Ausstellung
Vielfältige Welt der Emotionen

Für junge Menschen: Die Ausstellung bietet einen spielerischen, interaktiven Zugang, erklärt und lässt den Besucher über die eigene Welt der Emotionen und den Umgang damit nachdenken. | Foto: Claudia Crodel
  • Für junge Menschen: Die Ausstellung bietet einen spielerischen, interaktiven Zugang, erklärt und lässt den Besucher über die eigene Welt der Emotionen und den Umgang damit nachdenken.
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Ganz im Affekt!", so lautet der Titel des diesjährigen Jahresprogramms der Franckeschen Stiftungen in Halle, das traditionell um den Geburtstag August Hermann Franckes (22. März) eröffnet wurde. Auch die Jahresausstellung „Die Macht der Emotionen“ öffnete ihre Pforten, sie bildet die zentrale Säule für die diesjährigen Aktionen.

Von Claudia Crodel

Das Motto habe durch den Krieg in der Ukraine ungeheure zusätzliche Brisanz und Aktualität erhalten, betonte Stiftungsdirektor Thomas Müller-Bahlke. Auch die Franckeschen Stiftungen seien unmittelbar von den Ereignissen in der Ukraine betroffen. Seit Jahrhunderten gebe es intensive Beziehungen zu russischen Wissenschaftlern, seit 25 Jahren eine Partnerschaft mit der Akademie der Wissenschaften in St. Petersburg. Man arbeite in dem von den Franckeschen Stiftungen mitbegründeten Wunderkammernetzwerk zusammen. Das alles sei vorerst auf Eis gelegt. „Unser tiefes Mitgefühl gilt den Menschen in der Ukraine“, so Müller-Bahlke. Die Franckeschen Stiftungen haben mehrere Flüchtlingsfamilien aufgenommen, die Stipendiatenwohnungen dafür umgebaut. In den Kindertagesstätten, dem Familienzentrum und weiteren Einrichtungen sollen nun entsprechende Formate angeboten werden, damit die Ukrainer schnell Kontakte bekommen können.

Die diesjährige Jahresausstellung richtet sich vorwiegend an junge Leute, an Schulklassen und Jugendgruppen, kann aber auch individuell besucht werden. Wie lassen sich eigentlich Emotionen darstellen? Was passiert in meinem Körper, wenn bestimmte Emotionen bei mir ausgelöst werden? Was geschieht im Gehirn, wie ist das Gesicht betroffen? Wie wirken meine Emotionen auf mein Gegenüber? Und wie finde ich einen Umgang mit meinen Emotionen? Das ist kein einfaches Thema. Die Kuratoren Susanna Kovac und Florian Halbauer haben zwei Jahre lang recherchiert, mit Experten gesprochen und Mitmachideen entwickelt. In Zusammenarbeit mit der Agentur Good to know ist ein einzigartiger Rundgang, ein interaktiver Gefühlsparcours durch sieben Ausstellungsräume entstanden. Darin erfahren die Besucher, welchem Zweck Emotionen dienen, wie sie uns beeinflussen, wozu wir sie benötigen, und wie man lernen kann, damit umzugehen. Damit ist ein hochaktuelles Thema aufgegriffen, denn die Pandemie und der Krieg in der Ukraine führen uns vor Augen, wie Gefühle unseren Alltag und unser Zusammenleben prägen.

Der Rundgang ist an keiner Stelle langweilig gestaltet, sondern ein emotionales Abenteuer, wie ein Automat der Komplimente, eine Foto- und eine Glücksbox, ein Glücksrad und ein Emo-Meter, das einem „Hau den Lukas“ gleicht und an dem man seine Stimmung ablesen kann, zeigen. Per Touchscreen kann man abrufen, wie Menschen Emotionen akustisch ausdrücken, von Schmerz und Traurigkeit bis hin zu Begeisterung und großer Freude. Videos können angeschaut werden. Und man kann selbst über eigene Gefühle und Stimmungen nachdenken, in einer interaktiven Stimmungskurve den vergangenen Tag Revue passieren lassen, oder unter dem Motto „Wie geht es dir?“ mit Hilfe von 80 vorgegebenen Wörtern Wortschlangen bilden. Und nicht zuletzt ist es sogar in der Ausstellung möglich, schlechte Gefühle aufzuschreiben und loszuwerden, sie zu schreddern.

Die Ausstellung ist bis zum 5. Februar 2023 geöffnet. Gruppen können sich unter infozentrum@francke-halle.de anmelden.

francke-halle.de 

Autor:

Online-Redaktion

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