Predigttext
Glauben ist schwer

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Darum lasst uns freimütig hinzutreten zu dem Thron der Gnade, auf dass wir Barmherzigkeit empfangen und Gnade finden...Hebräer 4, Vers 16

Am ersten Sonntag der Passionszeit geht es um das Thema Versuchung. Dabei sind gewiss nicht jene oft zitierten süßen Verführungen gemeint, sondern der Hebräerbrief hat eine ganz bestimmte Versuchung im Blick.

Von Sabine Kuschel

Die Versuchung, nicht am Bekenntnis zu Jesus Christus festzuhalten. Dass dies keine unbegründete Sorge ist, signalisiert uns die sinkende Zahl der Kirchenmitglieder.

Doch auch Christen, die fest verwurzelt in kirchlicher Tradition sind, stehen in der Versuchung, den Glauben aufzugeben. Aus vielerlei Gründen. Im turbulenten Alltag fehlt oft die Zeit für Besinnung auf Gottes Wort. Vor einer gewissen Abstumpfung ist kaum jemand geschützt. Bei den komplizierten Fragen und Problemen, denen wir in unserer Gesellschaft gegenüberstehen, ist es nicht leicht, herauszufinden, was Gott von uns will. Und auch die Bibel weist einander widersprechende und zum Teil schwer verständliche Passagen auf.

Und sehr oft ist das Vertrauen in die eigene Macht bis hin zu der Selbstüberschätzung, die Welt retten zu können, größer als die Zuversicht auf Gott. Ohne Zweifel, die Versuchung, das Bekenntnis zu Jesus Christus aufzugeben, ist groß. Nun: jede persönliche Rückbesinnung auf das Leben fällt unterschiedlich aus. Aber es gibt wohl kaum jemanden, der von sich sagen kann, dass er immer auf Linie war.

Der Verfasser des Hebräerbriefes weiß um diese menschlichen Schwächen, von denen er sagt: So ist das leider. Wir sind schwach, wir versagen immer wieder, wir schaffen das nicht. Aber wir haben Jesus Christus, der als Hohepriester bezeichnet wird, der die Himmel durchschritten hat. Das heißt so viel wie: Er hat die irdische und die himmlische Welt durchschritten. Er weiß, wie es um uns Menschen und unsere Welt bestellt ist, und er kennt die entgegengesetzte Welt bei Gott. Dort tritt er für unsere Schuld und unser Versagen ein. Darum dürfen wir vor den Thron der Gnade, vor Gott treten. So, wie wir sind: mit unseren befleckten Westen, mit dem schlechten Gewissen, mit allem, was uns belastet. Mit unserem Versagen in der Vergangenheit, heute und in Zukunft. Wir dürfen vor Gott treten und zuversichtlich sein, dass wir Barmherzigkeit empfangen und Gnade finden, wenn wir Hilfe nötig haben.

Sabine Kuschel, Theologin, Dresden | Foto: S. Kuschel
Autor:

Online-Redaktion

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