern von hier stehen zwei schwarze Männer unbeweglich auf einem historisch gewordenen Marktplatz, haben aber viel in Bewegung gebracht. In ihrem Rücken haben sie das Rathaus, wo täglich politische...

Feuilleton
bearbeiteter Screenshot aus dem Film "Honecker und der Pastor"
2 Bilder

„Honecker und der Pastor”
Beobachtungen zu einem Film aus der Zeit des Coronainterims

Sie sind immer noch da Wenn man stirbt - sagt der Volksmund - rolle einem das eigene Leben wie ein Film noch einmal vor den Augen ab. Blitzschnell und zugleich als zeitlose Ewigkeit. Der Film „Honecker und der Pastor” erschien 2022 gegen Ende des Coronainterims. Und ist noch lange nicht zu Ende. Wir wollen in die metamythische Dimension dieses Streifens hinabsteigen. Dabei werden wir aber dem klassischen Spruch „De mortuis nil nisi bonum dicendum est" nur begrenzt Folge leisten können. Denn es...

Blickpunkt

die Silberschnur
des Predigers

Herbstlich kühle Bilder beschatten seit einigen Tagen unsere Erinnerungen an die warme Sommerzeit. Jahr für Jahr müssen Geschehen und Ereignisse die enge Kurve plötzlicher Temperaturveränderungen nehmen. Von da ab scheint alles irgendwie plötzlich verharren zu müssen. Im Fallen des Laubs - und im Aufblicken zu den aus kosmischer Kälte funkelnden Sternen. Blätter, welche eben noch Knospen waren, taumeln zu Boden. Je älter wir werden, um so rascher scheint es zu geschehen … In ihrem...

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